Sonntag, 29. März 2015

Ja, ist denn noch Weihnachten?

Hallo Leute,

den Eindruck könnte ich fast gewinnen. Das Wetter ist ähnlich trist, grau und kalt wie letztes Jahr an Heiligabend. Von wegen "Frühling lässt sein blaues Band flattern durch die Lüfte" oder gar "vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick ..."! Wenn ich mir die Wettervorhersage für Ostern angucke, wird mir sowieso ganz anders: Frost. Nachtfrost. Also nix mit "vom Eise befreit".
Im Fernsehen läuft auch das Gleiche wie vor Weihnachten: Werbung für Parfüm und Musicals. Also die klassischen Ostergeschenke, oder? Ach nein, das sind ja klassische Weihnachtsgeschenke ... aber man kann ja mal versuchen, den Käufern einzureden, dass sich solche Dinge auch prima für Ostern eignen.
Und der grausige Höhepunkt des Deja vu: Herrchen hat hinten in der "Süßigkeiten und Gutzi"-Schublade noch zwei Packungen Dominosteine gefunden. Die essen Frauchen und ich ja sehr gern vor Weihnachten. Die Betonung liegt dabei auf "vor", denn erstens hatte ich mich letzte Weihnachten schon an den weißen Teilen überfressen. Und zweitens habe ich derzeit so gar keinen Appetit mehr darauf. Weiße Dominosteine gehören in die Vorweihnachtszeit, nicht jetzt in den Frühling - egal wie sehr einem das Wetter und das Fernsehprogramm auch suggerieren will, dass es eigentlich vielleicht eventuell doch Weihnachten sein könnte ...
Egal. Meine Kumpels und ich tranieren jetzt, wie wir effektiv und schnell die Wohnung am Ostersonntag Morgen durchsuchen können. Damit wir noch vor Herrchen und Frauchen alle leckeren Sachen finden, die der Osterhase versteckt. Drückt mir die Daumen!
Bis bald Euer Iwan

Dienstag, 24. März 2015

Treppenlauf als Alternativtraining

Hallo Leute,

ich melde mich wieder unter den "Online-Lebenden" zurück. Frauchen ist mit schlechter Laune aus dem 10-tägigen Mallorca-Urlaub zurückgekommen, also habe ich meine Tippse wieder ... Schlechte Laune deswegen, weil es dieses Mal sehr kalt, windig, ungemütlich, manchmal nass, kaum sonnig war. Also nix mit den geplanten schönen Bergtouren. Tapfer hat Frauchen trotzdem die von mir als Coach vorgegebenen Laufeinheiten absolviert, Trail, Berg, Ausdauer, Fahrtspiel. Einmal musste sie sogar auf einen Indoor-Parcours ausweichen. Will heißen, sie ist im Treppenhaus des Hotels stur "drei Stockwerke hoch, Flur entlang, drei Stockwerke runter, Flur zurück, das Ganze wieder von vorn" gelaufen. Ging gut, denn das Treppenhaus hat einen nach oben offenen Lichthof, also frische Luft. Und trotzdem wind- und regengeschützt. Einige Läufer (das ganze Hotel ist um diese Jahreszeit voll von Sportlern, Radlern, Läufern, Triathleten), die nass von draußen reinkamen, guckten neidisch und meinten "gute Idee, hätte ich auch mal machen sollen".  Und nach einer gewissen Zeit brennen die Oberschenkel auch ganz schön, und der Läufer weiß, was er gemacht hat bei so einem Treppenlauf.
Ein Fazit hat Frauchen aber auch daraus gezogen: Hat sie bisher so ganz heimlich mal mit einem Treppenlauf aus Empire State Building geliebäugelt, ist damit nun Schluß. Komisch, die 86 Stockwerke scheinen nun keinen Reiz mehr auf sie auszuüben ....
Bis bald Euer Iwan

Montag, 9. März 2015

10 km in Palma de Mallorca - fast allein unter Frauen

Hallo Leute,

wir waren für ein kurzes Wochenende auf Mallorca. Ich weiß, das hört sich nun sehr dekadent an ... aber Frauchen wollte unbedingt beim 261WM 10 km-Lauf am Weltfrauentag mitmachen. Der Tipp kam von @Laufwelt, die wir dort auch wieder getroffen haben.
Tja, was soll ich sagen - Mallorca ist immer wieder eine Reise wert. Ich war ja nun auch schon zum dritten Mal da, Frauchen ist andauernd zum Wander- und Laufurlaub da ... so jedenfalls mein Gefühl, denn meistens darf ich ja nicht mit. Dieses Mal aber doch, Freitag vormittag ging der Flieger. Zimmer mit Meerblick direkt an der Playa de Palma, die jetzt in der Vorsaison noch durchaus erträglich ist - das meine ich in Bezug auf Ballermann, Bierkönig, Megapark und Partytouristen.
Ich habe es mir gleich mal in der Sonne auf dem Balkon gemütlich gemacht und Frauchen zum Einlaufen geschickt. Ging gar nicht gut. Seit sie aus Florida zurück ist, hat sie ein Gefühl von "Betonklötzen" statt Beinen. Aber was hilft´s? Angemeldet ist angemeldet. Samstag dann Abholung der Startunterlagen - dieses Mal ein feines, leuchtend gelbes Funktionsshirt. Nix rosa, wie man ja bei einem Frauenlauf hätte vermuten können. Sonntag früh dann Aufstehen um 6:45 Uhr, ich habe gleich die Morgengymnastik auf dem Balkon überwacht. Ziemlich eisige Temperaturen, sodass ich Frauchen zur langen Winterlaufhose (!) geraten habe. Dann ging´s nach dem Frühstück mit dem Taxi nach Palma, Start / Ziel war wieder unterhalb der Kathedrale am Parc de Mar. Und wir hatten einen sehr informierten Taxler - er wusste, dass es ein Lauf rein für Frauen ist, veranstaltet von Katherine Switzer. Und dass diese die erste Frau war, die einen Marathon gelaufen ist. Muss man sich mal vorstellen: das war früher für Frauen nicht erlaubt! Ihre Startnummer in Boston war damals übrigens die 261, daher auch der Name der Laufserie. Es gab die 10 km und den Marathon, die meisten entschieden sich für die kürzere Distanz.
Um 8:45 Uhr dann Treffen in unserem Startblock mit @Laufwelt, @tschasmaen und @Chiamh1979. Herrchen musste Fotos machen und guckte ziemlich verschreckt, weil immer mehr bestens gelaunte, laut schnatternde Frauen auftauchten. Plus ein Retriever, der auch in unserem Startblock startete, und seine Aufregung mit lautstarkem Bellen in den Griff bekommen wollte ... Männer waren ansonsten nur als Pacemaker zugelassen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, aber Frauchen meinte nach dem Lauf, das sonst übliche "Hauen, Stechen, Rempeln, Schneiden" auf enger Strecke fand gar nicht statt. Alles schön ruhig, gesittet und rücksichtsvoll.
Die Strecke ging links herum vom Parc de Mar Richtung Playa de Palma, 5 km geradeaus, links dann wunderschöne Ausblicke auf die Serra de Tramuntana, rundherum Mallorquiner bei den Sonntagsmorgen Hunde Gassiführen-, Einkaufen-, Frühschoppen-Tätigkeiten. Dann Wendepunkt, nun ging es am Meer entlang auf einer ebenfalls schönen Promenade zurück. Mit Blick über die ganze Bucht, aufs Schloss Bellver und Kathedrale. Frauchen lief auf 5 km eine für sie gute Zeit mit 29:37, und nahm dann etwas den Pace raus, eingedenk des Einbruchs in Fort Lauderdale. Ab 8 km beschleunigte sie wieder, aber leider doch etwas zu spät ... am Ende kam eine 1:00:21 heraus, zwar Bestzeit seit 8 Jahren, aber diese verflixten 22 Sekunden für eine "below the hour"-Zeit wären schon nett gewesen. Frauchen meinte dann noch, würde ja wohl an mir liegen, weil ich bei km 9,5 wieder aufgesprungen bin und mit ihr gefinisht habe. Aber ich mache sie ja schneller, nicht langsamer! Jedenfalls wurde sie insgesamt 489. von 853, und 11. in ihrer Altersklasse. Und ich wurde im Ziel ordentlich gehätschelt, so als "Bär im Korb".
Den Rest des Tages haben wir dann noch schön ausklingen lassen, ich als erfolgreicher Coach habe mich erstmal ordentlich gestärkt. So am Meer zu speisen hat schon was! Abends dann Rückflug - im Gegensatz zu Fozzies Erlebnissen ereignislos.




Ein Kurztrip, der sich gelohnt hat. Die Organisation war übrigens auch bestens. Dem Lauf würde man eine größere Teilnehmerinnenzahl wünschen!
Bis bald Euer Iwan

Sonntag, 1. März 2015

Februar im Sunshine State

Hallo Leute,

nun folgt also der Reisebericht, was meine Menschen und mein Kumpel Fozzie so außerhalb des Halbmarathons noch alles erlebt haben. Ich muss ja ehrlich sagen, als wir gestern abend alle Bilder sichteten - mussten sie so oft den Fozzie fotografieren? Nicht dass ich eifersüchtig wäre, oh nein, ich doch nicht, aber man könnte ja den Eindruck gewinnen, als hätte er sich in jedes Bild gedrängt! Dabei ist er doch so ein Winzling ...
Hier also ein kleiner Querschnitt, kommentiert von Fozzie:
"Angekommen und die ersten drei Tage in Fort Lauderdale geblieben. Hier seht Ihr mich, die ersten Morgensonnenstrahlen am Strand genießen, während wir auf Frauchen während ihres HMs warten. Fort Lauderdale ist schön ruhig, langer Sandstrand, viele Kanäle und schöne Villen.
Danach gings Richtung Golf von Mexiko, über die Interstate 75. Die wird auch "Alligator Alley" genannt, weil sie durch die Everglades führt. Und so wie hier links und rechts der Autobahn Vögel oder manchmal Rehe zu sehen sind, liegen dort die Alligatoren rum. Ansonsten - keine Kurve, immer nur geradeaus auf über 50 Meilen. Ganz schön langweilig. Dann waren wir zwei Tage auf Marco Island. Sehr schön, sehr ruhig, wieder toller weißer Sandstrand, Frauchen hat herrliche Strandläufe gemacht. Temperaturen wurden wärmer. Ausflug in die Everglades, mit Bootsfahrt. Dabei viele Delphine, Fischadler und vor allem Pelikane gesehen. Die weißen Pelikane sind genauso wie die Menschen "Snowbirds" - sie kommen im Winter von den nördlicheren Gefilden runter nach Florida, um dort im Warmen zu überwintern. Die braunen sind die in Florida Heimischen - ich bin immer wieder fasziniert, wie sie so auf diesen Pfosten thronen:




 
Die nächsten zwei Tage waren eigentlich nur auf der Straße - 200 km runter nach Key West, am nächsten Tag wieder hoch nach Miami. Inzwischen ein Temperatursturz erst auf 16 Grad, anm nächsten Tag auf 14 Grad. Hört sich nicht schlimm an im Vergleich mit deutschem Winter, aber es gab eisigen und starken Wind dazu, plus die feuchte Luft. Also wirklich ungemütlich. Ich habe mich eigentlich nur für die Fotoshootings rausgewagt. Hier erstmal der Blick von unserem Hotelzimmer in Key West (wenn man dort direkt übers Meer weiterfährt, ist der nächste Stopp Kuba).




Dann zwei Impressionen vom schönsten Strand auf den Keys, Bahia Honda. Zwei Erkenntnisse: erstens muss ich an meinen Selfies noch üben, und zweitens - auch wenn man ein paar Meter vom Meer entfernt sitzt, sollte man die Wellen im Auge haben. Direkt nach dem "Klick" kam eine Riesenwelle, Frauchen hat mich gerade noch aufgeschnappt, sonst hätte ich getrieft ...













Dann kamen noch 4 fetzige Tage in Miami (ähem, Iwan will nicht, dass ich hier nur Neid erwecke mit Ocean Drive, leckerem Freßchen direkt am Strand im Liegestuhl serviert, Frühstück draußen in einem tropischen Garten ...). Deswegen nur noch drei Shoots, einmal ein großer Alligator beim nochmaligen Ausflug in die Everglades - da hatte es übrigens mollige 8 Grad, kein Wunder, dass der Bursche sich in der Sonne aufwärmen wollte. Dann wurde es aber gleich wieder heiß in den nächsten Tagen. Frauchen genoß ihre sommerlichen Läufe. Und ich den Blick von unserem Hotelzimmer aus."

 



Na endlich ist er fertig. Was, doch noch nicht? Rückflug wäre so amüsant gewesen?
"Zuerst kamen andauernd SMS auf Frauchens Handy. Flug Miami - Frankfurt verspätet. Scheibchenweise, immer 15 Minuten später. Beim Einchecken dann schon der Hinweis, dass die Maschine aus Frankfurt "wegen des vielen Schnees" verspätet weg kam. Und es auch nach dem Rückflug Probleme mit den Anschlussflügen geben könne. Gut zu wissen für Euch: a) hatten wir einen Anschlussflug, mit 2 Stunden Puffer, und b) ist Herrchen vom Fliegen nicht ganz so begeistert wie Frauchen. Will sagen, er hasst es. Am Gate dann erstmal warten. Plus weitere Verspätung, inzwischen schon statt 17 Uhr 18:45 Uhr. Durchsage "leichte technische Probleme, behoben, beginnen mit Boarding". Hälfte durch, wir noch draußen. Boarding unterbrochen. Durchsagen "wissen nicht warum, wohl technische Probleme". Nach 10 Minuten gings weiter. Abflug dann doch schon um 19:20 Uhr. Frauchen hatte sich schon vom Anschlußflug geistig verabschiedet, Herrchen hoffte noch. Der sollte 10 Uhr gehen, wir landeten 9:30 Uhr. Durchsage kurz vorher, welche Anschlußflüge alle umgebucht waren. Nürnberg natürlich nicht genannt. Nach Landung sofort SMS da, wir auch umgebucht, auf 13:05 Uhr. Warten. Am Gate in den Bus steigen. Fahren, fahren, fahren. Wir wollten ja eigentlich nicht mit dem Bus nach Nürnberg! Da, an der vorletzten Außenparkposition hielt der Zubringerbus. Linkes Triebwerk offen, zwei Mechaniker fuhrwerkten drin rum. Ah ja. Teils wurden die Gesichter im Bus blass ... dann Handwerker Schraubenschlüssel nebenhin gelegt, Gangway hoch. Pilot Gangway runter, zu uns in den Bus. Durchsage "technisches Problem. Versuchen zu reparieren, geht schneller als neue Maschine organisieren. Passagiere dürfen gleich in den Flieger und dort warten". Also wir dann hoch in die eiskalte Maschine, warten. Irgendwann Durchsage "wir scheinen (!!!!) das Problem repariert zu haben. Nun noch Probelauf, wenn´s gut klingt, fliegen wir". Klang anscheinend gut, denn wir sind geflogen. Fragt aber nicht, wie große Herrchens Lust auf erneute Flüge ist."
Tja, Fozzie, da habe ich eine schlechte Nachricht für Herrchen: Freitag muss er schon wieder in den Flieger, Richtung Mallorca. 10 km-Lauf .. und diesmal fahre ich mit, nicht so ein geschwätziger, sich in die Fotos drängelnder kleiner Bär!
Bis bald
Euer Iwan