Sonntag, 29. Juli 2018

Womens Run 2018 - Hitze, Hecheln, Hemmnisse

Hallo Leute,

fühlt Euch geehrt - selbst heute, an meinem Geburtstag, setze ich mich hin und diktiere Frauchen meinen Blogpost! Aber der lohnt sich wirklich, ich will doch möglichst schnell verbreiten, was ich für ein Super-Coach bin.
Gestern sind wir mal wieder beim Womens Run in Frankfurt gestartet. Wie der Sprecher die ganze Zeit betonte, fand ja 2006 der allererste Womens Run auch in Frankfurt statt, damals noch in Hafengebiet. Ja, da waren wir auch schon dabei! Seit längerem findet der Lauf im Stadtwald statt, Start und Ziel bei der Commerzbankarena (den Älteren noch eher als "Waldstadion" bekannt), die Strecke geht dann größtenteils über Waldwege in einem großen Viereck mit langen Geraden.
Dieses Jahr waren Frauchen und ich allein da, alle bisherigen Mit-Starterinnen (Freundinnen, Patenkind usw.) hatten uns 2018 im Stich gelassen. Also quasi allein unter vielen Tausend meist quietscherosa gekleideten Mädels, Damen, Frauen, die alle bestens gelaunt waren. Was will bär mehr?
Wir starten dort gern, weil es quasi unser einziges 5-km-Rennen im Jahr ist, die Strecke mit den langen Geraden recht schnell und (nein, wir sind nicht gierig ...) es immer viele Geschenke im Startbeutel gibt. Plus ein schickes Odlo-Shirt, alles für 27,50 Euro Startgeld. Und das Ganze bestens organisiert. Sorry, Männer dürfen nicht mitmachen!
Was sie sich aber sparen könnten, ist die extrem laute Musik bei der Startaufstellung - Frauchen war halbtaub, als endlich der Startschuss fiel. Gut war, dass es dieses Jahr zwei Startwellen gab - einmal für die Schnelleren (dort hatte sich Frauchen hingestellt) und einmal für die "Einsteigerinnen und Walkerinnen". Dass hieß: dieses Jahr endlich mal nicht auf den ersten 2 km hunderte von Walkerinnen überholen!
Hitze: es hatte beim Start sehr schwüle 32 Grad.
Hemmnis 1: gut eingelaufene Schuhe (die uns in London schon zur neuen PB über 10 km geführt hatten). Alles gut beim Rumgehen vorher. Am Start losgerannt und nach 10 Meter gespürt: spitzer Stein im linken Schuh. Stehenbleiben und Rausholen keine Alternative, wenn ungefähr 2.400 Starterinnen hinter einem sind. Also irgendwie den Stein zurechtgeschüttelt während des laufens, damit er nicht so stark drückt.
Hecheln: km 1 - Schweiß lief. km 2 - Lunge kurz vor Platzen. km 3 - Magen tut weh. So viel zum Thema "ich lasse es heute langsam angehen ..." Sonst hat Frauchen von hinten kommend viele überholt, nun lief sie eher einen einsamen Lauf, weil die hinter ihr langsamer waren und die vor ihr nicht zu erreichen ... und es war warm, und die Luft wurde knapp, hechel hechel ....
Hemmnis 2: Endlich das Schild für km 4 erreicht. Bis dahin hatten die schwarzen Wolken dicht gehalten. Nun gaben sie aber alles - riesige Tropfen, Platzregen, innerhalb von 100 Metern waren die Damen durchnässt. Und Frauchen hasst Regen! Sicht sofort schlecht, weil Tropfen auf der Brille. Wertvolle Sekunden verloren, weil nicht mehr wasserdichte Polar-Uhr vom Handgelenk genestelt und in Hosentasche verstaut.
Dann der Zieleinlauf - erstmals in der Commerzbankarena selbst. Nett gemacht! Der Schluss-Spurt war eher ein müdes Hoppeln (sage ich als Coach, da müssen wir noch dran arbeiten!), aber mit 28:36 min. war sie durch. Und damit neue PB! Platz 92 unter 2.500 Starterinnen! Platz 2 in ihrer Altersklasse! Yes yes yes, ich bin sehr stolz auf mich. (Frauchen meint, ich solle nicht so aufgeblasen prahlen, aber Ehre wem Ehre gebührt, sage ich!)
Ach ja, und damit habe ich auch die Runners World düpiert. Die schrieben dieses Frühjahr, ab 50 bauen Läufer ab und können keine neuen Bestzeiten mehr erreichen ... Frauchen ist AK 55 und hat 2018 eine neue PB über 10 km geschafft, nun eine neue PB über 5 km ... take this, Runners World!
So, nun gehe ich feiern.
Bis bald Euer Iwan

Sonntag, 15. Juli 2018

Was haben Radfahrer mit Klingonen gemeinsam?

Hallo Leute,

Ihr wisst, wer Klingonen sind? So ein ganz spezielles Völkchen im Star Trek-Universum, recht kriegerisch veranlagt, keinerlei Spaß verstehend und der erklärte Erzfeind quasi aller anderen Lebewesen im All ... und damit natürlich auch der Menschen.
Frauchen meint nun, dass Radfahrer Klingonen doch sehr ähnlich seien ... (Um Irrtümern vorzubeugen - Frauchen hat keine Grundsatzabneigung gegen Radler, Opa war Radrennfahrer, als es noch nicht "hip" war) Denn so langsam hat sie die Schnauze voll von Radlern:
  1. Die fahren immer auf dem Bürgersteig, und klingeln massiv, dass man sie bitte schön s-o-f-o-r-t durchlassen soll.
  2. Dito auf schmalen Waldwegen (Singletrails), und wehe, man springt nicht gleich beiseite, am besten in den Graben neben dem Pfad ...
  3. Dann wird mit Affenzahn am Läufer vorbeigerast,  am besten mit Tuchfühlung - das ist rasant und gibt wohl Zusatzpunkte.
  4. Das Wort "Danke" kennen die alle nicht.
  5. Besonders beliebt ist Radfahren auf für Räder gesperrten Wegen / Trails / schmalen Pfaden. 
  6. Und wehe, man hüpft als Läufer dann nicht beim Klingeln in die Brennesseln, sondern läuft erstmal weiter und fragt nett "Sie wissen aber schon, dass dieser Weg für Radfahrer verboten ist?" ... dann wird man im besten Fall ignoriert und im schlimmsten Fall kriegt frau "eins in die Fresse" angeboten.
Sorry für die Verallgemeinerung, sicher fühlen sich jetzt viele Radler ungerecht diffamiert, aber das alles erlebt Frauchen eigentlich auf jeder ihrer Laufrunden, also an 4 Tagen die Woche. Und nein, sie läuft nicht auf dem Radweg. Um auf den Vergleich zurückzukommen - so langsam sind ihr Klingonen symphatischer als Radler ... ich gehe sie mal beruhigen.

Bis bald Euer Iwan

Sonntag, 8. Juli 2018

Und wieder mal ... Lenggries

Hallo Leute,

das Wetter war wochenlang super ... um pünktlich zu unserem jährlichen Lenggries-Urlaub einzubrechen. Statt Sonne und Wärme hatten wir Kälte und teils Dauerregen. So war es in ganz Deutschland am Donnerstag, den 28. Juni, schön - nur wir hatten Platsch Platsch bei 12 Grad. 12!
Dazu hatte ich als Coach ein massives Problem mit meinem Schützling. Sie war ja für den Achensee Trail Hero am 23.6. angemeldet. Das Training darauf (700 Höhenmeter) verlief eher suboptimal. Dazu kam der (für Frauchen) starke Kälteeinbruch. Start erst 16 Uhr nachmittags, also wäre auch der erste Urlaubstag futsch gewesen, weil man da ja nicht vorher noch eine mehrstündige Wanderung machen kann ... Und überhaupt ... keinerlei Motivation. Also Freitag Abend schnell von Lenggries aus rübergefahren nach Achenkirch, Unterlagen abgeholt ("Ich halte mir noch alle Optionen offen"), aber im Herzen wusste ich schon: Frauchen steht nicht am Start. So kam es auch.
Und ich hatte Mühe, sie überhaupt zu den täglichen Laufrunden zu bringen. Obwohl da ja einige der Lieblingsstrecken sind! Lenggries - Arzbach - Bad Tölz - Wackersberg - Waldherrnalm - Schlegldorf - Lenggries zum Beispiel. Oder durch den Wald hoch zum Sylvensteinspeicher (das hatte ich ihr dann für einen Regentag verordnet). Erst ab Wochenmitte kam die Lauflust zurück. Und wir haben versucht, einen neuen Laufstil bergab zu üben. Hatte ich aus der Trail Running, und funktioniert tatsächlich: bergab vorlehnen mit dem Oberkörper, also nicht senkrecht zum Boden, sondern schräg. Sodass der Körperschwerpunkt vor den Füßen ist. Ist extrem ungewohnt und erstmal will der Läufer sich automatisch zurückneigen, muss also dagegen ankämpfen. Aber es macht erstens schneller und zweiten klatscht man nicht so mit der Ferse auf ... entlastet also Füße und Knochen. Auf glatten Flächen (Asphalt, Forstwegen) funktioniert es nun schon gut; jetzt muss es Frauchen noch auf schmälere und unebenere Pfade übertragen. Ich werde berichten (auch, wenn sie einen Bauchplatscher macht, hehehe).
Ansonsten das Übliche: Kaiserschmarrn für sie und mich, viel Kuchen für meinen Kumpel Trello und mich von der Pensionswirtin (stellt sie netterweise immer hoch ins Zimmer, wenn unsere Menschen tagsüber wandern sind ...), schöne Wanderungen und viele Kühe. Ein paar zur Auswahl seht Ihr hier:





Bis bald Euer Iwan