Sonntag, 16. Oktober 2016

Viele Trainingskilometer auf Mallorca

Hallo Leute,

meine "digitale Null-Diät" ist endlich zu Ende, Frauchen ist wieder da. Leicht lädiert zwar, aber dazu später mehr. Wer die ganze Schändlichkeit nicht mitbekommen hatte: meine Menschen waren 2,5 Wochen auf Mallorca, und ich durfte nicht mit! Der Höhepunkt der Fiesheit: sie haben sich mit Manu, André und Pauline Laufbär getroffen, an der Playa de Palma ... den Fotobeweis habe ich mir ungläubig angeschaut. Da hält Frauchen sogar Paulines Pfote! Und Pauline extra fein herausgeputzt, weil sie dachte, ich hätte vielleicht doch in allerletzter Minute die Reiseerlaubnis erhalten ...
Schwamm drüber. Ich rege mich über so etwas gar nicht mehr auf, ich räche mich - mit einem knallharten Trainingsplan. Ankunfts- und Abreisetag mitgerechnet, war Frauchen 17 Tage in Port d´Alcudia. Macht 17 Trainingsläufe. Bitte schön keiner unter einer Stunde Dauer, es sei denn, ein Tempolauf (hat sie zweimal gemacht, die waren beide jeweils rund 45 Minuten). Mindestens 3 lange Läufe. Plus - gut für die Pomuskulatur und als Vorbereitung auf die vielen Stiegen beim Salzburger Trailrun-Festival - jeden Tag mindestens zweimal per Pedes in den 8. Stock zu ihrem Zimmer.
Und was soll ich sagen - Frauchen hat alles durchgezogen. Insgesamt 4.624 Stufen hochgelaufen, verständnislose bis fassungslose Blicke der Touris inklusive, die am Aufzug warteten ...
Und sogar vier lange Läufe gemacht, die ich Euch hier vorstellen möchte (zum Nachlaufen für die, denen immer-nur-am-zugegeben-sehr-schönen-Sandstrand-entlang-laufen zu langweilig wird):

1. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca - Alcanada - Golfplatz - Richtung Coll Baix
Dauer rund 2 Stunden
Am Strand entlang Richtung Hafen, dann die Straße hoch nach Alcanada. Dort durch Alcanada durch, am Golfplatz auf die Promenade bis zu deren Ende. Dort immer am Zaun entlang auf kleinem Trampelpfad, der schnell trailig wird. Durch eine kleine Bucht klettern, dann steil den Berg hoch auf breitem Weg. Dort Richtung Coll Baix weiter auf Trailpfad, immer oberhalb der Steilküste, herrliche Blicke auf die Bucht von Alcudia. Aber Achtung, die Laufschuhe sollten schon griffige Sohlen haben (Frauchen hatte dummerweise nicht die Trailschuhe dabei, deswegen kehrte sie dann nach etwas über 1 Stunde um, weil der Pfad immer steiniger wurde). Man kann entweder bei einer Leiter über einen Zaun umkehren und auf gleichem Weg zurück (immer noch tolle Ausblicke), oder weiter zum breitem Fahrweg Richtung Coll Baix (siehe Tour 2).






Frauchen kehrte um und legte dann in Alcanada noch ein bißchen Treppentraining ein - die haben so schöne, ca. 200 bis 300 Meter lange Treppen bergauf, da brennen die Oberschenkel! Aber ich sage nur "Strafe muss sein, wer mich zuhause lässt ..."

2. Tour - Bon Aire - Coll Baix
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 200
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Richtung Coll Baix die kleine Straße hinein, erstmal 15 Minuten nur leicht bergauf. Ab Waldrand dann auf breitem Fahrweg immer weiter bergauf/bergab Richtung Sattel, am Golfplatz entlang, schöne Ausblicke auf Meer und Berge. Zum Schluss noch mal  steiler nach oben zum Coll. Achtung: da es dort auch zu einem "Geheimtipp-in-jedem-Reiseführer"-Strand heruntergeht, und es keine Hinweise auf die Wegbeschaffenheit gibt, versuchen immer wieder Touristen, mit dem Auto bis fast dorthin zu fahren. Die Schlaglöcher auf dem Weg sind inzwischen teils 40 cm tief! Und ab Mitte Oktober ist Jagdsaison, für das eigene Sicherheitsgefühl sollte man sich bunt anziehen. Ansonsten ist es eine wunderschöne Laufstrecke, mit Rebhühnern und wilden Ziegen und ganz viel Natur. Auf dem Rückweg direkt nach Erreichen des Asphaltstraße gleich links nochmal steil hoch - fordert die müde Beinmuskulatur, und bringt herrlichen Blick auf die Bucht von Pollenca.

3. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca zum Puig San Marti
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter 245
Vom Hotel aus am Kanal entlang Richtung Hotelanlage Bellevue. Durch, auf Fahrweg. Rechts ab, Berg leicht hoch, nach der Linkskurve rechts ab und nach kurzem steilen Anstieg die Landstraße überqueren. Nochmal kurz und knackig hoch, dann in Auf und Ab durch den Wald. Rechts kommt nach einer Weile ein asphaltierter Weg, den hoch. Und nochmal tief Luft holen, denn der ist richtig steil. Auf rund 1,4 km geht´s gefühlt senkrecht hoch. Das Schöne: man kommt ja von hinten aus dem Wald, also keine Ausicht. Und dann auf einmal oben bei den Sendemasten
eine atemberaubende Aussicht auf zwei große Buchten, den Berg dazwischen, ganz Port d´Alcudia liegt zu Füßen. Die Plackerei lohnt sich.


Runter geht´s dann natürlich einfacher als hoch, einfach rollen lassen. Wer mag, kann unten erstmal noch nach rechts den Waldweg weiterlaufen und dann erst umkehren ...
Übrigens, sowohl diese als auch Tour 2 sind zwei Standard-Laufstrecken für Frauchen. Und dieses Jahr war sie bei beiden jeweils gut 2 Minuten schneller auf dem Gipfel als in den Vorjahren ...




4. Tour - neu im Repertoire - Halbinsel Sa Victoria
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 300
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Dann aber geradeaus durch Bon Aire durch - und bitte nicht wie Frauchen gleich beim ersten Gullydeckel stolpern und auf das abschüssige Trottoir fallen ... Tut weh, bringt Blutergüsse und ist einfach nur peinlich (weil sie sich direkt vor einem entgegenkommenden Läufer hingelegt hat).
Dann immer der Straße nach, Ausschilderung Ermita de Sa Victoria. Schnell ist man am Meer, oberhalb vom Meer, sehr schöne Aussicht auf die Bucht von Pollenca und gegenüber auf die Halbinsel Formentor. Erst geht´s nur auf und ab, dann nur noch in Serpentinen bergauf. Oben bei der Kirche und dem Mirador schöne Aussicht (wenn nicht, weil Nationalfeiertag, so viele Touristen und Einheimische mit ihren Autos dort gewesen wären ...). Kurz die Straße wieder herunter, und dann nach rechts auf einer fast unbefahrenen Straße Richtung militärischem Sperrgebiet laufen. Das geht rund 2 km einfache Strecke, man kommt sich angesichts der Steilküste, dem Wald und den tiefen Bergeinschnitten sowie den hoch-und-runter-Serpentinen fast wie im Gebirge vor. An der Sperre dann umkehren und zurück auf demselben Weg. Bonus: diverse wilde Ziegen und viel Vogelwelt zum Schauen.

Ansonsten bin ich froh, dass Frauchen gut wieder da ist. Pulswerte hat sie leider keine mitgebracht, weil der dumme Pulsmesser gleich am ersten Tag seinen Geist aufgegeben hat. So kann ich nur die gelaufenen Zeiten und Strecken analysieren. Und dass sie - trotz opulentem Frühstücks- und Abendessenbuffet - nicht zugenommen hat. Also denke ich mal, sie ist in Form für Salzburg!

Bis dahin Euer Iwan



6 Kommentare:

Laufwelt hat gesagt…

Ja, Iwan wir haben Dich in der Tat vermisst! Wäre cool gewesen, wenn Du mit dabei gewesen wärst!

Und die Laufstrecken von Deinem Frauchen sehen echt super aus!

Wir sehen uns alle diese Woche in Salzburg!

iwan hat gesagt…

Ja, Manu, da hält mich niemand zurück - wir sehen uns in Salzburg! Und ich habe schon Kaiserschmarrn und Sachertorte fest eingeplant (für den Coach, nicht für die Läufer ;-))
Gruß Iwan

Laufwelt hat gesagt…

Das hört sich nach einem super Plan an!

iwan hat gesagt…

Stimmt, Manu :-) ... nur noch zwei Tage bis Salzburg!

Gaby hat gesagt…

Hallo Iwan,

das ist aber doppelt gemein, erst Dich nicht mitnehmen und dann Dich das Ganze noch schreiben lassen! Bei mir wäre Dir das nicht passiert :-)

iwan hat gesagt…

Gaby, das ist nett, aber ich bleibe doch lieber bei meinem Frauchen! Ohne mich wäre sie auf Dauer hilflos :-)Und glaube mir, ich habe mich gerächt - warte mal ab, wenn sie die Rechnung vom Pizza-Lieferservice sieht, hehehe.
Gruß Iwan