Sonntag, 12. August 2018

Hindernis"lauf" zur Leichtathletik-EM 2018

Hallo Leute,

Frauchen war mit ihrer besten Freundin in Berlin, zur Leichtathletik-EM. Ich war nicht eingeladen .... nun ja, wer will auch schon die besten Läufer und Athleten Europas sehen? Ich doch nicht! Pffft!
Losgehen sollte es Donnerstag früh, Frauchen hatte einen Flug gebucht über Lufthansa, Eurowings 8 Uhr nach Berlin, denn sie hatten Karten für die Morning Session ab 10 Uhr (erster Tag der Siebenkämpferinnen). Rückflug dann Samstag Nachmittag mit Lufthansa über Frankfurt - direkt geht da samstags nichts - waren das noch seilige Zeiten mit Air Berlin ...
Seit Buchung mehrfache Abflugänderungen, zuletzt sollte es 8:20 Uhr losgehen. Frauchen war also (ohne mich, hatte ich das schon einmal betont?) pünktlich am Flughaben, eingecheckt, kleines Köfferlein aufgegeben, und wartete mit neuem Buch am Gate. "Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Flug Eurowings xyz nach Berlin Tegel annulliert ist". Wie bitte? Erstmal runter zum Lost&Found, dort sollte man das aufgegebene Gepäck abholen. Die wussten leider von nichts, auch nicht, dass die Maschine überhaupt annulliert war .... Also dann erstmal zum Eurowings-Schalter. Gefühlte 30 Parteien vor Frauchen. Endlich dran. "Also: entweder LH über München, dann 13 Uhr in Berlin, oder EW über Düsseldorf, kurz nach 12 Uhr in Berlin." "Dann München, mit Düsseldorf immer schon üble Erfahrungen gemacht." Klopf, Tipp, Hämmer auf Tastatur. "Geht nur über Düsseldorf". Also bestätigt, zurück zum Lost&Found, Köfferlein geholt, wieder zum Check in, neu aufgegeben ... dann zur Sicherheitskontrolle. Stopp, da war ja die frisch gekaufte Halbliterflasche Cola light. Die Zeit drängte, Frauchen ist geizig und wollte die Cola nicht verkommen lassen ... und leerte unter den zunehmend fassungslosen Blicken der Umstehenden die Flasche ohne abzusetzen. Ja, was halt so ein trainierter Läufer ist!
Maschine nach Düsseldorf leicht verspätet. Dann mit Bus hingekarrt worden. Irritierte Blicke der Meisten, Nostalgiegefühle bei Frauchen - es war noch eine noch-nicht-umgespritzte-alte-Air-Berlin-Maschine. Losgeflogen, gelandet. Soweit, so gut. Nächstes Boarding 10:35 Uhr, nun war es 10:10 Uhr, also wohl kein Problem ... mit Bus ans Terminal, erster Halt die "Endstation Düsseldorf"-Passagiere, zweiter Halt die Mehrzahl, die "Umsteiger". Rein durch die Glastür ins Terminalgebäude, im durch die Sonne aufgeheizten Glas-Treppenhaus hoch. Oben war nur leider die Tür ins Terminal abgeschlossen. Und unten inzwischen auch zu. Und kein Offizieller zu sehen .. Ungläubiges Gucken, bis es auch jeder der ca. 30 Wartenden kapiert hatte: "Du kommst hier nicht raus!" Mit Winken und Wedeln (denn wen hätte man denn anrufen sollen?) auf sich aufmerksam gemacht. Von draußen hielt dann einer, guckte rein und meinte "Oben durchgehen, bitte!" "Geht nicht, ist zu" "Muss offen sein!" "Ist es aber nicht!" Selbst hochgegangen, überzeugt. "Ich rufe jemanden ..." Auja, tolle Idee. Inzwischen 10:35 Uhr. Endlich offen, losgewetzt. Hechelnd das richtige Gate gesucht und gefunden. Verspätung. Wozu rennt man denn?
Mit 10 Minuten Verspätung einsteigen. Frauchen hatte den allerletzten Sitzplatz, letzte Reihe, ganz außen. Durchkämpfen. Was viele Mitreisenden unter "Handgepäck" verstehen, ist schon interessant. Und nein, man kann keinen 1 m-Koffer in das Fach über den Köpfen quetschen ... Tja, alle saßen. Boarding completed. Und es tat sich ...nichts. Bis sich der Captain meldete und meinte "wir würden uns sicher schon wundern, warum es nicht losgeht" Ja, Frauchen wunderte sich ... "Gucken Sie mal nach links, da ist ein Feuerwehreinsatz. Daher derzeit keine Losroll-Erlaubnis". Na gut, war eh schon zu spät für die Morning Session. Frauchens Freundin, aus Frankfurt kommend, war gut gelandet, hatte dann nach nur 1,5 Stunden Wartezeit auch schon ihren Koffer erhalten und war erstmal ins Hotel gefahren. Um dort auf Frauchen zu warten ... die in ihrer Maschine in Düsseldorf saß und auch wartete ...
Endlich ging es los. Flug ereignislos. Landung auch. Bloß dass der Flieger dann weder an einen Rüssel heran rollte noch auf eine Parkposition. Sondern halt mal da rum stand. Bis sich der Captain wieder meldete und meinte "die haben uns wohl schon abgeschrieben ... es ist keiner da, der uns auf die Parkposition winkt". Irgendwann kam dann auch der, und - oh Wunder - tatsächlich auch ein Bus, um die Passagiere zum Terminal zu fahren. Tja, aber doch nicht die aus den letzten Reihen! Bus voll, losgefahren, und anscheinend haben sie in Tegel nur einen Bus. Denn es dauerte genau 7 Minuten, bis der wieder auftauchte und die restlichen Passagiere zum Terminal brachte. Wo schon Frauchens Koffer fröhlich seine Runden drehte - ganz im Gegensatz zur Wartezeit bei Frauchens Freundin.
Dann nur noch zum Hotel nahe Ku´damm fahren, und schon war Frauchen bereit für die EM - zwar statt 10 Uhr halb zwei, und ziemlich entnervt, aber doch mit viel Vorfreude.
Sie hat ordentlich angefeuert, die Medaillenausbeute war gut, sie hat auch den Dreikampf aus 1. überhitzte S-Bahn-Fahren 2. "Bulette-in-Schrippe"-Essen (für uns Süddeutsche Frikadellenbrötchen) und 3. Nicht-dem-Shopping-Fieber verfallen gut gemeistert.
Und hier noch ein paar etwas andere Fotos mit etwas anderen Athleten - denn wie Ihr wisst, sind wir ja Duck-Fans:


Diese Plakate hingen übrigens im Olympiastadion!
So, nun aber Spaß beiseite, Trainingsernst her ... in drei Wochen ist Achenseelauf.
Bis bald Euer Iwan

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