das erste Jubiläum ist ... dieses ist mein 500. Blogpost! Dazu passend das zweite Jubiläum, eigentlich schon für letztes Jahr gedacht, aber verletzungsbedingt ausgefallen: es war die 5. Teilnahme am Achenseelauf. Der Achensee liegt in Tirol, ist sehr kalt, schön lang, nicht allzu breit, gut zu umrunden mit tollen Aussichten - und, nicht zu verachten, dort gibt es in unserem Stammhotel den besten Kaiserschmarrn überhaupt! Und ich als allseits bekannter Kaiserschmarrn-Fanatiker weiß, wovon ich rede ...
Also: gleich im Dezember angemeldet. Und ulkigerweise wieder die gleiche Startnummer wie 2014 ergattert: die 28. Nun soll ja die Acht laut chinesischer Numerologie Glück bringen. Wir hätten lieber die 29 gehabt, unseren Geburtstag. Aber man will ja nicht meckern, wenn´s Glück bringt ... Am Mittwoch sind wir bei schönstem Wetter am Achensee eingetroffen, Frauchen, Herrchen, Kumpel Trello und ich.
Bis dahin war alles gut ... aber in der Nacht konnte Frauchen kaum schlafen. Am Sonntagmorgen dann ziemlichen Brummschädel (und nein, sie trinkt keinen Alkohol), verstopfte Ohren, Erkältung im Anflug. Magen krampfte. Ganz super. Das erste Mal in ihrer "Läuferkarriere" hat sie sich so mies gefühlt, dass sie ernsthaft überlegt hat, nicht anzutreten. Ich habe ihr mit Hinweis auf das tolle Sonnenwetter den Rat gegeben: versuche es, bis Achenkirch, aussteigen kannst Du immer.
Und so trabte sie vor sich hin, bis km 10 genau in meiner Marschtabelle mit einem 6:30 min-Schnitt. Herrchen und ich waren da schon per Auto unterwegs nach Achenkirch zum Support-Stopp.
Da kam auch schon Frauchen, und hatte für die 14 km 1:35 Stunden gebraucht. Also unerklärlicherweise auf diesen 4 km im Schnitt 1 min/km langsamer? Ich war sauer, quiekte Frauchen auch ordentlich ins Ohr deswegen. Sie nahm ein paar Schlucke Cola light, dann die neue Wasserflasche. Und lief weiter, also keine Rede mehr von Aussteigen. Denn sie freut sich immer auf den zweiten Streckenabschnitt. Wer die Runde nicht kennt: die ersten 14 km mehr oder weniger flach, Parkweg oder Asphalt. Die zweiten 9 km trailigster, steiler Bergpfad. Da sammelt sie dann immer einen Läufer nach dem anderen ein ...
Das Wetter (sonnig, schwül, ca. 26 Grad) machte vielen zu schaffen. Direkt vor Frauchen übergab sich eine Läuferin in hohem Bogen. Diverse Läufer standen auf der ganzen Strecke und massierten ihre krampfenden Waden. Und direkt beim Einstieg zum Steig rüber nach Pertisau lag ein Läufer, kreidebleich, und bekam gerade eine Infusion gelegt. Hier auch einmal Kompliment und Hochachtung vor dem ganzen Helferteam, das diesen Sonntag sehr viel zu tun hatte. Bestens organisiert, immer jemand zum Helfen in der Nähe.
Auf diesem Singletrail-Stück ist es selbstverständlich, dass der Vordere beiseite geht, wenn von hinten ein Schnellerer kommt. Und erst recht selbstverständlich, wenn der Hintere höflich ums Vorbeigelassen werden bittet. Aber nicht so bei einer Dame - mit sagen wir mal sehr ausladendem Gesäss - die partout keinen Platz machte. Frauchen schlängelte sich halsbrecherisch vorbei ... nur um dann vom männlichen Begleiter dieser "Läuferin" aufgehaltern zu werden, der ebenfalls mitten auf dem Pfad stand, nicht wankte und wich, und seine Holde fotografierte. Frauchen hätte sehr gern beide disqualifiziert oder zumindest mit einem Schubser in den See befördert, das ist einfach unsportliches Verhalten!
Nach 2:15 Stunden war sie an der Gaisalm und wusste schon - nichts mit der vorgenommenen Zielzeit von 2:45. Denn in 30 min läuft sie die Reststrecke nur in ausgeruhtem Zustand, und nicht mit knapp 18 km "Anlauf". Jetzt ging es "nur noch" darum, einen neue persönliche Bestzeit zu schaffen. Die alte lag bei etwas über 2:52 Stunden. Einen Becher Iso reingekippt, ein bißchen später unsere "Geheimwaffe" (Traubenzucker) .... und los ging´s. Kurz vor der Zielkurve warteten wie immer Herrchen und ich ... die Uhr tickte ... und tickte ... ja, da war sie! Ich schnell aufgesprungen zum Finish, und gemeinsam gingen wir mit 2:50,56 durchs Ziel. Also neue PB geschafft. Unter den Umständen sehr gut! Der Platz leider, nun ja, gegen die starken Kenianer (Plätze 1 bis 3 bei den Herren und Platz 1 bei den Damen) hatten wir halt keine Chance, hüstel. So wurde es Platz 804 von 951 Finishern, und Platz 17 in der Altersklassenwertung.
Noch schnell die Medaille eingesammelt und dann haben wir uns den verdienten Kaiserschmarrn gegönnt!
Ein herrlicher Lauftag am Achensee, schöne Aussichten, abwechslungsreiche Strecke, neue PB - nur Frauchen murrt, weil sie eigentlich schneller sein wollte. Nun gut, hat sie am Sonnntag Gelegenheit dazu - da sind wir schon wieder in den Bergen, dieses Mal zum 10 km-Isarlauf in Lenggries.
Bis bald Euer Iwan