Donnerstag, 9. November 2023

#Mimimi Mallorca

 Hallo Leute,

ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen. Das hatte auch seinen guten Grund: ich hätte nur Deprimierendes zu berichten gehabt. Und ein Dauer-Mimimi wolltet Ihr ja nun sicher nicht lesen ...

Ich versuche mich mal in Kürze:

  • Am 20. September flogen meine Menschen (ohne mich! nur mit dem Assistenztrainer 2. Klasse, Fozzie!) in den üblichen langen Urlaub nach Mallorca. Trainingsplan hatte ich Frauchen mitgegeben, lange Läufe, viel Treppensteigen in den 8. Stock im Hotel, denn sie sollte für das Salzburg Trailrunning Festival fit werden.
  • Am 21. September abends fing Herrchen an zu kränkeln. Am 22. lag er flach, sie vemuteten heftige Erkältung. Frauchen ging nochmal laufen, 12 km mit ordentlich Höhenmetern - ja, gibt es in Port d´Alcudia durchaus, immer Richtung Atalya hoch.
  • selber Tag, abends: Telefonat, dass der Lebensgefährte von Oma gestorben ist. Immerhin knapp 93, aber trotzdem ... Frauchen sucht Flüge raus, am für den Tag der Beerdigung nach Hause zu fliegen. 
  • 23. September abends: Herrchen geht´s weiter nicht so doll, bei Frauchen fängt der Hals an zu kratzen. Innerhalb von 3 Stunden ist sie von "ich war noch 6 km laufen" auf "Schüttelfrost". Corona lässt grüßen. 
  • Nix Heimflug, 1 Woche Totalausfall für beide. Frauchen noch schlimmer als Herrchen, am 24. kann sie kaum vom Bett aufstehen - gut, dass der Berlin-Marathon in voller Länge übertragen wird! 
  • 25. bis 30. September - Abstand halten, kein Appetit trotz übervollem Hotelbüffets, am Strand Liegen weit ab genommen. Selbst Herrchen, der ein bekennender Meer-Afficionado ist, wird es laaaaaaaaaangweilig. Frauchen kann inzwischen  fließend auf spanisch Ibuprofen und Hustenmittel in der Apotheke besorgen.
  • Erwähnte ich schon, dass Herrchens Rucksack in der Woche am Strand geklaut wurde? Das erste Mal in rund 30 Jahren Mallorca-Urlaub. Die Diebe werden sich mega geärgert haben - kein Smartphone, kein Geldbeutel, nichts Verwertbares für sie. Aber ärgerlich für Herrchen: die Wechsel-Badehose, die Strandgeh-Shorts, die Hustenbonbons und Taschentücher.
  • Nach rund einer Woche klappen sogar etwas längere Spaziergänge wieder, zu Anfang musste Frauchen nach 200 Metern (!) eine Pause einlegen. 
  • Die letzten Tage gibt es dann leichte kleine Wanderungen und kleine erste Laufrunden für Frauchen.

Aber das war zu früh gefreut. Zuhause kam ein sehr kräftiger und hartnäckiger Husten. Also wieder über 1 Woche Laufpause. Ich habe schweren Bärenherzens unsere Hotelreservierung für Salzburg storniert, und Frauchen hat sich mit einem Nicht-Start abgefunden. Sie wäre absolut nicht die Stiege kurz nach dem Start hochgekommen.

Dann ging es langsam wieder mit dem Lauftraining los. So einen konditionellen Rückschlag hatte sie lange nicht mehr. Zu Anfang war sie nach 5 langsamen km fertig. Gesteigert auf 10 ... Spaß machte es ihr gar keinen.

Am 1. November standen dann nochmal 5 Tage Mallorca an. Mit Oma. Und mir!

  • Als Frauchen gebucht hatte, war der Hinflug später Vormittag und der Rückflug früher Nachmittag. Zwischendurch änderte Eurowings die Flugzeiten. Nun kurz vor 18 Uhr hin, und 9:50 Uhr zurück. Wir haben immer einen Mietwagen, und fahren rund eine Stunde nach Port d´Alcudia. Das hieß also: kein Abendessen mehr am Ankunftstag im Hotel (bis 21 Uhr), kein Frühstück am Abflugtag (ab 7:30 Uhr). Danke, Eurowings!
  • Am Abflugtag gleich morgens die Info per SMS: Abflug 19 Uhr. Ganz toll ... nicht. Im Endeffekt sind wir mit 1,5 Stunden Verspätung losgekommen. Und, ich greife vor: beim Rückflug dasselbe: wieder 1,5 Stunden Verspätung. 
  • Das Wetter auf  Mallorca: sonnig, zwei Tage rund 25 Grad, die anderen beiden bis 21 Grad. Aber. Ganz großes "aber": Wind. Was sage ich, Sturm. Mit Orkanböen. Das hatte zwei Folgen: ich durfte gar nicht raus aus dem Hotelzimmer, weil die Gefahr des Fortwehens bestanden hat. Plus ich zu viel Sand ins Fell gekriegt hätte. Schlimmer war eine Böe für Oma: sie hat es glatt umgeweht. Beule und Platzwunde am Hinterkopf, Riesenfleischwunde am Arm. Frauchen konnte also ihre Spanisch-Apotheken-Kenntnisse um "Desinfektionsspray" erweitern. Ibuprofen und Riesenpflaster konnte sie ja schon. 
  • Spaß beiseite: Oma hatte sich bei früheren Stürzen 3 mal den Oberschenkelhals gebrochen, und einmal Lendenwirbel. Wir waren heilfroh, dass es so glimpflich ausging. Und sie so hart im Nehmen ist - jeder andere hätte ge-mimimi-t und wäre nicht weiter gewandert, sondern zum nächsten Doktor gegangen.
  • Interessant war der Kontrast zwischen Mallorca noch voll im Sommer-Modus Anfang Oktober, und 4 Wochen später, alles eingemottet, fast alles verrammelt und im Winterschlaf.







  • Sehr positiv für mich als bäriger Laufcoach: Frauchen hat auf Mallorca ihren Laufspaß wiedergefunden. Und als sie das erste Mal seit dem 22. September (s.o.) wieder die lange Strecke mit vielen Höhenmetern geschafft hatte, waren wir beide mega stolz! 
Ich hoffe, damit hat dieses Seuchenjahr 2023 endlich alles für uns ausgepackt, was es in petto hatte. Und die restlichen Wochen verlaufen dann ruhig. 

Bis bald, Euer Iwan


 


 


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