Hallo Leute,
eigentlich wäre an dieser Stelle mein bewährter, sarkastischer Jahresrückblick fällig. Aber ich muss Euch sagen - mir ist die Lust darauf vergangen. Ich bin eigentlich ein unpolitischer Bär, dieser Blog soll allein den netten, schönen Dingen des Lebens gewidmet sein und Euch möglichst unterhalten.
Aber was zuviel ist, ist zuviel. Deswegen muss ich mal meinem Herzen Luft machen.
Dieses Jahr hat mich oft fassungslos gemacht. Wie viel Wut, wie viel Hass, wie viel Verachtung für andere Lebewesen, Mensch und Tier, inzwischen existiert - das hätte ich niemals für möglich gehalten. Nur weil jemand eine andere Religion, eine andere Nationalität hat, eine andere Hautfarbe, einfach irgendetwas, was einem vielleicht nicht gefällt - dann geht man halt her und schlägt ihn, zündet ihn an, fährt über ihn hinweg? Das sind die schlimmsten Auswüchse. Aber auch vor Tieren macht es nicht halt - derzeit kursiert im Internet ein Video, wie Männer einen Braunbären mit einem PS-starken Auto überfahren und zerquetschen.
Den Anschlag von Berlin hatten wir gar nicht mehr an dem Abend mitgekriegt. Erst am Dienstag früh. Und dann fing die Sorge um 2 Freundinnen an, eine Berlinerin, von der wir wussten, sie wollte Montag Abend auf einen Weihnachtsmarkt. Und eine Frankfurter Freundin, die auf Besuch in Berlin war und auch gern Weihnachtsmärkte besuchte. Große Erleicherung, als die Entwarnungsmails eintrafen. Aber ehrlich - was soll das? Kann man nicht in friedlicher Koexistenz leben, und akzeptieren, dass andere anders leben? Eine der beiden Freundinnen hat geschrieben, sie ist am Dienstag dann mit Angst, aber trotzdem auf einen anderen Weihnachtsmarkt gegangen. Denn genau dieses Ziel, dass wir auf unsere Art zu leben verzichten, sollte der Attentäter nicht erreichen.
Vom Großen ins Kleine: Frauchen liest im Internet (schon aus beruflichen Gründen) sehr viel, querbeet über viele Sites. Und ist inzwischen immer betroffener über den Ton oder die Meinung in den Kommentaren. Menschenverachtend ist da noch harmlos. Ab und zu bin auch ich betroffen, hier in der Kommentarfunktion meines Blogs. Ich lasse sie bewusst auf "freischalten", denn was da manchmal drinsteht - pfui, das will ich hier nicht lesen. Keine Sekunde lang.
Man sollte sich immer daran erinnern: wir haben großes Glück, hier geboren zu sein, in dieser Zeit. Bisher ohne Krieg (hoffentlich bleibt das auch so). Ohne Hunger leiden zu müssen. Im Prinzip alles zu haben oder machen zu können. Ich versuche, alle anderen so zu behandeln, wie auch ich behandelt werden möchte. Respektiert. Frauchen steht im Startblock, wenn sie im Ausland startet, neben vielen Nationalitäten, Hautfarben, Glaubensrichtungen. Und ist auch nur eine von vielen. Eben auch eine Fremde. Selbst in Österreich, da können wir noch so viel Kaiserschmarrn futtern ....
Deswegen kein Rückblick auf 2016 - ich hoffe auf ein besseres 2017. Und kann nur an Euch alle appellieren: bringt anderen Spaß und Freude. Ich werde es weiter versuchen, ab meinem nächsten Post,versprochen.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch, und ein gesundes, glückliches, friedvolles Jahr 2017.
Bis bald Euer Iwan
Donnerstag, 29. Dezember 2016
Sonntag, 18. Dezember 2016
Das Laufjahr 2016
Hallo Leute,
heute in 2 Wochen haben wir schon 2017. Zeit also für meine bewährten Jahresrückblicke ... fangen wir an mit dem Rückblick auf das Laufjahr 2016. Kurze Zusammenfassung: ich bin ein super Coach! (He, was soll das, dazwischenreden und meinen, dass ich ein zu großes Ego hätte? Was stimmt, stimmt doch! Na gut, Frauchen hatte auch ihren Anteil ....)
Januar:
Zum dritten Mal stand ein Halbmarathon in Florida auf der Agenda. Dieses Jahr hatten wir uns für den Miami HM entschieden. Der größte Anreiz für Frauchen dabei ist - Laufen in der Wärme. Naja, hätte sie auch hier bleiben können. 8 Grad und ein eisiger Wind machten es nicht so ganz einfach, die Überreste eines Wintersturms hatten Miami Ende Januar noch fest im Griff. Lag es daran, oder dass Frauchen sich das erste Mal einem Pacemaker anschloss? Jedenfalls kam eine neue PB für den Halbmarathon heraus! Ich sage ja immer noch, liegt nur am Coach ...
Februar / März:
Nur Trainingsläufe. Nichts Besonderes, ich habe aber einige Trailstrecken angesetzt, denn 2016 wollten wir doch mehr Trailläufe machen.
April:
Der erste davon stand an - ich hatte Frauchen für den "Rookie"-Lauf beim Innsbruck Alpine Trail Festival angemeldet. In der Woche davor schneite es, das Einlaufen fand bei rund Null Grad statt. Dafür dann aber am Renntag knappe 16 km bei herrlichem Wetter, Blick auf die schneebedeckten Gipfel rund um Innsbruck und mit einem haarsträubenden (oder sagt man da oberschenkelzerfetzenden?) Downhill. 400 Höhenmeter im quasi freien Fall, das hat Frauchen doch noch einige Tage sehr gespürt. Aber sie kam gut ins Ziel und hatte "Blut geleckt".
Mai:
Ein ganz spezieller Wettkampf, nämlich ein virtueller 5 km-Lauf. Laufen für die Manatees - jeder misst selbst seine Zeit. Und die Startgebühr geht alles komplett an eine Organisation in Florida, die sich für den Schutz der Seekühe einsetzt.
Juni:
Am 3. Juni hatte Frauchen Premiere - den ersten Lauf, den sie mit veranstaltet hat. Den Tiergartenlauf in Nürnberg - so hatte sie über ein Jahr das Vergnügen, mal aus der Organisator-Perspektive zu sehen, was so alles an einer Laufveranstaltung dran hängt. Und kurz nach der überaus erfolgreichen Premiere begannen die Vorbereitungen für den nächsten Tiergartenlauf, 2017. Und dass sie fast alles richtig gemacht haben, zeigt die Anmeldezeit - die Hauptläufe für Juni 2017 waren innerhalb von 7 Stunden (!) ausverkauft!
Ansonsten hatten wir wieder unsere Trainingswoche in Lenggries, mit vielen schönen langen Läufen ... und dadurch viel Platz für Kaiserschmarrn ....
Juli:
Viel Traning .... denn Anfang August sollte es wieder in die Berge gehen.
August:
Der Pitz Alpine stand auf dem Programm. Zwar wieder "nur" die Einsteigerstrecke mit rund 16 km, aber immerhin 850 Höhenmetern. Hat viel Spaß gemacht, in der Seilbahn über alle Läufer hinweg hoch zu gondeln und Frauchen oben für den Fotostopp abzufangen. Und ich habe noch nie erlebt, dass Frauchen mitsamt ihren Trailschuhen unter die Dusche geht ... hier war es aber nötig. Und weil das Wetter und damit der Ausblick zu wünschen übrig ließ, habe ich uns gleich mal für 2017 angemeldet - dann aber für die 26 km-Strecke.
Den absoluten Kontrast hatten wir dann beim Womens Run in Frankfurt. Wettertechnisch nicht, es war auch trüb und regnete teilweise. Nein, die Distanz (5 km), die Höhenmeter (0,50) und das Teilnehmerfeld (2.500 Frauen). Aber für Frauchen sprang eine neue PB über 5 km heraus - was will ein Bären-Super-Coach mehr?
September:
Das Saison-Highlight stand an - der Achenseelauf. Bestens trainiert, und dann kriegt Frauchen eine Erkältung. Es lief trotzdem ganz gut, ich klatschte in Achenkirch (gefühlte Hälfte der Distanz) ab und war beim Blick auf die Uhr begeistert - das könnte endlich mal eine Zeit unter 2:45 Stunden werden. Kurz vor dem Ziel gewartet und gewartet ... die Sekunden tickten ... da war Frauchen endlich, ich habe mit ihr gefinisht. Eine neue Streckenbestzeit für uns, aber leider doch wieder die "5" davor, 2:50 Stunden ... d.h. wir müssen 2018 wieder ran. 2017 haben wir was ganz anderes vor, nämlich den Karwendelmarsch. Und der liegt mit seinen 52 km eine Woche vor dem Achenseelauf, beides kriegen wir nicht hin.
Eine Woche später waren wir schon wieder in den Bergen - beim Isarlauf über 10 km von Lenggries nach Bad Tölz. Frauchen wollte ihre 10 km-Bestzeit angreifen. Und wieder war es superwarm, also genau das Richtige. Und was soll ich sagen - geschafft!
Oktober:
Nach einem ausführlichen Urlaub auf Mallorca, bei dem Herrchen und ich immer unterschiedlicher Meinung sind, was Frauchen machen soll (Herrchen: am Strand liegen und chillen, oder maximal wandern; ich: gefälligst Laufkilometer sammeln und möglichst viele Treppen steigen), stand dann wieder das Salzburg Trailrunning Festival an. Ich bin da zwar immer etwas abgelenkt, weil ich dort Pauline Laufbär und ihre Menschen treffe, aber zum Anfeuern für Frauchen hat es gereicht. Und nach dem ersten Kilometer ist sie mir auch immer sehr denkbar, dass ich sie auf Mallorca stockwerksweise Treppen steigen lasse ... da geht es nämlich von der Altstadt über die Holzmeisterstiege viele Stufen nach oben. Tja, und auch hier zeigte mein strenges Trainingsregiment Wirkung: Frauchen verbesserte sich auf den 7,x km um knapp 5 min. gegenüber 2015!
November:
Und noch ein Highlight, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es ging zum zweiten Mal nach Valencia, zum 10 km Lauf. Mit Sonne und rund 20 Grad ist das Ende November nicht zu verachten. Ich habe mich auch ein bißchen am Meer gesonnt. Leider war dieses Mal keine neue PB drin, aber das wäre ja auch ein bißchen viel verlangt gewesen ...
Dezember:
Nun steht noch der Silvesterlauf hier in Nürnberg an, und dann muss ich Frauchen schon wieder auf den nächsten Halbmarathon vorbereiten. 2017 ist leider aus beruflichen Gründen kein Floridatrip möglich, aber wir starten beim HM in Barcelona Mitte Februar.
Insgesamt kann ich also mit dem Laufjahr 2016 sehr zufrieden sein: neue PBs über 5 km, 10 km, Halbmarathon und den Achenseelauf (23,2 km), erste Bergtrailerfahrungen gemacht, der Coach hat fast immer mitgefinisht
.... so kann es 2017 weitergehen.
Wie war denn Euer Läuferjahr?
Bis bald Euer Iwan
heute in 2 Wochen haben wir schon 2017. Zeit also für meine bewährten Jahresrückblicke ... fangen wir an mit dem Rückblick auf das Laufjahr 2016. Kurze Zusammenfassung: ich bin ein super Coach! (He, was soll das, dazwischenreden und meinen, dass ich ein zu großes Ego hätte? Was stimmt, stimmt doch! Na gut, Frauchen hatte auch ihren Anteil ....)
Januar:
Zum dritten Mal stand ein Halbmarathon in Florida auf der Agenda. Dieses Jahr hatten wir uns für den Miami HM entschieden. Der größte Anreiz für Frauchen dabei ist - Laufen in der Wärme. Naja, hätte sie auch hier bleiben können. 8 Grad und ein eisiger Wind machten es nicht so ganz einfach, die Überreste eines Wintersturms hatten Miami Ende Januar noch fest im Griff. Lag es daran, oder dass Frauchen sich das erste Mal einem Pacemaker anschloss? Jedenfalls kam eine neue PB für den Halbmarathon heraus! Ich sage ja immer noch, liegt nur am Coach ...
Februar / März:
Nur Trainingsläufe. Nichts Besonderes, ich habe aber einige Trailstrecken angesetzt, denn 2016 wollten wir doch mehr Trailläufe machen.
April:
Der erste davon stand an - ich hatte Frauchen für den "Rookie"-Lauf beim Innsbruck Alpine Trail Festival angemeldet. In der Woche davor schneite es, das Einlaufen fand bei rund Null Grad statt. Dafür dann aber am Renntag knappe 16 km bei herrlichem Wetter, Blick auf die schneebedeckten Gipfel rund um Innsbruck und mit einem haarsträubenden (oder sagt man da oberschenkelzerfetzenden?) Downhill. 400 Höhenmeter im quasi freien Fall, das hat Frauchen doch noch einige Tage sehr gespürt. Aber sie kam gut ins Ziel und hatte "Blut geleckt".
Mai:
Ein ganz spezieller Wettkampf, nämlich ein virtueller 5 km-Lauf. Laufen für die Manatees - jeder misst selbst seine Zeit. Und die Startgebühr geht alles komplett an eine Organisation in Florida, die sich für den Schutz der Seekühe einsetzt.
Juni:
Am 3. Juni hatte Frauchen Premiere - den ersten Lauf, den sie mit veranstaltet hat. Den Tiergartenlauf in Nürnberg - so hatte sie über ein Jahr das Vergnügen, mal aus der Organisator-Perspektive zu sehen, was so alles an einer Laufveranstaltung dran hängt. Und kurz nach der überaus erfolgreichen Premiere begannen die Vorbereitungen für den nächsten Tiergartenlauf, 2017. Und dass sie fast alles richtig gemacht haben, zeigt die Anmeldezeit - die Hauptläufe für Juni 2017 waren innerhalb von 7 Stunden (!) ausverkauft!
Ansonsten hatten wir wieder unsere Trainingswoche in Lenggries, mit vielen schönen langen Läufen ... und dadurch viel Platz für Kaiserschmarrn ....
Juli:
Viel Traning .... denn Anfang August sollte es wieder in die Berge gehen.
August:
Der Pitz Alpine stand auf dem Programm. Zwar wieder "nur" die Einsteigerstrecke mit rund 16 km, aber immerhin 850 Höhenmetern. Hat viel Spaß gemacht, in der Seilbahn über alle Läufer hinweg hoch zu gondeln und Frauchen oben für den Fotostopp abzufangen. Und ich habe noch nie erlebt, dass Frauchen mitsamt ihren Trailschuhen unter die Dusche geht ... hier war es aber nötig. Und weil das Wetter und damit der Ausblick zu wünschen übrig ließ, habe ich uns gleich mal für 2017 angemeldet - dann aber für die 26 km-Strecke.
Den absoluten Kontrast hatten wir dann beim Womens Run in Frankfurt. Wettertechnisch nicht, es war auch trüb und regnete teilweise. Nein, die Distanz (5 km), die Höhenmeter (0,50) und das Teilnehmerfeld (2.500 Frauen). Aber für Frauchen sprang eine neue PB über 5 km heraus - was will ein Bären-Super-Coach mehr?
September:
Das Saison-Highlight stand an - der Achenseelauf. Bestens trainiert, und dann kriegt Frauchen eine Erkältung. Es lief trotzdem ganz gut, ich klatschte in Achenkirch (gefühlte Hälfte der Distanz) ab und war beim Blick auf die Uhr begeistert - das könnte endlich mal eine Zeit unter 2:45 Stunden werden. Kurz vor dem Ziel gewartet und gewartet ... die Sekunden tickten ... da war Frauchen endlich, ich habe mit ihr gefinisht. Eine neue Streckenbestzeit für uns, aber leider doch wieder die "5" davor, 2:50 Stunden ... d.h. wir müssen 2018 wieder ran. 2017 haben wir was ganz anderes vor, nämlich den Karwendelmarsch. Und der liegt mit seinen 52 km eine Woche vor dem Achenseelauf, beides kriegen wir nicht hin.
Eine Woche später waren wir schon wieder in den Bergen - beim Isarlauf über 10 km von Lenggries nach Bad Tölz. Frauchen wollte ihre 10 km-Bestzeit angreifen. Und wieder war es superwarm, also genau das Richtige. Und was soll ich sagen - geschafft!
Oktober:
Nach einem ausführlichen Urlaub auf Mallorca, bei dem Herrchen und ich immer unterschiedlicher Meinung sind, was Frauchen machen soll (Herrchen: am Strand liegen und chillen, oder maximal wandern; ich: gefälligst Laufkilometer sammeln und möglichst viele Treppen steigen), stand dann wieder das Salzburg Trailrunning Festival an. Ich bin da zwar immer etwas abgelenkt, weil ich dort Pauline Laufbär und ihre Menschen treffe, aber zum Anfeuern für Frauchen hat es gereicht. Und nach dem ersten Kilometer ist sie mir auch immer sehr denkbar, dass ich sie auf Mallorca stockwerksweise Treppen steigen lasse ... da geht es nämlich von der Altstadt über die Holzmeisterstiege viele Stufen nach oben. Tja, und auch hier zeigte mein strenges Trainingsregiment Wirkung: Frauchen verbesserte sich auf den 7,x km um knapp 5 min. gegenüber 2015!
November:
Und noch ein Highlight, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es ging zum zweiten Mal nach Valencia, zum 10 km Lauf. Mit Sonne und rund 20 Grad ist das Ende November nicht zu verachten. Ich habe mich auch ein bißchen am Meer gesonnt. Leider war dieses Mal keine neue PB drin, aber das wäre ja auch ein bißchen viel verlangt gewesen ...
Dezember:
Nun steht noch der Silvesterlauf hier in Nürnberg an, und dann muss ich Frauchen schon wieder auf den nächsten Halbmarathon vorbereiten. 2017 ist leider aus beruflichen Gründen kein Floridatrip möglich, aber wir starten beim HM in Barcelona Mitte Februar.
Insgesamt kann ich also mit dem Laufjahr 2016 sehr zufrieden sein: neue PBs über 5 km, 10 km, Halbmarathon und den Achenseelauf (23,2 km), erste Bergtrailerfahrungen gemacht, der Coach hat fast immer mitgefinisht
.... so kann es 2017 weitergehen.
Wie war denn Euer Läuferjahr?
Bis bald Euer Iwan
Sonntag, 11. Dezember 2016
Große Erwartung: Helix
Hallo Leute,
seit dem Erstling "Blackout" sind wir Fans von Marc Elsberg. Dieser Autor mixt reale Elemente - in "Blackout" die Gefährdung der europäischen Stromversorgung durch Terroristen - mit einer fiktiven Thrillerhandlung. Als wir jetzt die Chance bekamen, sein neuestes Werk zu rezensieren, haben wir sofort zugeschlagen. Und direkt nach Erhalt angefangen zu lesen.
"Helix - Sie werden uns ersetzen"
Marc Elsberg, erschienen beim Blanvalet Verlag.
Gehen soll es um Genmanipulation - in den heutigen Zeiten, mit all den Diskussionen um genmanipulierten Mais bis hin zu "Designerbabies", absolut spannend. Und der Roman fängt sehr vielversprechend an.Der US-Außenminister kippt auf einer Sicherheitskonferenz in München um. Stirbt schnell, und die erste Obduktion bringt nur das Ergebnis "ein Virus". Die Delegation fliegt umgehend zurück, an Bord auch Jessica Roberts, die dann von der US-Präsidentin den Auftrag zur Aufklärung dieser mysteriösen Sache erhält. Denn schnell wird klar - es handelt sich um einen Killervirus, mit dem der Außenminister vorsätzlich angesteckt wurde. Jessica ist verheiratet, zwei Kinder, ein Mann - alle drei werden von ihr zeitlich vernachlässigt. Im Lauf der Handlung fängt sie dann eine Art Beziehung mit einem dazugezogenen Mediziner an, die aber nicht bis zum Letzten geht.
Parallel gibt es andere Handlungsstränge: eine arme Bäuerin in Afrika, auf deren Feld der Mais prima gedeiht, während rundherum aller Mais verkümmert. Ein Ehepaar, das unbedingt ein Kind haben will, und zum Thema künstliche Befruchtung den Hinweis erhält, es gäbe da einen Arzt, eine Klinik und eine Methode, dem Kind lauter "Super-Duper-Eigenschaften" mitzugeben. Ein 10-jähriges Wunderkind, das auf einmal verschwindet.
Alle Handlungsstränge laufen dann in dieser Klinik zusammen. Dort gibt es Designerbabies und schon heranwachsende Wunderkinder. Helen und Greg entscheiden sich, ihrem Kind "alle Chancen" zu geben, und Helen wird befruchtet. Dann bricht die Hölle los, als Jessica mit ihrem Team dort einfällt, alle unter Quarantäne stellt ... Eugene, eines der Wunderkinder, verlangt mit der US-Präsidentin zu reden. Die kommt auch, und lässt sich schön brav von Eugene per Hubschrauber entführen. An dessen Kufe sich Helen klammert, um "ihr Baby" zu retten. Die Flucht geht nach Südamerika, zu einem geheimen Labor, auch ein Wirtschaftsmagnat trifft ein ... diverse Verfolgungsjagden, Showdowns usw. folgen. Bis hin zum unbefriedigenden Ende.
Das Ganze liest sich .. nun ja. Man will schon wissen, wie es weitergeht. Und wartet die ganze Zeit auf etwas mehr Substanz. Oder dass man sich mit einem der Protagonisten halbwegs identifizieren könnte. Geht nicht. Die bleiben alle miteinander schablonenhaft. Viele angerissene Handlungen verlaufen ins Leere. Was ist z.B. mit den Wunderkindern, die gemeinsam mit Eugene flüchteten? Logiklöcher und Anschlussfehler gibt es leider zuhauf. Außerdem sehr verquaste Redewendungen, die sich anhören, als hätte ein nicht sonderlich guter Übersetzer das Ganze aus dem Englischen übersetzt. Was aber nicht der Fall ist. Schade, sehr schade.
Ein absolut spannendes und kontrovers zu diskutierendes Thema wurde hier verschenkt. Muss man bei Genveränderung mitmachen, damit man nicht ins Hintertreffen gerät, oder überlässt man alles der Natur? Zum Aspekt "Designerbabies" hat das Peter James schon 2012 in "Perfect People" wesentlich gehaltvoller, logischer und emphatischer dargestellt. Und im Vergleich zu "Blackout" war "Helix" um zwei Punkte schwächer.
Fazit: Frauchen gibt 3 Punkte, ich schüttele nur ob der verschenkten Chance den Kopf und gebe auch 3 Punkte.
Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Danke schön dafür. Dies hat aber unsere Meinung nicht beeinflusst.
Bis bald Euer Iwan
seit dem Erstling "Blackout" sind wir Fans von Marc Elsberg. Dieser Autor mixt reale Elemente - in "Blackout" die Gefährdung der europäischen Stromversorgung durch Terroristen - mit einer fiktiven Thrillerhandlung. Als wir jetzt die Chance bekamen, sein neuestes Werk zu rezensieren, haben wir sofort zugeschlagen. Und direkt nach Erhalt angefangen zu lesen.
"Helix - Sie werden uns ersetzen"
Marc Elsberg, erschienen beim Blanvalet Verlag.
Gehen soll es um Genmanipulation - in den heutigen Zeiten, mit all den Diskussionen um genmanipulierten Mais bis hin zu "Designerbabies", absolut spannend. Und der Roman fängt sehr vielversprechend an.Der US-Außenminister kippt auf einer Sicherheitskonferenz in München um. Stirbt schnell, und die erste Obduktion bringt nur das Ergebnis "ein Virus". Die Delegation fliegt umgehend zurück, an Bord auch Jessica Roberts, die dann von der US-Präsidentin den Auftrag zur Aufklärung dieser mysteriösen Sache erhält. Denn schnell wird klar - es handelt sich um einen Killervirus, mit dem der Außenminister vorsätzlich angesteckt wurde. Jessica ist verheiratet, zwei Kinder, ein Mann - alle drei werden von ihr zeitlich vernachlässigt. Im Lauf der Handlung fängt sie dann eine Art Beziehung mit einem dazugezogenen Mediziner an, die aber nicht bis zum Letzten geht.
Parallel gibt es andere Handlungsstränge: eine arme Bäuerin in Afrika, auf deren Feld der Mais prima gedeiht, während rundherum aller Mais verkümmert. Ein Ehepaar, das unbedingt ein Kind haben will, und zum Thema künstliche Befruchtung den Hinweis erhält, es gäbe da einen Arzt, eine Klinik und eine Methode, dem Kind lauter "Super-Duper-Eigenschaften" mitzugeben. Ein 10-jähriges Wunderkind, das auf einmal verschwindet.
Alle Handlungsstränge laufen dann in dieser Klinik zusammen. Dort gibt es Designerbabies und schon heranwachsende Wunderkinder. Helen und Greg entscheiden sich, ihrem Kind "alle Chancen" zu geben, und Helen wird befruchtet. Dann bricht die Hölle los, als Jessica mit ihrem Team dort einfällt, alle unter Quarantäne stellt ... Eugene, eines der Wunderkinder, verlangt mit der US-Präsidentin zu reden. Die kommt auch, und lässt sich schön brav von Eugene per Hubschrauber entführen. An dessen Kufe sich Helen klammert, um "ihr Baby" zu retten. Die Flucht geht nach Südamerika, zu einem geheimen Labor, auch ein Wirtschaftsmagnat trifft ein ... diverse Verfolgungsjagden, Showdowns usw. folgen. Bis hin zum unbefriedigenden Ende.
Das Ganze liest sich .. nun ja. Man will schon wissen, wie es weitergeht. Und wartet die ganze Zeit auf etwas mehr Substanz. Oder dass man sich mit einem der Protagonisten halbwegs identifizieren könnte. Geht nicht. Die bleiben alle miteinander schablonenhaft. Viele angerissene Handlungen verlaufen ins Leere. Was ist z.B. mit den Wunderkindern, die gemeinsam mit Eugene flüchteten? Logiklöcher und Anschlussfehler gibt es leider zuhauf. Außerdem sehr verquaste Redewendungen, die sich anhören, als hätte ein nicht sonderlich guter Übersetzer das Ganze aus dem Englischen übersetzt. Was aber nicht der Fall ist. Schade, sehr schade.
Ein absolut spannendes und kontrovers zu diskutierendes Thema wurde hier verschenkt. Muss man bei Genveränderung mitmachen, damit man nicht ins Hintertreffen gerät, oder überlässt man alles der Natur? Zum Aspekt "Designerbabies" hat das Peter James schon 2012 in "Perfect People" wesentlich gehaltvoller, logischer und emphatischer dargestellt. Und im Vergleich zu "Blackout" war "Helix" um zwei Punkte schwächer.
Fazit: Frauchen gibt 3 Punkte, ich schüttele nur ob der verschenkten Chance den Kopf und gebe auch 3 Punkte.
Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Danke schön dafür. Dies hat aber unsere Meinung nicht beeinflusst.
Bis bald Euer Iwan
Sonntag, 4. Dezember 2016
Allein oder in Gruppen laufen?
Hallo Leute,
ich sinniere nun seit einigen Tagen über diesem Thema: lieber allein laufen, oder zu mehreren? Hier gehen die Meinungen ja sehr auseinander .... Frauchen bevorzugt es, allein zu laufen. Ab und zu mal mit einer Freundin, ganz selten und nur sehr ungern mit einer größeren Gruppe. Denn irgendwie ist der andere, sind die anderen entweder zu schnell oder zu langsam, aber nie genau in Frauchens Tempo. Wobei das ja nun auch variiert, mal hat sie Lust, schneller zu laufen, mal wird ein Berglauftraining eingestreut. Ich als Coach lasse ihr da freie Hand, so lange sie ihr vorgeschriebenes Wochenpensum erledigt. Also ein Tempolauf, einmal Bergtraining oder querfeldein, einmal nach Lust und Laune und ein langer Lauf.
Mit anderen zusammen müsste man auch immer reden, meint sie. Und das mag sie nicht beim Laufen. Für sie ist Laufen auch eine Art Meditation, also Abschalten vom Alltag, Gedanken laufen lassen ...
Glücklicherweise kann sie das hier beim Laufen. Bis auf einen Rauhhaardackel, den sie neulich beim zu-rasant-die-Kurve-nehmen erschreckt hat und der ihr daraufhin ans Hosenbein wollte, ist das Laufen in unserer Gegend sicher. Gut, einige "witzige" Zeitgenossen gibt es immer, die so "unterhaltsame" Rufe wie "Hopp, hopp" oder "schneller, nicht einschlafen" oder "ist das gesund?" beisteuern. Aber die kann man ignorieren.
Was mich eben aber erschreckt hat, war das Hauptthema der US-Ausgabe der Runners World. Nämlich wie viele Frauen in den Staaten schon belästigt wurden beim Laufen. Das reicht von dummen Kommentaren (s.o.) über sexistische Anmache bis hin zum Antatschen. Wie gesagt, das ist Frauchen glücklicherweise noch nicht passiert, weder hier noch beim Laufen in Florida oder in Spanien. Was aber dann für unsere Verhältnisse noch erschreckender war, ist die ernsthafte Diskussion, ob frau eine Schusswaffe beim Laufen mit sich führen sollte ... Ja, geht es noch? Laufen soll Spaß machen, Training soll die Gesundheit erhalten. Aber dass manche Frauen sich nun schon gezwungen fühlen, eine Waffe (Pfefferspray haben auch hier einige bei sich) mitzuführen, kann und darf nicht sein!
Wie seht Ihr das? Die Damen unter Euch - seid Ihr schon mal belästigt worden? Wie geht Ihr damit um? Lauft Ihr allein, oder zu mehreren? Wenn Letzeres, aus Sicherheitsgründen oder der Unterhaltung wegen?
Bis bald Euer Iwan
ich sinniere nun seit einigen Tagen über diesem Thema: lieber allein laufen, oder zu mehreren? Hier gehen die Meinungen ja sehr auseinander .... Frauchen bevorzugt es, allein zu laufen. Ab und zu mal mit einer Freundin, ganz selten und nur sehr ungern mit einer größeren Gruppe. Denn irgendwie ist der andere, sind die anderen entweder zu schnell oder zu langsam, aber nie genau in Frauchens Tempo. Wobei das ja nun auch variiert, mal hat sie Lust, schneller zu laufen, mal wird ein Berglauftraining eingestreut. Ich als Coach lasse ihr da freie Hand, so lange sie ihr vorgeschriebenes Wochenpensum erledigt. Also ein Tempolauf, einmal Bergtraining oder querfeldein, einmal nach Lust und Laune und ein langer Lauf.
Mit anderen zusammen müsste man auch immer reden, meint sie. Und das mag sie nicht beim Laufen. Für sie ist Laufen auch eine Art Meditation, also Abschalten vom Alltag, Gedanken laufen lassen ...
Glücklicherweise kann sie das hier beim Laufen. Bis auf einen Rauhhaardackel, den sie neulich beim zu-rasant-die-Kurve-nehmen erschreckt hat und der ihr daraufhin ans Hosenbein wollte, ist das Laufen in unserer Gegend sicher. Gut, einige "witzige" Zeitgenossen gibt es immer, die so "unterhaltsame" Rufe wie "Hopp, hopp" oder "schneller, nicht einschlafen" oder "ist das gesund?" beisteuern. Aber die kann man ignorieren.
Was mich eben aber erschreckt hat, war das Hauptthema der US-Ausgabe der Runners World. Nämlich wie viele Frauen in den Staaten schon belästigt wurden beim Laufen. Das reicht von dummen Kommentaren (s.o.) über sexistische Anmache bis hin zum Antatschen. Wie gesagt, das ist Frauchen glücklicherweise noch nicht passiert, weder hier noch beim Laufen in Florida oder in Spanien. Was aber dann für unsere Verhältnisse noch erschreckender war, ist die ernsthafte Diskussion, ob frau eine Schusswaffe beim Laufen mit sich führen sollte ... Ja, geht es noch? Laufen soll Spaß machen, Training soll die Gesundheit erhalten. Aber dass manche Frauen sich nun schon gezwungen fühlen, eine Waffe (Pfefferspray haben auch hier einige bei sich) mitzuführen, kann und darf nicht sein!
Wie seht Ihr das? Die Damen unter Euch - seid Ihr schon mal belästigt worden? Wie geht Ihr damit um? Lauft Ihr allein, oder zu mehreren? Wenn Letzeres, aus Sicherheitsgründen oder der Unterhaltung wegen?
Bis bald Euer Iwan
Montag, 28. November 2016
Im Flug gelesen: Das Kind im Wald
Hallo Leute,
wir hatten mal wieder Lust auf einen neuen Autor, nachdem wir uns durch die ganzen Neuerscheinungen unserer Lieblings-Krimiautoren seit Ende September gelesen hatten. Da kam uns dieses Taschenbuch gerade recht:
"Das Kind im Wald"
Sarah Graves
erschienen beim Heyne Verlag.
Die Inhaltszusammenfassung las sich spannend: eine Mordkommissarin wird in eine amerikanische Kleinstadt versetzt. Dort, wo ihre Nichte vor einigen Jahren spurlos verschwunden ist. Und in den dunklen Wäldern Ungeheuerliches warte ...
Im wahrsten Sinne des Wortes hat Frauchen es im Flug gelesen - nämlich auf unserem Hinflug nach Valencia. Es las sich flüssig, aber war ehrlich gesagt aus vielen anderen Krimis bekannt:
Das Ganze liest sich wirklich flüssig und durchaus spannend. Man will immer weiterlesen, um zu erfahren, wie es den handelnden Personen ergeht. Was nicht so gut ist - einige zu Beginn sehr ausführlich vorgestellte Personen und Hintergründe werden gegen Schluss nur noch ganz kurz und oberflächlich aufgelöst. Das ist schade, hier verschenkt die Autorin Potenzial.
Fazit: Frauchen gibt 4 Punkte, ich schließe mich an.
Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Danke schön dafür. Dies hat aber unsere Meinung nicht beeinflusst.
Bis bald Euer Iwan
wir hatten mal wieder Lust auf einen neuen Autor, nachdem wir uns durch die ganzen Neuerscheinungen unserer Lieblings-Krimiautoren seit Ende September gelesen hatten. Da kam uns dieses Taschenbuch gerade recht:
"Das Kind im Wald"
Sarah Graves
erschienen beim Heyne Verlag.
Die Inhaltszusammenfassung las sich spannend: eine Mordkommissarin wird in eine amerikanische Kleinstadt versetzt. Dort, wo ihre Nichte vor einigen Jahren spurlos verschwunden ist. Und in den dunklen Wäldern Ungeheuerliches warte ...
Im wahrsten Sinne des Wortes hat Frauchen es im Flug gelesen - nämlich auf unserem Hinflug nach Valencia. Es las sich flüssig, aber war ehrlich gesagt aus vielen anderen Krimis bekannt:
- ein wackerer Polizeichef vor Ort
- verschrobene Bürger der Kleinstadt
- eine Reihe von Todesfällen unter Ex-Polizisten, und nur der Polizeichef glaubt an eine Mordserie
- ein betrügerischer Ex-Lover, der unserer strebsamen Polizistin wieder Avancen macht
- ein Tierarzt, der sich ebenfalls in sie verguckt (warum muss es eigentlich immer ein Tierarzt vor Ort sein?)
- der Reiche, der den Ort beherrscht, samt dement werdender Ehefrau und missratener Tochter plus deren unehelickem Baby
- ein missverstandener Jugendlicher
- und der "Herr des Waldes".
Das Ganze liest sich wirklich flüssig und durchaus spannend. Man will immer weiterlesen, um zu erfahren, wie es den handelnden Personen ergeht. Was nicht so gut ist - einige zu Beginn sehr ausführlich vorgestellte Personen und Hintergründe werden gegen Schluss nur noch ganz kurz und oberflächlich aufgelöst. Das ist schade, hier verschenkt die Autorin Potenzial.
Fazit: Frauchen gibt 4 Punkte, ich schließe mich an.
Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Danke schön dafür. Dies hat aber unsere Meinung nicht beeinflusst.
Bis bald Euer Iwan
Dienstag, 22. November 2016
Animo! 10 km Lauf in Valencia
Hallo Leute,
letzten Freitag hieß es 4:30 Uhr aufstehen. Denn unser Zubringerflug nach Frankfurt ging schon kurz nach 6 Uhr. Vorher war tageslanges Zittern angesagt, ob die Lufthansa-Piloten genau an diesem Freitag streiken würden ... glücklicherweise nicht! In Frankfurt leider über 2 1/2 Stunden Aufenthalt, bis wir endlich in den Flieger nach Valencia durften. Und Herrchen bestand doch glatt darauf, dass er den zweiten Sitzplatz, noch dazu am Fenster, einnehmen dürfe! So musste ich in meiner Reisetasche bleiben. Neben Frauchen saß ein auf den ersten Blick ebenfalls als Läufer erkennbarer Herr. Wie sich herausstellte, ein Schwabe aus der Nähe von Stuttgart, mit seiner gesamten Laufgruppe. Sie wollten den Marathon laufen, und er meinte so ganz despektierlich "ach, Sie laufen nur die 10 km?" Endgültig verdorben hatte er es sich aber mit uns, als er nach Diskussion mit seinen anderen Laufgruppenteilnehmern und im Wissen, dass wir schon 2015 in Valencia gestartet waren, fragte: " Ist denn die Organisation wenigstens ähnlich gut wie in Deutschland? Bekommt man seine Startnummer einfach oder ist das chaotisch?" Frauchen kennt die großen deutschen Läufe nur vom Hörensagen, vor allem das Geschimpfe über lange Warteschlangen bei der Ausgabe, lange Wege usw. In Valencia war es - wieder - alles bestens ausgeschildert, nah beieinander, Wartezeit maximal 1 Minute. Nun ja, es leben die Vorurteile.
Putzig war, als die Stewardess (selbst Läuferin) in den Abschlussworten allen Startern für Sonntag viel Glück wünschte - und das halbe Flugzeug klatschte! Fast nur Läufer an Bord ...
Dann hieß es wieder lange auf den Koffer warten, schnell mit dem Taxi reinfahren (unser Fahrer war eine Kreuzung aus Verstappen und Hamilton, falls Ihr versteht ... so fahrstiltechnisch gesehen), ins NH Hotel einchecken, umziehen und wieder raus. Zeit von Landung bis in-Laufschuhen-auf-der-Straße-stehen: 1:15 Stunde. Wir hatten schon gesehen: die Sonne schien, die Thermometer zeigten 25 Grad. Aber so ganz glauben konnte Frauchen es nicht, also zwei Lagen Shirt angezogen. Um nach ca. 5 Metern das eine Shirt auszuziehen. Gefühlt ein Sommerlauf. Valencia liegt ja um ein trockengelegtes Flußbett, Turia, herum. Ein Eldorado für Läufer, alles perfekt mit extra Laufstrecke auf 9 km Länge angelegt.
Danach ging es zur Startnummerabholung in die futuristischen Gebäude der Ciudad de las Artes y Sciencias. Bei der Startnummernabholung versuchte uns das nette Mädchen in sehr lustigem Englisch etwas zu erklären. Um dann erleichtert auf Spanisch fortzufahren, dass man seine Nummer (bzw. den integrierten Chip) nochmal über so ein Registriergerät laufen lassen müsse. Kannte Frauchen ja schon aus den USA. Dann noch schnell den Starterbeutel mit Shirt abgeholt. Und hier muss ich ein ganz großes Lob an den Veranstalter aussprechen. Für 28 Euro gab es:
ein gut sitzendes Funktionsshirt, ein Stirnband, 3 Knabbersachen, zwei Müsliriegel, Zahnpasta (wozu auch immer), Fußcreme, Magnesiumpulver, eine Tüte Minzbonbons, eine Dose Radler, Koffeintabletten (die nicht auf der Dopingliste stehen, wie extra erwähnt wurde), plus nach dem Zieldurchlauf eine Finishermedaille, eine Flasche Powerade, eine Flasche Pfirischsaft, weitere zwei Knabbersachen, ein Netz mit Mandarinen, eine Flasche Wasser.
Unsere Beute schleppend gingen wir noch durch die Expo. Viele Veranstalter anderer Läufe warben um Aufmerksamkeit. Einem deutlich als Deutscher erkennbaren Vertreter des Hamburg Marathons konnten wir mit den Worten "sind schon angemeldet" (was auch stimmt) ein "Brav so" entlocken. Übrigens, für den Marathon waren rund 17.500 angemeldet, für den 10 km-Lauf 8.500. Davon die Mehrzahl Spanier, Deutsche sind dort sehr wenig vertreten - Frauchen war eine von 56 Angemeldeten. Danach sind wir noch ans Meer gelaufen und haben dort den Abend in einem schönen Lokal ausklingen lassen.
Samstag habe ich dann so lange gequengelt, bis Frauchen mich mitgenommen hat. Es ging in die historische Altstadt von Valencia. Zuerst die Torres des Sermans - sollten bei km 4,2 des Rennens passiert werden. Dann zur Placa de la Reina mit der Kathedrale - km 6. Also musste ich als Coach mir doch das alles angucken! Was mich total begeistert hat: viele Orangenbäume mit Früchten dran als Straßenbäume.
Zum Mittag sind wir mit dem öffentlichen Nahverkehr (sehr gut, und auch recht preiswert) wieder an den Stadtstrand gefahren, Frauchen sollte sich ja schonen. Abends dann Pasta fassen beim Italiener.
Sonntag, die Startzeit war auf 8:30 Uhr vorlegt worden gegenüber letztem Jahr - und es war deutlich kühler geworden. Nur noch 15 Grad, dazu sehr kalter und böiger Wind. Also gar nichts für Frauchen. Unser Hotel dieses Jahr war leider nicht mehr nur 4 Meter vom Startbereich entfernt, sondern 1,5 km. Lauter frierende Läufer strömten Richtung Start. Das Hinlaufen hatte den Vorteil, dass Frauchen erstens recht gelockert dort ankam, und zweitens nicht so lange rumstand. Wieder war sehr viel bewaffnete Security zu sehen, auch der Polizeihubschrauber kreiste sehr niedrig. Bei unserem erwarteten Zeitziel wird Frauchen immer in den letzten Startblock einsortiert. Hat den Vorteil, dass sie wenig überholt wird, selbst aber gut überholen kann und sich dabei Motivation holt. Herrchen und ich warteten bei km 1,2, nah unserem Hotel, aber haben Frauchen leider nicht gesehen. Bei der Masse der Starter ist es auch schwierig - zuerst geht es über eine große Brücke, das ist schon ein Gänsehautgefühl, sagt Frauchen. Dieses Jahr gab es auch einen neuen Kurs, nicht Richtung Meer, sondern viel zur und durch die Altstadt. Also mehr zum Gucken, aber auch viele Ecken und Kurven drin. Was wieder nicht schön war: das Hauen und Stechen. Man muss echt Nahkampferfahrung haben, um gut durchzukommen. Denn bedingt durch die vielen Starter ist es sehr voll, man muss sich auf den ersten 5 km mehr durchschlängeln als geradeaus laufen zu können - und viele versuchen ihr Recht auf Platz wirlich mit Anrempeln zu verteidigen. Einmal kam eine Läuferin (!) von hinten und haute Frauchen zweimal gegen die Schulter, Frauchen konnte sich ja nun auch nicht in Luft auflösen, dann reichte es ihr und sie fuhr auch die Ellbogen aus.
Was bei diesem Lauf super ist: egal, ob km 0,5 oder 9,7 - überall stehen Zuschauer und feuern an (beliebter Ausruf ist das "Animo!"), alle paar hundert Meter steht eine Samba-Band, oder es kommt Musikbeschallung - die Stimmung ist unvergleichlich.
Getoppt wird das alles dann durch den Zieleinlauf auf dem "blauen Steg" über Wasser. Ich stand wieder ein paar hundert Meter vor dem Ziel mit Herrchen, bereit, um zum Finish aufzuspringen. Klappte auch tadellos, und dieses Jahr haben wir uns nicht wieder vor den Fotografen wegboxen lassen.Mein Finisherfoto muss ich dann nachreichen, bestellt ist es ....
Die Zeit war leider knapp über 1 Stunde, 1:00:24, zwar schneller als letztes Jahr, aber bestzeitengeeignet ist dieser Lauf aufgrund des Gedränges nicht. Die Wertung erfolgt dann anhand der Bruttozeit, Frauchen ist 5.494 von 7.833 ins Ziel Gekommenen.
Danach noch ein kurzer Abstecher ans Meer, dann hieß es schon wieder Abschied nehmen von Valencia. Der Rückflug ging über Zürich. Sehr schön der Blick auf die schneebedeckten Alpen:
Da hatte ich dann noch mein Schockerlebnis. Meine Menschen hatten Hunger und Durst, und wollten sich eine belegte Semmel und eine Cola light kaufen. Semmel: 11,50 Schweizer Fränkli, Halbliterflasche Cola light 5 Fränkli (gleich 5,70 Euro). Nicht im Restaurant, sondern im Laden. Worauf wir beschlossen haben, doch nicht hungrig und durstig zu sein ...
Mir hat Valencia wieder sehr gut gefallen, ein Spätsommerwochenende im November ist sowieso immer gut und der Lauf ist sehr zu empfehlen. Ich hoffe, das hat auch die schwäbische Laufgruppe gemerkt!
Bis bald Euer Iwan
letzten Freitag hieß es 4:30 Uhr aufstehen. Denn unser Zubringerflug nach Frankfurt ging schon kurz nach 6 Uhr. Vorher war tageslanges Zittern angesagt, ob die Lufthansa-Piloten genau an diesem Freitag streiken würden ... glücklicherweise nicht! In Frankfurt leider über 2 1/2 Stunden Aufenthalt, bis wir endlich in den Flieger nach Valencia durften. Und Herrchen bestand doch glatt darauf, dass er den zweiten Sitzplatz, noch dazu am Fenster, einnehmen dürfe! So musste ich in meiner Reisetasche bleiben. Neben Frauchen saß ein auf den ersten Blick ebenfalls als Läufer erkennbarer Herr. Wie sich herausstellte, ein Schwabe aus der Nähe von Stuttgart, mit seiner gesamten Laufgruppe. Sie wollten den Marathon laufen, und er meinte so ganz despektierlich "ach, Sie laufen nur die 10 km?" Endgültig verdorben hatte er es sich aber mit uns, als er nach Diskussion mit seinen anderen Laufgruppenteilnehmern und im Wissen, dass wir schon 2015 in Valencia gestartet waren, fragte: " Ist denn die Organisation wenigstens ähnlich gut wie in Deutschland? Bekommt man seine Startnummer einfach oder ist das chaotisch?" Frauchen kennt die großen deutschen Läufe nur vom Hörensagen, vor allem das Geschimpfe über lange Warteschlangen bei der Ausgabe, lange Wege usw. In Valencia war es - wieder - alles bestens ausgeschildert, nah beieinander, Wartezeit maximal 1 Minute. Nun ja, es leben die Vorurteile.
Putzig war, als die Stewardess (selbst Läuferin) in den Abschlussworten allen Startern für Sonntag viel Glück wünschte - und das halbe Flugzeug klatschte! Fast nur Läufer an Bord ...
Dann hieß es wieder lange auf den Koffer warten, schnell mit dem Taxi reinfahren (unser Fahrer war eine Kreuzung aus Verstappen und Hamilton, falls Ihr versteht ... so fahrstiltechnisch gesehen), ins NH Hotel einchecken, umziehen und wieder raus. Zeit von Landung bis in-Laufschuhen-auf-der-Straße-stehen: 1:15 Stunde. Wir hatten schon gesehen: die Sonne schien, die Thermometer zeigten 25 Grad. Aber so ganz glauben konnte Frauchen es nicht, also zwei Lagen Shirt angezogen. Um nach ca. 5 Metern das eine Shirt auszuziehen. Gefühlt ein Sommerlauf. Valencia liegt ja um ein trockengelegtes Flußbett, Turia, herum. Ein Eldorado für Läufer, alles perfekt mit extra Laufstrecke auf 9 km Länge angelegt.
Danach ging es zur Startnummerabholung in die futuristischen Gebäude der Ciudad de las Artes y Sciencias. Bei der Startnummernabholung versuchte uns das nette Mädchen in sehr lustigem Englisch etwas zu erklären. Um dann erleichtert auf Spanisch fortzufahren, dass man seine Nummer (bzw. den integrierten Chip) nochmal über so ein Registriergerät laufen lassen müsse. Kannte Frauchen ja schon aus den USA. Dann noch schnell den Starterbeutel mit Shirt abgeholt. Und hier muss ich ein ganz großes Lob an den Veranstalter aussprechen. Für 28 Euro gab es:
ein gut sitzendes Funktionsshirt, ein Stirnband, 3 Knabbersachen, zwei Müsliriegel, Zahnpasta (wozu auch immer), Fußcreme, Magnesiumpulver, eine Tüte Minzbonbons, eine Dose Radler, Koffeintabletten (die nicht auf der Dopingliste stehen, wie extra erwähnt wurde), plus nach dem Zieldurchlauf eine Finishermedaille, eine Flasche Powerade, eine Flasche Pfirischsaft, weitere zwei Knabbersachen, ein Netz mit Mandarinen, eine Flasche Wasser.
Unsere Beute schleppend gingen wir noch durch die Expo. Viele Veranstalter anderer Läufe warben um Aufmerksamkeit. Einem deutlich als Deutscher erkennbaren Vertreter des Hamburg Marathons konnten wir mit den Worten "sind schon angemeldet" (was auch stimmt) ein "Brav so" entlocken. Übrigens, für den Marathon waren rund 17.500 angemeldet, für den 10 km-Lauf 8.500. Davon die Mehrzahl Spanier, Deutsche sind dort sehr wenig vertreten - Frauchen war eine von 56 Angemeldeten. Danach sind wir noch ans Meer gelaufen und haben dort den Abend in einem schönen Lokal ausklingen lassen.
Samstag habe ich dann so lange gequengelt, bis Frauchen mich mitgenommen hat. Es ging in die historische Altstadt von Valencia. Zuerst die Torres des Sermans - sollten bei km 4,2 des Rennens passiert werden. Dann zur Placa de la Reina mit der Kathedrale - km 6. Also musste ich als Coach mir doch das alles angucken! Was mich total begeistert hat: viele Orangenbäume mit Früchten dran als Straßenbäume.
Zum Mittag sind wir mit dem öffentlichen Nahverkehr (sehr gut, und auch recht preiswert) wieder an den Stadtstrand gefahren, Frauchen sollte sich ja schonen. Abends dann Pasta fassen beim Italiener.
Sonntag, die Startzeit war auf 8:30 Uhr vorlegt worden gegenüber letztem Jahr - und es war deutlich kühler geworden. Nur noch 15 Grad, dazu sehr kalter und böiger Wind. Also gar nichts für Frauchen. Unser Hotel dieses Jahr war leider nicht mehr nur 4 Meter vom Startbereich entfernt, sondern 1,5 km. Lauter frierende Läufer strömten Richtung Start. Das Hinlaufen hatte den Vorteil, dass Frauchen erstens recht gelockert dort ankam, und zweitens nicht so lange rumstand. Wieder war sehr viel bewaffnete Security zu sehen, auch der Polizeihubschrauber kreiste sehr niedrig. Bei unserem erwarteten Zeitziel wird Frauchen immer in den letzten Startblock einsortiert. Hat den Vorteil, dass sie wenig überholt wird, selbst aber gut überholen kann und sich dabei Motivation holt. Herrchen und ich warteten bei km 1,2, nah unserem Hotel, aber haben Frauchen leider nicht gesehen. Bei der Masse der Starter ist es auch schwierig - zuerst geht es über eine große Brücke, das ist schon ein Gänsehautgefühl, sagt Frauchen. Dieses Jahr gab es auch einen neuen Kurs, nicht Richtung Meer, sondern viel zur und durch die Altstadt. Also mehr zum Gucken, aber auch viele Ecken und Kurven drin. Was wieder nicht schön war: das Hauen und Stechen. Man muss echt Nahkampferfahrung haben, um gut durchzukommen. Denn bedingt durch die vielen Starter ist es sehr voll, man muss sich auf den ersten 5 km mehr durchschlängeln als geradeaus laufen zu können - und viele versuchen ihr Recht auf Platz wirlich mit Anrempeln zu verteidigen. Einmal kam eine Läuferin (!) von hinten und haute Frauchen zweimal gegen die Schulter, Frauchen konnte sich ja nun auch nicht in Luft auflösen, dann reichte es ihr und sie fuhr auch die Ellbogen aus.
Was bei diesem Lauf super ist: egal, ob km 0,5 oder 9,7 - überall stehen Zuschauer und feuern an (beliebter Ausruf ist das "Animo!"), alle paar hundert Meter steht eine Samba-Band, oder es kommt Musikbeschallung - die Stimmung ist unvergleichlich.
Getoppt wird das alles dann durch den Zieleinlauf auf dem "blauen Steg" über Wasser. Ich stand wieder ein paar hundert Meter vor dem Ziel mit Herrchen, bereit, um zum Finish aufzuspringen. Klappte auch tadellos, und dieses Jahr haben wir uns nicht wieder vor den Fotografen wegboxen lassen.Mein Finisherfoto muss ich dann nachreichen, bestellt ist es ....
Die Zeit war leider knapp über 1 Stunde, 1:00:24, zwar schneller als letztes Jahr, aber bestzeitengeeignet ist dieser Lauf aufgrund des Gedränges nicht. Die Wertung erfolgt dann anhand der Bruttozeit, Frauchen ist 5.494 von 7.833 ins Ziel Gekommenen.
Danach noch ein kurzer Abstecher ans Meer, dann hieß es schon wieder Abschied nehmen von Valencia. Der Rückflug ging über Zürich. Sehr schön der Blick auf die schneebedeckten Alpen:
Da hatte ich dann noch mein Schockerlebnis. Meine Menschen hatten Hunger und Durst, und wollten sich eine belegte Semmel und eine Cola light kaufen. Semmel: 11,50 Schweizer Fränkli, Halbliterflasche Cola light 5 Fränkli (gleich 5,70 Euro). Nicht im Restaurant, sondern im Laden. Worauf wir beschlossen haben, doch nicht hungrig und durstig zu sein ...
Mir hat Valencia wieder sehr gut gefallen, ein Spätsommerwochenende im November ist sowieso immer gut und der Lauf ist sehr zu empfehlen. Ich hoffe, das hat auch die schwäbische Laufgruppe gemerkt!
Bis bald Euer Iwan
Dienstag, 15. November 2016
Die Handwerker, die ich rief ...
Hallo Leute,
heute erzähle ich Euch mal eine wahre Geschichte, wie sie sich im Jahre 2016 bei uns zutrug:
Akt 1:
Bis bald Euer Iwan
P.S. Nachtrag 17.11. - Handwerker waren da, Balkon ist nun auch zartrosa. Kaum wartet man zwei Monate ...
heute erzähle ich Euch mal eine wahre Geschichte, wie sie sich im Jahre 2016 bei uns zutrug:
Akt 1:
- Beschluss der Eigentümerversammlung - alle Fenster werden ausgetauscht, die Fassade neu gestrichen (beides sehr nötig)
- Ankündigung der Arbeiten - hurra, da sind meine Menschen in Urlaub. Nein, wir geben niemandem den Schlüssel zur Wohnung, vor allem keinen fremden Handwerkern für 2 Wochen. Sorry. Verlegung des Fensteraustausch-Termins klappt problemlos -, auf nach dem Urlaub. Hätte Frauchen mißtrauisch machen sollen.
- Farbmuster für Fassadenanstrich hängen aus, man möge sich entscheiden. Bisher (es handelt sich um ein größeres Gebäude, mit drei nebeneinander liegenden Häusern, leicht verschachtelt) war es zartrosa, hellorange und zartgelb. Sah wirklich sehr nett aus. Neu: Einheitsanstrich entweder beige, oder dunkelbeige, oder grau, oder ocker.
- Protest der kompletten Eigentümergemeinschaft hat Erfolg - "es wird so gestrichen wie vorher". Meine Menschen stellen die Pflanzen auf dem Balkon zusammen und fahren beruhigt in Urlaub. Schwerer Fehler.
- Rückkehr aus dem Urlaub. Gestrichen ist noch nichts. Der ganze Gebäudekomplex ist eine Riesenbaustelle.
- Fensteraustausch steht an. Und man muss ehrlicherweise sagen: das ging schnell innerhalb von 1,5 Tagen über die Bühne. Für 16 Fensterflächen in der Wohnung. Naja, danach 3 Tage Grundreinigung mit Entstauben aller Bären. Und ich hatte die ganze Zeit Redeverbot, sollte mich unauffällig verhalten.
- Fassade ist gestrichen. Drei Seiten zartrosa. Eine Front, die auch unseren Balkon enthält (großer Balkon, an drei Seiten teils von der Fassade eingefasst) ist schmutziges Weiß. Herrchen meint "das ist die Grundierung". Frauchen meint eher nein, da die anderen Flächen ja auch nicht grundiert wurden, gibt aber Ruhe.
- Zwei Tage später wird nun endlich auch Herrchen unruhig. Fragt nach und kriegt zu hören: "Ja, das war der Auftrag. Diese Seite bleibt weiß. Wollte einer der Eigentümer so." Sofort Protest organisiert. Abgesehen davon, dass es anders beschlossen war, sieht es einfach nicht schön, um nicht zu sagen albern aus: drei Seiten rosa, eine Seite weiß. Schmuddelig weiß.
- Info kommt "wird auch rosa gestrichen". Meine Menschen sind beruhigt. Schwerer Fehler.
- Die Fassade ist umgestrichen. Nur leider nicht unser Balkon. Sieht nicht schön aus. Herrchen wartet ab. Frauchen will gleich protestieren. Herrchen setzt sich durch. Nun ja, aus Erfahrung wird man wohl ... nicht klug.
- Es passiert nichts. Das Gerüst soll abgebaut werden. Auf Nachfragen bei der Hausverwaltung gibt es keinerlei Reaktion mehr. Die Maler sagen "genau das war der Auftrag".
- Wieder Protest organisieren. Muss man eigentlich immer erstmal auf die Barrikaden gehen?
- Info am Freitag: "na gut, wird auch noch in Fassadenfarbe gestrichen". Gerüst wird aber abgebaut. Daher Zugang von innen durch die Wohnung. Es müsse jemand zuhause sein. Meine Menschen sind beide voll berufstätig und haben ihre Zeit ehrlich gesagt auch nicht im Lotto gewonnen, vor allem, wenn man sich diese ganze Entwicklung ansieht.
- Man möge doch bitte Montag früh gleich die Maler abfangen und Termin zum Streichen ausmachen.
- Gemacht. Dienstag früh. Frauchen legt Termine um und bleibt zuhause. Gleich um 7 Uhr sollen sie kommen. Hahaha.
- Um halb acht war noch keiner da. Also Frauchen raus in die Eiseskälte, Maler gesucht. Zuständigen gefunden. "Ja, was sie denn wolle?" Da das Gerüst noch stehe (könne wegen der Kälte nicht abgebaut werden), hätte der Maler gleich Montag schon alles fertig gestrichen. Häh?
- Frauchen und ich denken - ja, sind wir denn blind? Kontrollierender Blick nach draußen: nein, ist immer noch schmutzigweiß.
- Mehrfache Versuche, den Zuständigen telefonisch zu erreichen. Er glaubt es erstmal nicht. Anruf beim Maler: Ja, sie haben gestrichen.
- Nur leider nicht unseren Balkon, sondern ein Stockwerk drüber!!!!!
- Neuer Termin ist nun für Donnerstag früh ausgemacht. Frauchen schiebt wieder Termine ...
Bis bald Euer Iwan
P.S. Nachtrag 17.11. - Handwerker waren da, Balkon ist nun auch zartrosa. Kaum wartet man zwei Monate ...
Dienstag, 8. November 2016
Das werden unsere nächsten Läufe
Hallo Leute,
wie sieht es mit Eurer Wettbewerbsplanung aus? Plant Ihr immer nur den nächsten Lauf, oder - so wie ich - möglichst gleich das ganze nächste Jahr? Man will doch wissen, wie und auf was man trainieren muss, denke ich. Und da mein Läufermaterial, sprich mein Frauchen, ja wohl nie einen Lauf gewinnen wird, sondern es mehr um schöne Lauf- und Natur-/Städteerlebnisse geht, plane ich gern im voraus.
Was zur Folge hatte, dass Frauchen heute erstmal in Ohnmacht gefallen ist. Denn ich habe sie hierfür angemeldet:
52 km. Quer durchs Gebirge. Sie soll sich halt nicht so anstellen, der Mensch wächst an seinen Aufgaben! Meine Rechnung ist ganz einfach:
Ansonsten steht derzeit auf dem Plan bzw. habe ich Frauchen schon angemeldet:
Sehen wir uns bei einem oder mehreren der Läufe?
Bis bald Euer Iwan
wie sieht es mit Eurer Wettbewerbsplanung aus? Plant Ihr immer nur den nächsten Lauf, oder - so wie ich - möglichst gleich das ganze nächste Jahr? Man will doch wissen, wie und auf was man trainieren muss, denke ich. Und da mein Läufermaterial, sprich mein Frauchen, ja wohl nie einen Lauf gewinnen wird, sondern es mehr um schöne Lauf- und Natur-/Städteerlebnisse geht, plane ich gern im voraus.
Was zur Folge hatte, dass Frauchen heute erstmal in Ohnmacht gefallen ist. Denn ich habe sie hierfür angemeldet:
52 km. Quer durchs Gebirge. Sie soll sich halt nicht so anstellen, der Mensch wächst an seinen Aufgaben! Meine Rechnung ist ganz einfach:
- Achenseelauf = 23 km = 1 Kaiserschmarrn für mich
- Karwendelmarsch = 52 km = 3 Kaiserschmarrn für mich!
Ansonsten steht derzeit auf dem Plan bzw. habe ich Frauchen schon angemeldet:
- 20.11. Valencia 10 km
- 31.12. Nürnberg Silvesterlauf 10 km
- 23.4. Hamburg HM im Womens Race des Hamburg Marathons
- 7.5. München Wings für Life Run
- 5.8. Pitz Alpine Trail - da schwanke ich noch, ob wieder die 15,8 km (haben Frauchen vollkommen gereicht!) oder die 26 km (halte ich für sinnvoller, so im Sinne Vorbereitung auf den ->)
- 26.8. Karwendelmarsch 52 km
- 10.9. Lenggries Isarlauf
- Oktober 2017 Salzburg Trailrunning Festival
Sehen wir uns bei einem oder mehreren der Läufe?
Bis bald Euer Iwan
Dienstag, 1. November 2016
Starterpakete oder: Manche sind nie zufrieden
Hallo Leute,
seit längerem hat mich ein Thema bewegt, dass ich gern mit Euch diskutieren möchte: Nämlich der Inhalt des Starterpakets (in Österreich: Startersackerl), der Startertasche oder wie auch immer Ihr es nennt.
Frauchen und ich sind nämlich bei jedem Lauf gespannt und schauen gleich nach - was ist wohl drin? Und freuen uns über jedes Teil. Denn es ist ja quasi wie Weihnachten ... ein Geschenk. Eine Überraschung.
Lange Gesichter gibt es bei uns nur, wenn wir zur Startnummernabholung traben und es dort genau das gibt: die Startnummer. Mit etwas gutem Willen dann noch 4 Sicherheitsnadeln. (Die wir nicht brauchen, wir könnten schon schwunghaft mit Sicherheitsnadeln handeln!) Bei kleinen, von einem Verein ausgerichteten Läufen ist das ja auch in Ordnung. Bei größeren Laufevents sind wir dann doch etwas enttäuscht. Vor allem, wenn das Startgeld ziemlich hoch war. Gut, manchmal gibt es dann noch im Ziel eine Medaille und / oder ein Finishershirt. Letztere sind uns am liebsten, da werden wir immer wieder an schöne Läufe erinnert. Frauchen läuft auch viel in solchen Eventshirts, dieses Jahr z.B. in denen vom Miami Marathon
und aus Valencia.
Wenig bis gar nichts bieten als Startergeschenk z.B. der Isarlauf, der Zermatt Marathon, der Aletsch Gletscher Halbmarathon, der Moritz-Berglauf. Im Gegensatz dazu gibt es nach unserer Erfahrung bei den österreichischen Läufen richtig viel. Vor allem der Achenseelauf sticht heraus: jedes Jahr ein Item an Läuferausrüstung (Sonnenvisor, Funktionsshirt, Mütze, dieses Jahr Laufhandschuhe). Aber auch der Salzburg Panoramatrail beim Trailrunning Festival hat uns schon mit Halstuch, Stirnband, Visor, Handtuch beglückt. Und das jedes Mal für ein Startgeld bis max. 30 Euro!
Dazu gibt es bei vielen Läufen Traubenzucker, Gummibärchen, Duschgel, Handcreme usw. Können wir zwar nicht unbedingt alles selbst nutzen, weil nicht unsere Marke. Aber weiter verschenken und damit anderen eine Freude machen geht immer! Was gar nicht geht aus meiner Sicht, ist Gemeckere über die Gaben. So wie eine Teilnehmerin beim Womens Run, die sich darüber negativ ausließ, dass es nur "Frauenprodukte" gab, u.a. eine Creme gegen Pilzinfektionen in einer ...hüstel, hüstel ... weiblichen Körperregion. Ja, und? Erstens war das ein Frauenlauf, also sinnvoll, Produkte für Frauen reinzutun. Und zweitens - was man nicht brauchen kann ... s.o. Das Startersackerl gerade beim Womens Run ist immer sehr voll, da gibt es viel "abzustauben", auch vor Ort. Frauchen und ihre Freundinnen machen dann immer rege Tauschgeschäfte. Blasenpflaster gegen Haarbänder z.B.Und mit dem Gutschein eines Kofferherstellers vom 1. Womens Run 2006 kaufte sich Frauchen einen zartrosa Koffer, der heute noch immer mitfliegt und gut auf dem Kofferband zu erkennen ist!
Frauchen weiß als Mit-Organisatorin des Tiergartenlaufs Nürnberg, wie schwer es ist, Gutzis für das Starterpaket zu kriegen. Und wie teuer schöne Funktionsshirts sind. Und das Ganze dann noch für eine angemessene, nicht zu hohe Startergebühr zu bieten, ist nicht einfach. Daher mein Appell: freut Euch über alles, was in einer Startertasche drin ist. Manches kannman gut brauchen, manches halt nicht. Dafür vielleicht ein anderer?
Wie seht Ihr das? Bin gespannt ...
Bis bald Euer Iwan
seit längerem hat mich ein Thema bewegt, dass ich gern mit Euch diskutieren möchte: Nämlich der Inhalt des Starterpakets (in Österreich: Startersackerl), der Startertasche oder wie auch immer Ihr es nennt.
Frauchen und ich sind nämlich bei jedem Lauf gespannt und schauen gleich nach - was ist wohl drin? Und freuen uns über jedes Teil. Denn es ist ja quasi wie Weihnachten ... ein Geschenk. Eine Überraschung.
Lange Gesichter gibt es bei uns nur, wenn wir zur Startnummernabholung traben und es dort genau das gibt: die Startnummer. Mit etwas gutem Willen dann noch 4 Sicherheitsnadeln. (Die wir nicht brauchen, wir könnten schon schwunghaft mit Sicherheitsnadeln handeln!) Bei kleinen, von einem Verein ausgerichteten Läufen ist das ja auch in Ordnung. Bei größeren Laufevents sind wir dann doch etwas enttäuscht. Vor allem, wenn das Startgeld ziemlich hoch war. Gut, manchmal gibt es dann noch im Ziel eine Medaille und / oder ein Finishershirt. Letztere sind uns am liebsten, da werden wir immer wieder an schöne Läufe erinnert. Frauchen läuft auch viel in solchen Eventshirts, dieses Jahr z.B. in denen vom Miami Marathon
und aus Valencia.
Wenig bis gar nichts bieten als Startergeschenk z.B. der Isarlauf, der Zermatt Marathon, der Aletsch Gletscher Halbmarathon, der Moritz-Berglauf. Im Gegensatz dazu gibt es nach unserer Erfahrung bei den österreichischen Läufen richtig viel. Vor allem der Achenseelauf sticht heraus: jedes Jahr ein Item an Läuferausrüstung (Sonnenvisor, Funktionsshirt, Mütze, dieses Jahr Laufhandschuhe). Aber auch der Salzburg Panoramatrail beim Trailrunning Festival hat uns schon mit Halstuch, Stirnband, Visor, Handtuch beglückt. Und das jedes Mal für ein Startgeld bis max. 30 Euro!
Dazu gibt es bei vielen Läufen Traubenzucker, Gummibärchen, Duschgel, Handcreme usw. Können wir zwar nicht unbedingt alles selbst nutzen, weil nicht unsere Marke. Aber weiter verschenken und damit anderen eine Freude machen geht immer! Was gar nicht geht aus meiner Sicht, ist Gemeckere über die Gaben. So wie eine Teilnehmerin beim Womens Run, die sich darüber negativ ausließ, dass es nur "Frauenprodukte" gab, u.a. eine Creme gegen Pilzinfektionen in einer ...hüstel, hüstel ... weiblichen Körperregion. Ja, und? Erstens war das ein Frauenlauf, also sinnvoll, Produkte für Frauen reinzutun. Und zweitens - was man nicht brauchen kann ... s.o. Das Startersackerl gerade beim Womens Run ist immer sehr voll, da gibt es viel "abzustauben", auch vor Ort. Frauchen und ihre Freundinnen machen dann immer rege Tauschgeschäfte. Blasenpflaster gegen Haarbänder z.B.Und mit dem Gutschein eines Kofferherstellers vom 1. Womens Run 2006 kaufte sich Frauchen einen zartrosa Koffer, der heute noch immer mitfliegt und gut auf dem Kofferband zu erkennen ist!
Frauchen weiß als Mit-Organisatorin des Tiergartenlaufs Nürnberg, wie schwer es ist, Gutzis für das Starterpaket zu kriegen. Und wie teuer schöne Funktionsshirts sind. Und das Ganze dann noch für eine angemessene, nicht zu hohe Startergebühr zu bieten, ist nicht einfach. Daher mein Appell: freut Euch über alles, was in einer Startertasche drin ist. Manches kannman gut brauchen, manches halt nicht. Dafür vielleicht ein anderer?
Wie seht Ihr das? Bin gespannt ...
Bis bald Euer Iwan
Montag, 24. Oktober 2016
Aller guten Dinge sind 3: Salzburg Trailrunning Festival
Hallo Leute,
Freitag ging es wieder nach Salzburg. Nun schon zum dritten Mal, ich hatte Frauchen wieder für den Panoramatrail angemeldet:
Diesmal war das Auto sehr voll; meine Kumpels Trello und Fozzie fuhren auch mit, weil wir ja als Rahmenprogramm ein Meet&Greet mit Pauline Läufbär und ihrem Bruder Paddington geplant hatten. Die Anfahrt war der reinste Horror, es schüttete bis kurz vor der Grenze. Ich sah schon alles im wahrsten Sinne ins Wasser fallen, aber in Salzburg hörte es auf zu regnen. Das berühmte Wetterglück von Manu hielt - schon am Samstag schöner Sonnenschein, Sonntag dann sogar Föhn. Manu (bekannt unter Laufwelt), André und ihre Bären trafen wir dann schon am Samstag zum Frühstück, da sie dieses Jahr auch im nh Hotel wohnten. Dann wollten meine Menschen noch - wie jedes Jahr vor Startnummernabholung - auf den Kapuzinerberg und ein bißchen durch Salzburg bummel. Weil ich das alles schon kannte, habe ich mich im Hotel ausgeruht (ich musste mich ja schließlich auf meine Coaching-Aufgabe vorbereiten!) und zugunsten Fozzies verzichtet. Und was macht der Depp, Entschuldigung? Lässt Frauchen schön auf den Kapuzinerberg hochtraben, lässt sie schon mal auf die Festung bzw. zum Aussichtspunkt auf dem Mönchsberg hochlaufen ... ja, kann man das denn glauben? Da war sie ja schon müde, bevor das Rennen startete!
Um 12 Uhr dann Abholung der Startunterlagen. Für 20 Euro gibt es jedes Mal ein gut gefülltes Startersackerl - auf dem Foto fehlt noch die Soft Flask, die Frauchen gleich Trailbirdie schenkte. Auch ein sehr nettes Kennenlernen, ich habe mir gleich viele Tipps von dieser erfahrenen Trailläuferin geholt!
Dann noch schnell Mittagessen, und zum genau 5 Minuten ausruhen ins Hotel. Ich habe schon gemerkt, wenn ich Frauchen nicht beaufsichtige, dann klappt das alles nicht ... Nun die Frage der Kleiderwahl. Frauchen ist ja bekanntlich erstens verfroren, zweitens noch die Temperaturen von Mallorca gewöhnt und drittens zieht sie sich eh lieber zu warm an. Als wir uns dann in der Lobby mit Manu und André trafen, fing Frauchen gleich mal prophylaktisch an zu frösteln ... Im Schnellschritt durch die Gassen der Altstadt, Richtung Kapitelplatz, wo der Start ist. Und dort wieder anstehen für das nervöse Ich-muss-gleich-nochmal-auf-die Toilette, was sie sich fürstlich mit 50 Cent bezahlen lassen. Ich habe derweil mit den anderen den Startern des Festungslaufs zugeguckt, bei dem auch Astrid (= Trailbirdie) mitmachte. Hochachtung. Nachdem diese weg waren, folgte die Startaufstellung für den Panoramatrail. Runde 7,5 km mit 205 Höhenmetern, erst eine Runde um den Dom auf Kofpsteinpflaster, dann Richtung Holzmeisterstiege und den vielen Stufen. Ich hatte Frauchen zwar gesagt, weit hinten aufstellen, aber dass sie mich so wörtlich nahm und dann gleich mal als Letzte der 169 gemeldeten Teilnehmer auf die Strecke ging, ließ mich doch Übles befürchten. 2014 hatte sie 54,x min. gebraucht, 2015 55,x min. Und ich hatte eigentlich nach dem vielen Treppentraining auf Mallorca auf eine gute Zeit gehofft ...
Und die kam dann auch, ich hätte ruhig bleiben und das Pfotennagel-Kauen sein lassen können. Frauchen rollte das Feld von hinten auf, insgesamt 45 Teilnehmer hat sie noch überholt, es lief von Anfang rund und leicht, meinte sie. Und hätte einfach nur Spaß gemacht. Bis auf die Treppen und einen Anstieg (sehr matschig, querfeldein, steil) ist sie alle Anstiege gelaufen, im Gegensatz zu den letzten Jahren. Und hat die Aussichten vor allem in die teils schon tief verschneiten Alpen sehr genossen.
Das ist ja gerade das Tolle an diesem Trailrun: der Kontrast von Start / Ziel in der Altstadt, dazwischen Wald- und Parkpassagen mit herrlichen Bergaussichten und teils dem Gefühl, man läuft an einer Alm entlang. Auch alle Helfer / Streckenposten sind hochmotiviert und freundlich. Einzig einige Spaziergänger machten den Eindruck, sie ärgerten sich über die Läufer und machten sich absichtlich breit. Aber egal, alles wurde rasant umkurvt. Der für Frauchen übelste Teil ist dann bei km 5,5, da geht es direkt vor der Festung rechts runter, extrem steil. Nur Fliegen ist schöner. Geschätzte 35 % Gefälle.Und dann wieder hoch, nur noch das Stück durch die engen Gassen. Halt, was ist das? Ja, tatsächlich, ein Rotlichtetablissement (das älteste der Stadt, wie wir später erfuhren). Weiter ging´s, Frauchen hoffte noch, die 50 min. zu knacken. Ich stand schon parat, um aufzuspringen. Klappte gut, und dann haben wir gemeinsam gefinisht. Und ich habe mir die sehr schöne Finishermedaille umhängen lassen.
Leider doch über 50 min. aber immerhin knappe 5 min.besser als letztes Jahr! Und nur 1 min. hinter Manu ...
Platz 102. von 147 Finishern, Platz 35. von 66 Damen und 10. der Altersklasse, 50:36,9 genau.
Auch Manu und André waren gut ins Ziel gekommen, Astrid lief ja 2 Runden und dann noch hoch in die Festung. Wir sahen sie erst beim Abendessen, wo wir alle gemütlich beisammen saßen und uns Schnitzel, Kärntner Nudeln und Kaiserschmarrn gönnten!
Und dabei waren wir uns alle einig - toller Lauf, wir sehen uns 2017 wieder hier. (Dass ich sowieso dafür bin, ist ja klar: denn neben zwei Kaiserschmarrn ist auch noch eine komplette Sachertorte für mich abgefallen!).
Jetzt muss ich mich aber erst einmal ausruhen. Ihr wollt noch etwas über mein Treffen mit Pauline erfahren? Da muss ich Euch enttäuschen, ein Gentlebär wie ich genießt und schweigt ...
Bis bald Euer Iwan
Freitag ging es wieder nach Salzburg. Nun schon zum dritten Mal, ich hatte Frauchen wieder für den Panoramatrail angemeldet:
Diesmal war das Auto sehr voll; meine Kumpels Trello und Fozzie fuhren auch mit, weil wir ja als Rahmenprogramm ein Meet&Greet mit Pauline Läufbär und ihrem Bruder Paddington geplant hatten. Die Anfahrt war der reinste Horror, es schüttete bis kurz vor der Grenze. Ich sah schon alles im wahrsten Sinne ins Wasser fallen, aber in Salzburg hörte es auf zu regnen. Das berühmte Wetterglück von Manu hielt - schon am Samstag schöner Sonnenschein, Sonntag dann sogar Föhn. Manu (bekannt unter Laufwelt), André und ihre Bären trafen wir dann schon am Samstag zum Frühstück, da sie dieses Jahr auch im nh Hotel wohnten. Dann wollten meine Menschen noch - wie jedes Jahr vor Startnummernabholung - auf den Kapuzinerberg und ein bißchen durch Salzburg bummel. Weil ich das alles schon kannte, habe ich mich im Hotel ausgeruht (ich musste mich ja schließlich auf meine Coaching-Aufgabe vorbereiten!) und zugunsten Fozzies verzichtet. Und was macht der Depp, Entschuldigung? Lässt Frauchen schön auf den Kapuzinerberg hochtraben, lässt sie schon mal auf die Festung bzw. zum Aussichtspunkt auf dem Mönchsberg hochlaufen ... ja, kann man das denn glauben? Da war sie ja schon müde, bevor das Rennen startete!
Um 12 Uhr dann Abholung der Startunterlagen. Für 20 Euro gibt es jedes Mal ein gut gefülltes Startersackerl - auf dem Foto fehlt noch die Soft Flask, die Frauchen gleich Trailbirdie schenkte. Auch ein sehr nettes Kennenlernen, ich habe mir gleich viele Tipps von dieser erfahrenen Trailläuferin geholt!
Dann noch schnell Mittagessen, und zum genau 5 Minuten ausruhen ins Hotel. Ich habe schon gemerkt, wenn ich Frauchen nicht beaufsichtige, dann klappt das alles nicht ... Nun die Frage der Kleiderwahl. Frauchen ist ja bekanntlich erstens verfroren, zweitens noch die Temperaturen von Mallorca gewöhnt und drittens zieht sie sich eh lieber zu warm an. Als wir uns dann in der Lobby mit Manu und André trafen, fing Frauchen gleich mal prophylaktisch an zu frösteln ... Im Schnellschritt durch die Gassen der Altstadt, Richtung Kapitelplatz, wo der Start ist. Und dort wieder anstehen für das nervöse Ich-muss-gleich-nochmal-auf-die Toilette, was sie sich fürstlich mit 50 Cent bezahlen lassen. Ich habe derweil mit den anderen den Startern des Festungslaufs zugeguckt, bei dem auch Astrid (= Trailbirdie) mitmachte. Hochachtung. Nachdem diese weg waren, folgte die Startaufstellung für den Panoramatrail. Runde 7,5 km mit 205 Höhenmetern, erst eine Runde um den Dom auf Kofpsteinpflaster, dann Richtung Holzmeisterstiege und den vielen Stufen. Ich hatte Frauchen zwar gesagt, weit hinten aufstellen, aber dass sie mich so wörtlich nahm und dann gleich mal als Letzte der 169 gemeldeten Teilnehmer auf die Strecke ging, ließ mich doch Übles befürchten. 2014 hatte sie 54,x min. gebraucht, 2015 55,x min. Und ich hatte eigentlich nach dem vielen Treppentraining auf Mallorca auf eine gute Zeit gehofft ...
Und die kam dann auch, ich hätte ruhig bleiben und das Pfotennagel-Kauen sein lassen können. Frauchen rollte das Feld von hinten auf, insgesamt 45 Teilnehmer hat sie noch überholt, es lief von Anfang rund und leicht, meinte sie. Und hätte einfach nur Spaß gemacht. Bis auf die Treppen und einen Anstieg (sehr matschig, querfeldein, steil) ist sie alle Anstiege gelaufen, im Gegensatz zu den letzten Jahren. Und hat die Aussichten vor allem in die teils schon tief verschneiten Alpen sehr genossen.
Das ist ja gerade das Tolle an diesem Trailrun: der Kontrast von Start / Ziel in der Altstadt, dazwischen Wald- und Parkpassagen mit herrlichen Bergaussichten und teils dem Gefühl, man läuft an einer Alm entlang. Auch alle Helfer / Streckenposten sind hochmotiviert und freundlich. Einzig einige Spaziergänger machten den Eindruck, sie ärgerten sich über die Läufer und machten sich absichtlich breit. Aber egal, alles wurde rasant umkurvt. Der für Frauchen übelste Teil ist dann bei km 5,5, da geht es direkt vor der Festung rechts runter, extrem steil. Nur Fliegen ist schöner. Geschätzte 35 % Gefälle.Und dann wieder hoch, nur noch das Stück durch die engen Gassen. Halt, was ist das? Ja, tatsächlich, ein Rotlichtetablissement (das älteste der Stadt, wie wir später erfuhren). Weiter ging´s, Frauchen hoffte noch, die 50 min. zu knacken. Ich stand schon parat, um aufzuspringen. Klappte gut, und dann haben wir gemeinsam gefinisht. Und ich habe mir die sehr schöne Finishermedaille umhängen lassen.
Leider doch über 50 min. aber immerhin knappe 5 min.besser als letztes Jahr! Und nur 1 min. hinter Manu ...
Platz 102. von 147 Finishern, Platz 35. von 66 Damen und 10. der Altersklasse, 50:36,9 genau.
Auch Manu und André waren gut ins Ziel gekommen, Astrid lief ja 2 Runden und dann noch hoch in die Festung. Wir sahen sie erst beim Abendessen, wo wir alle gemütlich beisammen saßen und uns Schnitzel, Kärntner Nudeln und Kaiserschmarrn gönnten!
Und dabei waren wir uns alle einig - toller Lauf, wir sehen uns 2017 wieder hier. (Dass ich sowieso dafür bin, ist ja klar: denn neben zwei Kaiserschmarrn ist auch noch eine komplette Sachertorte für mich abgefallen!).
Jetzt muss ich mich aber erst einmal ausruhen. Ihr wollt noch etwas über mein Treffen mit Pauline erfahren? Da muss ich Euch enttäuschen, ein Gentlebär wie ich genießt und schweigt ...
Bis bald Euer Iwan
Sonntag, 16. Oktober 2016
Viele Trainingskilometer auf Mallorca
Hallo Leute,
meine "digitale Null-Diät" ist endlich zu Ende, Frauchen ist wieder da. Leicht lädiert zwar, aber dazu später mehr. Wer die ganze Schändlichkeit nicht mitbekommen hatte: meine Menschen waren 2,5 Wochen auf Mallorca, und ich durfte nicht mit! Der Höhepunkt der Fiesheit: sie haben sich mit Manu, André und Pauline Laufbär getroffen, an der Playa de Palma ... den Fotobeweis habe ich mir ungläubig angeschaut. Da hält Frauchen sogar Paulines Pfote! Und Pauline extra fein herausgeputzt, weil sie dachte, ich hätte vielleicht doch in allerletzter Minute die Reiseerlaubnis erhalten ...
Schwamm drüber. Ich rege mich über so etwas gar nicht mehr auf, ich räche mich - mit einem knallharten Trainingsplan. Ankunfts- und Abreisetag mitgerechnet, war Frauchen 17 Tage in Port d´Alcudia. Macht 17 Trainingsläufe. Bitte schön keiner unter einer Stunde Dauer, es sei denn, ein Tempolauf (hat sie zweimal gemacht, die waren beide jeweils rund 45 Minuten). Mindestens 3 lange Läufe. Plus - gut für die Pomuskulatur und als Vorbereitung auf die vielen Stiegen beim Salzburger Trailrun-Festival - jeden Tag mindestens zweimal per Pedes in den 8. Stock zu ihrem Zimmer.
Und was soll ich sagen - Frauchen hat alles durchgezogen. Insgesamt 4.624 Stufen hochgelaufen, verständnislose bis fassungslose Blicke der Touris inklusive, die am Aufzug warteten ...
Und sogar vier lange Läufe gemacht, die ich Euch hier vorstellen möchte (zum Nachlaufen für die, denen immer-nur-am-zugegeben-sehr-schönen-Sandstrand-entlang-laufen zu langweilig wird):
1. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca - Alcanada - Golfplatz - Richtung Coll Baix
Dauer rund 2 Stunden
Am Strand entlang Richtung Hafen, dann die Straße hoch nach Alcanada. Dort durch Alcanada durch, am Golfplatz auf die Promenade bis zu deren Ende. Dort immer am Zaun entlang auf kleinem Trampelpfad, der schnell trailig wird. Durch eine kleine Bucht klettern, dann steil den Berg hoch auf breitem Weg. Dort Richtung Coll Baix weiter auf Trailpfad, immer oberhalb der Steilküste, herrliche Blicke auf die Bucht von Alcudia. Aber Achtung, die Laufschuhe sollten schon griffige Sohlen haben (Frauchen hatte dummerweise nicht die Trailschuhe dabei, deswegen kehrte sie dann nach etwas über 1 Stunde um, weil der Pfad immer steiniger wurde). Man kann entweder bei einer Leiter über einen Zaun umkehren und auf gleichem Weg zurück (immer noch tolle Ausblicke), oder weiter zum breitem Fahrweg Richtung Coll Baix (siehe Tour 2).
Frauchen kehrte um und legte dann in Alcanada noch ein bißchen Treppentraining ein - die haben so schöne, ca. 200 bis 300 Meter lange Treppen bergauf, da brennen die Oberschenkel! Aber ich sage nur "Strafe muss sein, wer mich zuhause lässt ..."
2. Tour - Bon Aire - Coll Baix
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 200
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Richtung Coll Baix die kleine Straße hinein, erstmal 15 Minuten nur leicht bergauf. Ab Waldrand dann auf breitem Fahrweg immer weiter bergauf/bergab Richtung Sattel, am Golfplatz entlang, schöne Ausblicke auf Meer und Berge. Zum Schluss noch mal steiler nach oben zum Coll. Achtung: da es dort auch zu einem "Geheimtipp-in-jedem-Reiseführer"-Strand heruntergeht, und es keine Hinweise auf die Wegbeschaffenheit gibt, versuchen immer wieder Touristen, mit dem Auto bis fast dorthin zu fahren. Die Schlaglöcher auf dem Weg sind inzwischen teils 40 cm tief! Und ab Mitte Oktober ist Jagdsaison, für das eigene Sicherheitsgefühl sollte man sich bunt anziehen. Ansonsten ist es eine wunderschöne Laufstrecke, mit Rebhühnern und wilden Ziegen und ganz viel Natur. Auf dem Rückweg direkt nach Erreichen des Asphaltstraße gleich links nochmal steil hoch - fordert die müde Beinmuskulatur, und bringt herrlichen Blick auf die Bucht von Pollenca.
3. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca zum Puig San Marti
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter 245
Vom Hotel aus am Kanal entlang Richtung Hotelanlage Bellevue. Durch, auf Fahrweg. Rechts ab, Berg leicht hoch, nach der Linkskurve rechts ab und nach kurzem steilen Anstieg die Landstraße überqueren. Nochmal kurz und knackig hoch, dann in Auf und Ab durch den Wald. Rechts kommt nach einer Weile ein asphaltierter Weg, den hoch. Und nochmal tief Luft holen, denn der ist richtig steil. Auf rund 1,4 km geht´s gefühlt senkrecht hoch. Das Schöne: man kommt ja von hinten aus dem Wald, also keine Ausicht. Und dann auf einmal oben bei den Sendemasten
eine atemberaubende Aussicht auf zwei große Buchten, den Berg dazwischen, ganz Port d´Alcudia liegt zu Füßen. Die Plackerei lohnt sich.
Runter geht´s dann natürlich einfacher als hoch, einfach rollen lassen. Wer mag, kann unten erstmal noch nach rechts den Waldweg weiterlaufen und dann erst umkehren ...
Übrigens, sowohl diese als auch Tour 2 sind zwei Standard-Laufstrecken für Frauchen. Und dieses Jahr war sie bei beiden jeweils gut 2 Minuten schneller auf dem Gipfel als in den Vorjahren ...
4. Tour - neu im Repertoire - Halbinsel Sa Victoria
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 300
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Dann aber geradeaus durch Bon Aire durch - und bitte nicht wie Frauchen gleich beim ersten Gullydeckel stolpern und auf das abschüssige Trottoir fallen ... Tut weh, bringt Blutergüsse und ist einfach nur peinlich (weil sie sich direkt vor einem entgegenkommenden Läufer hingelegt hat).
Dann immer der Straße nach, Ausschilderung Ermita de Sa Victoria. Schnell ist man am Meer, oberhalb vom Meer, sehr schöne Aussicht auf die Bucht von Pollenca und gegenüber auf die Halbinsel Formentor. Erst geht´s nur auf und ab, dann nur noch in Serpentinen bergauf. Oben bei der Kirche und dem Mirador schöne Aussicht (wenn nicht, weil Nationalfeiertag, so viele Touristen und Einheimische mit ihren Autos dort gewesen wären ...). Kurz die Straße wieder herunter, und dann nach rechts auf einer fast unbefahrenen Straße Richtung militärischem Sperrgebiet laufen. Das geht rund 2 km einfache Strecke, man kommt sich angesichts der Steilküste, dem Wald und den tiefen Bergeinschnitten sowie den hoch-und-runter-Serpentinen fast wie im Gebirge vor. An der Sperre dann umkehren und zurück auf demselben Weg. Bonus: diverse wilde Ziegen und viel Vogelwelt zum Schauen.
Ansonsten bin ich froh, dass Frauchen gut wieder da ist. Pulswerte hat sie leider keine mitgebracht, weil der dumme Pulsmesser gleich am ersten Tag seinen Geist aufgegeben hat. So kann ich nur die gelaufenen Zeiten und Strecken analysieren. Und dass sie - trotz opulentem Frühstücks- und Abendessenbuffet - nicht zugenommen hat. Also denke ich mal, sie ist in Form für Salzburg!
Bis dahin Euer Iwan
meine "digitale Null-Diät" ist endlich zu Ende, Frauchen ist wieder da. Leicht lädiert zwar, aber dazu später mehr. Wer die ganze Schändlichkeit nicht mitbekommen hatte: meine Menschen waren 2,5 Wochen auf Mallorca, und ich durfte nicht mit! Der Höhepunkt der Fiesheit: sie haben sich mit Manu, André und Pauline Laufbär getroffen, an der Playa de Palma ... den Fotobeweis habe ich mir ungläubig angeschaut. Da hält Frauchen sogar Paulines Pfote! Und Pauline extra fein herausgeputzt, weil sie dachte, ich hätte vielleicht doch in allerletzter Minute die Reiseerlaubnis erhalten ...
Schwamm drüber. Ich rege mich über so etwas gar nicht mehr auf, ich räche mich - mit einem knallharten Trainingsplan. Ankunfts- und Abreisetag mitgerechnet, war Frauchen 17 Tage in Port d´Alcudia. Macht 17 Trainingsläufe. Bitte schön keiner unter einer Stunde Dauer, es sei denn, ein Tempolauf (hat sie zweimal gemacht, die waren beide jeweils rund 45 Minuten). Mindestens 3 lange Läufe. Plus - gut für die Pomuskulatur und als Vorbereitung auf die vielen Stiegen beim Salzburger Trailrun-Festival - jeden Tag mindestens zweimal per Pedes in den 8. Stock zu ihrem Zimmer.
Und was soll ich sagen - Frauchen hat alles durchgezogen. Insgesamt 4.624 Stufen hochgelaufen, verständnislose bis fassungslose Blicke der Touris inklusive, die am Aufzug warteten ...
Und sogar vier lange Läufe gemacht, die ich Euch hier vorstellen möchte (zum Nachlaufen für die, denen immer-nur-am-zugegeben-sehr-schönen-Sandstrand-entlang-laufen zu langweilig wird):
1. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca - Alcanada - Golfplatz - Richtung Coll Baix
Dauer rund 2 Stunden
Am Strand entlang Richtung Hafen, dann die Straße hoch nach Alcanada. Dort durch Alcanada durch, am Golfplatz auf die Promenade bis zu deren Ende. Dort immer am Zaun entlang auf kleinem Trampelpfad, der schnell trailig wird. Durch eine kleine Bucht klettern, dann steil den Berg hoch auf breitem Weg. Dort Richtung Coll Baix weiter auf Trailpfad, immer oberhalb der Steilküste, herrliche Blicke auf die Bucht von Alcudia. Aber Achtung, die Laufschuhe sollten schon griffige Sohlen haben (Frauchen hatte dummerweise nicht die Trailschuhe dabei, deswegen kehrte sie dann nach etwas über 1 Stunde um, weil der Pfad immer steiniger wurde). Man kann entweder bei einer Leiter über einen Zaun umkehren und auf gleichem Weg zurück (immer noch tolle Ausblicke), oder weiter zum breitem Fahrweg Richtung Coll Baix (siehe Tour 2).
Frauchen kehrte um und legte dann in Alcanada noch ein bißchen Treppentraining ein - die haben so schöne, ca. 200 bis 300 Meter lange Treppen bergauf, da brennen die Oberschenkel! Aber ich sage nur "Strafe muss sein, wer mich zuhause lässt ..."
2. Tour - Bon Aire - Coll Baix
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 200
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Richtung Coll Baix die kleine Straße hinein, erstmal 15 Minuten nur leicht bergauf. Ab Waldrand dann auf breitem Fahrweg immer weiter bergauf/bergab Richtung Sattel, am Golfplatz entlang, schöne Ausblicke auf Meer und Berge. Zum Schluss noch mal steiler nach oben zum Coll. Achtung: da es dort auch zu einem "Geheimtipp-in-jedem-Reiseführer"-Strand heruntergeht, und es keine Hinweise auf die Wegbeschaffenheit gibt, versuchen immer wieder Touristen, mit dem Auto bis fast dorthin zu fahren. Die Schlaglöcher auf dem Weg sind inzwischen teils 40 cm tief! Und ab Mitte Oktober ist Jagdsaison, für das eigene Sicherheitsgefühl sollte man sich bunt anziehen. Ansonsten ist es eine wunderschöne Laufstrecke, mit Rebhühnern und wilden Ziegen und ganz viel Natur. Auf dem Rückweg direkt nach Erreichen des Asphaltstraße gleich links nochmal steil hoch - fordert die müde Beinmuskulatur, und bringt herrlichen Blick auf die Bucht von Pollenca.
3. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca zum Puig San Marti
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter 245
Vom Hotel aus am Kanal entlang Richtung Hotelanlage Bellevue. Durch, auf Fahrweg. Rechts ab, Berg leicht hoch, nach der Linkskurve rechts ab und nach kurzem steilen Anstieg die Landstraße überqueren. Nochmal kurz und knackig hoch, dann in Auf und Ab durch den Wald. Rechts kommt nach einer Weile ein asphaltierter Weg, den hoch. Und nochmal tief Luft holen, denn der ist richtig steil. Auf rund 1,4 km geht´s gefühlt senkrecht hoch. Das Schöne: man kommt ja von hinten aus dem Wald, also keine Ausicht. Und dann auf einmal oben bei den Sendemasten
Runter geht´s dann natürlich einfacher als hoch, einfach rollen lassen. Wer mag, kann unten erstmal noch nach rechts den Waldweg weiterlaufen und dann erst umkehren ...
Übrigens, sowohl diese als auch Tour 2 sind zwei Standard-Laufstrecken für Frauchen. Und dieses Jahr war sie bei beiden jeweils gut 2 Minuten schneller auf dem Gipfel als in den Vorjahren ...
4. Tour - neu im Repertoire - Halbinsel Sa Victoria
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 300
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Dann aber geradeaus durch Bon Aire durch - und bitte nicht wie Frauchen gleich beim ersten Gullydeckel stolpern und auf das abschüssige Trottoir fallen ... Tut weh, bringt Blutergüsse und ist einfach nur peinlich (weil sie sich direkt vor einem entgegenkommenden Läufer hingelegt hat).
Dann immer der Straße nach, Ausschilderung Ermita de Sa Victoria. Schnell ist man am Meer, oberhalb vom Meer, sehr schöne Aussicht auf die Bucht von Pollenca und gegenüber auf die Halbinsel Formentor. Erst geht´s nur auf und ab, dann nur noch in Serpentinen bergauf. Oben bei der Kirche und dem Mirador schöne Aussicht (wenn nicht, weil Nationalfeiertag, so viele Touristen und Einheimische mit ihren Autos dort gewesen wären ...). Kurz die Straße wieder herunter, und dann nach rechts auf einer fast unbefahrenen Straße Richtung militärischem Sperrgebiet laufen. Das geht rund 2 km einfache Strecke, man kommt sich angesichts der Steilküste, dem Wald und den tiefen Bergeinschnitten sowie den hoch-und-runter-Serpentinen fast wie im Gebirge vor. An der Sperre dann umkehren und zurück auf demselben Weg. Bonus: diverse wilde Ziegen und viel Vogelwelt zum Schauen.
Ansonsten bin ich froh, dass Frauchen gut wieder da ist. Pulswerte hat sie leider keine mitgebracht, weil der dumme Pulsmesser gleich am ersten Tag seinen Geist aufgegeben hat. So kann ich nur die gelaufenen Zeiten und Strecken analysieren. Und dass sie - trotz opulentem Frühstücks- und Abendessenbuffet - nicht zugenommen hat. Also denke ich mal, sie ist in Form für Salzburg!
Bis dahin Euer Iwan
Montag, 26. September 2016
Montag Morgen um halb sechs
Hallo Leute,
eigentlich schlafe ich ja gern lang. Frauchen steht unter der Woche immer so gegen halb sechs, ganz ohne Wecker, auf. Behauptet dann, sie könne nicht mehr schlafen. Ich habe sie immerhin inzwischen so weit erzogen, dass sie leise durch die Wohnung geht, ihre Morgengymnastik draußen auf dem Balkon macht und möglichst auch das Licht auslässt. Schließlich möchten meine Bärenkumpels und ich weiterdösen ...
Damit war aber heute morgen Sense. Frauchen tappt im Schlafanzug in die Küche, das Licht dort geht an und dann ging der Radau los! Da hatte sich wohl gestern abend so ein ganz großer Nachtfalter eingeschlichen. Wisst Ihr, so einer, der ziemlich laut umherflattert. Und der fand es - ebenso wie ich - gar nicht lustig, so früh hochgescheucht zu werden. Und Frauchen fand es gar nicht lustig, dass so etwas lautstark durch ihre Küche flatterte.
Also riss sie das Fenster auf und versuchte den Flattermann zum Rausflattern zu animieren. Der wollte aber nicht und nahm Kurs aufs Wohnzimmer. Wo ich sitze. Schnell die Küchentür zugeschmissen und weiter herumgewedelt. Nach ca. 5 Minuten, inklusive auf-den-Küchenstuhl-steigen-und-das-Vieh-vom-Schrank-holen war er endlich draußen. Frauchen erschöpft. Wir auch, vor lauter Grinsen. Und pünktlich um sechs tauchte dann wie immer Herrchen auf, fand den gedeckten Tisch und die Zeitung vor und wunderte sich nur, warum es so kühl in der Küche war. (Anmerkung: wir haben zur Zeit nachts so um die 8 Grad). Und warum wir alle so fröhlich guckten ... bis auf Frauchen, die mehr schlapp war.
Gönne ich ihr aber ehrlich auch. Musste ich doch eben durch einen Tweet von @Laufwelt erfahren, dass ich nicht mitdarf nach Mallorca! Empörung. Irgendeiner müsse ja zusammen mit Oma auf die Möbel aufpassen, meint das natürlich sofort zur Rede gestellte Frauchen. Na warte, der stelle ich einen Trainingsplan zusammen, dass es kracht!
Vergesst mich derzweil nicht, ich melde mich Mitte Oktober wieder.
Bis dahin Euer Iwan
eigentlich schlafe ich ja gern lang. Frauchen steht unter der Woche immer so gegen halb sechs, ganz ohne Wecker, auf. Behauptet dann, sie könne nicht mehr schlafen. Ich habe sie immerhin inzwischen so weit erzogen, dass sie leise durch die Wohnung geht, ihre Morgengymnastik draußen auf dem Balkon macht und möglichst auch das Licht auslässt. Schließlich möchten meine Bärenkumpels und ich weiterdösen ...
Damit war aber heute morgen Sense. Frauchen tappt im Schlafanzug in die Küche, das Licht dort geht an und dann ging der Radau los! Da hatte sich wohl gestern abend so ein ganz großer Nachtfalter eingeschlichen. Wisst Ihr, so einer, der ziemlich laut umherflattert. Und der fand es - ebenso wie ich - gar nicht lustig, so früh hochgescheucht zu werden. Und Frauchen fand es gar nicht lustig, dass so etwas lautstark durch ihre Küche flatterte.
Also riss sie das Fenster auf und versuchte den Flattermann zum Rausflattern zu animieren. Der wollte aber nicht und nahm Kurs aufs Wohnzimmer. Wo ich sitze. Schnell die Küchentür zugeschmissen und weiter herumgewedelt. Nach ca. 5 Minuten, inklusive auf-den-Küchenstuhl-steigen-und-das-Vieh-vom-Schrank-holen war er endlich draußen. Frauchen erschöpft. Wir auch, vor lauter Grinsen. Und pünktlich um sechs tauchte dann wie immer Herrchen auf, fand den gedeckten Tisch und die Zeitung vor und wunderte sich nur, warum es so kühl in der Küche war. (Anmerkung: wir haben zur Zeit nachts so um die 8 Grad). Und warum wir alle so fröhlich guckten ... bis auf Frauchen, die mehr schlapp war.
Gönne ich ihr aber ehrlich auch. Musste ich doch eben durch einen Tweet von @Laufwelt erfahren, dass ich nicht mitdarf nach Mallorca! Empörung. Irgendeiner müsse ja zusammen mit Oma auf die Möbel aufpassen, meint das natürlich sofort zur Rede gestellte Frauchen. Na warte, der stelle ich einen Trainingsplan zusammen, dass es kracht!
Vergesst mich derzweil nicht, ich melde mich Mitte Oktober wieder.
Bis dahin Euer Iwan
Dienstag, 20. September 2016
Bewusste Entscheidung gegen Start: Tegernseelauf
Hallo Leute,
heute habt Ihr sicher erwartet, meinen Laufbericht über den Halbmarathon am Tegernsee zu lesen. Da muss ich Euch leider enttäuschen, wir sind nicht gestartet. Keine Angst, nichts passiert, Frauchen ist weder verletzt noch erkältet. Nur anscheinend doch aus Zucker, hehehe.
Nach zwei traumhaften Rennen in den Bergen, Achenseelauf und Isarlauf von Lenggries nach Bad Tölz, war die Wettervorhersage für unser drittes Berg-Wochenende denkbar schlecht. Dauerregen ab Freitag abends. Dabei hatten wir Glück: als wir wieder in unserer Pension in Lenggries eintrafen, war es noch trocken und schwül. Also Frauchen wieder im Galopp Koffer ausgepackt (ihr Rekord vom Eintreffen bis wieder-in-Laufkleidung-das-Haus-verlassen beträgt genau 11 Minuten!), umgezogen, losgewetzt. Die Hausrunde, gute 5 km, mit ordentlich Steigung. Nach dem ersten km geht es leicht bergan über einen Feldweg. Problem: da kamen ihr dieses Mal 9 Kühe im Gänsemarsch (kann man das so sagen?) entgegen, auf dem Heimweg in den Stall. Also Frauchen auf die Weide, und nicht ganz so leichtfüßig bergan getrabt, während die Rindviecher schön bequem auf dem Weg schreiten konnten. Aber man weiß ja, der Klügere gibt nach bzw. weicht aus ...
Die dunklen Wolken ließen jedenfalls nichts Gutes ahnen. Prompt fing es dann gegen 21 Uhr an zu schütten, und regnete sich so richtig warm. Frauchen und ich berieten die Lage.
und danach im Trockenen einen Kaiserschmarrn essen. Am späten Nachmittag ging Frauchen dann noch freiwillig (!) bei Regen laufen, einen Radweg im Wald, der bei diesem S**wetter komplett leer war. Flotter Tempolauf über 8 km. Und Sonntag ist sie dann gleich noch einmal eine knappe Stunde laufen gegangen; quasi die Lenggries-Abschiedsrunde für dieses Jahr. Was für ein Unterschied: Sonntag davor rund 26 Grad, pralle Sonne, diesen Sonntag patschnass bei 12 Grad.
So, ich hoffe, Ihr seid nicht zu enttäuscht, keinen Laufbericht zu lesen. Aber wir hatten ein tolles Wochenende, mit schönen Lauferinnerungen, und das ist - finde ich - wichtiger.
Bis bald Euer Iwan
heute habt Ihr sicher erwartet, meinen Laufbericht über den Halbmarathon am Tegernsee zu lesen. Da muss ich Euch leider enttäuschen, wir sind nicht gestartet. Keine Angst, nichts passiert, Frauchen ist weder verletzt noch erkältet. Nur anscheinend doch aus Zucker, hehehe.
Nach zwei traumhaften Rennen in den Bergen, Achenseelauf und Isarlauf von Lenggries nach Bad Tölz, war die Wettervorhersage für unser drittes Berg-Wochenende denkbar schlecht. Dauerregen ab Freitag abends. Dabei hatten wir Glück: als wir wieder in unserer Pension in Lenggries eintrafen, war es noch trocken und schwül. Also Frauchen wieder im Galopp Koffer ausgepackt (ihr Rekord vom Eintreffen bis wieder-in-Laufkleidung-das-Haus-verlassen beträgt genau 11 Minuten!), umgezogen, losgewetzt. Die Hausrunde, gute 5 km, mit ordentlich Steigung. Nach dem ersten km geht es leicht bergan über einen Feldweg. Problem: da kamen ihr dieses Mal 9 Kühe im Gänsemarsch (kann man das so sagen?) entgegen, auf dem Heimweg in den Stall. Also Frauchen auf die Weide, und nicht ganz so leichtfüßig bergan getrabt, während die Rindviecher schön bequem auf dem Weg schreiten konnten. Aber man weiß ja, der Klügere gibt nach bzw. weicht aus ...
Die dunklen Wolken ließen jedenfalls nichts Gutes ahnen. Prompt fing es dann gegen 21 Uhr an zu schütten, und regnete sich so richtig warm. Frauchen und ich berieten die Lage.
- Pro Start Tegernseelauf: 45 Euro gelöhnt. Schöne Strecke rund um den See, Berge rundherum.
- Gegen Start: Frauchen mag es nicht sonderlich, im Regen zu laufen. Von der schönen Strecke sieht man bei tiefhängenden Wolken nichts. Ich kann nicht mitfinishen, weil ich bei Regen nicht raus darf. Am Tag vor dem Lauf ist kein Kaiserschmarrn drin.
und danach im Trockenen einen Kaiserschmarrn essen. Am späten Nachmittag ging Frauchen dann noch freiwillig (!) bei Regen laufen, einen Radweg im Wald, der bei diesem S**wetter komplett leer war. Flotter Tempolauf über 8 km. Und Sonntag ist sie dann gleich noch einmal eine knappe Stunde laufen gegangen; quasi die Lenggries-Abschiedsrunde für dieses Jahr. Was für ein Unterschied: Sonntag davor rund 26 Grad, pralle Sonne, diesen Sonntag patschnass bei 12 Grad.
So, ich hoffe, Ihr seid nicht zu enttäuscht, keinen Laufbericht zu lesen. Aber wir hatten ein tolles Wochenende, mit schönen Lauferinnerungen, und das ist - finde ich - wichtiger.
Bis bald Euer Iwan
Dienstag, 13. September 2016
Isarlauf in Lenggries - ein Hitzelauf
Hallo Leute,
am Sonntag fand Teil 2 unserer Alpen-Traumläufe-Trilogie statt. Da der Isarlauf ja terminlich zwischen dem Achenseelauf (23,2 km, recht anstrengend) und dem Tegernseelauf (Halbmarathon, aber nicht allzu kupiert) eingebettet liegt, habe ich Frauchen "nur" für die 10 km-Strecke angemeldet. Es gibt auch eine 21- und eine 30-km-Runde, beide locken Frauchen sehr, weil sie ja unserer Trainingstrecke im Sommer entsprechen - aber ganz offen gesagt würde Frauchen nicht 3 Halbmarathons an drei Sonntagen hintereinander packen ...
Also sind wir Freitag wieder nach Lenggries gestartet, dieses Mal mit Oma statt Herrchen. Wetter hervorragend, gleich dann mal unsere Hausrunde abgelaufen (Frauchen) bzw. nach dem fürs Wochenende von unserer Pensionswirtin gebackenen Kuchen geschaut (ich).
Samstag stand dann "tapern" auf dem Programm. Wobei Frauchen darunter unschuldig guckend alles außer Laufen versteht. Also durchaus auch mal 850 Höhenmeter aufs Brauneck wandern ... dass dann zur Stärkung wieder ein Eisbecher her musste, war ja klar! Ich habe mich geopfert und mitgegessen, damit Frauchen nicht einen Zuckerschock erleidet ...
Die Startunterlagen kann man Samstag ab 16 Uhr abholen. Die Startgebühr beträgt 17 Euro (ein Funktionsshirt muss man für 20 Euro dazu kaufen, wenn man es haben will - ist zwar schön, aber jedes Jahr dasselbe Motiv), plus eine "Bearbeitungsgebühr" (für was auch immer) von 1,07 Euro und ein Disagio von 0,74 Euro. Warum ein "Disagio", was ja im Finanzwesen ein Abschlag, also eine Minderung ist, war uns ein Rätsel. Aber gut. Für diese Startergebühr bekam man als Starterpaket ausgehändigt ... nichts. Die Startnummer. Und wenn man wollte noch 3 Sicherheitsnadeln. Sonst - nichts. Das ist nun ehrlich schon ein bißchen wenig für den Preis. Die Organisation sonst ist sehr gut, familiär, gut abgesperrt, ausreichend Verpflegungstellen, alle sehr nett.
Die erste Wettervorhersage für Sonntag war noch "schaurig", aber das Wetter hielt bei Sonne und immer heißeren Temperaturen. Insgesamt waren 156 Starter in Lenggries am Kalkofen versammelt. Ein Mädchen sprach Frauchen an, weil ich die Startnummer an Frauchens Shirt mit 4 Nadeln befestigt hatte - den Veranstaltern waren die Nadeln ausgegangen und das arme Mädchen hatte ihre Nummer mit Klebeband am Shirt festkleben müssen. Klar haben wir geholfen.
Ich hatte für Frauchen als Ziel gesetzt - alles ist gut, wenn die Zeit besser ist als 2015. Dann setzten Oma und ich uns ins Auto, um nach Tölz zum Ziel zu fahren; die 10 km sind nämlich ein Punkt-zu-Punkt-Lauf durch die idyllischen Isarauen:
Frauchen rannte los, für ihr Gefühl wie Speedy Gonzalez. Und war nach dem 1. km entsetzt: 6:30 min! Egal - Tempo halten. Und langsam so einen nach dem anderen einholen und zentimeterweise überholen. Für die nächsten Kilometer zeigte die Uhr dann einen Schnitt von 5:45 min/km an. Passte. Frauchen fing sogar mal an zu schwitzen - es waren ja nur 28 Grad und die Sonne knallte runter. Ab km 4 hing einer (eine?) Läufer(in) direkt immer hinter Frauchen, ließ sich die Pace machen, setzte sich aber nicht nach vorne. Km 5 wurde nach 29:30 absolviert - alles in der Marschtabelle. Frauchen hatte nur das Gefühl "das Tempo halte ich nicht durch". Andererseits "ich versuche es einfach so lange wie möglich, Augen zu und durch"! Erst bei km 8 guckte sie wieder auf die Uhr - 47:04 min. Also ausreichend Puffer, um unter 1 Stunde ins Ziel zu kommen. Das war nämlich ihr gestecktes Ziel: seit rund 10 Jahren rennt sie gegen diese "1-Stunden-Mauer" an. Und ausgerechnet diesen Lauf wollte sie dazu nutzen, also mitten in der Erholungsphase nach dem Achenseelauf ... denn das Training in der letzten Woche ging doch etwas schleppend ... schwere Beine ...
Egal - ich war ganz baff, als ich sie mit hochrotem Kopf und in vollem Galopp zum Ziel rennen sah. Es war übrigens eine Läuferin, die Frauchen als unfreiwillige Pacemakerin nutzte - um dann 100 Meter vor dem Ziel noch an ihr vorbei und mit 2 Sekunden Vorsprung durchs Ziel zu gehen. Ohne "Danke" zu sagen ... naja. Jedenfalls: Frauchen brauchte 58:28, Platz 90 von 156 Startern, Platz 6 in der AK und Platz 29. nur bei den Frauen. Damit lag sie weit besser als 2015, da war die Zeit 1:05,etwas. Ach ja, dann bekamen wir doch noch was für das Startgeld. Eine wirklich schöne, gut ausgearbeitete Medaille - die auch anders aussah als die vom Vorjahr.
Wesentlich langsamer waren wir dann auf dem Nachhauseweg. Ein Stau nach dem anderen. Und Freitag fahren wir schon wieder runter nach Lenggries, dieses Mal dann zum Tegernseelauf. Hoffentlich fällt da dann wieder ein Kaiserschmarrn und nicht nur popeliger Zwetschgenkuchen und Eis für mich ab!
Bis bald Euer Iwan
am Sonntag fand Teil 2 unserer Alpen-Traumläufe-Trilogie statt. Da der Isarlauf ja terminlich zwischen dem Achenseelauf (23,2 km, recht anstrengend) und dem Tegernseelauf (Halbmarathon, aber nicht allzu kupiert) eingebettet liegt, habe ich Frauchen "nur" für die 10 km-Strecke angemeldet. Es gibt auch eine 21- und eine 30-km-Runde, beide locken Frauchen sehr, weil sie ja unserer Trainingstrecke im Sommer entsprechen - aber ganz offen gesagt würde Frauchen nicht 3 Halbmarathons an drei Sonntagen hintereinander packen ...
Also sind wir Freitag wieder nach Lenggries gestartet, dieses Mal mit Oma statt Herrchen. Wetter hervorragend, gleich dann mal unsere Hausrunde abgelaufen (Frauchen) bzw. nach dem fürs Wochenende von unserer Pensionswirtin gebackenen Kuchen geschaut (ich).
Samstag stand dann "tapern" auf dem Programm. Wobei Frauchen darunter unschuldig guckend alles außer Laufen versteht. Also durchaus auch mal 850 Höhenmeter aufs Brauneck wandern ... dass dann zur Stärkung wieder ein Eisbecher her musste, war ja klar! Ich habe mich geopfert und mitgegessen, damit Frauchen nicht einen Zuckerschock erleidet ...
Die Startunterlagen kann man Samstag ab 16 Uhr abholen. Die Startgebühr beträgt 17 Euro (ein Funktionsshirt muss man für 20 Euro dazu kaufen, wenn man es haben will - ist zwar schön, aber jedes Jahr dasselbe Motiv), plus eine "Bearbeitungsgebühr" (für was auch immer) von 1,07 Euro und ein Disagio von 0,74 Euro. Warum ein "Disagio", was ja im Finanzwesen ein Abschlag, also eine Minderung ist, war uns ein Rätsel. Aber gut. Für diese Startergebühr bekam man als Starterpaket ausgehändigt ... nichts. Die Startnummer. Und wenn man wollte noch 3 Sicherheitsnadeln. Sonst - nichts. Das ist nun ehrlich schon ein bißchen wenig für den Preis. Die Organisation sonst ist sehr gut, familiär, gut abgesperrt, ausreichend Verpflegungstellen, alle sehr nett.
Die erste Wettervorhersage für Sonntag war noch "schaurig", aber das Wetter hielt bei Sonne und immer heißeren Temperaturen. Insgesamt waren 156 Starter in Lenggries am Kalkofen versammelt. Ein Mädchen sprach Frauchen an, weil ich die Startnummer an Frauchens Shirt mit 4 Nadeln befestigt hatte - den Veranstaltern waren die Nadeln ausgegangen und das arme Mädchen hatte ihre Nummer mit Klebeband am Shirt festkleben müssen. Klar haben wir geholfen.
Ich hatte für Frauchen als Ziel gesetzt - alles ist gut, wenn die Zeit besser ist als 2015. Dann setzten Oma und ich uns ins Auto, um nach Tölz zum Ziel zu fahren; die 10 km sind nämlich ein Punkt-zu-Punkt-Lauf durch die idyllischen Isarauen:
Frauchen rannte los, für ihr Gefühl wie Speedy Gonzalez. Und war nach dem 1. km entsetzt: 6:30 min! Egal - Tempo halten. Und langsam so einen nach dem anderen einholen und zentimeterweise überholen. Für die nächsten Kilometer zeigte die Uhr dann einen Schnitt von 5:45 min/km an. Passte. Frauchen fing sogar mal an zu schwitzen - es waren ja nur 28 Grad und die Sonne knallte runter. Ab km 4 hing einer (eine?) Läufer(in) direkt immer hinter Frauchen, ließ sich die Pace machen, setzte sich aber nicht nach vorne. Km 5 wurde nach 29:30 absolviert - alles in der Marschtabelle. Frauchen hatte nur das Gefühl "das Tempo halte ich nicht durch". Andererseits "ich versuche es einfach so lange wie möglich, Augen zu und durch"! Erst bei km 8 guckte sie wieder auf die Uhr - 47:04 min. Also ausreichend Puffer, um unter 1 Stunde ins Ziel zu kommen. Das war nämlich ihr gestecktes Ziel: seit rund 10 Jahren rennt sie gegen diese "1-Stunden-Mauer" an. Und ausgerechnet diesen Lauf wollte sie dazu nutzen, also mitten in der Erholungsphase nach dem Achenseelauf ... denn das Training in der letzten Woche ging doch etwas schleppend ... schwere Beine ...
Egal - ich war ganz baff, als ich sie mit hochrotem Kopf und in vollem Galopp zum Ziel rennen sah. Es war übrigens eine Läuferin, die Frauchen als unfreiwillige Pacemakerin nutzte - um dann 100 Meter vor dem Ziel noch an ihr vorbei und mit 2 Sekunden Vorsprung durchs Ziel zu gehen. Ohne "Danke" zu sagen ... naja. Jedenfalls: Frauchen brauchte 58:28, Platz 90 von 156 Startern, Platz 6 in der AK und Platz 29. nur bei den Frauen. Damit lag sie weit besser als 2015, da war die Zeit 1:05,etwas. Ach ja, dann bekamen wir doch noch was für das Startgeld. Eine wirklich schöne, gut ausgearbeitete Medaille - die auch anders aussah als die vom Vorjahr.
Wesentlich langsamer waren wir dann auf dem Nachhauseweg. Ein Stau nach dem anderen. Und Freitag fahren wir schon wieder runter nach Lenggries, dieses Mal dann zum Tegernseelauf. Hoffentlich fällt da dann wieder ein Kaiserschmarrn und nicht nur popeliger Zwetschgenkuchen und Eis für mich ab!
Bis bald Euer Iwan
Dienstag, 6. September 2016
Achenseelauf - zwei Jubiläen
Hallo Leute,
das erste Jubiläum ist ... dieses ist mein 500. Blogpost! Dazu passend das zweite Jubiläum, eigentlich schon für letztes Jahr gedacht, aber verletzungsbedingt ausgefallen: es war die 5. Teilnahme am Achenseelauf. Der Achensee liegt in Tirol, ist sehr kalt, schön lang, nicht allzu breit, gut zu umrunden mit tollen Aussichten - und, nicht zu verachten, dort gibt es in unserem Stammhotel den besten Kaiserschmarrn überhaupt! Und ich als allseits bekannter Kaiserschmarrn-Fanatiker weiß, wovon ich rede ...
Also: gleich im Dezember angemeldet. Und ulkigerweise wieder die gleiche Startnummer wie 2014 ergattert: die 28. Nun soll ja die Acht laut chinesischer Numerologie Glück bringen. Wir hätten lieber die 29 gehabt, unseren Geburtstag. Aber man will ja nicht meckern, wenn´s Glück bringt ... Am Mittwoch sind wir bei schönstem Wetter am Achensee eingetroffen, Frauchen, Herrchen, Kumpel Trello und ich.
Prompt wurde das Wetter am Donnerstag schlecht. Vormittags sollte es noch halten, also habe ich Frauchen auf eine kleine Eintrabrunde im Wald hinter Pertisau geschickt, Richtung Rodelhütte hoch. Tja, das Wetter war schneller. Eine nasse Ratte kam zurück. Auf den Schreck genehmigten wir uns erstmal einen Kaiserschmarrn! Freitag dann wieder herrliches Sommerwetter, meine Menschen gingen wandern. Problem: oben auf der Rofanspitze hielten sich tapfer die Wolken, also hat sich Frauchen etwas verkühlt. Was ganz schnell vergessen war, als sie etwas abseits vom Weg tatsächlich Edelweiss entdeckte! Und wie ein ordentlicher Bergfreund nur fotografierte, nicht pflückte.
Samstag dann leichtes Einlaufen, Schonen, Spaziergang nach Maurach zum Minigolf spielen. Dieser Platz hat es in sich, 12 Bahnen, von der allerübelsten Sorte. Zurückspaziert am See entlang, und die Startunterlagen abgeholt. Das Startgeld beträgt inzwischen 31 Euro, plus 3 Euro für den Chip. Dafür kriegt man aber auch ordentlich was ins Startersackerl: die jammjamm Nudeln, Wasser, Einkaufsgutschein für Sport 2000, Müsliriegel, diverse Gels, und jedes Jahr ein Startergeschenk. Dieses Jahr Laufhandschuhe. Abgezockelt ins Hotel, und dann haben Frauchen und ich bequem vom Balkon aus die 10 km-Läufer angefeuert - die Strecke führt nämlich direkt an unserem Balkon vorbei.
Bis dahin war alles gut ... aber in der Nacht konnte Frauchen kaum schlafen. Am Sonntagmorgen dann ziemlichen Brummschädel (und nein, sie trinkt keinen Alkohol), verstopfte Ohren, Erkältung im Anflug. Magen krampfte. Ganz super. Das erste Mal in ihrer "Läuferkarriere" hat sie sich so mies gefühlt, dass sie ernsthaft überlegt hat, nicht anzutreten. Ich habe ihr mit Hinweis auf das tolle Sonnenwetter den Rat gegeben: versuche es, bis Achenkirch, aussteigen kannst Du immer.
Also zehn vor zehn auf den Weg zum Start gemacht. Erste Enttäuschung: die obligatorischen Ziegen waren wieder nicht am Start! Dank der - aus Frauchens Sicht absolut überflüssigen Werbung und des Staffelwettbewerbs - rund 1.300 Starter war es dieses Mal recht voll. Die ersten km durch Pertisau hinunter zum See sind leicht abschüssig, gut zum Einrollen. Dann geht es immer am See entlang, nach Maurach, Buchau, Achenkirch. Frauchen haderte mit sich und der Welt. Bis sie sich an einen meiner vielen guten Ratschäge erinnerte. Nicht denken "ich muss hier laufen, obwohl es mir schlecht geht", sondern "tolles Wetter heute, ich darf hier laufen, Mann, geht es mir gut".
Und so trabte sie vor sich hin, bis km 10 genau in meiner Marschtabelle mit einem 6:30 min-Schnitt. Herrchen und ich waren da schon per Auto unterwegs nach Achenkirch zum Support-Stopp.
Da kam auch schon Frauchen, und hatte für die 14 km 1:35 Stunden gebraucht. Also unerklärlicherweise auf diesen 4 km im Schnitt 1 min/km langsamer? Ich war sauer, quiekte Frauchen auch ordentlich ins Ohr deswegen. Sie nahm ein paar Schlucke Cola light, dann die neue Wasserflasche. Und lief weiter, also keine Rede mehr von Aussteigen. Denn sie freut sich immer auf den zweiten Streckenabschnitt. Wer die Runde nicht kennt: die ersten 14 km mehr oder weniger flach, Parkweg oder Asphalt. Die zweiten 9 km trailigster, steiler Bergpfad. Da sammelt sie dann immer einen Läufer nach dem anderen ein ...
Das Wetter (sonnig, schwül, ca. 26 Grad) machte vielen zu schaffen. Direkt vor Frauchen übergab sich eine Läuferin in hohem Bogen. Diverse Läufer standen auf der ganzen Strecke und massierten ihre krampfenden Waden. Und direkt beim Einstieg zum Steig rüber nach Pertisau lag ein Läufer, kreidebleich, und bekam gerade eine Infusion gelegt. Hier auch einmal Kompliment und Hochachtung vor dem ganzen Helferteam, das diesen Sonntag sehr viel zu tun hatte. Bestens organisiert, immer jemand zum Helfen in der Nähe.
Auf diesem Singletrail-Stück ist es selbstverständlich, dass der Vordere beiseite geht, wenn von hinten ein Schnellerer kommt. Und erst recht selbstverständlich, wenn der Hintere höflich ums Vorbeigelassen werden bittet. Aber nicht so bei einer Dame - mit sagen wir mal sehr ausladendem Gesäss - die partout keinen Platz machte. Frauchen schlängelte sich halsbrecherisch vorbei ... nur um dann vom männlichen Begleiter dieser "Läuferin" aufgehaltern zu werden, der ebenfalls mitten auf dem Pfad stand, nicht wankte und wich, und seine Holde fotografierte. Frauchen hätte sehr gern beide disqualifiziert oder zumindest mit einem Schubser in den See befördert, das ist einfach unsportliches Verhalten!
Nach 2:15 Stunden war sie an der Gaisalm und wusste schon - nichts mit der vorgenommenen Zielzeit von 2:45. Denn in 30 min läuft sie die Reststrecke nur in ausgeruhtem Zustand, und nicht mit knapp 18 km "Anlauf". Jetzt ging es "nur noch" darum, einen neue persönliche Bestzeit zu schaffen. Die alte lag bei etwas über 2:52 Stunden. Einen Becher Iso reingekippt, ein bißchen später unsere "Geheimwaffe" (Traubenzucker) .... und los ging´s. Kurz vor der Zielkurve warteten wie immer Herrchen und ich ... die Uhr tickte ... und tickte ... ja, da war sie! Ich schnell aufgesprungen zum Finish, und gemeinsam gingen wir mit 2:50,56 durchs Ziel. Also neue PB geschafft. Unter den Umständen sehr gut! Der Platz leider, nun ja, gegen die starken Kenianer (Plätze 1 bis 3 bei den Herren und Platz 1 bei den Damen) hatten wir halt keine Chance, hüstel. So wurde es Platz 804 von 951 Finishern, und Platz 17 in der Altersklassenwertung.
Noch schnell die Medaille eingesammelt und dann haben wir uns den verdienten Kaiserschmarrn gegönnt!
Ein herrlicher Lauftag am Achensee, schöne Aussichten, abwechslungsreiche Strecke, neue PB - nur Frauchen murrt, weil sie eigentlich schneller sein wollte. Nun gut, hat sie am Sonnntag Gelegenheit dazu - da sind wir schon wieder in den Bergen, dieses Mal zum 10 km-Isarlauf in Lenggries.
Bis bald Euer Iwan
das erste Jubiläum ist ... dieses ist mein 500. Blogpost! Dazu passend das zweite Jubiläum, eigentlich schon für letztes Jahr gedacht, aber verletzungsbedingt ausgefallen: es war die 5. Teilnahme am Achenseelauf. Der Achensee liegt in Tirol, ist sehr kalt, schön lang, nicht allzu breit, gut zu umrunden mit tollen Aussichten - und, nicht zu verachten, dort gibt es in unserem Stammhotel den besten Kaiserschmarrn überhaupt! Und ich als allseits bekannter Kaiserschmarrn-Fanatiker weiß, wovon ich rede ...
Also: gleich im Dezember angemeldet. Und ulkigerweise wieder die gleiche Startnummer wie 2014 ergattert: die 28. Nun soll ja die Acht laut chinesischer Numerologie Glück bringen. Wir hätten lieber die 29 gehabt, unseren Geburtstag. Aber man will ja nicht meckern, wenn´s Glück bringt ... Am Mittwoch sind wir bei schönstem Wetter am Achensee eingetroffen, Frauchen, Herrchen, Kumpel Trello und ich.
Prompt wurde das Wetter am Donnerstag schlecht. Vormittags sollte es noch halten, also habe ich Frauchen auf eine kleine Eintrabrunde im Wald hinter Pertisau geschickt, Richtung Rodelhütte hoch. Tja, das Wetter war schneller. Eine nasse Ratte kam zurück. Auf den Schreck genehmigten wir uns erstmal einen Kaiserschmarrn! Freitag dann wieder herrliches Sommerwetter, meine Menschen gingen wandern. Problem: oben auf der Rofanspitze hielten sich tapfer die Wolken, also hat sich Frauchen etwas verkühlt. Was ganz schnell vergessen war, als sie etwas abseits vom Weg tatsächlich Edelweiss entdeckte! Und wie ein ordentlicher Bergfreund nur fotografierte, nicht pflückte.
Samstag dann leichtes Einlaufen, Schonen, Spaziergang nach Maurach zum Minigolf spielen. Dieser Platz hat es in sich, 12 Bahnen, von der allerübelsten Sorte. Zurückspaziert am See entlang, und die Startunterlagen abgeholt. Das Startgeld beträgt inzwischen 31 Euro, plus 3 Euro für den Chip. Dafür kriegt man aber auch ordentlich was ins Startersackerl: die jammjamm Nudeln, Wasser, Einkaufsgutschein für Sport 2000, Müsliriegel, diverse Gels, und jedes Jahr ein Startergeschenk. Dieses Jahr Laufhandschuhe. Abgezockelt ins Hotel, und dann haben Frauchen und ich bequem vom Balkon aus die 10 km-Läufer angefeuert - die Strecke führt nämlich direkt an unserem Balkon vorbei.
Bis dahin war alles gut ... aber in der Nacht konnte Frauchen kaum schlafen. Am Sonntagmorgen dann ziemlichen Brummschädel (und nein, sie trinkt keinen Alkohol), verstopfte Ohren, Erkältung im Anflug. Magen krampfte. Ganz super. Das erste Mal in ihrer "Läuferkarriere" hat sie sich so mies gefühlt, dass sie ernsthaft überlegt hat, nicht anzutreten. Ich habe ihr mit Hinweis auf das tolle Sonnenwetter den Rat gegeben: versuche es, bis Achenkirch, aussteigen kannst Du immer.
Also zehn vor zehn auf den Weg zum Start gemacht. Erste Enttäuschung: die obligatorischen Ziegen waren wieder nicht am Start! Dank der - aus Frauchens Sicht absolut überflüssigen Werbung und des Staffelwettbewerbs - rund 1.300 Starter war es dieses Mal recht voll. Die ersten km durch Pertisau hinunter zum See sind leicht abschüssig, gut zum Einrollen. Dann geht es immer am See entlang, nach Maurach, Buchau, Achenkirch. Frauchen haderte mit sich und der Welt. Bis sie sich an einen meiner vielen guten Ratschäge erinnerte. Nicht denken "ich muss hier laufen, obwohl es mir schlecht geht", sondern "tolles Wetter heute, ich darf hier laufen, Mann, geht es mir gut".
Und so trabte sie vor sich hin, bis km 10 genau in meiner Marschtabelle mit einem 6:30 min-Schnitt. Herrchen und ich waren da schon per Auto unterwegs nach Achenkirch zum Support-Stopp.
Da kam auch schon Frauchen, und hatte für die 14 km 1:35 Stunden gebraucht. Also unerklärlicherweise auf diesen 4 km im Schnitt 1 min/km langsamer? Ich war sauer, quiekte Frauchen auch ordentlich ins Ohr deswegen. Sie nahm ein paar Schlucke Cola light, dann die neue Wasserflasche. Und lief weiter, also keine Rede mehr von Aussteigen. Denn sie freut sich immer auf den zweiten Streckenabschnitt. Wer die Runde nicht kennt: die ersten 14 km mehr oder weniger flach, Parkweg oder Asphalt. Die zweiten 9 km trailigster, steiler Bergpfad. Da sammelt sie dann immer einen Läufer nach dem anderen ein ...
Das Wetter (sonnig, schwül, ca. 26 Grad) machte vielen zu schaffen. Direkt vor Frauchen übergab sich eine Läuferin in hohem Bogen. Diverse Läufer standen auf der ganzen Strecke und massierten ihre krampfenden Waden. Und direkt beim Einstieg zum Steig rüber nach Pertisau lag ein Läufer, kreidebleich, und bekam gerade eine Infusion gelegt. Hier auch einmal Kompliment und Hochachtung vor dem ganzen Helferteam, das diesen Sonntag sehr viel zu tun hatte. Bestens organisiert, immer jemand zum Helfen in der Nähe.
Auf diesem Singletrail-Stück ist es selbstverständlich, dass der Vordere beiseite geht, wenn von hinten ein Schnellerer kommt. Und erst recht selbstverständlich, wenn der Hintere höflich ums Vorbeigelassen werden bittet. Aber nicht so bei einer Dame - mit sagen wir mal sehr ausladendem Gesäss - die partout keinen Platz machte. Frauchen schlängelte sich halsbrecherisch vorbei ... nur um dann vom männlichen Begleiter dieser "Läuferin" aufgehaltern zu werden, der ebenfalls mitten auf dem Pfad stand, nicht wankte und wich, und seine Holde fotografierte. Frauchen hätte sehr gern beide disqualifiziert oder zumindest mit einem Schubser in den See befördert, das ist einfach unsportliches Verhalten!
Nach 2:15 Stunden war sie an der Gaisalm und wusste schon - nichts mit der vorgenommenen Zielzeit von 2:45. Denn in 30 min läuft sie die Reststrecke nur in ausgeruhtem Zustand, und nicht mit knapp 18 km "Anlauf". Jetzt ging es "nur noch" darum, einen neue persönliche Bestzeit zu schaffen. Die alte lag bei etwas über 2:52 Stunden. Einen Becher Iso reingekippt, ein bißchen später unsere "Geheimwaffe" (Traubenzucker) .... und los ging´s. Kurz vor der Zielkurve warteten wie immer Herrchen und ich ... die Uhr tickte ... und tickte ... ja, da war sie! Ich schnell aufgesprungen zum Finish, und gemeinsam gingen wir mit 2:50,56 durchs Ziel. Also neue PB geschafft. Unter den Umständen sehr gut! Der Platz leider, nun ja, gegen die starken Kenianer (Plätze 1 bis 3 bei den Herren und Platz 1 bei den Damen) hatten wir halt keine Chance, hüstel. So wurde es Platz 804 von 951 Finishern, und Platz 17 in der Altersklassenwertung.
Noch schnell die Medaille eingesammelt und dann haben wir uns den verdienten Kaiserschmarrn gegönnt!
Ein herrlicher Lauftag am Achensee, schöne Aussichten, abwechslungsreiche Strecke, neue PB - nur Frauchen murrt, weil sie eigentlich schneller sein wollte. Nun gut, hat sie am Sonnntag Gelegenheit dazu - da sind wir schon wieder in den Bergen, dieses Mal zum 10 km-Isarlauf in Lenggries.
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