Freitag ging es wieder nach Salzburg. Nun schon zum dritten Mal, ich hatte Frauchen wieder für den Panoramatrail angemeldet:
Um 12 Uhr dann Abholung der Startunterlagen. Für 20 Euro gibt es jedes Mal ein gut gefülltes Startersackerl - auf dem Foto fehlt noch die Soft Flask, die Frauchen gleich Trailbirdie schenkte. Auch ein sehr nettes Kennenlernen, ich habe mir gleich viele Tipps von dieser erfahrenen Trailläuferin geholt!
Dann noch schnell Mittagessen, und zum genau 5 Minuten ausruhen ins Hotel. Ich habe schon gemerkt, wenn ich Frauchen nicht beaufsichtige, dann klappt das alles nicht ... Nun die Frage der Kleiderwahl. Frauchen ist ja bekanntlich erstens verfroren, zweitens noch die Temperaturen von Mallorca gewöhnt und drittens zieht sie sich eh lieber zu warm an. Als wir uns dann in der Lobby mit Manu und André trafen, fing Frauchen gleich mal prophylaktisch an zu frösteln ... Im Schnellschritt durch die Gassen der Altstadt, Richtung Kapitelplatz, wo der Start ist. Und dort wieder anstehen für das nervöse Ich-muss-gleich-nochmal-auf-die Toilette, was sie sich fürstlich mit 50 Cent bezahlen lassen. Ich habe derweil mit den anderen den Startern des Festungslaufs zugeguckt, bei dem auch Astrid (= Trailbirdie) mitmachte. Hochachtung. Nachdem diese weg waren, folgte die Startaufstellung für den Panoramatrail. Runde 7,5 km mit 205 Höhenmetern, erst eine Runde um den Dom auf Kofpsteinpflaster, dann Richtung Holzmeisterstiege und den vielen Stufen. Ich hatte Frauchen zwar gesagt, weit hinten aufstellen, aber dass sie mich so wörtlich nahm und dann gleich mal als Letzte der 169 gemeldeten Teilnehmer auf die Strecke ging, ließ mich doch Übles befürchten. 2014 hatte sie 54,x min. gebraucht, 2015 55,x min. Und ich hatte eigentlich nach dem vielen Treppentraining auf Mallorca auf eine gute Zeit gehofft ...
Und die kam dann auch, ich hätte ruhig bleiben und das Pfotennagel-Kauen sein lassen können. Frauchen rollte das Feld von hinten auf, insgesamt 45 Teilnehmer hat sie noch überholt, es lief von Anfang rund und leicht, meinte sie. Und hätte einfach nur Spaß gemacht. Bis auf die Treppen und einen Anstieg (sehr matschig, querfeldein, steil) ist sie alle Anstiege gelaufen, im Gegensatz zu den letzten Jahren. Und hat die Aussichten vor allem in die teils schon tief verschneiten Alpen sehr genossen.
Das ist ja gerade das Tolle an diesem Trailrun: der Kontrast von Start / Ziel in der Altstadt, dazwischen Wald- und Parkpassagen mit herrlichen Bergaussichten und teils dem Gefühl, man läuft an einer Alm entlang. Auch alle Helfer / Streckenposten sind hochmotiviert und freundlich. Einzig einige Spaziergänger machten den Eindruck, sie ärgerten sich über die Läufer und machten sich absichtlich breit. Aber egal, alles wurde rasant umkurvt. Der für Frauchen übelste Teil ist dann bei km 5,5, da geht es direkt vor der Festung rechts runter, extrem steil. Nur Fliegen ist schöner. Geschätzte 35 % Gefälle.Und dann wieder hoch, nur noch das Stück durch die engen Gassen. Halt, was ist das? Ja, tatsächlich, ein Rotlichtetablissement (das älteste der Stadt, wie wir später erfuhren). Weiter ging´s, Frauchen hoffte noch, die 50 min. zu knacken. Ich stand schon parat, um aufzuspringen. Klappte gut, und dann haben wir gemeinsam gefinisht. Und ich habe mir die sehr schöne Finishermedaille umhängen lassen.
Leider doch über 50 min. aber immerhin knappe 5 min.besser als letztes Jahr! Und nur 1 min. hinter Manu ...
Platz 102. von 147 Finishern, Platz 35. von 66 Damen und 10. der Altersklasse, 50:36,9 genau.
Auch Manu und André waren gut ins Ziel gekommen, Astrid lief ja 2 Runden und dann noch hoch in die Festung. Wir sahen sie erst beim Abendessen, wo wir alle gemütlich beisammen saßen und uns Schnitzel, Kärntner Nudeln und Kaiserschmarrn gönnten!
Jetzt muss ich mich aber erst einmal ausruhen. Ihr wollt noch etwas über mein Treffen mit Pauline erfahren? Da muss ich Euch enttäuschen, ein Gentlebär wie ich genießt und schweigt ...
Bis bald Euer Iwan