Dienstag, 9. August 2022

A paradise lost

 Hallo Leute,

neulich habe ich es ja schon mal angespoilert: es ist ein böser Fehler, an die Stätte schöner Kindheitserlebnisse zurückkehren zu wollen. Wir wollten die Weinheim Trails mit einem Abstecher in den Odenwald verbinden. Ziel waren zwei kleine Dörfer, Ober-Absteinach und Löhrbach. Die Familie von Frauchens Mutter war im zweiten Weltkrieg von Frankfurt nach Ober-Absteinach evakuiert gewesen. Nach dem Krieg sind Frauchens Großeltern, und später dann auch Frauchens Mutter mit damaligem Freund, späteren Mann und Papa von Frauchen, dort in Urlaub hingefahren. Denn es war eine nette Freundschaft mit der Gastfamilie entstanden, die eine Wirtschaft mit Pension hatten. Die "Rose". Frauchen war als Kind besonders fasziniert von den Aquarium mit den Guppys, sowas kannte sie gar nicht. Halt alles 60er/70er-Jahre-Stil. 

Frauchen verlebte dort fröhliche Ferientage, Spielen mit den Dorfkindern, wandern und ... sie lernte dort auch reiten, denn die Familie hatte einen Stall, diverse Springpferde und auch Islandponies. Zuerst musste der Papa das Inslandpony "Susi", mit dem ca. 7jährigen Frauchen stolz obendrauf thronend, selbstredend alles ohne Sattel, am Zügel durch den Wald führen. Später ritt Frauchen "Baldur", einen schwarzen Isländer mit rostroter Mähne, dem sie auch ihre ersten Sprünge - immer noch ohne Sattel - verdankte. Lang ist´s her.

Eine Anekdote, an die sich Frauchen aufgrund ihres damals sehr jungen Alters nicht selbst entsinnt (und man muss dazu wissen, dass sie ein kleiner Wildfang war, und der Papa sich auch für keinen Spaß zu schade): Frauchen, ca. 1 Jahr alt, elegant gekleidet in einem weißen "Teddy"anzug. Sitzend im Kinderwagen. Papa schob den Wagen durch den Wald, von Ober-Absteinach Richtung Löhrbach - leicht bergab. Laaaangweilig. Also stellte sich Frauchen, klammerte sich an der Querstrebe fest und forderte Papa auf zu "schneller, schneller". Was Papa machte .... Beide hatten sehr viel Spaß, bis eine besonders fiese Wurzel kam, die Frauchen kopfüber aus dem Kinderwagen und in eine leicht schlammige Pfütze katapultierte. Das Entzücken von Frauchens Mutter, als sie beider ansichtig wurde, könnt Ihr Euch vorstellen.

Kurz gesagt: wunderschöne Erinnerungen. Frauchen wollte Herrchen diese Stätten zeigen. Ich war auch gespannt, ich war ja schon damals steter Begleiter von Frauchen auch in den Urlauben. Ach ja, da ist die Kirche von Ober-Absteinach, dann muss doch hier irgendwo die "Rose" sein ...  Wir parkten auf einer freien Fläche und dappelten einmal die Straße auf und ab. Nichts wiedererkannt, keine Gaststätte "Rose", keine Wiesen, sehr viel zugebaut. Hm. Dann sagte Herrchen "Guck mal, da steht eine Tafel":

Tja, dann wussten wir Bescheid. Eine Tafel zum Andenken war alles, was noch übrig war. Und unsere Erinnerungen an tolle Kindheitstage im Odenwald.

Bis bald Euer Iwan

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