zum nunmehr sechsten Mal waren wir Ende Oktober in Salzburg, beim Trailrunning Festival. Durften wir letztes Jahr fein den Regen "genießen", hatten wir dieses Jahr ein perfektes .... Sommer-Wochenende!
Dieses Jahr starteten Frauchen und ich schon Donnerstag Richtung Berge. Denn wir hatten vorher noch einen Geschäftstermin am Tegernsee. Ich genieße es ja, neben Frauchen auf dem Beifahrersitz mitzufahren! Vor allem, wenn so schönes Wetter in den Bergen ist: 19 Grad und Sonne. Nachmittags machten wir uns dann auf Richtung Salzburg und bezogen unser Hotel. Herrchen sollte erst Freitag Abend, per Zug, nachkommen.
Daher hatte Frauchen den ganzen Freitag für sich. Vormittags wanderte sie zweimal (!) auf und um den Kapuzinerberg herum, sie wollte sich die Strecke vom Mozart light noch einmal anschauen. Im Juni rumpelte sie da einfach durch, O-Ton "ich wollte nur noch, dass es endlich zu Ende ist ..."
Herbstlaub, leichte Sonneneinstrahlung, wenig Menschen, schöne Ausblicke auf Salzburg:
Danach ein kleiner Stadtbummel mit Museumsbesuch, dann umziehen und ab an die Salzach. Darauf hatte sie sich schon die ganze Zeit gefreut: mal wieder in Salzburg außerhalb eines Wettbewerbs laufen können. Vor Jahren war sie schon einmal flußabwärts gelaufen, nun sollte es flußaufwärts gehen. Ich gab ihr noch mit, bitte schön doch an den anstehenden Wettkampf zu denken und es nicht zu übertreiben. Dreimal dürft Ihr raten, ob Frauchen auf mich gehört hat ...
Inzwischen hatte es runde 20 Grad (zur Erinnerung: wir schrieben den 25. Oktober!) und Frauchen genoss es, in kurz / kurz vor sich hin zu traben. Bis Salzburg Süd, dann Wechsel auf die andere Uferseite und dort zurück. Insgesamt rund 1 Stunde langsamer Trab mit ein paar Steigerungen zum Ende.
Dann ausruhen, und abends Herrchen vom Bahnhof einsammeln. Danach gleich die Startunterlagen abholen, wieder mitten in der Stadt am Kapitelplatz. Später, beim Auspacken, war ich doch sehr enttäuscht: gegenüber früheren Jahren war das Startersackerl sehr mager. Nun ja, wir hatten ja auch "nur" 20 Euro Startgeld bezahlt, aber trotzdem.
Bis ich den Eventfolder genauer studierte (eigentlich wegen der Strecke) und feststellte: die hatten Frauchen das falsche Sackerl gegeben! Nämlich das für den Nightrun am Freitag, und nicht das korrekte für den Panoramatrail am Samstag. So entging uns auf jeden Fall ein Trail-Handtuch (das wäre dann das dritte gewesen), und eventuell noch mehr, wer weiß? Aber Fehler passieren nun einmal, ansonsten war die Organisation wie jedes Jahr perfekt! Samstag dann die Überlegung: was tun? Nachdem wir nun schon so oft in Salzburg waren, hatten wir eigentlich schon alles abgeklappert. Daher entschlossen sich meine Menschen, mal per Bus auf den Gaisberg hochzufahren. Bei wiederum perfektem Wetter schraubte sich der Linienbus auf 1.280 Meter hoch. Tolle Aussichten rundherum - zusätzlich noch viel Abwechslung durch Paraglider.
Frauchen heulte innerlich bei dem Gedanken, dass am nächsten Tag das Gaisbergrace hier hoch ginge (letztes Jahr war sie ja gemeldet, hat aber wegen des schlechten Wetters gekniffen). Nun spielte sie ernsthaft mit dem Gedanken einer kurzfristigen Nachmeldung. Erst einmal wollte sie aber sehen, wie nachmittags ihr Rennen verlaufen würde. Den ganzen Tag hatte es übrigens Kaiserwetter - passend zum österreichischen Nationalfeiertag. Kurze Ärmel, und zum Rennen dann auch kurze Hosen.
Diesmal sind wir etwas später vom Hotel aufgebrochen, so war die Wartezeit recht kurz. Erst die Starter für den Festungstrail anfeuern, um 16:10 Uhr dann Startschuss für Frauchen. 177 Starter waren gemeldet, 8 km, 250 Höhenmeter.
Zuerst geht es eine Runde um den Dom, durch die Altstadt, über Kopfsteinpflaster, Hier gilt es für Frauchen, die sich immer ganz hinten aufstellt, ihren Rhythmus zu finden. Dabei überholte sie schon die ersten zwei drei Starter. Noch einmal durch den Startbereich, Herrchen und mir zuwinken,
Nun hoch auf die Richterhöhe, herrlicher Rundblick auf die Berge, dann über eine Wiese auf den höchsten Punkt der Strecke und schon verlässt man den Mönchsberg. Ein sehr rasanter Downhill am Festungsberg folgt - Frauchen erwartete die ganze Zeit, dass sie weiter Läufer aus dem Festungstrail überholten. War sonst immer, dieses Jahr: nada. Dafür sammelte sie wieder ein paar Läufer aus ihrem Panoramatrail ein. Nun "nur noch" wieder hoch zum Nonnbergstift, und dann wären die Anstiege geschafft. Oben wagte Frauchen einen kurzen Blick auf ihre Zwischenzeit und war positiv überrascht! Inzwischen waren auch einige Festungslauf-Starter an ihr vorbeigezogen, aber wesentlich später als in früheren Jahren. Nun noch einmal ein Downhill über Kopfsteinpflaster, unten dann das Hinweisschild auf die "scharfe Rechtskurve" - die hat 180 Grad! Die kurze Runde durch die Altstadt, über den hinteren Domplatz, dort warteten Herrchen und ich.
Aufgesprungen, und ich konnte wieder mit finishen! 51:25,20 min. bedeuteten neue PB für uns auf diesem Kurs, sehr schön. Leider war die Konkurrenz aber auch stark - letztes Jahr mit 2,5 min. langsamer reichte es für AK-Platz 3, 2019 war es AK-Platz 9 (von 16), 137. von 177 Startern gesamt. Hier einmal ein schöner Vorher-Nachher-Vergleich - beachtet die um meinen Hals baumelnde Finishermedaille und die Zielverpflegung. Genau für diese Sachertortenwürfel melde ich Frauchen ja jedes Jahr erneut an!
Bei Spinatknödeln (war übrigens die dritte Portion in 3 Tagen!) und Kaiserschmarrn (mit Zwetschgenröster) ließen wir dann das rundum gelungene Wochenende ausklingen. Es hat sich wieder mal gezeigt: ist es heiß, läuft Frauchen zu Hochform auf!
P.S. Nachgemeldet hat sie übrigens nicht für Sonntag ... nach der Völlerei Samstag Abend hätte es auch ein Desaster gegeben ...
Bis bald Euer Iwan