Hallo Leute,
es gibt ja viele Worte, die mit U beginnen. Unfug, Unterhaltung, Urlaub .... apropos Urlaub: eigentlich würden Frauchen und ich gerade Koffer packen. Morgen sollte es nochmal auf unsere Lieblingsinsel gehen, für 5 Tage. Mit Oma, sie war seit dem coronabedingt abgebrochenen Urlaub 2020 nicht mehr dort. Inzwischen hat sie zwei weitere Oberschenkelhalsbrüche und einen Lendenwirbelbruch hinter sich, ist 85, und hat sich bewunderswert immer wieder zurückgekämpft. Bergwanderungen wie früher wären nicht drin, aber "Spaziergänge" bis zu 20 km hatte sie schon vor. Der Knackpunkt wären die Wanderstöcke als Stütze gewesen - die dürfen nicht mit an Bord, auch nicht im Handgepäck, mit Krücken oder Rollator wie hier wollte sie aber nicht gehen. Also ausgetüftelt: Bis zum Check In-Schalter mit den Stöcken, dann in den Koffer damit, durch die Sicherheitskontrolle bis zum Gate und in Palma durch die langen Gänge (Band!) bis zur Kofferausgabe würde es wohl gehen, zur Not könnte sie sich auf Frauchen stützen.
Eifrig das Wetter dort verfolgt und sich gefreut, dass es sich nach dem Schnee- und Sturmchaos letzte Wochen und auf mollige 20 Grad und Sonne drehte. Ich hatte Frauchen außerdem für die 10 km in Palma angemeldet, das Training dafür verlief bestens.
Tja, bär denkt, das Schicksal lenkt. Die ganze Zeit waren wir latent in Sorge, dass nicht Oma wieder stürzt und der Urlaub kippt. Nein, das nicht. Dafür legte Frauchen einen filmreifen Slapstick-Unfall hin. Online-Workshop mit knapper Pause, mit vollem Glas durch den Flur zurück zum Laptop geeilt, gestolpert, "bloß nicht die Cola light auf den Teppichboden verschütten" und daher wildes Rumfuchteln / Versuch des Ausbalancierens. Was beschleunigt mit voller Wucht an einer Türrahmenkante endete ... man sieht wirklich Sternchen, meinte Frauchen. Die erstmal keine Luft kriegte. So nach und nach stellte sich heraus: schwere Rippenprellung seitlich, hinterer Rücken. Heute, 5 Tage später, kann sie immerhin wieder sitzen und tippen. Die ersten Tage ging gar nichts. Außer flach daliegen und versuchen, nicht zu atmen. Jedenfalls nicht zu tief. Nicht zu husten. Nase putzen ergab Schmerzensschreie. Socken anziehen war sehr sehr lustig anzuschauen. Selbst Herrchen kapierte irgendwann, dass die Hausarbeit, das Kochen usw. erstmal an ihm hängenblieb. Nicht aus Faulheit, sondern weil einfachste Bewegungen schlichtweg unmöglich waren!
Das war dann das "U" aus "Unfall". Keine Chance, morgen zu fliegen. Frauchen kann weder schmerzfrei gehen, noch etwas heben, schon gar keine Koffer aufs Band oder ins Mietauto. Sie könnte Oma nicht stützen. Und laufen - naja, da muss sie wohl auch mehrere Wochen aussetzen. Ihre Laune und Gereiztheit deswegen könnt Ihr Euch vorstellen!
Also Hotel und Mietwagen storniert, und Flug auf Herbst verschoben (Geld zurück oder Gutschein gibt es leider nicht mehr, nur Umbuchung). Dann wollen wir Mallorca erneut angehen. Nachdem sie alles storniert hatte, und wegen der Schmerzen und der langwierigen Genesungs-Aussichten war sie dann so deprimiert, dass sie mit niemanden reden wollte, keine Telefonate, gar nix. Selbst ich konnte sie nicht trösten.
Jetzt drückt mal bitte alle Daumen und Pfoten, dass sie schneller als prognostiziert wieder fit wird. Sonst suche ich mir glaube ich für die Genesungszeit eine andere Unterkunft ...
Bis dahin, Euer Iwan