Sonntag, 26. März 2017

10 km und Frühsommer im März

Hallo Leute,

nach dem erfolgreichen Halbmarathon-in-Alcudia-Wochenende ist Frauchen ja gleich am Mittwoch drauf wieder hingeflogen. Ich habe dankend (naja, grummel, wurde überredet) verzichtet. Einer musste ja auf Herrchen aufpassen. Und mir wäre es mit Frauchen und Oma dann zuviel Weiberwirtschaft gewesen ... deshalb habe ich Fozzie mitgeschickt. Und übergebe an ihn:
"Nach dem Januar-Urlaub nun schon zum zweiten Mal in dem Jahr auf meine Lieblings-Baleareninsel! Immer noch keine Pelikane zu sehen, also kein Ersatz für den entgangenen Florida-Urlaub. Aber es war dieses Mal schön warm - bis auf den Abreisetag hatten wir nur Sonne, blauen Himmel und tagsüber kurze-Hosen-und-Shirt-Wetter. Halt wenn Engelbären reisen ....
Nicht so toll war das Hotel. Hatte Frauchen, nachdem das "normale März-Hotel" gerade renoviert wird, auf Empfehlung gebucht. Höflich ausgedrückt indiskutabel. Haben wir uns zwei Tage angeguckt und auf Besserung gehofft. Kam nicht. Also sind die beiden Damen auf mein Anraten zu dem Hotel gegangen, wo wir im Januar waren. Und haben dort - in Wanderkluft - nach freiem Zimmer gefragt. Im März ist ja rund um Port d´Alcudia / Playa de Muro alles ausgebucht, sehr viele Radfahrer sind da. Wir hatten aber Glück, ein Zimmer war noch frei, die Rezeptionistin guckte auch gar nicht sonderlich irrtiert. Und wir konnten nachmittags umziehen: welche Wohltat. Freundliches (!) Personal, großes und abends geheiztes (!) Zimmer, leckeres (!) Essen mit viel Auswahl und ohne faule Stellen (!!!). Wer übrigens eine Hotelwarnung haben will - ich verrate gern auf Anfrage den Namen .... umgezogen sind wir ins Vanity Golf. Und ich musste jeden Tag den Trainingslauf von Frauchen nach der Wanderung kontrollieren, da hatte mir Iwan genaue Anweisungen gegeben! Denn sie hatte zwar noch den Halbmarathon in den Beinen, am Sonntag sollte es aber gleich noch einen 10 km-Lauf geben.
Samstag Nachmittag sind wir dann zum Abholen der Startunterlagen gegangen. Im Kaufhaus Corte Ingles, 7. Stock, Sportabteilung. Manu hatte uns gewarnt - es sei eine sehr lange Schlange. Wir gewappnet .... und ... keiner vor uns. Es gab ein Funktionsshirt, einen Umhängebeutel, Powerriegel und einen Einkaufsgutschein. Sonntag morgen dann mit dem Auto wieder die 50 km von Port d´Alcudia Richtung Palma. Wir hatten ausreichend Puffer eingeplant, denn wir wollten uns ja noch mit Manu, André (Frauchen und Oma) und Paddington (ich) treffen. Problem: das anvisierte Parkhaus konnte nicht angefahren werden. Sie hatten beide Fahrspuren am Paseo Maritimo für den Lauf gesperrt. Also gewendet, gaaaanz langsam im Stau wieder zurück zu den bekannten Parkplätzen gekrochen. Erster: voll. Zweiter: uff, ja, da war noch was.
Inzwischen wurde die Zeit schon knapper, denn wir mussten rund 2 km wieder zurück zum Start wetzen. Himmel blau, Sonne strahlend, Temperatur ging Richtung 20 Grad. Start des 10 km-Port de Palma-Laufes (wie auch des Halbmarathons) sollte an der Mole gegenüber der Kathedrale La Seu sein, dann einmal links herum Richtung Porto Pi, Wende, den Paseo zurück bis zum "Tankstellenhügel" (wer schon mal im Oktober den Halbmarathon / 10 km-Lauf mitgemacht hat, kennt die Strecke), Wende und dann mit Blick auf Mittelmeer, Kathedrale, Ausläufer der Berge Endspurt ins Ziel.
So, da standen ja auch schon Manu und André! Letzterer konnte leider wegen Krankheit nicht mitlaufen, wollte aber Fotos schießen. Kurze Begrüßung, es waren auch nur noch 10 min. bis zum Start, die Blöcke füllten sich ... Frauchen brauchte aber noch einmal ein Dixie, ähem. Tja. Gar nicht so einfach zu finden ... ganz am Ende der Mole standen 9 Stück, davor gefühlte 100 Läufer plus 50 Zuschauer. Frauchen drängelte sich dann bei den Zuschauer vor, mit Verweis darauf, dass ja in 3, nein, 2 Minuten der Startschuss für sie fallen würde. Und kam pünktlich zum Startschuss mit als Letzte im Startblock an. Hatte den Vorteil, dass sie wenig überholt werden konnte, aber selbst halbwegs Leute einsammeln konnte. Eigentlich hatte Iwan "ruhiger Lauf" vorgegeben, aber da gingen wohl die Gäule durch .... jedenfalls war sie nach 59:37 min. im Ziel, die gesamte Streckenlänge war sogar mit 10,15 km ausgemessen. Also sehr gute Zeit für sie. Was sie ärgerte: die vielen deutschen Teilnehmer, die anscheinend dachten, die komplette Straßenbreite gehöre ihnen, oder sie könnten Frauchens Laufweg schneiden .... schade. Im Ziel gab es dann noch eine Finishermedaille (die war so groß wie ich!), sowie nochmal Wasser und Obst:



Fazit: Organisation gut, Gutzis für das Startgeld von 15 Euro sehr gut. Strecke nett, kannte Frauchen nun schon gut. Ergebnis: 674. von 820 Finishern, 169. bei den Frauen - sehr schön. Und das Wetter war ja sowieso grenzgenial. Ich habe mich währenddessen gemütlich von Oma im Rucksacke herumtragen lassen. Nach dem Rennen beglückwünschten wir noch Manu, die eine 58er-Zeit gelaufen ist. Ein Erinnerungsfoto noch mit den beiden Damen, dann eines mit uns beiden Bären,




dann machten wir uns wieder auf den 2 km-Marsch zu unserem Auto. Die restlichen Urlaubstage waren dann wieder schön entspannt. Nur der letzte war ein echter "Rausschmeißer-Tag": 9 Grad und Dauerregen."

Na, da hat Fozzie mich ja ganz gut vertreten. Hier übrigens noch der Bericht von Laufwelt zum Lauf! Jetzt fängt dann langsam die ernsthafte Vorbereitung für den Karwendelmarsch an. Für gute Tipps bin ich dankbar!

Bis bald Euer Iwan

P.S. Alle Fotos stammen von Manu bzw. André. Danke dafür.

Montag, 13. März 2017

Meer und Mauren - ein heißer Halbmaraton

Hallo Leute,

sehr viele Daumen müssen gedrückt worden sein - Danke dafür. Denn das Wetter bei unserem Kurz-Mallorca-Trip war traumhaft. Freitag keine Wolke und 24 Grad. Samstag minimalste Wölkchen und mittags 25 Grad. Sonntag dann "nur noch" 20 Grad. Alles in allem aber ein vorgezogener Sommer.

Der Reihe nach: Ich hatte Frauchen ja nur deswegen guten Mutes beim Halbmarathon in Alcudia angemeldet, nachdem ich mir die letztjährigen Zeiten angeschaut hatte. Und da waren noch einige langsamer als Frauchens normales Tempo, der letzte bei rund 3 Stunden. In den letzten Tagen gingen dann doch die Anmeldezahlen hoch, über 300 Läufer verteilten sich auf die 10 km und den Halbmarathon (dort 180). Kaum Deutsche. Freitag ging es gleich, ohne erst ins Hotel zu fahren, zur Startnummernausgabe. Die war im Tourismusbüro von Alcudia. Zwei Mitarbeiter, keinerlei Ausschilderung. Um es gleich vorweg zu nehmen - ohne Spanischkenntnisse wäre man verratzt gewesen. Nachdem Frauchen ihr Begehr kundgetan hatte, erstmal die Antwort "steht nicht auf der Liste, soll morgen wiederkommen, zu kurzfristig gemeldet". Wildes Geschnatter hin und her, denn Frauchen stand sehr wohl auf der Liste. Für 15 Euro Anmeldegebühr gab es dann die Startnummer und ein mittelblaues Funktions-Langarmshirt. (Und nach dem Zieldurchlauf dann noch eine Art Buff-Tuch mit Motiv mittelalterliches Alcudia). Der Chip hätte gemietet noch mal 3 Euro gekostet. Frauchen wollte sich aber endlich einen eigenen gönnen und hatte bei Anmeldung einen gekauft. Böser Fehler. Alle Mietchips wurden mit ausgehändigt. Kaufchips, naja, mal sehen, er glaube, dass morgen der Mensch da sei, der die aushändigt. Das ging ja gut los!
Ab ins Hotel. Herrchen direkt an den Strand, Frauchen kurzes Einlaufen, ich den Blick vom Balkon genossen.
Samstag dann halt früher als geplant los zum Startbereich. Denn Start sollte für die 10 km-Läufer um 10 Uhr sein, für die Halbmarathonis um 10:10 Uhr. Und Ausgabe nur bis 9:30 Uhr. Im Schatten waren es um 9 Uhr 8 Grad, in der Sonne wurde es schön warm. Im Start-/Zielbereich immer noch keine Ausschilderung. Von einem Stand zum anderen geschickt, bis sie endlich ihren Chip in Händen hatte. Zwischenzeitlich trafen immer mehr sehr schnell aussehende Läufer und Läuferinnen ein. Dafür gab der Zielbogen seinen Geist auf, und sackte malerisch in sich zusammen. Um kurz vor 10 wurden alle in einen mit Gatter umzäunten Bereich gescheucht. Unsicherheit, ob nun doch gemeinsamer Start? Auf einmal extrem laute und extrem unverständliche Durchsage. Alle Mann, inklusive Zuschauer, Begleithunde und -kinder, setzten sich in Bewegung. Zu einem Punkt ca. 250 Meter entfernt. Aha, dort war der Start. Die Hunde, Zuschauer und Kinder wurden aus dem Läuferfeld raussortiert, dann ging es mit ein bißchen Verspätung los. Und nach weiteren 10 Minuten auch für Frauchen und alle anderen Halbmarathonläufer. Hilfe, die rannten ja wie die Wiesel ...

Frauchen wollte es eigentlich langsam angehen lassen, mehr so ein schöner Trainingslauf. Und wetzte den ersten Kilometer in 5:30 min, das ist ihr Renntempo beim 5 km-Lauf! Und sie war schon mit Abstand Letzte ... das konnte ja heiter werden. Die Strecke war super abgesperrt und gekennzeichnet, überall standen Streckenposten, Polizei, es waren Pfeile auf dem Boden. Verlaufen war also nicht. Erstmal vom Marktplatz Alcudia über die Hauptstraße nach Port d´Alcudia, zum Hafen. Dann die ganze schöne Promenade am Meer entlang. Frauchen war glücklich - da sah sie endlich die ersten zwei langsamer werdenden Läufer vor sich! Ihr Tempo hatte sie gefunden ... und kurz vor dem Kanal, an dem die Strecke die Bucht von Alcudia verließ, die beiden auch eingeholt. Schade, das waren zwei 10 km-Läufer. Also weiter. Was für die ganze Strecke galt: tolle, enthusiastische Anfeuerung, seien es Zuschauer, Streckenposten, Bauarbeiter am Straßenrand - nur leider weniger die Touristen, die guckten eher dumm.

Jetzt ging es um einen kleinen künstlich angelegten See herum, dann Richtung offenes Feld. Alles Frauchens Trainingsstrecke, da kennt sie jeden Stein. Erst durch Schilf,

dann an blühenden Mandelbäumen und Wiesen vorbei.


Übrigens hier auch wieder dasselbe Bild - die spanischen angehaltenen Autofahrer und Radfahrer warteten geduldig, nur 2 deutsche Rennradler mussten / wollten unbedingt genau dann über die Kreuzung, als Frauchen kam. Aber nix da, spanische Policia versteht da keinen Spaß. Wieder 3 Läufer ein- und überholt. Aber halt auch wieder 10 km-Läufer. Frauchen schwante langsam, dass es sehr sehr einsam werden würde. Wieder Richtung Alcudia, mit Blick auf die Kathedrale und den Atalaya (das ist der Berg, der das ganze Panorama beherrscht).




Vor ihr eine Läuferin in grün, als es durch die mittelalterlichen Gassen in der Innenstadt ging. Die kriegt sie noch .. ja, fast. Weil die auch am Stadttor dann nach rechts zum Ziel abgebogen ist. Frauchen nach links die Stadtmauer entlang musste. Sehr malerisch, zu normalen Zeiten. Dieses Mal hatte sie keine Augen dafür. 10 km in 63 min. war eigentlich immer noch zu schnell ... aber vor ihr so ab-so-lut niemand mehr zu sehen. Nun ging es über einen Feldweg Richtung Bucht von Pollenca. Und ein Streckenposten bestätigte auf ihre Frage, ja, sie sei Letzte. Ab km 12 packten dann die Streckenposten zusammen, wenn sie durchkam. Und schlossen sich ihr an, auf dem Rad / Mountainbike! So passierte Frauchen mit 2 Radlern und einem Motorrad im Schlepptau Herrchen und mich - wir hatten an einem lauschigen Plätzchen direkt am Meer auf sie gewartet.



Weiter ging es dann über teils recht holprigen Strand / Steine Richtung Mal Pas / Bon Aire. Immer mehr Streckenposten schlossen sich an. Frauchen war es eher unangenehm, sie entschuldigte sich mehrfach, dass sie so langsam sei. Und die anderen gern fahren könnten. Nix da. lautete die Antwort, man bleibe bei ihr. Und ob sie wirklich ins Ziel laufen wolle ... hat sie erst später kapiert, diese Frage. Denn sonst hätten die Radler sie wohl verlassen und zum Vorletzten aufgeschlossen. Jedenfalls konnte sie so viel Spanisch üben. Der ganze Trupp lief (Frauchen) bzw. fuhr (alle anderen) nun die letzten 7 km in stetem Auf und Ab über kleine Sträßchen auf der Halbinsel. Hatte auch seine Vorteile - Frauchen bekam Wasserflaschen gereicht. Und die ca. 1 Meter großen km-Schilder vorgelesen, für den Fall, dass sie die Zahl nicht erkennen konnte .... Bei km 20 war sie quasi wieder am Stadttor. Nun ging es aber nochmal die Stadtmauer entlang. Zog sich. Und beim Einbiegen in die letzte Altstadtgasse war erstmal Schluss. Die Beinchen signalisierten "Gehen, nicht mehr Laufen". Der Kopf sah ein Spalier aus weiteren Helfern, die alle schrieen und La Ola machten. Also wieder angetrabt. Glücklicherweise hielt das zweite Motorrad nun Abstand - uns ist ein Rätsel, wie das die Spitzenläufer beim Marathon machen. Da atmet man ja nur Auspuffgase! Nochmal eine Flasche Wasser über vier Radler angereicht bekommen, über den Kopf geschüttet. Frauchen liebt zwar Wärme, aber so von Winter auf Sommer war dann doch wohl etwas üppig. Raus aus der Gasse, eingebogen auf die Zielgerade. Wo ich bereit zum Aufspringen stand. Und mein Maul kaum zugekriegt habe. Guckt Euch mal dieses Bild an:

Großes Gejohle, als sie mich  geschnappt hat. Und dann sind wir mit rund 40 Radlern im Schlepptau ins Ziel. 2:18,etwas (war leider Bruttozeitmessung). Letzte, 177. Aber bei so einem "Gefeiert-werden" lohnt es sich echt, Letzter zu werden! Frauchen hat sich bei allen bedankt, sie wurde dann noch länger gefeiert als ein Olympiasieger. Und von der Laufstrecke her - nicht einfach, wegen dem Auf und Ab auf dem letzten Drittel, aber wunderschön. Tolle Organisation auf der Strecke. Und das Preis-/Leistungsverhältnis war auch phänomenal.

Danach hat sich Frauchen den Nachmittag schön in die Sonne gelegt und ausgeruht. Und ich mir überlegt, wo ich sie als Nächstes anmelde. Sonntag gab es dann noch die traditionellen Tapas in Cala Ratjada, dann ging es schon wieder ins eisige Nürnberg (4 Grad) zurück. Mittwoch fliegt dann Fozzie mit. Ich bleibe zuhause und hüte mit Herrchen die Möbel. Der Wanderurlaub wird dann nur am Sonntag von einem 10 km-Lauf in Palma durchbrochen. Da sieht Frauchen dann Manu, André und Pauline wieder ...

Ich melde mich an Ende März wieder, habe ja PC-Verbot. Was bezüglich etwaiger Kommentare heißt: es kann dauern bis ich sie freischalten kann. Was Euch aber nicht davon abhalten sollte, mir Euren Neid über das gelungene Wochenende mitzuteilen ...

Bis bald Euer Iwan