Hallo Leute,
am Wochenende waren wir in Frankfurt. Bevor der
anstrengende herausfordernde September mit Achenseelauf, Isarlauf, Tegernseelauf kommt, hatte ich Frauchen wieder für den 5 km-Sprint beim
Womens Run in Frankfurt angemeldet. Da sind wir ganz gern, waren auch schon beim allererstenMal 2006 dabei.
Ich bin gern "Bär im Korb", Frauchen rackert sich an einer Zeit unter 30 Min. ab, und versucht, die beste Freundin zum Laufen zu animmieren (klappt jetzt nicht mehr), bzw. nicht zu sehr vom 13jährigen Patenkind abgehängt zu werden ....
Nach einer über 3 Stundenfahrt im schönen warmen Auto (nein, die Klimaanlage ist immer noch nicht repariert, Frauchen liebt ja Wärme und was die anderen Mitfahrer davon halten, ist ihr egal!) kamen wir bei Frauchens bester Freundin, in Eschborn, an. Das einzige Problem an dem sehr schönen Gästezimmer und der Rundum-Betreuung: sie hat zwei Katzen. Wer es nicht verstanden hat: zwei - spielwütige - kratzfähige - Katzen. Ich habe also immer geschaut, dass ich weit oben saß und für die beiden Fellträger nicht erreichbar war.
Dann kam der Samstag, und mit ihm dunkle Wolken. Die im Tagesverlauf immer dunkler wurden. Und inkontinent. Es dröppelte immer wieder. Da war schon die Kleidungsfrage schwierig - eigentlich nicht kalt, aber wenn es doch ordentlich regnen sollte, Käppi ja oder nein (sonst sieht Frauchen als Brillenträgerin nix mehr), Regenjacke ja oder nein ...
Meine Vorgabe als Coach war also klar: mit einer Zeit über 30:00 min. braucht sich Frauchen gar nicht erst bei mir sehen zu lassen! Lag es daran, oder weil es regnete ... Frauchen ließ mich allein zuhause zurück! Mit den Katzen! Und ohne dass ich sie coachen konnte! Ich bin immer noch empört ....
Naja, obwohl, die Alternative, nass zu werden, wäre noch schlimmer gewesen. Ich bin ja mit Holzwolle gestopft, und sehr nässeempfindlich.
Also: Frauchen, beste Freundin, Patenkind und deren Freundin kamen mit ausreichend Puffer bei der Commerzbank-Arena an. Letztes Jahr standen sie ja bald eine Stunde für die Startunterlagen an, dieses Jahr ... genau Null Sekunden. Startnummer angebracht, Chip befestigt und dann los über die Wiese, zu den ganzen Ständen, um die verschiedenen Gutscheine einzulösen. Um sie herum nur Pink. Viel Pink. Das waren die Startershirts, die in der Startgebühr von 29 Euro enthalten waren. Diesjähriges Motto: Streckenkönigin. Aber Frauchen zieht erstens nichts auf die Haut an, was nicht vorher einmal gewaschen wurde. Und zweitens sieht einen derjenige, der fotografiert, besser mit einer Kontrastfarbe.
Dann Warten auf den Startschuss - und immer der kritische Blick zum Himmel. Dröppel, dröppel, trocken, dröppel. Also Regenjacke an, aber Käppi - aus Eitelkeit, sie sieht aus wie ein laufender Pilz - weggelassen.
Im Startblock eingereiht. Es wurde immer enger, immer mehr "Sportliche Läuferinnen" wollten weit vorne hin. Aus den vergangenen Jahren wussten wir - nur nicht ehrlich weiter hinten einreihen, dann läufst Du fast die ganze Strecke nur stop-go-umkurven-stop-go. Und dann fing es an zu schütten. Frauchen schon mit den Nerven am Ende, denn sie hatte ja gerade vorher ihr Käppi der Freundin zum Halten gegeben. Und die war nicht mehr zu sehen. Patenkind fummelte noch am mp3-Player herum, noch 30 Sekunden bis zum Start - da kam auf einmal über viele Köpfe und Hände hinweggereicht Frauchens Käppi an. Riesenerleichterung! Die Freundin hatte mitgedacht, super!
Startschuss, losgewetzt - und schon war das Patenkind enteilt. O.k., eigenen Rhythmus finden und gleich mal die ersten "Sportlichen Läuferinnen" umkurven, die schon nach 300 Metern (!) gingen. Platsch platsch. Erster Kilometer in 5:57, also genau nach Marschtabelle. Ab in den Wald - die Strecke in Frankfurt ist größtenteils auf breiten Waldwegen, wo man gut Tempo machen kann. Km 2 bis 4 in jeweils 5:30 plus / minus 2 Sekunden, das sah super aus. Frauchen liebt ja die für ihre Verhältnisse schnellen Läufe nicht sonderlich, aber alles lief rund, sie wollte nur so schnell wie möglich raus aus dem Regen. Was die Runners World in ihrem Bericht so nett mit "ein paar Tropfen" umschreibt, war schon ein kapitaler Schauer. Auf dem letzten Kilometer nochmal ordentlich beschleunigt, und dann war sie nach 28:40 Min. im Ziel. Einerseits glücklich, weil sie erstmals im Wettkampf unter 30 Minuten geblieben war. Andererseits schon etwas frustriert, denn dann hätte sie für den letzten Kilometer 6:10 gebraucht - also 40 Sekunden langsamer als die km vorher, und das bei gefühlter Beschleunigung/Endspurt. Zwei Erklärungsansätze: entweder war die Strecke leicht länger als 5 km (dafür spricht, dass dies bei der ersten Austragung am Stadion so angekündigt wurde und die Strecke noch immer die gleiche ist), oder die km-Schilder auf den ersten 4 Kilometern standen falsch.
Egal - ich bin als Coach sehr zufrieden, als ich meine nassen Ratten in Empfang nehmen konnte. Frauchen wurde 12. in ihrer Altersklasse, und 203. von 2.500 Starterinnen gesamt. Unser Patenkind wurde sogar 2. in ihrer Altersklasse, und 125. gesamt, in 27:09 Minuten.
Und die vielen Gutzis, die die Damen einkassiert haben, wie immer beim Womens Run, habe ich erstmal konfisziert. Und schaue, was ich selbst davon brauchen kann ....
Nächstes Jahr wollen wir übrigens in Berlin starten, Mädelsausflug mit Bär dahin. Vielleicht nimmt ja dann auch
@Laufwelt wieder teil?
So, jetzt aber genug mit so kleinen Strecken. Die unterbrochene Vorbereitung auf den Achenseelauf wird jetzt aufgenommen!
Bis bald Euer Iwan