Montag, 23. Oktober 2017

Kaiserschmarrn, Sachertorte und ein bißchen Trailrun

Hallo Leute,

entgegen anderslautender Vermutungen - mich gibt es noch. Genauso vorlaut und sarkastisch wie immer. Meine Menschen waren nur lange im Urlaub, und da darf ich ja nicht an den PC. Dafür hatte ich Frauchen ein gesalzenes Trainingsprogramm für Mallorca mitgegeben, vor allem Treppensteigen (mindestens 2mal jeden Tag hoch in den 8. Stock), und Bergläufe. Denn ich wollte endlich in Salzburg für den Panoramatrail beim Trailrunningfestival eine Zeit unter 50 min. sehen!

Und was machen die Veranstalter in Salzburg? Verlängern mal so eben die Strecke um rund 10 %, von 7,2 km auf 8 km. Da hatte Frauchen ja gleich wieder die perfekte Entschuldigung, nachdem es schon bei den ersten drei Anläufen nicht geklappt hatte .... Und für diejenigen unter Euch, für die es der erste Bericht über diesen Traillauf ist - der hat es schon in sich. Circa 210 HM, am Anfang ein sehr steiler Anstieg über Treppen, wechselndes Geläuf auch mit Trampelpfad, Kopfsteinpflaster, Wiese, Wald, Asphalt. Aber eine sehr schöne Strecke mit vielen tollen Aussichten auf die Berge, die Mozartstadt und an einer kleinen Almwiese mit Kühen kommt man auch vorbei.




Freitag Mittag sind wir angereist, mit dem Auto geht es ja (wenn mal kein Stau auf der A99 und A8 ist) in gut 3 Stunden von Nürnberg aus. @Laufwelt mit Familie kam aus Berlin mit dem Flieger, wir wollten uns erst am nächsten Morgen treffen. Abends sind wir dann gleich als bekennende Kaiserschmarrn-Junkies in das Lokal gegangen, wo wir 2015 und 2016 sehr guten selbigen gespeist hatten. Und dann - Entsetzen! Kein Kaiserschmarrn auf der Karte! Und schon die Getränke bestellt ... Frauchen hat ungläubig beim Kellner nachgefragt, "nein, gäbe es nicht" - auch der Verweis, dass doch letztes Jahr .... fruchtete nichts. Und wie wir am anderen Tag hörten, waren @Laufwelt und @GoAndre auf dieselbe Idee gekommen, waren genauso enttäuscht und André hatte den Kellner mit der gleichen Frage und Feststellung genervt und sich noch gewundert, warum der Kellner so irritiert guckte.

Die Wettervorhersage war für Samstag eigentlich noch gut gewesen, 21 Grad und heiter. Erst zum Sonntag der Temperatursturz und Regen. Tja, das "Heitere" regnete erstmal am Samstag munter vor sich hin. Und ich war um Frauchen besorgt ... aber sie hatte schlauerweise neben den "normalen" Laufschuhen auch noch ältere Trailschuhe eingepackt, denn einige Passagen können bei dem Wetter schon recht rutschig / schlammig sein.

Mittags haben wir alle Mann unsere Startnummern abgeholt und ich habe gleich mal das reich gefüllte Startersackerl gesichtet:


Der nette Herr an der Rezeption hatte uns versprochen, für schöneres Wetter zu sorgen, und er hielt Wort. Als wir uns um halb vier in der Lobby trafen, um die 15 min. zum Start zu gehen, war es nur noch leicht bewölkt und angenehm warm. Wenn Frauchen schon mal Ende Oktober in kurzer Hose und ohne Jacke dasteht, will das was heißen. Um 16 Uhr starteten dann erst die Festungstrailläufer - zwei Runden und dann noch hoch zur Festung Hohensalzburg. Um 16:10 Uhr waren wir dann dran - rund 170 Starter. Zuerst wie gesagt eine längere Runde durch die Altstadt, über Kopfsteinpflaster, damit es sich nicht so wie in den Vorjahren an der Clemens-Holzmeister-Stiege staut. Dort geht´s erstmal ordentlich hoch, dabei habe ich Frauchen aus den Augen verloren. Sie meint, oben auf dem Mönchsberg halt einmal rund herum, kreuz und quer, alle Bodenbeschaffenheiten da, manchmal auch einfach rein ins Gebüsch und querfeldein die Böschung hoch ...  sehr abwechslungsreich. Der besondere Reiz: die Spitzenläufer im Festungstrail laufen diese Runde zweimal, das heißt ab so km 5 überholen sie mit Karacho Frauchen. Sehr interessant, deren Technik beim Downhill zu sehen - das ist so ähnlich, wie wenn Sebastian Vettel unsereinen auf der Autobahn überholt ....

Beim Downhill von der Festung herunter hatte Frauchen sogar kurzzeitig @Laufwelt überholt, wurde dann aber von ihr auf der Ebene wieder "gestellt" und - stehengelassen. Beim letzten Anstieg hoch zum Nonnberg hatte sie sie zwar fast wieder, aber dann ging es ja nochmal runter und die Schleife durch das Kaiviertel. Ich stand schon bereit, um wieder aufzuspringen und mitzufinishen - das hat super geklappt, Frauchen war sogar 2 min. früher als ich erwartet hatte da:

Und gemeinsam finishten wir in 56:07 min. (das wäre auf der alten Strecke unter 50 min. gewesen!!!), das bedeutete Rang 43  und in der Altersklasse Rang 3. Und nein, es haben mehr als 3 Damen aus dieser Alterklasse teilgenommen ... Glückwunsch auch an Manu alias @Laufwelt, sie wurde in ihrer Altersklasse auch Dritte!



Die Zielverpflegung ist übrigens ganz bäh für Läufer: Sachertorte und Mozartkugeln. Da musste ich als Coach mich schon opfern.

Abends haben wir uns dann noch gemütlich österreichische Spezialitäten, natürlich mit Kaiserschmarrn, geteilt. Dabei hatte ich auch Pauline, die Bärin von Manu, endlichmal wieder getroffen. Und sind Sonntag früh bei 12 Grad weniger und Dauerregen aufgewacht. Glück muss Bär haben!


Böse Zungen behaupten ja, ich würde Frauchen nur immer zu diesem Lauf anmelden, damit ich schlemmen kann - stimmt nicht! Auch sportlich durchaus zu empfehlen. Und wenn was Süßes abfällt - umso besser. Wir sind jedenfalls nächstes Jahr, wenn alles gut geht, wieder am Start!

Bis bald Euer Iwan