Hallo Leute,
ich als Bär darf das ja sagen: ich habe die Schnauze voll von der kalten Jahreszeit! Grau, nass, immer wieder Schnee oder Graupelschauer. Bäh! Ich will wieder auf der Terrasse sitzen können, mit Frauchen in die Berge fahren, in einen Biergarten gehen ... Ich versuche es mal - schließlich ist Deutschland das Land der Dichter und Denker - mit einem Gedicht:
Winter ade, scheiden tut gar nicht weh.
Abschied muss sein, nicht schön war die Zeit mit uns zweien.
Ich mag Dich gern missen, kuschele ich mich noch so gern ins Kissen.
Weiß und kalt ist Dein Herz, verspür ich so gar keinen Trennungsschmerz.
(c) Iwan. Ganz allein gedichtet, jawohl. Vielleicht ist es ja so schrecklich, dass der Winter schnell abhaut ... Ich hoffe es jedenfalls. Frauchen kann ich auch viel besser zum Training motivieren, wenn sie in kurzen Hosen rauskann. Also alle ganz fest Daumen drücken, dass es nun bald Schluss ist mit Winter!
Bis bald Euer Iwan
Donnerstag, 25. Februar 2016
Donnerstag, 18. Februar 2016
Praktische Tipps statt Expertenwissen
Hallo Leute,
die letzten Tage habe ich mal in Frauchens Runners World geschmökert. Sie hat ja seit Jahren dieses Magazin abonniert, und seit rund 10 Monaten parallel dazu auch die amerikanische Edition. Letztere liest sich übrigens sehr viel amüsanter und mit mal ganz anderen Themen / Typen, die vorgestellt werden. Neulich war dort ein Artikel rund um "Portolettes" - auf gut Deutsch sind das die Dixie-Toiletten, die wohl jeder von Euch Läufern kennt. Im Amerikanischen waren da auch lustige Anekdoten von Läufern, viele Zahlen und Fakten. Da war nichts unappetitlich, einfach interessant zu lesen. In der deutschen Ausgabe kam der Beitrag jetzt auch, auf den deutschsprachigen Raum angepasst. Nix mehr Anekdoten zum Grinsen. Nix mehr interessant zu lesen. Dafür Schelte in Leserbriefen, wie man denn so ein unappetitliches Thema bringen könne ... Aber ich bin abgeschweift. Zurück zum Thema, Iwan!
Zwei Punkte im aktuellen Heft, bei denen Frauchen und ich zum einen widersprechen, und zum anderen eine einfache Lösung haben:
Bis bald Euer Iwan
die letzten Tage habe ich mal in Frauchens Runners World geschmökert. Sie hat ja seit Jahren dieses Magazin abonniert, und seit rund 10 Monaten parallel dazu auch die amerikanische Edition. Letztere liest sich übrigens sehr viel amüsanter und mit mal ganz anderen Themen / Typen, die vorgestellt werden. Neulich war dort ein Artikel rund um "Portolettes" - auf gut Deutsch sind das die Dixie-Toiletten, die wohl jeder von Euch Läufern kennt. Im Amerikanischen waren da auch lustige Anekdoten von Läufern, viele Zahlen und Fakten. Da war nichts unappetitlich, einfach interessant zu lesen. In der deutschen Ausgabe kam der Beitrag jetzt auch, auf den deutschsprachigen Raum angepasst. Nix mehr Anekdoten zum Grinsen. Nix mehr interessant zu lesen. Dafür Schelte in Leserbriefen, wie man denn so ein unappetitliches Thema bringen könne ... Aber ich bin abgeschweift. Zurück zum Thema, Iwan!
Zwei Punkte im aktuellen Heft, bei denen Frauchen und ich zum einen widersprechen, und zum anderen eine einfache Lösung haben:
- Fragt ein Läufer an, weil er einen Marathon in Übersee laufen will, wann er anreisen soll. Antwort: je Zeitzone 1 Tag einplanen. Wenn Frauchen das für ihre Florida-Rennen gemacht hätte, wären die alle in die Hose gegangen. Denn dort starten sie um 6 Uhr früh, d.h. 4 Uhr aufstehen. Da ist es nach unserer Erfahrung besser, zwei Tage vor dem Rennen anzukommen - dann hat der Körper einen Tag Zeit für leichte Akklimatisation, das Einlaufen, und am zweiten Tag fällt einem das Aufstehen / Munterwerden nicht schwer, weil man ja noch nicht komplett auf neuer Ortszeit ist.
- Unter "Schlüsselfrage" werden Tipps gegeben, wohin mit dem Schlüssel während des Laufens. Und bei Lösung Jackentasche angemerkt: Schlüssel könne hin und her rutschen, das nerve. Stimmt. Deswegen wickelt Frauchen den Schlüssel seit 12 Jahren, bevor sie ihn in der Jacken- oder Hosentasche verstaut (und auch ihre Hosentaschen sind groß, keine engen Tights), in ein Tempo. Das klappt auch mit bis zu 4 Münzen. Tempo entfalten, Schlüssel / Münzen einzeln oder gestreckt reinlegen, klein zusammenfalten, sodass man einen langen Streifen hat, den in der Mitte knicken und verstauen. Da rutscht nichts, da klappert nichts.
Bis bald Euer Iwan
Donnerstag, 11. Februar 2016
Florida - Franken ... ein Vergleich
Hallo Leute,
nachdem Frauchen heute beim Laufen einen "Florida-Moment" hatte, dachte ich mir, stelle ich mal so ein paar Vergleiche zwischen Franken (wo wir wohnen) und Florida an. Außer dass beide mit "F" anfangen, haben sie wenig gemeinsam. Der "Florida-Moment" ist übrigens der erste auf der Liste:
Die Liste hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und spiegelt nur unsere eigenen Aspekte wieder.
Ergänzungen / Anmerkungen: gern! Ansonsten bis bald
Euer Iwan
nachdem Frauchen heute beim Laufen einen "Florida-Moment" hatte, dachte ich mir, stelle ich mal so ein paar Vergleiche zwischen Franken (wo wir wohnen) und Florida an. Außer dass beide mit "F" anfangen, haben sie wenig gemeinsam. Der "Florida-Moment" ist übrigens der erste auf der Liste:
Florida | Franken |
Autos bremsen für Fußgänger, immer und überall, nicht nur bei Rot an der Ampel | Juchhu, ein Läufer! Da halte ich mal drauf, es sei denn, er will bei grün über die Ampel. |
Entlang des Baches am Wegrand liegen Alligatoren. | Entlang des Baches am Wegrand liegen Enten. |
Abfall wirft man in dafür vorgesehene runde Behältnisse, genannt Abfalleimer. | Abfalleimer? Ach so, Deko im Park ... |
In großen Regenpfützen baden Möwen. | In großen Regenpfützen baden Amseln und Spatzen. |
Blueberry Muffins. | Krapfen / Kreppel. |
Es schüttet bei 20 bis 25 Grad. | Es schüttet bei 3 Grad. |
Die höchsten Anstiege auf der Laufstrecke sind Brücken oder Zugänge zum Strand. | Der Moritzberg hat über 500 Meter über N.N. |
Cola light gibt es auch zum Frühstück, ohne irritierte Blicke. | Cola light zum Frühstück? Nur gegen Aufpreis. |
Cola light wird immer und ungefragt mit viel Eis serviert. | Cola light ist eh schon ungesund, kalte noch viel mehr … also servieren wir sie lauwarm. |
Die Liste hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und spiegelt nur unsere eigenen Aspekte wieder.
Samstag, 6. Februar 2016
Florida 2016: Manatees, Moskitos und Wetterkapriolen
Hallo Leute,
und hier der zweite Teil des Florida-Berichts - nachdem der Halbmarathon in Miami erfolgreich absolviert war. Ich übergebe wieder (schmollend, weil ich ja nicht dabei war) an Fozzie.
"Nach dem Lauf ins Hotel zum Aufwärmen. Dann Sachen gepackt und ab ins Auto, es wollten noch über 200 km gefahren werden runter nach Key West. Herrchen und ich genießen den Overseas Highway, Frauchen mag ihn nicht so besondern. Man hat entweder nur Meer links und rechts neben sich, oder endlose Ketten von Shops, Plakaten, Tankstellen, Fast Food-Restaurants. In Key West angekommen gleich das Zimmer bezogen. Wir hatten uns extra im Westin eingemietet, direkt am Pier mit Blick auf Meer und den sehr bekannten Sonnenuntergang. Ich gucke raus und will gleich reklamieren. Statt freiem Meerblick gucken wir auf ein ca. 12stöckiges Hochhaus. Achso, ist ein Kreuzfahrtschiff ... das noch vor Sonnenuntergang ablegte. Dafür legten die Wolken an - zwar malerisch, aber eben kein im Meer versinkender Feuerball ...
Am nächsten Tag wurde es endlich wärmer, wir haben Key West erkundet, danach war Herrchen baden und Frauchen laufen. Am nächsten Tag ging es rund 450 km erst den Overseas Highway wieder hoch (gähn), und dann einmal quer durch den Sunshine State, rüber an die Golfküste, nach Marco Island. Quer durch die Everglades, mit dem obligatorischen Stopp bei den Alligatoren:
Nein, Iwan, ich gucke nicht ängstlich!!!!
Auf Marco Island hatten wir wieder ein tolles Hotel, Blick direkt auf den weißen, rund 100 Meter breiten Sandstrand, Palmen, Meer. Da es ein sehr schöner und warmer Tag war, ist Frauchen nach den rund 6 Stunden im Auto gleich mal Laufen gegangen, Herrchen baden. Als sie sich dann am Strand getroffen haben, hüpften gerade Delfine ca. 20 Meter von der Wasserlinie entfernt munter durch die Wellen. Leider war der Fotoapparat oben bei mir im Zimmer ... Am nächsten Tag: es hat geschüttet. Wie unter der Dusche. Nix mehr mit tollem Ausblick. Und so blieb es auch die ganze Zeit auf Marco Island. Garniert mit heftigem Sturm (ein paar Kilometer nördlich war es sogar ein hübscher kleiner Tornado). Und ordentlich Überschwemmungen. Meine Menschen sind dann trotzdem am zweiten Tag mit einem kleinen Boot in die Everglades gefahren - sehr zur Freude der dort lebenden Moskitos. Denn normalerweise ist ja Januar Trockenzeit. Dieses Jahr Dank el niño aber nicht. Sprich die Moskitos sind früh geschlüpft und ausgehungert. Weil weniger Touristen. Ich hätte ja doch die Shirts gekauft "ich bin Teil der Nahrungskette in den Everglades geworden", hähähä.
Gesehen wurden: ein Fischhabicht beim fischigen Frühstück, ein junger Weißkopfseeadler ebenfalls mit Beute, Reiher, Great Heron, eine Schildkröte auf Abwegen, und diverse Braune Pelikane:
Nachmittags, nach dem Trockenlegen im Hotel, dann nochmal zum Laufen. Dabei hat Frauchen den Foto mitgenommen, denn sie hatte vorher etwas für sie ganz Seltenes gesehen. Eulen, die auf nicht bebauten Grundstücken auf Marco Island saßen, neben Erdhöhlen. Flugs schlau gemacht: die Viecher heißen "Burrowing Owls", von uns mit "Buddeleule" übersetzt. Korrekt eigentlich Kaninchenkauz. Leben in Erdlöchern, sind gefährdete Spezies:
Die roten Augen kommen vom Blitz, sind keine Zombies, ca. 12 bis 15 cm groß. Danach schnell noch zum Strand, Black Skimmer fotografiert. Sieht ja lustig aus, wenn die Vögel alle gegen den Wind ausgerichtet sitzen:
Und das Highligt: zweimal haben wir in den Everglades Manatees gesehen! Das sind diese riesigen Seekühe. Leider kann ich Euch keine Fotos bieten, denn das Sighting läuft so ab: man starrt ca. 5 Minuten auf die Wasseroberfläche, dann kommen zwei Nüstern prustend an die Oberfläche, ein Schnaufer zum Luftholen, dann sieht man beim Abtauchen noch die Schwanzflosse ... und dann wartet man wieder 5 Minuten. Trotzdem - große Freude, dass man sie endlich auch mal gesehen hat! Schließlich nimmt Frauchen dieses Jahr wieder am @savethemanatee Lauf teil.
Zurück in Miami Beach haben wir dann die letzten Tage genossen. Wetter war kalt geworden, aber trocken. Und wurde langsam wieder warm. Große Begrüßungsfreude mit den Papageien im Hotelgarten; Frauchen behauptet ja, dass Sunshine (so heißt der rote) sie wiedererkennt. Schließt sie aus dem "Hello" und "hola", mit dem er antwortet. Denn meistens reagieren die Papageien gar nicht ...
Weitere tierische Highlights waren dann noch die Waschbären auf Key Biscayne. Für die Einheimischen eine echte Plage, weil so viele und sehr penetrant an den Picknickplätzen, für uns Touris einfach nur "süüüüüß". Und eine große Echse, die stellte sich fürs Foto extra in Pose (so sieht es zumindest aus).
Tja, das war´s dann auch schon wieder. Am Abreisetag dann wieder Dauerregen. Frauchen ist trotzdem, wie jeden Tag, laufen gegangen. Im Regencape, das sich als wichtigste Shopping-Eroberung 2016 in Florida herausstellte."
Danke, Fozzie. Ich hoffe, ich muss so schnell nichts wieder von Dir lesen - denn das hieße ja, dass ich wieder nicht mitdarf. Aber wenn ich so die Temperaturschwankungen angucke: 3 Tage Sommer mit über 25 Grad, 4 Tage trocken, heiter bis wolkig, aber max. 18 Grad, und 3 Tage Dauerregen wie unter einer Dusche - da habe ich wohl nicht viel verpasst! ("Doch, hast Du Iwan, im Hotel in Miami kommt nämlich jeden Abend das Zimmermädchen, deckt die Betten auf, zieht Vorhänge zu usw. Und legt für jeden Gast ein Täfelchen Schoki hin. Und für mich extra auch noch eines!")
Arrggg. Das wollte ich nun wirklich nicht wissen! Nun gut, wenden wir uns wieder den kommenden Läufen zu. Ich hatte Frauchen ja für den virtual Naples Halbmarathon am 14.2. angemeldet. Da muss man am selben Tag irgendwo die 21,1 km laufen, Zeit melden, und dann kriegt man auch das (superschöne) Finishershirt. Und was kam eben als Mail? Der HM und Marathon sind erstmal abgesagt, weil es in den letzten Wochen Rekordregenfälle dort gegeben hat und die Strecke nicht mehr sicher wäre. Naples liegt übrigens direkt oberhalb von Marco Island an der Golfküste Floridas ... egal, Frauchen läuft ja "nur" virtual, das ist nicht gefährdet!
Bis bald Euer Iwan
und hier der zweite Teil des Florida-Berichts - nachdem der Halbmarathon in Miami erfolgreich absolviert war. Ich übergebe wieder (schmollend, weil ich ja nicht dabei war) an Fozzie.
"Nach dem Lauf ins Hotel zum Aufwärmen. Dann Sachen gepackt und ab ins Auto, es wollten noch über 200 km gefahren werden runter nach Key West. Herrchen und ich genießen den Overseas Highway, Frauchen mag ihn nicht so besondern. Man hat entweder nur Meer links und rechts neben sich, oder endlose Ketten von Shops, Plakaten, Tankstellen, Fast Food-Restaurants. In Key West angekommen gleich das Zimmer bezogen. Wir hatten uns extra im Westin eingemietet, direkt am Pier mit Blick auf Meer und den sehr bekannten Sonnenuntergang. Ich gucke raus und will gleich reklamieren. Statt freiem Meerblick gucken wir auf ein ca. 12stöckiges Hochhaus. Achso, ist ein Kreuzfahrtschiff ... das noch vor Sonnenuntergang ablegte. Dafür legten die Wolken an - zwar malerisch, aber eben kein im Meer versinkender Feuerball ...
Am nächsten Tag wurde es endlich wärmer, wir haben Key West erkundet, danach war Herrchen baden und Frauchen laufen. Am nächsten Tag ging es rund 450 km erst den Overseas Highway wieder hoch (gähn), und dann einmal quer durch den Sunshine State, rüber an die Golfküste, nach Marco Island. Quer durch die Everglades, mit dem obligatorischen Stopp bei den Alligatoren:
Nein, Iwan, ich gucke nicht ängstlich!!!!
Auf Marco Island hatten wir wieder ein tolles Hotel, Blick direkt auf den weißen, rund 100 Meter breiten Sandstrand, Palmen, Meer. Da es ein sehr schöner und warmer Tag war, ist Frauchen nach den rund 6 Stunden im Auto gleich mal Laufen gegangen, Herrchen baden. Als sie sich dann am Strand getroffen haben, hüpften gerade Delfine ca. 20 Meter von der Wasserlinie entfernt munter durch die Wellen. Leider war der Fotoapparat oben bei mir im Zimmer ... Am nächsten Tag: es hat geschüttet. Wie unter der Dusche. Nix mehr mit tollem Ausblick. Und so blieb es auch die ganze Zeit auf Marco Island. Garniert mit heftigem Sturm (ein paar Kilometer nördlich war es sogar ein hübscher kleiner Tornado). Und ordentlich Überschwemmungen. Meine Menschen sind dann trotzdem am zweiten Tag mit einem kleinen Boot in die Everglades gefahren - sehr zur Freude der dort lebenden Moskitos. Denn normalerweise ist ja Januar Trockenzeit. Dieses Jahr Dank el niño aber nicht. Sprich die Moskitos sind früh geschlüpft und ausgehungert. Weil weniger Touristen. Ich hätte ja doch die Shirts gekauft "ich bin Teil der Nahrungskette in den Everglades geworden", hähähä.
Gesehen wurden: ein Fischhabicht beim fischigen Frühstück, ein junger Weißkopfseeadler ebenfalls mit Beute, Reiher, Great Heron, eine Schildkröte auf Abwegen, und diverse Braune Pelikane:
Nachmittags, nach dem Trockenlegen im Hotel, dann nochmal zum Laufen. Dabei hat Frauchen den Foto mitgenommen, denn sie hatte vorher etwas für sie ganz Seltenes gesehen. Eulen, die auf nicht bebauten Grundstücken auf Marco Island saßen, neben Erdhöhlen. Flugs schlau gemacht: die Viecher heißen "Burrowing Owls", von uns mit "Buddeleule" übersetzt. Korrekt eigentlich Kaninchenkauz. Leben in Erdlöchern, sind gefährdete Spezies:
Und das Highligt: zweimal haben wir in den Everglades Manatees gesehen! Das sind diese riesigen Seekühe. Leider kann ich Euch keine Fotos bieten, denn das Sighting läuft so ab: man starrt ca. 5 Minuten auf die Wasseroberfläche, dann kommen zwei Nüstern prustend an die Oberfläche, ein Schnaufer zum Luftholen, dann sieht man beim Abtauchen noch die Schwanzflosse ... und dann wartet man wieder 5 Minuten. Trotzdem - große Freude, dass man sie endlich auch mal gesehen hat! Schließlich nimmt Frauchen dieses Jahr wieder am @savethemanatee Lauf teil.
Zurück in Miami Beach haben wir dann die letzten Tage genossen. Wetter war kalt geworden, aber trocken. Und wurde langsam wieder warm. Große Begrüßungsfreude mit den Papageien im Hotelgarten; Frauchen behauptet ja, dass Sunshine (so heißt der rote) sie wiedererkennt. Schließt sie aus dem "Hello" und "hola", mit dem er antwortet. Denn meistens reagieren die Papageien gar nicht ...
Weitere tierische Highlights waren dann noch die Waschbären auf Key Biscayne. Für die Einheimischen eine echte Plage, weil so viele und sehr penetrant an den Picknickplätzen, für uns Touris einfach nur "süüüüüß". Und eine große Echse, die stellte sich fürs Foto extra in Pose (so sieht es zumindest aus).
Tja, das war´s dann auch schon wieder. Am Abreisetag dann wieder Dauerregen. Frauchen ist trotzdem, wie jeden Tag, laufen gegangen. Im Regencape, das sich als wichtigste Shopping-Eroberung 2016 in Florida herausstellte."
Danke, Fozzie. Ich hoffe, ich muss so schnell nichts wieder von Dir lesen - denn das hieße ja, dass ich wieder nicht mitdarf. Aber wenn ich so die Temperaturschwankungen angucke: 3 Tage Sommer mit über 25 Grad, 4 Tage trocken, heiter bis wolkig, aber max. 18 Grad, und 3 Tage Dauerregen wie unter einer Dusche - da habe ich wohl nicht viel verpasst! ("Doch, hast Du Iwan, im Hotel in Miami kommt nämlich jeden Abend das Zimmermädchen, deckt die Betten auf, zieht Vorhänge zu usw. Und legt für jeden Gast ein Täfelchen Schoki hin. Und für mich extra auch noch eines!")
Arrggg. Das wollte ich nun wirklich nicht wissen! Nun gut, wenden wir uns wieder den kommenden Läufen zu. Ich hatte Frauchen ja für den virtual Naples Halbmarathon am 14.2. angemeldet. Da muss man am selben Tag irgendwo die 21,1 km laufen, Zeit melden, und dann kriegt man auch das (superschöne) Finishershirt. Und was kam eben als Mail? Der HM und Marathon sind erstmal abgesagt, weil es in den letzten Wochen Rekordregenfälle dort gegeben hat und die Strecke nicht mehr sicher wäre. Naples liegt übrigens direkt oberhalb von Marco Island an der Golfküste Floridas ... egal, Frauchen läuft ja "nur" virtual, das ist nicht gefährdet!
Bis bald Euer Iwan
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Mittwoch, 3. Februar 2016
Miami: Eiskalt zur neuen Halbmarathon-Bestzeit
Hallo Leute,
die offline-Zeit für mich ist vorbei, meine Menschen sind wieder aus Florida zurück. Zuerst der Laufbericht, der Reisebericht folgt dann in einem separaten Post.
Bevor ich an meinen Kumple Fozzie (der ungerechterweise statt mir mitfahren durfte) abgebe, noch kurz zwei Anmerkungen: 1. es ist nervenaufreibend, hier zu sitzen und Daumen / Tatzen zu drücken statt über dem großen Teich dabei zu sein und 2. ich bin der beste Coach der Welt! Jawoll! Warum ich mit stolzgeschwellter Brust dasitze, erzählt Fozzie.
"Bin ja nun schon geübter Florida-Flieger, aber der Hinflug hat mich geschafft. Freitag früh um halb fünf aufstehen, bei minus 14 Grad zur U-Bahn und zum Flughafen tigern, dann Zubringerflug nach Düsseldorf und dort endlich in die Miami-Maschine. Flug bis zur US-Ostküste wie üblich angenehm, ich reise ja immer in der gepolsterten Seitentasche von Frauchens Tasche. Aber dann! Wintersturm über N.Y und Washington hat uns voll mit erwischt, starke Turbulenzen, immer langsamer geflogen. Habe dann so langsam mal Frauchen um eine Ihr-wisst-schon-was-Tüte gebeten. Konnten erstmal in Miami nicht landen, wegen schwerer Gewitter. Flug über Bahamas umgeleitet, dann in Warteschleife. Nach über 11 Stunden dann endlich Bodenkontakt, ich war fertig mit der Welt. Was aber dieses Jahr schick war - keine Warteschlangen bei den Immigration Officers, sondern schnell und bequem an so was wie "Eincheck-Maschinen". Meine Tatzenabdrücke wollte aber keiner ... statt 30 bis 60 Minuten waren wir in 7 Minuten "drin". Auto abgeholt und zum Hotel direkt an der Bayside gefahren. Dort sollten auch Start und Ziel sein. Leider aber nicht mehr die Expo mit den Startunterlagen, die war bis 2015 immer da. Und nun per Shuttle auswärts. Glück gehabt, noch das vorletzte Shuttle am Abend erwischt - unserer Zeit nach Mitternacht, in Miami kurz vor 18 Uhr. Alles triefte von den Gewittern, wir standen im Feierabendstau. Sehr schlechte Location für eine Expo, in einem Gewerbegebiet, keine Parkplätze, überfüllt, Chaos regierte. Frauchen wühlte sich blitzschnell durch die Registration und zur Goodietüte.
Ich konnte gerade noch ein paar Gutzi-Fressalien an den Ständen abgreifen, dann waren wir schon wieder auf dem Rückweg. Der Shuttlebus war übrigens ein (unbequemer) gelber Schulbus, wie man ihn aus Filmen kennt. Allein hätten wir da aber im Leben nicht hingefunden ...
Samstag: trocken und kühl, so um die 16 Grad. Ziemlich kalter Wind, das waren die "Grüße" vom Wintersturm weiter oben an der Ostküste. Ich habe mich an Iwans Coachingvorgaben gehalten (die er mir ja nur ungefähr 17mal eingetrichtert hat) und Frauchen nachmittags noch zum kurzen Einlaufen geschickt. Vorher waren wir noch in den Everglades, aber so ein Alligator taugt als Schrittmacher nicht - bei Kälte sind die sehr reaktionsfaul.
Sonntag früh halb fünf aufstehen - nicht so schlimm, weil wir ja noch nicht ganz auf amerikanische Zeit eingestellt waren. Halben Muffin und ganze Banane gemümmelt (Frauchen), Herrchen und ich haben zugeguckt. Für uns sollte es ja, wenn Frauchen lief, ans Frühstücksbüffett gehen. Dann anziehen. Temperaturvorhersage 8 Grad. Eigentlich 7,5 Grad. Deswegen sind wir ja auch nach Florida gereist, um dort in der Wärme zu laufen, haha. Frauchen todesmutig die kurze Hose angezogen. Und oben herum Untershirt, Laufshirt, Langarmshirt, winddichte Jacke. Und hat schwer bedauert, dass sie kein Halstuch usw. dabei hatte. Rausgegangen und fast wieder zurückgerannt. Es waren zwar nur ca. 500 Meter bis zu Frauchens Startblock, aber bis dahin hatte sie schon apart blaue Beine. Zu den chilligen Temperaturen kam noch ein ab-so-lut eisiger Wind. Und wenn Ihr glaubt, ich übertreibe, weil Frauchen ja erst ab 20 Grad überhaupt von nicht-mehr-kalt spricht: der Miami Herald hat über diesen kältesten Lauf ever auch geschrieben und sich gewundert, wie viele Floridianer Skiausrüstung (Gesichtsmasken usw.) besitzen ...
Die Dixies waren hart umkämpft, denn jeder, der drin war, kam ewig nicht mehr heraus. Kein Wunder, da drin war man ja vor dem Wind geschützt! Viertel nach fünf ist Frauchen dann in ihren Startblock. Und wir zur Startlinie. Frauchen hat sich dann gleich mal wie alle anderen Läufer auch ziemlich eng aneinander gedrückt, und alle haben mehr oder weniger getanzt, gehüpft .... alles, nur um nicht komplett einzu-eisen. Hat aber wenig geholfen, als die Nationalhymne live gesungen wurde, spürte Frauchen ihre Füße eigentlich kaum noch. Die Orga war gut, ihr Startblock (H) kam genau 16 Minuten nach 6 Uhr über die Startlinie. Danach sind Herrchen und ich erstmal ins Hotel, uns wieder aufwärmen, im warmen Bett und ab 7 Uhr am Büffett mit heißen Tee."
Ganz ehrlich, Fozzie: das macht man nicht. Man bleibt an der Strecke und friert mit und feuert an!
"Nein, Iwan, hättest Du auch nicht! Der Streckenverlauf musste leider auch gegenüber den Vorjahren geändert werden, sodass die Läufer zweimal über den MacArthur Causeway (und damit insgesamt 4 Anstiege zu Brücken) mussten. Frauchen hatte sich genau nach Iwans Vorgabe an den Pacemaker für 2:15 Stunden angeschlossen. Ihre bisherige Bestzeit war 2:14:54, gelaufen 2008, seitdem war sie wie ein Uhrwerk immer zwischen 2:19 und 2:22 ins Ziel gekommen. Der Pacemaker, Luis aus Venezuela, war gewöhnungsbedürftig. Aber extrem gut, wie sich herausstellte. Wie ein Uhrwerk die Meilenzeiten eingehalten, immer gute Zwischeninfos, mit Beruhigung, wie man in der Zeit liege, mit Tipps zum Gegenwind-Laufen und Trinken, das alles auf Englisch und Spanisch. Und nun kann er auch auf deutsch "Windschattenlauf" sagen ... So verflog die Zeit recht schnell. Sehr putzig die Tipps für die Brückenanstiege - es hörte sich so an wie für den Zermatt-Halbmarathon. Gab übrigens auch Extra-Trainingseinheiten vorab für diese Anstiege! So sieht übrigens der MacArthur Causeway (Verbindung zwischen Miami und Miami Beach) an normalen Tagen aus:
Ansonsten: es wurde einfach nicht wärmer. Nur windiger. Am Ocean Drive, im Art Deco-Viertel, gab es zwar keine Nachtschwärmer, aber einen Herrn mit seinen zwei Schäferhunden. der unbedingt die Straßenseite wechseln musste. Frauchen und ein paar andere Läufer sind fast über die Hunden gefallen. Ansonsten sind Läufe in den USA immer sehr abwechslungsreich. Erstens kann man da Sprachen üben (englisch und spanisch), zweitens sind immer sehr unterhaltsame Schilder am Wegrand ("und das alles machst Du, nur um eine kostenlose Banane zu kriegen?"), drittens feuern die Zuschauer wirklich alles an, und viertens sind die Läufer sehr gemischt. Beeindruckend fand Frauchen dieses Mal die mitlaufenden orthodoxen Jüdinnen - mit Kopftuch, knielangem Rock zum Teil.
Gegen 7 Uhr war die Sonne aufgegangen, es wurde immer noch nicht wärmer. Zurück über die lange Brücke zwischen Miami Beach und Miami Downtown ordentlich Gegenwind. Und nix zu gucken, weil Hecke bzw. Mauer am Rand. Zieht sich. Dann das letzte Mal einen Brückenanstieg hoch (komisch, meinte Frauchen, mit dem Auto merkt man den gar nicht). Dazwischen stand ganz entspannt ein TV-Team und interviewte Läufer. Meile 11 und Frauchen hielt immer noch das Tempo. Bzw. setzte sich sogar ein paar Sekunden von der Pacemaker-Gruppe ab an der letzten Getränkestelle. Und dann zoooooog es sich. Auf der letzten Meile taten die Waden höllisch weh. Und immer noch kein Tropfen Schweiß geflossen, ihr war weiterhin kalt. Und nun musste sie auch noch die Jacke ausziehen, damit die Rennfotografen die Startnummer sehen konnten! Letzte Linkskurve, Endspurt. Angetrieben von den Rufen des Pacemakers hinter ihr - da wusste sie, es wird eine Zeit unter 2:15 - aber reicht es zur neuen PB? Jawoll, große Freude, 2:14:37 Uhr - hurra. Schnell das "Siegerfoto" mit mir gemacht, eines mit Pacemaker Luis (Danke!)
und dann durch endlose Wegstrecken zur Medaille, zu Bananen und Wasser und ins Hotel zum Aufwärmen. Insgesamt waren über 23.000 Läufer am Start, dafür war die Organisation top."
So, genug geplappert, Fozzie! Nun übernehme ich wieder. Denn nur Dank meines umgestellten Trainings war Frauchen so schnell. Seit Wochen muss sie einbeinige Kniebeugen und Hantelübungen für den Oberkörper machen. Hat sie sich jahrelang davor gedrückt, aber es scheint ja zu wirken.
Sie wurde insgesamt 6.611 von 14.491 Startern beim Halbmarathon, bei den Frauen 2.479 von 7.473 Damen und in ihrer Altersklasse 156. (laut Übersicht, laut Urkunde 157.) von 556. Sehr gutes Ergebnis, ich bin zufrieden. Obwohl - wer weiß, wie schnell sie bei für sie angenehmeren Temperaturen gewesen wäre?
Fazit: für 85 US-Dollar schöne Goodie-Bag, gutes Funktionsshirt, hübsche Medaille, gute Organisation (bis auf die Expo-Location), Strecke auch schön, viel zu gucken, und neue PB. Also alles im grünen Bereich, bis aufs Wetter. Dass das allerdings noch schlimmer konnte, dazu mehr im nächsten Blog-Post.
Bis bald
Euer Iwan
die offline-Zeit für mich ist vorbei, meine Menschen sind wieder aus Florida zurück. Zuerst der Laufbericht, der Reisebericht folgt dann in einem separaten Post.
Bevor ich an meinen Kumple Fozzie (der ungerechterweise statt mir mitfahren durfte) abgebe, noch kurz zwei Anmerkungen: 1. es ist nervenaufreibend, hier zu sitzen und Daumen / Tatzen zu drücken statt über dem großen Teich dabei zu sein und 2. ich bin der beste Coach der Welt! Jawoll! Warum ich mit stolzgeschwellter Brust dasitze, erzählt Fozzie.
"Bin ja nun schon geübter Florida-Flieger, aber der Hinflug hat mich geschafft. Freitag früh um halb fünf aufstehen, bei minus 14 Grad zur U-Bahn und zum Flughafen tigern, dann Zubringerflug nach Düsseldorf und dort endlich in die Miami-Maschine. Flug bis zur US-Ostküste wie üblich angenehm, ich reise ja immer in der gepolsterten Seitentasche von Frauchens Tasche. Aber dann! Wintersturm über N.Y und Washington hat uns voll mit erwischt, starke Turbulenzen, immer langsamer geflogen. Habe dann so langsam mal Frauchen um eine Ihr-wisst-schon-was-Tüte gebeten. Konnten erstmal in Miami nicht landen, wegen schwerer Gewitter. Flug über Bahamas umgeleitet, dann in Warteschleife. Nach über 11 Stunden dann endlich Bodenkontakt, ich war fertig mit der Welt. Was aber dieses Jahr schick war - keine Warteschlangen bei den Immigration Officers, sondern schnell und bequem an so was wie "Eincheck-Maschinen". Meine Tatzenabdrücke wollte aber keiner ... statt 30 bis 60 Minuten waren wir in 7 Minuten "drin". Auto abgeholt und zum Hotel direkt an der Bayside gefahren. Dort sollten auch Start und Ziel sein. Leider aber nicht mehr die Expo mit den Startunterlagen, die war bis 2015 immer da. Und nun per Shuttle auswärts. Glück gehabt, noch das vorletzte Shuttle am Abend erwischt - unserer Zeit nach Mitternacht, in Miami kurz vor 18 Uhr. Alles triefte von den Gewittern, wir standen im Feierabendstau. Sehr schlechte Location für eine Expo, in einem Gewerbegebiet, keine Parkplätze, überfüllt, Chaos regierte. Frauchen wühlte sich blitzschnell durch die Registration und zur Goodietüte.
Ich konnte gerade noch ein paar Gutzi-Fressalien an den Ständen abgreifen, dann waren wir schon wieder auf dem Rückweg. Der Shuttlebus war übrigens ein (unbequemer) gelber Schulbus, wie man ihn aus Filmen kennt. Allein hätten wir da aber im Leben nicht hingefunden ...
Samstag: trocken und kühl, so um die 16 Grad. Ziemlich kalter Wind, das waren die "Grüße" vom Wintersturm weiter oben an der Ostküste. Ich habe mich an Iwans Coachingvorgaben gehalten (die er mir ja nur ungefähr 17mal eingetrichtert hat) und Frauchen nachmittags noch zum kurzen Einlaufen geschickt. Vorher waren wir noch in den Everglades, aber so ein Alligator taugt als Schrittmacher nicht - bei Kälte sind die sehr reaktionsfaul.
Sonntag früh halb fünf aufstehen - nicht so schlimm, weil wir ja noch nicht ganz auf amerikanische Zeit eingestellt waren. Halben Muffin und ganze Banane gemümmelt (Frauchen), Herrchen und ich haben zugeguckt. Für uns sollte es ja, wenn Frauchen lief, ans Frühstücksbüffett gehen. Dann anziehen. Temperaturvorhersage 8 Grad. Eigentlich 7,5 Grad. Deswegen sind wir ja auch nach Florida gereist, um dort in der Wärme zu laufen, haha. Frauchen todesmutig die kurze Hose angezogen. Und oben herum Untershirt, Laufshirt, Langarmshirt, winddichte Jacke. Und hat schwer bedauert, dass sie kein Halstuch usw. dabei hatte. Rausgegangen und fast wieder zurückgerannt. Es waren zwar nur ca. 500 Meter bis zu Frauchens Startblock, aber bis dahin hatte sie schon apart blaue Beine. Zu den chilligen Temperaturen kam noch ein ab-so-lut eisiger Wind. Und wenn Ihr glaubt, ich übertreibe, weil Frauchen ja erst ab 20 Grad überhaupt von nicht-mehr-kalt spricht: der Miami Herald hat über diesen kältesten Lauf ever auch geschrieben und sich gewundert, wie viele Floridianer Skiausrüstung (Gesichtsmasken usw.) besitzen ...
Die Dixies waren hart umkämpft, denn jeder, der drin war, kam ewig nicht mehr heraus. Kein Wunder, da drin war man ja vor dem Wind geschützt! Viertel nach fünf ist Frauchen dann in ihren Startblock. Und wir zur Startlinie. Frauchen hat sich dann gleich mal wie alle anderen Läufer auch ziemlich eng aneinander gedrückt, und alle haben mehr oder weniger getanzt, gehüpft .... alles, nur um nicht komplett einzu-eisen. Hat aber wenig geholfen, als die Nationalhymne live gesungen wurde, spürte Frauchen ihre Füße eigentlich kaum noch. Die Orga war gut, ihr Startblock (H) kam genau 16 Minuten nach 6 Uhr über die Startlinie. Danach sind Herrchen und ich erstmal ins Hotel, uns wieder aufwärmen, im warmen Bett und ab 7 Uhr am Büffett mit heißen Tee."
Ganz ehrlich, Fozzie: das macht man nicht. Man bleibt an der Strecke und friert mit und feuert an!
"Nein, Iwan, hättest Du auch nicht! Der Streckenverlauf musste leider auch gegenüber den Vorjahren geändert werden, sodass die Läufer zweimal über den MacArthur Causeway (und damit insgesamt 4 Anstiege zu Brücken) mussten. Frauchen hatte sich genau nach Iwans Vorgabe an den Pacemaker für 2:15 Stunden angeschlossen. Ihre bisherige Bestzeit war 2:14:54, gelaufen 2008, seitdem war sie wie ein Uhrwerk immer zwischen 2:19 und 2:22 ins Ziel gekommen. Der Pacemaker, Luis aus Venezuela, war gewöhnungsbedürftig. Aber extrem gut, wie sich herausstellte. Wie ein Uhrwerk die Meilenzeiten eingehalten, immer gute Zwischeninfos, mit Beruhigung, wie man in der Zeit liege, mit Tipps zum Gegenwind-Laufen und Trinken, das alles auf Englisch und Spanisch. Und nun kann er auch auf deutsch "Windschattenlauf" sagen ... So verflog die Zeit recht schnell. Sehr putzig die Tipps für die Brückenanstiege - es hörte sich so an wie für den Zermatt-Halbmarathon. Gab übrigens auch Extra-Trainingseinheiten vorab für diese Anstiege! So sieht übrigens der MacArthur Causeway (Verbindung zwischen Miami und Miami Beach) an normalen Tagen aus:
Ansonsten: es wurde einfach nicht wärmer. Nur windiger. Am Ocean Drive, im Art Deco-Viertel, gab es zwar keine Nachtschwärmer, aber einen Herrn mit seinen zwei Schäferhunden. der unbedingt die Straßenseite wechseln musste. Frauchen und ein paar andere Läufer sind fast über die Hunden gefallen. Ansonsten sind Läufe in den USA immer sehr abwechslungsreich. Erstens kann man da Sprachen üben (englisch und spanisch), zweitens sind immer sehr unterhaltsame Schilder am Wegrand ("und das alles machst Du, nur um eine kostenlose Banane zu kriegen?"), drittens feuern die Zuschauer wirklich alles an, und viertens sind die Läufer sehr gemischt. Beeindruckend fand Frauchen dieses Mal die mitlaufenden orthodoxen Jüdinnen - mit Kopftuch, knielangem Rock zum Teil.
Gegen 7 Uhr war die Sonne aufgegangen, es wurde immer noch nicht wärmer. Zurück über die lange Brücke zwischen Miami Beach und Miami Downtown ordentlich Gegenwind. Und nix zu gucken, weil Hecke bzw. Mauer am Rand. Zieht sich. Dann das letzte Mal einen Brückenanstieg hoch (komisch, meinte Frauchen, mit dem Auto merkt man den gar nicht). Dazwischen stand ganz entspannt ein TV-Team und interviewte Läufer. Meile 11 und Frauchen hielt immer noch das Tempo. Bzw. setzte sich sogar ein paar Sekunden von der Pacemaker-Gruppe ab an der letzten Getränkestelle. Und dann zoooooog es sich. Auf der letzten Meile taten die Waden höllisch weh. Und immer noch kein Tropfen Schweiß geflossen, ihr war weiterhin kalt. Und nun musste sie auch noch die Jacke ausziehen, damit die Rennfotografen die Startnummer sehen konnten! Letzte Linkskurve, Endspurt. Angetrieben von den Rufen des Pacemakers hinter ihr - da wusste sie, es wird eine Zeit unter 2:15 - aber reicht es zur neuen PB? Jawoll, große Freude, 2:14:37 Uhr - hurra. Schnell das "Siegerfoto" mit mir gemacht, eines mit Pacemaker Luis (Danke!)
und dann durch endlose Wegstrecken zur Medaille, zu Bananen und Wasser und ins Hotel zum Aufwärmen. Insgesamt waren über 23.000 Läufer am Start, dafür war die Organisation top."
So, genug geplappert, Fozzie! Nun übernehme ich wieder. Denn nur Dank meines umgestellten Trainings war Frauchen so schnell. Seit Wochen muss sie einbeinige Kniebeugen und Hantelübungen für den Oberkörper machen. Hat sie sich jahrelang davor gedrückt, aber es scheint ja zu wirken.
Sie wurde insgesamt 6.611 von 14.491 Startern beim Halbmarathon, bei den Frauen 2.479 von 7.473 Damen und in ihrer Altersklasse 156. (laut Übersicht, laut Urkunde 157.) von 556. Sehr gutes Ergebnis, ich bin zufrieden. Obwohl - wer weiß, wie schnell sie bei für sie angenehmeren Temperaturen gewesen wäre?
Fazit: für 85 US-Dollar schöne Goodie-Bag, gutes Funktionsshirt, hübsche Medaille, gute Organisation (bis auf die Expo-Location), Strecke auch schön, viel zu gucken, und neue PB. Also alles im grünen Bereich, bis aufs Wetter. Dass das allerdings noch schlimmer konnte, dazu mehr im nächsten Blog-Post.
Bis bald
Euer Iwan
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