Montag, 24. Oktober 2016

Aller guten Dinge sind 3: Salzburg Trailrunning Festival

Hallo Leute,

Freitag ging es wieder nach Salzburg. Nun schon zum dritten Mal, ich hatte Frauchen wieder für den Panoramatrail angemeldet:

Diesmal war das Auto sehr voll; meine Kumpels Trello und Fozzie fuhren auch mit, weil wir ja als Rahmenprogramm ein Meet&Greet mit Pauline Läufbär und ihrem Bruder Paddington geplant hatten. Die Anfahrt war der reinste Horror, es schüttete bis kurz vor der Grenze. Ich sah schon alles im wahrsten Sinne ins Wasser fallen, aber in Salzburg hörte es auf zu regnen. Das berühmte Wetterglück von Manu hielt - schon am Samstag schöner Sonnenschein, Sonntag dann sogar Föhn. Manu (bekannt unter Laufwelt), André und ihre Bären trafen wir dann schon am Samstag zum Frühstück, da sie dieses Jahr auch im nh Hotel wohnten. Dann wollten meine Menschen noch - wie jedes Jahr vor Startnummernabholung - auf den Kapuzinerberg und ein bißchen durch Salzburg bummel. Weil ich das alles schon kannte, habe ich mich im Hotel ausgeruht (ich musste mich ja schließlich auf meine Coaching-Aufgabe vorbereiten!) und zugunsten Fozzies verzichtet. Und was macht der Depp, Entschuldigung? Lässt Frauchen schön auf den Kapuzinerberg hochtraben, lässt sie schon mal auf die Festung bzw. zum Aussichtspunkt auf dem Mönchsberg hochlaufen ... ja, kann man das denn glauben? Da war sie ja schon müde, bevor das Rennen startete!














Um 12 Uhr dann Abholung der Startunterlagen. Für 20 Euro gibt es jedes Mal ein gut gefülltes Startersackerl - auf dem Foto fehlt noch die Soft Flask, die Frauchen gleich Trailbirdie schenkte. Auch ein sehr nettes Kennenlernen, ich habe mir gleich viele Tipps von dieser erfahrenen Trailläuferin geholt!


Dann noch schnell Mittagessen, und zum genau 5 Minuten ausruhen ins Hotel. Ich habe schon gemerkt, wenn ich Frauchen nicht beaufsichtige, dann klappt das alles nicht ... Nun die Frage der Kleiderwahl. Frauchen ist ja bekanntlich erstens verfroren, zweitens noch die Temperaturen von Mallorca gewöhnt und drittens zieht sie sich eh lieber zu warm an. Als wir uns dann in der Lobby mit Manu und André trafen, fing Frauchen gleich mal prophylaktisch an zu frösteln ... Im Schnellschritt durch die Gassen der Altstadt, Richtung Kapitelplatz, wo der Start ist. Und dort wieder anstehen für das nervöse Ich-muss-gleich-nochmal-auf-die Toilette, was sie sich fürstlich mit 50 Cent bezahlen lassen. Ich habe derweil mit den anderen den Startern des Festungslaufs zugeguckt, bei dem auch Astrid (= Trailbirdie) mitmachte. Hochachtung. Nachdem diese weg waren, folgte die Startaufstellung für den Panoramatrail. Runde 7,5 km mit 205 Höhenmetern, erst eine Runde um den Dom auf Kofpsteinpflaster, dann Richtung Holzmeisterstiege und den vielen Stufen. Ich hatte Frauchen zwar gesagt, weit hinten aufstellen, aber dass sie mich so wörtlich nahm und dann gleich mal als Letzte der 169 gemeldeten Teilnehmer auf die Strecke ging, ließ mich doch Übles befürchten. 2014 hatte sie 54,x min. gebraucht, 2015 55,x min. Und ich hatte eigentlich nach dem vielen Treppentraining auf Mallorca auf eine gute Zeit gehofft ...
Und die kam dann auch, ich hätte ruhig bleiben und das Pfotennagel-Kauen sein lassen können. Frauchen rollte das Feld von hinten auf, insgesamt 45 Teilnehmer hat sie noch überholt, es lief von Anfang rund und leicht, meinte sie. Und hätte einfach nur Spaß gemacht. Bis auf die Treppen und einen Anstieg (sehr matschig, querfeldein, steil) ist sie alle Anstiege gelaufen, im Gegensatz zu den letzten Jahren. Und hat die Aussichten vor allem in die teils schon tief verschneiten Alpen sehr genossen.



Das ist ja gerade das Tolle an diesem Trailrun: der Kontrast von Start / Ziel in der Altstadt, dazwischen Wald- und Parkpassagen mit herrlichen Bergaussichten und teils dem Gefühl, man läuft an einer Alm entlang. Auch alle Helfer / Streckenposten sind hochmotiviert und freundlich. Einzig einige Spaziergänger machten den Eindruck, sie ärgerten sich über die Läufer und machten sich absichtlich breit. Aber egal, alles wurde rasant umkurvt. Der für Frauchen übelste Teil ist dann bei km 5,5, da geht es direkt vor der Festung rechts runter, extrem steil. Nur Fliegen ist schöner. Geschätzte 35 % Gefälle.Und dann wieder hoch, nur noch das Stück durch die engen Gassen. Halt, was ist das? Ja, tatsächlich, ein Rotlichtetablissement (das älteste der Stadt, wie wir später erfuhren). Weiter ging´s, Frauchen hoffte noch, die 50 min. zu knacken. Ich stand schon parat, um aufzuspringen. Klappte gut, und dann haben wir gemeinsam gefinisht. Und ich habe mir die sehr schöne Finishermedaille umhängen lassen.


Leider doch über 50 min. aber immerhin knappe 5 min.besser als letztes Jahr! Und nur 1 min. hinter Manu ...
Platz 102. von 147 Finishern, Platz 35. von 66 Damen und 10. der Altersklasse, 50:36,9 genau.

Auch Manu und André waren gut ins Ziel gekommen, Astrid lief ja 2 Runden und dann noch hoch in die Festung. Wir sahen sie erst beim Abendessen, wo wir alle gemütlich beisammen saßen und uns Schnitzel, Kärntner Nudeln und Kaiserschmarrn gönnten!




Und dabei waren wir uns alle einig - toller Lauf, wir sehen uns 2017 wieder hier. (Dass ich sowieso dafür bin, ist ja klar: denn neben zwei Kaiserschmarrn ist auch noch eine komplette Sachertorte für mich abgefallen!).

Jetzt muss ich mich aber erst einmal ausruhen. Ihr wollt noch etwas über mein Treffen mit Pauline erfahren? Da muss ich Euch enttäuschen, ein Gentlebär wie ich genießt und schweigt ...

Bis bald Euer Iwan




Sonntag, 16. Oktober 2016

Viele Trainingskilometer auf Mallorca

Hallo Leute,

meine "digitale Null-Diät" ist endlich zu Ende, Frauchen ist wieder da. Leicht lädiert zwar, aber dazu später mehr. Wer die ganze Schändlichkeit nicht mitbekommen hatte: meine Menschen waren 2,5 Wochen auf Mallorca, und ich durfte nicht mit! Der Höhepunkt der Fiesheit: sie haben sich mit Manu, André und Pauline Laufbär getroffen, an der Playa de Palma ... den Fotobeweis habe ich mir ungläubig angeschaut. Da hält Frauchen sogar Paulines Pfote! Und Pauline extra fein herausgeputzt, weil sie dachte, ich hätte vielleicht doch in allerletzter Minute die Reiseerlaubnis erhalten ...
Schwamm drüber. Ich rege mich über so etwas gar nicht mehr auf, ich räche mich - mit einem knallharten Trainingsplan. Ankunfts- und Abreisetag mitgerechnet, war Frauchen 17 Tage in Port d´Alcudia. Macht 17 Trainingsläufe. Bitte schön keiner unter einer Stunde Dauer, es sei denn, ein Tempolauf (hat sie zweimal gemacht, die waren beide jeweils rund 45 Minuten). Mindestens 3 lange Läufe. Plus - gut für die Pomuskulatur und als Vorbereitung auf die vielen Stiegen beim Salzburger Trailrun-Festival - jeden Tag mindestens zweimal per Pedes in den 8. Stock zu ihrem Zimmer.
Und was soll ich sagen - Frauchen hat alles durchgezogen. Insgesamt 4.624 Stufen hochgelaufen, verständnislose bis fassungslose Blicke der Touris inklusive, die am Aufzug warteten ...
Und sogar vier lange Läufe gemacht, die ich Euch hier vorstellen möchte (zum Nachlaufen für die, denen immer-nur-am-zugegeben-sehr-schönen-Sandstrand-entlang-laufen zu langweilig wird):

1. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca - Alcanada - Golfplatz - Richtung Coll Baix
Dauer rund 2 Stunden
Am Strand entlang Richtung Hafen, dann die Straße hoch nach Alcanada. Dort durch Alcanada durch, am Golfplatz auf die Promenade bis zu deren Ende. Dort immer am Zaun entlang auf kleinem Trampelpfad, der schnell trailig wird. Durch eine kleine Bucht klettern, dann steil den Berg hoch auf breitem Weg. Dort Richtung Coll Baix weiter auf Trailpfad, immer oberhalb der Steilküste, herrliche Blicke auf die Bucht von Alcudia. Aber Achtung, die Laufschuhe sollten schon griffige Sohlen haben (Frauchen hatte dummerweise nicht die Trailschuhe dabei, deswegen kehrte sie dann nach etwas über 1 Stunde um, weil der Pfad immer steiniger wurde). Man kann entweder bei einer Leiter über einen Zaun umkehren und auf gleichem Weg zurück (immer noch tolle Ausblicke), oder weiter zum breitem Fahrweg Richtung Coll Baix (siehe Tour 2).






Frauchen kehrte um und legte dann in Alcanada noch ein bißchen Treppentraining ein - die haben so schöne, ca. 200 bis 300 Meter lange Treppen bergauf, da brennen die Oberschenkel! Aber ich sage nur "Strafe muss sein, wer mich zuhause lässt ..."

2. Tour - Bon Aire - Coll Baix
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 200
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Richtung Coll Baix die kleine Straße hinein, erstmal 15 Minuten nur leicht bergauf. Ab Waldrand dann auf breitem Fahrweg immer weiter bergauf/bergab Richtung Sattel, am Golfplatz entlang, schöne Ausblicke auf Meer und Berge. Zum Schluss noch mal  steiler nach oben zum Coll. Achtung: da es dort auch zu einem "Geheimtipp-in-jedem-Reiseführer"-Strand heruntergeht, und es keine Hinweise auf die Wegbeschaffenheit gibt, versuchen immer wieder Touristen, mit dem Auto bis fast dorthin zu fahren. Die Schlaglöcher auf dem Weg sind inzwischen teils 40 cm tief! Und ab Mitte Oktober ist Jagdsaison, für das eigene Sicherheitsgefühl sollte man sich bunt anziehen. Ansonsten ist es eine wunderschöne Laufstrecke, mit Rebhühnern und wilden Ziegen und ganz viel Natur. Auf dem Rückweg direkt nach Erreichen des Asphaltstraße gleich links nochmal steil hoch - fordert die müde Beinmuskulatur, und bringt herrlichen Blick auf die Bucht von Pollenca.

3. Tour - Port d´Alcudia, Hotel Ciudad Blanca zum Puig San Marti
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter 245
Vom Hotel aus am Kanal entlang Richtung Hotelanlage Bellevue. Durch, auf Fahrweg. Rechts ab, Berg leicht hoch, nach der Linkskurve rechts ab und nach kurzem steilen Anstieg die Landstraße überqueren. Nochmal kurz und knackig hoch, dann in Auf und Ab durch den Wald. Rechts kommt nach einer Weile ein asphaltierter Weg, den hoch. Und nochmal tief Luft holen, denn der ist richtig steil. Auf rund 1,4 km geht´s gefühlt senkrecht hoch. Das Schöne: man kommt ja von hinten aus dem Wald, also keine Ausicht. Und dann auf einmal oben bei den Sendemasten
eine atemberaubende Aussicht auf zwei große Buchten, den Berg dazwischen, ganz Port d´Alcudia liegt zu Füßen. Die Plackerei lohnt sich.


Runter geht´s dann natürlich einfacher als hoch, einfach rollen lassen. Wer mag, kann unten erstmal noch nach rechts den Waldweg weiterlaufen und dann erst umkehren ...
Übrigens, sowohl diese als auch Tour 2 sind zwei Standard-Laufstrecken für Frauchen. Und dieses Jahr war sie bei beiden jeweils gut 2 Minuten schneller auf dem Gipfel als in den Vorjahren ...




4. Tour - neu im Repertoire - Halbinsel Sa Victoria
Dauer ca. 1,5 Stunden, Höhenmeter ca. 300
Mit dem Auto nach Bon Aire, dort gleich am Parkplatz rechts beim Ortseingang parken.
Dann aber geradeaus durch Bon Aire durch - und bitte nicht wie Frauchen gleich beim ersten Gullydeckel stolpern und auf das abschüssige Trottoir fallen ... Tut weh, bringt Blutergüsse und ist einfach nur peinlich (weil sie sich direkt vor einem entgegenkommenden Läufer hingelegt hat).
Dann immer der Straße nach, Ausschilderung Ermita de Sa Victoria. Schnell ist man am Meer, oberhalb vom Meer, sehr schöne Aussicht auf die Bucht von Pollenca und gegenüber auf die Halbinsel Formentor. Erst geht´s nur auf und ab, dann nur noch in Serpentinen bergauf. Oben bei der Kirche und dem Mirador schöne Aussicht (wenn nicht, weil Nationalfeiertag, so viele Touristen und Einheimische mit ihren Autos dort gewesen wären ...). Kurz die Straße wieder herunter, und dann nach rechts auf einer fast unbefahrenen Straße Richtung militärischem Sperrgebiet laufen. Das geht rund 2 km einfache Strecke, man kommt sich angesichts der Steilküste, dem Wald und den tiefen Bergeinschnitten sowie den hoch-und-runter-Serpentinen fast wie im Gebirge vor. An der Sperre dann umkehren und zurück auf demselben Weg. Bonus: diverse wilde Ziegen und viel Vogelwelt zum Schauen.

Ansonsten bin ich froh, dass Frauchen gut wieder da ist. Pulswerte hat sie leider keine mitgebracht, weil der dumme Pulsmesser gleich am ersten Tag seinen Geist aufgegeben hat. So kann ich nur die gelaufenen Zeiten und Strecken analysieren. Und dass sie - trotz opulentem Frühstücks- und Abendessenbuffet - nicht zugenommen hat. Also denke ich mal, sie ist in Form für Salzburg!

Bis dahin Euer Iwan