Mittwoch, 25. Februar 2015

Frieren in Florida - Halbmarathon Fort Lauderdale

Hallo Leute,

Frauchen und Fozzie sind wohlbehalten aus den USA zurück. Bin ich froh, dass ich nicht mit musste ... Frieren im Februar in Florida (historischer Temperaturrekord - niedrig - für dort) und ziemlich verspätete Rückreise ... davon aber demnächst mehr im Reisebericht. Hier erst mal der Laufbericht, ich reiche mal weiter an meinen Kumpel Fozzie (übrigens, gleich vorab - ich hatte recht mit meinem Mißtrauisch-Sein wegen der gut verlaufenden Vorbereitung!):
"Freitag nach 1 plus 10 Stunden Flug in Miami gelandet, nach 3 Stunden dann auch schon im Hotel in Fort Lauderdale. Kannte ich ja schon vom letzten Jahr, sehr netter Ausblick aufs Meer. War aber leider schon alles dunkel. Samstag morgen so ganz ohne Jetlag bis 7 Uhr geschlafen, raus zum Sonnenaufgang. Und gleich schlotternd wieder rein. Kalt. Sehr kalt. Später dann auf der sehr großen und interessanten Expo die Startunterlagen abgeholt. Super Stimmung, viele interessante Stände, auch von anderen Laufveranstaltungen in Florida, Häppchen zum Probieren, Bierausschank - es war für jeden was geboten. Erste Enttäuschung beim Blick in den Goodie Bag - das Funktionsshirt. Zwar in der gewünschten Größe, aber die Farbe rief bei Frauchen doch ein sehr langes Gesicht hervor: langweiliges Mittelgrau mit blau und gelb. Von wegen Florida ist farbenfroh! Sonntag früh klingelte der Wecker um 3:45 Uhr. Herrchen und ich hatten beschlossen, Frauchen zum Start zu begleiten, um ihr dort dann die Jacke usw. abzunehmen. Blöder Fehler - das hieß also auch für uns aufstehen ... Um 4:40 Uhr dann standen wir pünktlich am Wartepunkt für die Shuttlebusse, denn es war eine Punkt-zu-Punkt-Strecke. Erste Überraschung: es hatte lausige 10 Grad, kalter Wind, und da standen viele Läufer in kurzer Hose ... andere aber so wie wir auch in lang, mit diversen Schichten, Jacke drüber, auch Handschuhe und Mütze wurden gesichtet. Die Shuttlebusse - übrigens so nette gelbe Schulbusse wie man sie aus US-Filmen kennt - brachten uns dann mit viel Gerüttel zum Start. Dort hieß es dann ja nur noch über eine Stunde Warten auf den Startschuß. Erwähnte ich schon, dass es lausig kalt war? Jetzt konnte man sich entweder die ganze Zeit mit Laufen und Hüpfen warmhalten (um dann schon beim Startschuß k.o. zu sein), oder langsam herumgehen und frösteln. Wenig deutsche Starter, mit einer Dame aus Wolfsburg kam Frauchen kurz ins Gespräch. Viele aus den nördlichen Regionen der USA, die ihrem Winter entkommen wollten.
Um viertel vor 6 dann die Nationalhymne - dieses Mal leiernd vom Band. Also kein so Gänsehaut-Augenblick wie vor 2 Jahren in Disney World, als sie live gesungen wurde, und alle US-Läufer standen mit der Hand auf dem Herzen und viele mitsangen. Um 6 Uhr dann endlich der Startschuß. Frauchen hat erst im allerletzten Augenblick ihre wärmende Jacke ausgezogen ... und war froh, sich endlich länger zu bewegen. Herrchen und ich machten uns dann auch auf den 5 km-Fußweg direkte Richtung zum Strand, um Frauchen im Ziel zu erwarten.
Vom Lauf selbst gibt es wenig zu berichten: 5 km geradeaus bei Dunkelheit, rechts und links sehr viele sehr grelle blaue und rote Lichter durch die absperrenden Polizeiwagen. Kurz vor dem Meer ein "Hill" (riefen andere Läufer, Frauchen nennt es kleinen Anstieg über eine Brücke) - dort dann erstmals Blick aufs Meer. Vorne links ab, es wurde hell. Aber leider nicht wärmer. Immer noch rund 11 Grad. Frauchen fühlte sich gut, und lief konstant einen 10 Minuten / Meile-Schnitt. Was eigentlich zu schnell für sie ist, aber wie gesagt - sie fühlte sich gut, keine Probleme. Und liebäugelte schon mal mit einer neuen Personal Bestzeit. Dann mal kurz eine 1,5 Meilen-Runde in einem Park, wo eine Läuferin ganz erstaunt sagte "ist ja ganz grün hier". Ah ja. Dabei dann die 10 km-Linie erreicht - Frauchen lief die in 1:00:51, was für sie sehr schnell ist. Raus aus dem Park, weiter links am Meer entlang bis zum Wendepunkt. Es wurde nicht wärmer, nur langweiliger. Einfach nur geradeaus mit einer Wende, 3 Meilen durch Häuserreihen, nichts zu gucken. Nur kalter Wind, keine Sonne dazwischen. Und dann kam der Mann mit dem Hammer ... als es endlich wieder rausging auf die Strandpromenade und in die nicht wärmende Sonne, war es für das frierende Frauchen schon zu spät. Die Waden wollten einfach nicht mehr nur monoton und ohne jede Abwechslung geradeaus stapfen. Gehpause. 1 Meile lang. Frauchen ist ja sehr gut im Sich-Selbst-Leid-Tun, hier hat sie ordentlich geübt. "Warum ich, von wegen kurze-Hosen-Lauf, da fliegt man 8.000 km und keine Wärme, warum so schnell angegangen usw.". So verging auch diese Meile, für die letzten 1,1 Meilen dann nochmal in sehr unrunden Laufschritt verfallen. War auch dem offiziellen Fotografen geschuldet, der bei Meile 12 stand. Diese Fotos kauft Frauchen aber, denke ich, nicht. Sieht nicht sehr attraktiv aus, verbissen und ziemlich fertig .... Naja, Herrchen und ich konnten dann endlich ein ziemlich angesäuertes Frauchen beim Ziel"sprint" beklatschen. Eine schöne Finishermedaille gab es, viele Freigetränke und was zu Futtern im Ziel - leider nicht für uns Anfeuerer, nur für die Läufer. Bei Meile 11,5 hat übrigens ein Stand so gelbe Getränke gereicht, Frauchen und andere Läufer wollten zugreifen - war aber kein Gatorade, sondern Bier. Darauf haben dann doch alle Läufer verzichtet, erst später im Ziel zugeschlagen!
Wir waren dann schnell im Hotel, die paar hundert Meter gingen auch noch. Und genauso schnell am üppigen Frühstücksbüffett, es war ja erst kurz vor 9 Uhr.  Hatten wir uns verdient.
Die Fakten: keine neue PB, aber mit 2:19:18 auch nicht die schlechteste Zeit, so mittel halt. Rang 126 von 307 in ihrer Altersklasse. Insgesamt 6.000 Starter, je 3.000 für den HM und 3.000 für den vollen Marathon. Sehr gute Organisation, beste Absperrungen. Hochmotivierte Zuschauer, die tolle selbstgebastelte Schilder hochhielten - am besten gefiel uns "Gell, vor 3 Monaten, als Du Dich angemeldet hast, war das noch eine tolle Idee", so ca. 2 Meilen vor dem Ziel. Zuschauer, die wirklich jeden anfeuerten, auch wenn man sich wie Frauchen mal nur gehend vorwärts bewegte. Die Strecke selbst: 21,1 km bzw. 13,1 Meilen mit genau 8,5 (wohlwollend gezählt) Kurven. Um es also mal vorsichtig auszudrücken wenig abwechslungsreich. Auch zu gucken gab es - im Gegensatz zum Disney Run - nicht viel. Das trug wahrscheinlich - neben der Kälte und dem Zu-schnellen-Angehen - auch zum Einbruch auf der zweiten Streckenhälfte bei; Frauchens Beine sind einfach mehr Abwechslung mit unebenem Gelände, Steigungen usw. gewöhnt, statt des monotonen Vor-sich-Hin-Stampfens.
Fazit: Schön, dabei gewesen zu sein. Aber nicht nochmal. Wenn wieder Florida, steht ein Halbmarathon im Miami auf dem Programm."
Soweit Fozzie. Ich als Coach habe mich sehr über dieses unvernünftige zu schnelle Angehen geärgert. Auch als ich die Pulswerte gesehen hatte - Durchschnittswert rund 15 Schläge / min. über den Trainingsläufen, so hoch wie noch nie bei einem HM. Kein Wunder, dass sie das nicht durchgehalten hat. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wie ich Frauchen dann auf den nächsten HM (Gebirgstälerlauf in Oberstdorf) noch besser vorbereiten muss. Der Reisebericht von Fozzie folgt dann ...
Bis dahin
Euer Iwan

Samstag, 7. Februar 2015

Gegenwind

Hallo Leute,

reden wir heute mal über Gegenwind. Damit meine ich nicht den im übertragenen Sinne, wenn alles gegen einen läuft. Nein, sondern im echten Wortsinn.
Ist Euch schon mal aufgefallen, dass - egal in welche Richtung Ihr lauft - der Wind fast immer von vorn kommt? Behauptet jedenfalls Frauchen. Scheint ein meteorologisches / physikalisches Phänomen zu sein. Sie läuft Richtung Westen, wie heute morgen, eisiger Gegenwind. Also freut sie sich, denn es ist ja eine Runde (konkreter: ein Rechteck), was sie laufen will. Müsste demnach heißen, auf dem Rückweg hat sie Rückenwind. Aber denkste. Auch da bläst der Wind eifrig und eiskalt ins Gesicht. Und wirkt doppelt unangenehm, weil sie ja geschwitzt hat.
Kennt Ihr dieses interessante Wetter-Phänomen auch? Oder tritt das immer nur sehr geographisch eingegrenzt, sprich nur bei Frauchen, auf?
Ansonsten melde ich mich jetzt erstmal ab - den nächsten Beitrag gibt´s erst wieder, wenn meine Tippse (aka Frauchen) aus Florida zurück ist. Oma und ich halten hier die Stellung, aber Oma lässt mich nicht an den PC. Freut Euch dann auf einen hoffentlich spannenden Bericht über den Halbmarathon in Fort Lauderdale - ich als Coach sitze am 15.2. zwischen 12 und 14 Uhr hiesiger Zeit hier und halte Frauchen die Daumen!
Bis bald Euer Iwan

Dienstag, 3. Februar 2015

Gelungene Probe, verpatzte Vorstellung?

Hallo Leute,

ich hoffe mal, dieses Bonmot trifft nicht auf Frauchen zu! Denn sie absolviert ihre ganzen Trainingsläufe für den Halbmarathon am 15.2. souverän, mit nur ganz wenig Gejammer (was sich auf die Kälte und Glätte draußen bezieht) und mit immer besseren Pulswerten. Macht mich ja schon ganz mißtrauisch.
Denn normalerweise geht in der "heißen Vorbereitungsphase" doch immer irgendetwas schief, sei es ein wegen Gewitters abgebrochener langer Lauf, sei es eine heftige Erkältung. Aber nein, alles bestens.
Jetzt fängt schon langsam die Taperingphase an. Und ich bin sicher, Frauchen kriegt nochmal einen Leistungsschub, wenn sie vom grauen Deutschland bei Schnee/Eis/Null Grad zu Sonne/Wärme in Florida wechselt. Sie liebt ja Wärme, je heißer, desto besser ihre Laufleistung.
Hatte ich übrigens schon erwähnt, dass ich (wieder mal) nicht mit darf? Kumpel Fozzie wird berichten, der war ja schon zweimal mit in den USA. Ich habe die wichtige Aufgabe, zusammen mit der Oma hier die Möbel zu hüten, und Frauchen fest die Daumen zu drücken. Der einzige Grund, warum ich mich freue, nicht mit zu müssen und an der Strecke zu stehen: die Shuttlebusse zum Start fahren um 4:40 Uhr (ja, genau, morgens 4:40 Uhr) und man soll bis spätestens 5:30 Uhr im Startblock sein. Ach ja, und ich kann ausschlafen ...
Bis bald Euer Iwan