Dienstag, 20. September 2016

Bewusste Entscheidung gegen Start: Tegernseelauf

Hallo Leute,

heute habt Ihr sicher erwartet, meinen Laufbericht über den Halbmarathon am Tegernsee zu lesen. Da muss ich Euch leider enttäuschen, wir sind nicht gestartet. Keine Angst, nichts passiert, Frauchen ist weder verletzt noch erkältet. Nur anscheinend doch aus Zucker, hehehe.
Nach zwei traumhaften Rennen in den Bergen, Achenseelauf und Isarlauf von Lenggries nach Bad Tölz, war die Wettervorhersage für unser drittes Berg-Wochenende denkbar schlecht. Dauerregen ab Freitag abends. Dabei hatten wir Glück: als wir wieder in unserer Pension in Lenggries eintrafen, war es noch trocken und schwül. Also Frauchen wieder im Galopp Koffer ausgepackt (ihr Rekord vom Eintreffen bis wieder-in-Laufkleidung-das-Haus-verlassen beträgt genau 11 Minuten!), umgezogen, losgewetzt. Die Hausrunde, gute 5 km, mit ordentlich Steigung. Nach dem ersten km geht es leicht bergan über einen Feldweg. Problem: da kamen ihr dieses Mal 9 Kühe im Gänsemarsch (kann man das so sagen?) entgegen, auf dem Heimweg in den Stall. Also Frauchen auf die Weide, und nicht ganz so leichtfüßig bergan getrabt, während die Rindviecher schön bequem auf dem Weg schreiten konnten. Aber man weiß ja, der Klügere gibt nach bzw. weicht aus ...
Die dunklen Wolken ließen jedenfalls nichts Gutes ahnen. Prompt fing es dann gegen 21 Uhr an zu schütten, und regnete sich so richtig warm. Frauchen und ich berieten die Lage.
  • Pro Start Tegernseelauf: 45 Euro gelöhnt. Schöne Strecke rund um den See, Berge rundherum. 
  • Gegen Start: Frauchen mag es nicht sonderlich, im Regen zu laufen. Von der schönen Strecke sieht man bei tiefhängenden Wolken nichts. Ich kann nicht mitfinishen, weil ich bei Regen nicht raus darf. Am Tag vor dem Lauf ist kein Kaiserschmarrn drin.
Ergebnis: Frauchen sagte "Ich kann. Ich darf. Aber ich muss nicht!" und entschied sich gleich Samstag früh gegen den Start. Was ihre Laune erheblich besserte. Meine Menschen gingen dann bei Dauerregen 4 Stunden in den Bergen wandern (Kleiner Ahornboden, gleich mal einen Teil der Strecke vom Karwendelmarsch angucken),
und danach im Trockenen einen Kaiserschmarrn essen. Am späten Nachmittag ging Frauchen dann noch freiwillig (!) bei Regen laufen, einen Radweg im Wald, der bei diesem S**wetter komplett leer war. Flotter Tempolauf über 8 km. Und Sonntag ist sie dann gleich noch einmal eine knappe Stunde laufen gegangen; quasi die Lenggries-Abschiedsrunde für dieses Jahr. Was für ein Unterschied: Sonntag davor rund 26 Grad, pralle Sonne, diesen Sonntag patschnass bei 12 Grad.



So, ich hoffe, Ihr seid nicht zu enttäuscht, keinen Laufbericht zu lesen. Aber wir hatten ein tolles Wochenende, mit schönen Lauferinnerungen, und das ist - finde ich - wichtiger.

Bis bald Euer Iwan

4 Kommentare:

Laufwelt hat gesagt…

Ich glaube das war die richtige Entscheidung, denn Ihr hattet ja trotzdem ein schönes Wochenende! Ich hätte auch keinen Halbmarathon im strömenden Regen laufen wollen ...

Und man muss ja auch an die wertvollen inneren Werte des Trainers denken :-)

iwan hat gesagt…

Das stimmt, genau richtig erkannt, Manu! Werde ich gleich mal meinem Frauchen unter die Nase reiben, das mit den "wertvollen inneren Werten" ;-)

Claudia hat gesagt…

Ja, man muss in solchen Sachen in sich rein hören und dann irgendwann eine Entscheidung treffen. Ich hatte mich in Wales für den nassen Lauf entschieden - und hatte Glück, weil der Regen aufhörte. War die richtige Entscheidung, So wie die Entscheidung Deines Feauchens (und ihres Trainers) die richtige war nicht zu starten,
Hoch leben die richtigen Entscheidungen! :-D

iwan hat gesagt…

Hallo Claudia,

Danke für die positiven Worte. Wenn es unser einziger Lauf im September gewesen wäre, dann wäre Frauchen sicher auch gestartet. Aber so ... sie ist einmal einen HM in den Bergen komplett im Regen gelaufen (Oberstdorf 2006) und da hatte sie danach wochenlang die Schnauze voll vom Laufen ... das wollten wir nicht riskieren. Wales hört sich aber auch interessant an :-)
Gruß Iwan