Donnerstag, 28. März 2019

Große Lauf-Dummheiten

Hallo Leute,

heute habe ich mich mal wieder aufgeregt. Frauchen hat sich (mal wieder, ich kann es  gar nicht oft genug betonen!) nicht an meinen Trainingsplan gehalten. Ich hatte Berglauftraining vorgegeben, aber sie zog es vor, mal so eben 1,5 Stunden auf leicht kupierten Trails im Wald zu verschwinden. Das doppelt Dumme - sie hatte nichts zu trinken dabei. Wie sie mir später gebeichtet hat, hat sie sogar überlegt, ein bißchen Wasser aus einem kleinen Bach zu trinken, der neben dem Pfad entlang fließt. Glücklicherweise war sie dann doch so schlau, es nicht zu  machen ... ich hatte schon mal was gelesen, wie belastet dieses kleine Bächlein ist!

Manchmal setzt bei ihr irgendwie das rationale Denken aus, wenn es ums Laufen geht. Was hat sie nicht schon alles fertiggebracht:
  • mit Straßenlaufschuhen immer weiter eine Strecke in Mallorca gelaufen, erst Straße, dann asphaltierter Weg, dann erdiger Pfad, dann steiniger Pfad, dann mehr oder weniger Geröll und bergauf ... sie "will ja immer nur mal gucken"
  • ohne Wasser dann doch die lange Runde gelaufen statt wie geplant max. 1 Stunde
  • weil es gerade so einen Spaß machte, nochmal zwei Bergauf-Sprints (inklusive Bergab-Sprints) drangehängt ... ihre Oberschenkel haben es ihr nicht gedankt
  • sich von Herrchen und mir mit "ich gehe nur eine kleine Runde laufen" verabschieden, dann nach 100 min. wiederkommen, uns von Sorgen Zermürbte unschuldig angucken und sagen "aber habt Ihr denn nicht gesehen, dass ich was zu trinken mitgenommen hatte?"
  • "der Weg da wird schon wieder zurück zum Ausgangspunkt führen ... ups, doch nicht? Da geht´s nicht weiter, da muss man wohl umkehren ..." Und schon hat sie 5 km Umweg draufgepackt.
  • ohne Regenschutz bei schwarzen Wolken loslaufen
  • mit Regenschutz in einem Gewitter laufen gehen
  • eine Stunde vor einem 5-km-Firmenlauf einen großen Eisbecher Pfirsich Melba verdrücken.
Und was waren Eure größten Laufdummheiten? Na los, ich glaube nicht, dass Ihr Frauchen übertreffen könnt ... bin gespannt.

Bis bald Euer Iwan

Donnerstag, 21. März 2019

Mallorca im Frühsommer, äh, Frühling

Hallo Leute,

wie bereits angekündigt, aber durch Dappigkeit (nicht meine, Frauchens!) verhindert, nun der Bericht zum diesjährigen März-Mallorca-Urlaub.

Und wie Ihr schon aus der Überschrift schließen könnt, hatten wir geniales Wetter. Von den 10 Tagen genau 1,5 Tage nicht so toll, kalt und ein paar Stunden Regen. Den hatten allerdings auch nur Frauchen und Oma, sie waren zum Wandern ins Tal von Soller gefahren, da schüttete es, während es bei uns in Port d´Alcudia trocken blieb ... selbst schuld, kann ich da nur sagen. Ansonsten Temperaturen bis 24 Grad ...

Nachdem es nun schon das 10. Mal Märzurlaub mit Oma zum Wandern und Laufen war, ist der Tagesablauf geübt. Früh aufstehen, futtern, wandern (je nach Tour so 4 bis 6 Stunden, Ihr müsst bedenken, Oma wird 82 und hat einen Oberschenkelhalsbruch hinter sich, dafür ist sie tolle Bergtouren gewandert!) und danach geht Frauchen laufen. Die Gegend um Port d´Alcudia kennen wir ja sehr gut, daher konnte ich für sie immer schöne Strecken mit den unterschiedlichsten Herausforderungen zusammenstellen. Entweder Tempotraining (macht Frauchen sehr ungern), ruhiger Landschaftslauf, Trailtraining oder Berglauftraining. Ausdehnen am Strand ist natürlich obligatorisch. Dann zu Abend futtern, danach ab ins Bett zum Lesen. Klingt langweilig? Ist aber sehr erholsam!

Leider waren wir dieses Jahr nicht zum 10 km-Palma-Rennen vor Ort, und den Termin für den Alcudia-Halbmarathon hatten sie vom bisher 2. Märzwochenende auf Ende März verschoben. Also kein Finish für Frauchen und mich ... dafür aber wunderschöne Laufimpressionen:

 

Das ist der Blick vom Puig San Marti auf die Bucht von Pollenca (links), Talaia de Alcudia und Bucht von Alcudia (rechts). Alles gern und häufig abgelaufen. Der Anstieg auf den Puig ist übrigens trotz "nur" 250 Höhenmetern sehr knackig!

 Und das hier sind Bilder vom Long Jog - Trail .... Port d´Alcudia - Alcanada - am Golfplatz vorbei auf einen Pfad, Richtung Coll Baix und dann durch den Wald und Felder zurück.



Dieses Mal waren übrigens auffällig viele Läufer unterwegs, und zwarn icht nur wie in den anderen Jahren auch auf der Promenade, sondern auch in den Wäldern und auf klassischen Wanderrouten. Wobei ich befriedigt feststellen konnte, dass Frauchen hier Pfade und Anstiege noch läuft, während andere Läufer schon gegangen sind. Bin halt ein klasse Coach, ähem.


Was uns allerdings negativ in Erinnerung bleiben wird - Frauchens Lieblingspulli, ein uralter dunkelblauer Odlo-Jumper, verschwand auf unerklärliche Weise aus dem Hotelzimmer. Und ward nicht mehr gesehen oder aufzufinden. Seltsam. Das war auch der"Glückspulli", in dem ist sie immer zu Laufevents angereist. Hoffentlich gibt das jetzt nicht 7 Jahre Pech!

Bis bald Euer Iwan

Dienstag, 19. März 2019

Augen auf beim Laufen

Hallo Leute,

heute wollte ich Euch eigentlich mit Fotos und dem Bericht von unserem Mallorca-Urlaub neidisch machen. Das muss aber aus aktuellem Anlass noch warten.

Denn Frauchen hat es eben ganz bös hingebrezelt. Und jetzt muss ich erstmal die Erstversorgung machen. Sie wollte wie häufig am Dienstag den Bäcker und die Post in ihre Laufrunde integrieren. Hatte danach beide Hände voll, und lief auf einem erdigen Pfad hinter einigen Gärten Richtung Zuhause. Und war in den Gedanken was weiß ich wo. Das Ergebnis:







 Tja, und das aufgeschlagene Knie durch die lange Laufhose durch. 

Bei der Lippe hoffe ich ja noch, dass sie so schön wie bei "Rocky" Stallone nach einem Kampf aussieht, nicht nur einfach geschwollen. Macht ja nichts her. Das andere Knie und beide Handflächen verfärben sich auch schon ganz prachtvoll. Aber Ihr müsst Euch keine Sorgen machen: die Brötchentüte und das abgeholte Paket haben alles ohne Schaden überstanden ...
Was mache ich nur mit so einem Hans-guck-in-die-Luft? Naja, morgen scheuche ich sie dann wieder zum Training raus. Heute erlasse ich ihr gnädig mal die Stabi-Übungen, hehehe.

Bis bald (dann aber mit Urlaubsbericht)
Euer Iwan

Donnerstag, 28. Februar 2019

Laufen bedeutet auch, die Natur zu achten

Hallo Leute,

nachdem ich letzte Woche schon etwas über Abfall und wie man damit umgeht gepostet habe, nun einige Tipps bzw. Regeln, damit alle anderen Läufer auch etwas von der schönen Natur haben:
  •  Abfall, egal ob ein Taschentuch, eine Gelverpackung oder eine leere Flasche, wird im nächstgelegenen Abfalleimer / Papierkorb entsorgt. Gibt es keinen, dann nimmt man den Müll wieder mit nach Hause.
    Schließlich habt Ihr das Zeug ja auch bis zur Nutzung dorthin getragen, also kann es nicht so schwer sein, es wieder mitzunehmen!
  •  Versucht, so wenig wie möglich in der Laufumgebung = Natur zu verändern. Pflückt keine Blümchen - der nach Euch kommende Mensch hat auch seine Freude daran. Reißt keine Äste ab, das tut auch dem Baum weh. Trampelt keine neuen Pfade in Wiesen oder Wälder.
  •  Gerade jetzt, im Winter: rennt im Wald nicht querfeldein. Das erschreckt die dortige Tierwelt, sie müssen fliehen ... und brauchen doch alle Kraftreserven, um nicht zu verhungern, gerade in schneereichen Gegenden. Aber auch später im Jahr: es gibt sicher genug schöne Waldwege und Pfade, da muss man sich nicht durchs Unterholz schlagen ...
  •  Vermeidet "akustische Umweltverschmutzung". Das kann einmal die laute Musik sein, die vielleicht den anderen nicht ganz so gut gefällt wie Euch. Das kann das laute Telefonieren oder Schnattern, wenn Ihr nicht allein seid, sein. (Echt, alles schon gesehen und gehört .... Läufer mit ziemlichem Speed, der gleichzeitig noch lautstark telefonierte) Andere Läufer / Menschen würden vielleicht gern das Vogelgezwitscher hören oder einfach die Stille genießen ...

Kurz gesagt: Ein Läufer hinterlässt beim Lauf maximal seinen Fußabdruck, mehr nicht. Und stört niemand anderen. In dem Sinne - allzeit schöne Läufe!
Bis bald Euer Iwan
 



Donnerstag, 21. Februar 2019

Tempo: Aus 1 wird 3

Hallo Leute,

Frauchen hat heute Home Office-Tag. Das bedeutet freie Zeiteinteilung und damit die Möglichkeit, einen kleinen Trainingslauf einzuplanen. Deswegen habe ich sie vorhin auch gleich mal auf einen zackigen Tempolauf geschickt.
Apropos Tempo: Frauchen ist ein Gewohnheitstier. Mit schnell laufender Nase. Daher steckt sie sich immer, bevor sie aufbricht, mindestens drei Tempo (= Papiertaschentücher, aber hier ist ja der Markenname auch schon Gattungsname) ein. Eines in die linke Hosentasche, zwei in die rechte.
Ungefähr auf der Hälfte der vorgesehenen Laufstrecke im Park merkte sie: da ist nur ein Tempo in der rechten Tasche! Hm. Wo war das zweite? Und so ganz ohne Nase putzen wird sie ja auch nicht die ersten 3,5 km gelaufen sein ... also gab es nur eine Möglichkeit. Sie hatte wohl beim Wieder-Einstecken die Hosentasche verfehlt und es lag irgendwo zwischen Startpunkt und Halbzeitpunkt im Park.
Nun hasst Frauchen wenig mehr als achtlos auf den Boden geschmissenen Abfall. Also pflichtbewusst die Route für den Rückweg geändert, keine Runde, sondern auf dem Hinweg zurück. Irgendwo musste ja ein fast jungfräuliches Tempo auf dem Weg liegen, das musste ihres sein, und sie wollte es dann dem nächsten Abfalleimer übergeben.
Wisst Ihr, wie viele solcher Tempos sie auf dem Boden gesehen hat auf die gut 3 km? Im Park, wo alle paar hundert Meter ein Abfalleimer steht? Kleiner Tipp: siehe Überschrift. Und Frauchen hat sie alle brav aufgesammelt und ordnungsgemäß entsorgt.
Sie hätte sich auch nicht so aufgeregt, wenn es Sommer wäre, und Menschenmassen sich über die Parkwege wälzen würden - na gut, auch dann muss man nicht seinen Dreck einfach auf den Boden werfen. Aber sie hat heute geschätzte zehn Leute (Gassigeher, Läufer, Spaziergänger) im Park gesehen. Und dann - neben dem von ihr verlorenen Taschentuch - gleich noch zwei weggeworfene? Oder korrekter gesagt, nicht ordnungsgemäß weggeworfen, sondern damit die Gegend zugemüllt. Geht gar nicht.
Bis bald Euer Iwan

Dienstag, 19. Februar 2019

Gedanken zu Karl Lagerfeld

Hallo Leute,

eigentlich wollte ich ja etwas zu unserem Wochenende in Wien schreiben (lassen, hüstel), aber erstens bin ich noch viel zu vollgefressen vom vielen Kaiserschmarrn


und zweitens ist mir der Tod von Karl Lagerfeld dazwischen gekommen. Das ganze Internet steht ja Kopf deswegen. Irgendwie war er schon bewunderswert. Hat sich selbst, die Person und nicht nur seine Mode, als Marke inszeniert. Und Arroganz zu seinem Markenzeichen gemacht. Mir fallen spontan drei Dinge ein, die ich mit ihm verbinde:
  1. Er wollte mir immer meinen Jogginganzug madig machen. Einer seiner berühmten Sprüche lautete "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren."
    Nein, Karl! Ich trage gern und seit vielen Jahren meine Jogginghose und habe noch die volle Kontrolle über mein Bärenleben!
  2. Sein Lieblingsgetränk, das er literweise reinschüttete, war Coke light. Kommt mir bekannt vor, sehe ich täglich. Ist nämlich auch bei meinem Frauchen Grundnahrungsmittel.
  3. Und es gab auch einen Karl-Lagerfeld-Bären, Sonderedition von Steiff. Da habe ich allerdings mein Veto eingelegt und so verhindert, dass Frauchen den anschleppt ... der hat mir viel zu arrogant geschaut.
Ich finde es immer schade, wenn eine echte Persönlichkeit die Bühne des Lebens verlässt. (Und was mich natürlich auch interessiert: wer kümmert sich jetzt um Choupette, seine Katze?)

Bis bald Euer Iwan

Sonntag, 10. Februar 2019

Geschwindigkeit ist relativ

Hallo Leute,

Januar und Februar sind richtig dröge Monate, so vom Laufen her gesehen. Da habe ich genug Zeit, mir mal Gedanken über Zeiten zu machen. Frauchen ist ja nun nicht gerade schnell. Für sie ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6 min/km o.k. Beim Halbmarathon oder längere Strecken läuft sie so um die 6:10 min/km, das konstant über die ganze Distanz. Kenne ich von ihr schon von damals, als sie noch Schwimmen als Leistungssport hatte. Da hat sie jede 100 Meter Brust bei längeren Distanzen in genau demselben Tempo abgespult, ohne langsamer zu werden, egal ob es jetzt 600 oder 1.000 Meter waren.

Wir sind jedenfalls sehr stolz, wenn sie die 10 km beim Rennen unter 1 Stunde schafft. Und die 5 km unter 30 min. Andere Läufer lächeln da nur müde, Frauchen wurde auch schon mal als "das kann man doch nicht Laufen nennen" in einem Forum für Läufer gedisst. Doch, kann man. Ist für sie (und für mich als Coach) durchaus mit Training verbunden, und mit Anstrengung beim Wettkampf.

Letztes Wochenende ist ein Bekannter in Bad Füssing den Halbmarathon gelaufen. Und ist in seiner AK (übrigens dieselbe, die auch Frauchen hat) Erster geworden. Mit 1:35 Stunde. Ohne Worte. Unerreichbar für Frauchen. Und er? Jammert herum (man könnte auch "kokettieren" sagen), weil es für ihn recht langsam war. Und ich bin fast grün vor Neid. Beziehungsweise Anerkennung.

Frauchen und ich haben uns geeinigt: sie versucht, nach meinen Trainingsvorgaben schneller zu werden. Respektive mit zunehmendem Alter nicht langsamer. Und immer mal wieder an einer PB für die jeweilige Distanz zu kratzen ... Hauptsache, es macht ihr Spaß!

Bis bald Euer Iwan