Montag, 14. September 2020

Interview mit einem twitternden Kalender-Star

Hallo Leute,

heute bin ich wieder mal rasender Reporter. Und hatte mich schon gefreut auf eine bekannte TV-Blondine, Ulla Kock am Brink. Um dann enttäuscht festzustellen: Blondine ja, aber vierbeinig! Ich hatte den Namen in der Hektik falsch gelesen ... ich soll Ulla Kack und Bring interviewen. Naja gut, blonde Locken, aufgewecktes Gesicht - dann mal los.

Hallo Ulla, Du hast ja tolle Locken! Was bist Du denn für eine Hundedame?


Locken, die locken – aber glaub mir, so toll ist das gar nicht. Stundenlang muss i
ch gekämmt werden und immer diese Aktionen mit der roten Bestie (so nenne ich diese Höllen-Schermaschine, die Frauchen alle paar Wochen einsetzt). Schön ist anders. Aber - wer schön sein will, muss leiden. Und dass ich schön bin, höre ich natürlich auch gerne, Iwan du kleiner Charmeur :-)
Ich bin eine Amerikanische Cocker Spaniel Dame. Und da du schon auf Ulla Kock am Brink
eingegangen bist – der hab ich meinen Namen zu verdanken. Wegen Cocker und Kock und bei Frauchen wurde dann Kack und Bring draus. Sie hält das für einen Wortwitz. Na lassen wir sie in dem Glauben ... Aber bei Twitter hätte sie echt besser aufpassen können. Da ist mein Account nämlich @KackUlla – da denkt doch alle Welt, ich habe Reizdarm. Hab ich aber gar nicht. (Eigentlich doch, aber ich möchte nicht damit angeben, wie die Menschen in diesen unsäglichen Fernsehwerbungen.)

Ich kenne Dich ja von Twitter. Hauptberuflich arbeitest Du als Bürohund, richtig? Wir hatten ja schon Fips und Klärchen hier im Interview. Was ist denn Deine Aufgabe, was macht Deine Frauchen?

Ach, früher hatte Frauchen einen viel besseren Job. Da waren wir in einem Raum und es waren ganz viele Menschen um uns rum. Immer war einer da, der Zeit hatte, mich zu knuddeln. Jetzt arbeitet Frauchen von zu Hause aus. Sie macht was mit Büchern. Also selbst schreiben, aber auch Texte von anderen in Bücher füllen und Cover erstellen und sowas. Deshalb hat sie ja auch das mit dem Kalender übernommen. Aber darauf kommen wir ja nachher noch mal. Naja und ich sorge für eine beruhigende Geräuschkulisse mit meinem Schnarchen oder für Raumduft. Obwohl Frauchen letzteres ja gar nicht zu schätzen weiß und sich jedes Mal hat, als wenn ich stinke. Ich? Und den Rest der Zeit liege ich dekorativ da und erfreue mein Frauchen mit meinem Anblick. Ist auch wichtig. Du glaubst ja nicht, wie oft sie vor diesem Computer sitzt und sich die Haare rauft.Da drin muss ganz schön was los sein manchmal. Aber damit hab ich zum Glück nichts zu tun.

Und über was twitterst Du so?

Über meine Menschis, über das Leben und am liebsten über meine tollen Gassirunden und das tolle Essen. Also wenn Frauchen mir wieder mal Kekse bäckt oder der Pansenkönig so langsam liefert, dass mein ganzes Fleisch aufgetaut ankommt und sie mir dann 10 Kilo Fleisch an einem Tag kocht. Einmal, da haben nicht mal die Einfrierbehälter gereicht und sie hat Urinbecher genommen (das muss aber unser Geheimnis bleiben ;-) ) Und dann bin ich noch die Werbebeauftragte für die Textgemeinschaft. Also Frauchen kriegt das alleine ja nicht hin und da gebe ich der Welt Bescheid, wenn Wettbewerbe enden oder neue Bücher rauskommen oder so. Mein Herrchen ist ja überhaupt nicht Social Media affin. Für ihn übernehme ich quasi dieVerteilung seiner Breaking News. Wer soll das auch sonst machen? Wir sind ja schon froh, dass er alleine den Kicker lesen kann und das notfalls auch online. Aber von Herrchen gibt es nicht ganz so viel wie von mir, Frauchen oder der Textgemeinschaft.

 Mir wurde gesagt, Du seiest ein Kalenderstar. Wie kam das denn? Und was für ein Kalender?

Viele vom #twitterrudel sind Kalenderstars. Eigentlich bin ich nur deswegen da so aktiv drin, weil Frauchen den Kalender erstellt hat. Alle Hunde, die mitmachen wollten, haben sich gemeldet und Frauchen hat dann nur die Bilder bearbeitet und den Twitteraccount zu jedem eingefügt. DieIdee stammt nämlich eigentlich gar nicht von mir, sondern von Bodo. Nicht, dass ihr denkt, ich will mir hier fremde Lorbeeren und so. Ich geb das gerne und offen zu. Meine Rolle ist dabei eigentlich ziemlich unwesentlich. Das Meiste hat ja wie schon erwähnt Frauchen gemacht. Sie sagt – das war gar keine Arbeit, das hat ihr total Spaß gemacht. Bodo hat sich dann noch um eine Umfrage gekümmert, für wen die Erlöse sein sollen. Taro hat diese Abstimmung haushoch gewonnen. Natürlich würden wir gerne auch andere Vereine unterstützen, aber das funktioniert ja auch nicht gut. Am Ende haben alle wenig. Wir planen daher, nächstes Jahr wieder einen zu machen und dann bekommt Pro DogRomania die Erlöse und im Jahr drauf dann der Drittplatzierte und dann müssen wir neu abstimmen. Aber ich will ja nicht langweilen mit den administrativen Hintergründen. Den Kalender gibt es in verschiedenen Ausstattungen. Einmal in A5 mit Hard, Softcover oder Ringbindung und dann noch mal diese 3 Varianten im Taschenbuchformat. Es ist ein Wochenkalender und in jeder Woche ist ein Foto von einem unserer #twitterrudel Hunde drin.Die Ausgaben mit Softcover und die Ringbücher kosten 15 Euro und die Hardcover 20. Das hat mit den Druckkosten zu tun, die sind bei Hardcover einfach höher. Der Druck ist in luxuriösemSchwarz Weiß – das ist bei Fotos ja wieder IN – und wir haben natürlich auch Trend-Setter im Rudel (um ehrlich zu sein – Farbdruck wäre einfach zu teuer und wir wollen ja auch, dass die Kalender gekauft werden ...) Übrigens haben wir uns ein Pseudonym als Autorennamen ausgedacht - #twitterrudel – die coolsten Dogs im Internet. Kann ruhig jeder wissen, dass wir so sind. Wir haben ja nichts zu verbergen. Übrigens, deine Freundin Klärchen ist auch dabei.

Ach, der Cleanup-Dog Klärchen ist auch dabei? War es denn viel Arbeit, die Hunde alle zu shooten?

Zum Glück mussten wir die Fotos nicht alle selbst machen. Obwohl ich das ja spannend gefunden hätte, alle vom Rudel mal kennenzulernen. Die Halter haben uns die Bilder geliefert. Einige konnten sich gar nicht entscheiden. Da wurde dann auch noch mal wieder in kleiner Runde abgestimmt. Bei manchen Bildern hat mein Frauchen danach entschieden, welches in SchwarzWeiß am besten wirkte. Schwarze Hund mit dunklen Augen – da kann man ja nicht einfach das erstbeste Motiv nehmen. Na ihr werdet schon sehen, wir hatten einen guten Blick fürs Detail, bei der Auswahl.

Den #Twitterrudel Kalender kann man also überall bestellen. Wer verdient dran, kriegst Du die Erlöse?

Nein. Ich hab ja mein Frauchen. Die sorgt gut für mich. Aber es gibt Hunde, die haben es nicht so toll erwischt. Manche leben auf der Straße und einige sind an Menschen geraten, die grausam sind und Tiere aussetzen oder sie loswerden wollen, wenn sich Krankheiten bemerkbar machen.Und damit solchen Hunden geholfen wird, hat sich der Verein Taro Germany e.V. gegründet. Die Projekte sind auf deren Webseite gut erklärt. Und die kriegen die Erlöse. Und zwar komplett. Wir lassen die Kalender im Book on Demand Verfahren bei epubli drucken. Da werden die Druckkosten natürlich abgezogen, und das, was Epubli verdienen muss, damit so eine Arbeit weiter möglich bleibt. Und ich glaube, die müssen auch ganz schön viel an die Künstlersozialkassebezahlen. Aber es bleiben pro Kalender zwischen 3 und 4 Euro bei Taro. Wieviel genau, das hängt davon ab, wo gekauft wird. Direkt bei epubli bestellen, bedeutet, dass Taro am meisten bekommt – im Vergleich zum Kauf bei Amazon oder im Buchhandel. Aber wir sind trotzdem dafür, dass der Buchhandel auch unterstützt wird, weil es denen nämlich ähnlich geht, wie manchen Tieren. Die müssen auch Angst ums Überleben haben.

Letzte Frage: Dein Frauchen sagt, Du hast es mit den Ohren ... scheinst also nicht so ganz toll zu gehorchen, oder, haha?

Lange Hängeohren werden nicht gut belüftet. Ich hab in jedem Ohr ein eigenes Biotop und manchmal entartet das etwas und dann muss ich zum Tierarzt. Aber mir ist lieber, Frauchen macht so komische Prozeduren mit Ohren spülen und putzen, als wenn die Tierarzttante mir wieder Spritzen geben muss deswegen. Ich muss zugeben, manchmal tue ich so, als wenn ich nichts höre. Soll sie sich ruhig bissel Sorgen machen. Dann ist sie nämlich nicht sauer, wenn ich nicht gleich zu ihr komme auf Ruf. Dummerweise verrate ich mich manchmal auch selbst, wenn mein Nachbar mit seinem Hund rausgeht. Dann springe ich aus dem Tiefschlaf auf und rase aufden Balkon. Man muss ja wissen, wo die hingehen – nicht wahr? Naja, jedenfalls sagen die Menschen dann immer so Sachen wie: Na, ich glaub so schlecht sind die Ohren gar nicht ... Treibe ich es zu bunt, dann droht Frauchen mit Tierärztin. Spätestens dann bin ich mal wieder für eine Weile brav. Die kennt nämlich keine Hemmungen. Von wegen nur in die Ohren gucken. Die kontrolliert jede Körperöffnung und an manchen riecht die sogar. Ich denk ja, mit der Frau stimmt was nicht. Sie singt mir Kinderlieder vor, wenn sie mir den Finger hinten rein und die Drüse – ähem, du weißt schon. Das scheint mir jedenfalls doch etwas merkwürdig. Aber ich lasse mirnatürlich nichts anmerken und mache böse Miene zu diesem grausamen Spiel.

Wir gehen demnächst trotzdem mal zur Tierärztin und bringen ihr ein paar Handzettel mit Werbung für den tollen Kalender und legen welche als Muster aus. Wenn deine Leser sowas auch machen, wäre das toll. Dann erfahren auch Leute, die nicht bei Twitter sind, dass es diesen tollen Kalender gibt. Das könnte man auch bei Hundefriseuren, Physios und in Futterläden machen. Da erreicht man ja die Menschen, die Tiere haben und sich ordentlich um sie kümmern.


Hört sich nach guter Sache an. Hast Du denn einen Extratipp, der noch mehr anreizt, den Kalender zu kaufen? 

Tierschutz ist ja schon Grund genug. Wer trotzdem noch sowas wie ein Leckerli braucht – ist ja nicht so, dass ich als Hund da kein Verständnis für hätte, nicht wahr. Es stehen die kuriosen Tierfeiertage im Kalender drin. Also der „Sprich mit deiner Katze Tag“ und der Weltpinguintagund sowas. Beim Kauf gibt es übrigens manchmal Probleme. Wer bei Google Kalender Twitterrudel eingibt, der findet, was er sucht. Auch ohne Amazon und andere Shopseiten. Und wie gesagt – der Buchhandel vor Ort würde ja auch bissel profitieren von einer Bestellung. Vielleicht findet der Buchhändler den Kalender ja auch toll und bestellt ein paar, so zum Verkauf. Wäre für Taro auch nicht schlecht ....

Dann Danke schön, Ulla!

Damit beende ich das Interview ganz radikal, sonst würde Ulla jetzt noch reden ... Ähnlichkeit mit ihrer Namensvetterin hat sie jedenfalls, sabbelt ohne Ende. Egal, bei den Cocker-Augen und diesen Locken darf sie das ...

Mein Frauchen hat schon einen Kalender bestellt, Weihnachten ist nicht mehr so fern. Und als Spende für den Tierschutz doppelt gut.

So, bis bald, Euer Iwan




 


Dienstag, 8. September 2020

Saarlouis liegt am Achensee

 Hallo Leute,

letzten Sonntag wäre der Achenseelauf gewesen. Wie immer waren wir gemeldet - Frauchen für den Lauf und den Kaiserschmarrn danach, ich nur fürs Finish und den Kaiserschmarrn. Aber wie fast jeder Lauf in 2020 - auch der Achenseelauf wurde abgesagt. Wir sind trotzdem hingefahren. Und ich habe die Gelegenheit genutzt, Frauchen die volle Vielfalt des Lauftrainings aufzuzeigen. Komischerweise war sie mir gar nicht richtig dankbar ...

Anreisetag Mittwoch - nach dem Abendessen noch schnell 5 Einlaufkilometer mit ein bißchen Auf und Ab. Frauchen lief brav, wie ich ihr gesagt hatte, in kurzen Hosen. Und bibberte zum Schluß ziemlich - da hatte es nämlich frische 9 Grad!

Donnerstag - erste lange ruhige Laufeinheit, von Achenkirch über Buchau, Maurach nach Pertisau. 14 km, etwas über 1,5 Stunden, alles im grünen Bereich. Nur weiterhin voll, sehr voll, die Wege, das Ufer, die Berge. Sonne kam heraus, es wurde sprungartig wieder Sommer. Nachmittags kleine Wanderung (2 Stunden), ich habe mich vom Coaching mit Sachertorte erholt.

Freitag - Raceday. Damit die Muskeln für den 6 km-Frauenlauf Saarlouis schön warm wurden, habe ich Frauchen vorher schnell noch auf eine Gipfeltour geschickt. Dreimal dürft Ihr raten, welcher Berg es wurde:


Ehrensache, der Bärenkopf natürlich, 1.991 Meter! Schon beim Aufstieg kam es meinen Menschen sehr voll vor. So richtig krass wurde es aber am Gipfel: Um einen tollen Blick vom Gipfel auf den See abzulichten, musste man ein paar Meter von Kreuz entfernt auf einen kleinen Vorsprung. Tja, können vor Lachen, da standen rund 20 Leute vor Frauchen an, um das perfekte Pic zu machen! Frauchen verdrückte sich ganz schnell von diesem Massenauflauf:


 Wieder herunter vom Berg, genehmigte ich großzügig auch ein Stück Sachertorte für sie. Um sie dann ganz schnell auf die Uferstrecke zu scheuchen, 6 km mit Zeitnahme für den virtuellen Frauenlauf Saarlouis.

Das hieß einmal nach Seespitz und retour, irritierte Blicke der Spaziergänger inklusive. Egal, sie hat endlich mal wieder einen 6er-Schnitt gelaufen. 


 
Samstag - der Berglauf. Hoch auf die Bärenbadalm (Zwölferkopf) über Besinnungsweg und Tunnelweg, runter dann über die Perchealm. Rund 600 Höhenmeter auf gut 13 km, sehr schweißtreibend. Hoch war es ein besseres Speed-Hiking, herunter dann aber schönes Trittsicherheits- und Oberschenkeltraining.
Nachmittags dann zur Belohnung ein Eisbecher, es waren ja immerhin knapp 30 Grad. Abends kam dann der Wetterumschwung.

Sonntag - morgens ein Spaziergang durch die Wolfsklamm (wußtet Ihr, dass sie 354 Stufen hat?) und dann fing es an zu schütten. Also 5 km Tempotraining auf dem Laufband. Nach dem Mittags-Kaiserschmarrn. Das ist auch so ein Trainingsgeheimnis von mir, ich lasse Frauchen öfter mal vollgefressen trainieren. Dann ist die Nahrungsaufnahme bei Ultras so richtig gar kein Problem mehr!
 
So, hier noch ein paar Impressionen vom Achensee und dem Karwendel:





Bis bald Euer Iwan