Dienstag, 14. März 2023

Zwei so gegensätzliche Worte mit "U"

Hallo Leute,

es gibt ja viele Worte, die mit U beginnen. Unfug, Unterhaltung, Urlaub .... apropos Urlaub: eigentlich würden Frauchen und ich gerade Koffer packen. Morgen sollte es nochmal auf unsere Lieblingsinsel gehen, für 5 Tage. Mit Oma, sie war seit dem coronabedingt abgebrochenen Urlaub 2020 nicht mehr dort. Inzwischen hat sie zwei weitere Oberschenkelhalsbrüche und einen Lendenwirbelbruch hinter sich, ist 85, und hat sich bewunderswert immer wieder zurückgekämpft. Bergwanderungen wie früher wären nicht drin, aber "Spaziergänge" bis zu 20 km hatte sie schon vor. Der Knackpunkt wären die Wanderstöcke als Stütze gewesen - die dürfen nicht mit an Bord, auch nicht im Handgepäck, mit Krücken oder Rollator wie hier wollte sie aber nicht gehen. Also ausgetüftelt: Bis zum Check In-Schalter mit den Stöcken, dann in den Koffer damit, durch die Sicherheitskontrolle bis zum Gate und in Palma durch die langen Gänge (Band!) bis zur Kofferausgabe würde es wohl gehen, zur Not könnte sie sich auf Frauchen stützen.

Eifrig das Wetter dort verfolgt und sich gefreut, dass es sich nach dem Schnee- und Sturmchaos letzte Wochen und auf mollige 20 Grad und Sonne drehte. Ich hatte Frauchen außerdem für die 10 km in Palma angemeldet, das Training dafür verlief bestens.

Tja, bär denkt, das Schicksal lenkt. Die ganze Zeit waren wir latent in Sorge, dass nicht Oma wieder stürzt und der Urlaub kippt. Nein, das nicht. Dafür legte Frauchen einen filmreifen Slapstick-Unfall hin. Online-Workshop mit knapper Pause, mit vollem Glas durch den Flur zurück zum Laptop geeilt, gestolpert, "bloß nicht die Cola light auf den Teppichboden verschütten" und daher wildes Rumfuchteln / Versuch des Ausbalancierens. Was beschleunigt mit voller Wucht an einer Türrahmenkante endete ... man sieht wirklich Sternchen, meinte Frauchen. Die erstmal keine Luft kriegte. So nach und nach stellte sich heraus: schwere Rippenprellung seitlich, hinterer Rücken. Heute, 5 Tage später, kann sie immerhin wieder sitzen und tippen. Die ersten Tage ging gar nichts. Außer flach daliegen und versuchen, nicht zu atmen. Jedenfalls nicht zu tief. Nicht zu husten. Nase putzen ergab Schmerzensschreie. Socken anziehen war sehr sehr lustig anzuschauen. Selbst Herrchen kapierte irgendwann, dass die Hausarbeit, das Kochen usw. erstmal an ihm hängenblieb. Nicht aus Faulheit, sondern weil einfachste Bewegungen schlichtweg unmöglich waren!

Das war dann das "U" aus "Unfall". Keine Chance, morgen zu fliegen. Frauchen kann weder schmerzfrei gehen, noch etwas heben, schon gar keine Koffer aufs Band oder ins Mietauto. Sie könnte Oma nicht stützen. Und laufen - naja, da muss sie wohl auch mehrere Wochen aussetzen. Ihre Laune und Gereiztheit deswegen könnt Ihr Euch vorstellen!

Also Hotel und Mietwagen storniert, und Flug auf Herbst verschoben (Geld zurück oder Gutschein gibt es leider nicht mehr, nur Umbuchung). Dann wollen wir Mallorca erneut angehen. Nachdem sie alles storniert hatte, und wegen der Schmerzen und der langwierigen Genesungs-Aussichten war sie dann so deprimiert, dass sie mit niemanden reden wollte, keine Telefonate, gar nix. Selbst ich konnte sie nicht trösten.

Jetzt drückt mal bitte alle Daumen und Pfoten, dass sie schneller als prognostiziert wieder fit wird. Sonst suche ich mir glaube ich für die Genesungszeit eine andere Unterkunft ...

Bis dahin, Euer Iwan




 

Samstag, 4. März 2023

Definiere "Obstkuchen"

Hallo Leute,

letzte Woche war Frauchen auf einem Familiengeburtstag eingeladen. Kaffe & Kuchen. Der Schwager sollte Kuchen besorgen und fragte Herrchen, was Frauchen denn so möge. "Obstkuchen" "Was für welchen?" "Egal, Hauptsache Obst ist drauf!" So sprach Herrchen. 

Dann an der Kaffeetafel die feierliche Enthüllung: 3 verschiedene Sorten Käsekuchen. Hasst Frauchen. Ein Stück Käsesahne. Hasst Frauchen. 1 Stück Mohn (wäre zur Not gegangen) mit ganz viel Käsekuchen. Also auch nix. Hoffnungsvoll das letzte Stück beäugt: Schwarzwälder Kirsch. 

Frauchens Gesicht war sehenswert, ich lache jetzt noch. Isst sie zwar, aber ist jetzt nocht gerade ihre Lieblingstorte. Auf die Frage, was das denn mit "Obstkuchen" zu tun habe (ich betone: "Obst" und "Kuchen"), meinte der Schwager "da ist doch eine Kirsche drauf, oder?".

Irgendwie kann Frauchen gar nicht glauben, dass die Bäckerei so gar keinen Obstkuchen hatte. Gut, dass es aktuell keinen Erdbeerkuchen gibt, oder Zwetschgendatschi, ist klar. Aber Apfelkuchen hat doch jeder, oder? Und Frauchen bekam halt mal wieder bestätigt, dass sie schnäubig ist. Ein finicky eater. Gnäschig. Wählerisch. Kennt Ihr noch andere Worte dafür?

Bis bald Euer Iwan


Donnerstag, 16. Februar 2023

Auch in der Sonne kann es kalt sein

Hallo Leute,

da bin ich wieder. Zurück aus dem Mallorca-Urlaub. Dieses Jahr durfte ich endlich mal wieder auf meine Lieblings-Insel. Obwohl, als ich die Wettervorhersage sah, wollte ich doch lieber hierbleiben ... aber nix da, Frauchen meinte, "Iwan, mitgefangen, mitgehangen". Nur so mal ganz nebenbei: bis Mitte Januar war es ein extrem warmer Winter auf Mallorca. Dann kam der große Schneefall. Die Woche bevor wir ankamen war wieder warm und sonnig. Und seit unserem Rückflug ist es dort auch wieder warm und sonnig. Bei uns dagegen ... 

Samstag, den 4.2., sollte es losgehen. Ankunft in Palma 13:35 Uhr laut Flugplan. Auf den Koffer warten, Mietwagen einsammeln, dann runde 50 min. Autofahrt zum Hotel, einchecken, umziehen - da sollte doch noch eine schöne Nachmittagslaufrunde möglich sein in Port d´Alcudia. Schließlich wollte es Frauchen ausnutzen, es sollte der letzte warme Tag vor dem neuerlichen Kälteeinbruch sein. Warum ich das so ausführlich erzähle? Könnt Ihr Euch doch sicher denken, grummel ...

Abflug: 75 min. Verspätung. Koffer: ließ ewig auf sich warten. Ärger bei der Mietwagenabholung, Frauchen wollte sich nicht die kleinste Wagenklasse andrehen lassen und diskutierte eifrig auf Spanisch mit dem Angestellten, bis der entnervt ein größeres Modell ohne Aufpreis rausrückte (ähem, Frauchen stellte später fest, sie hatte was verwechselt und dieses Mal tatsächlich die kleinste Klasse gebucht...), dann ging der Vertragsdrucker kaputt. Im Hotel hechelnd angekommen und dann standen schon dieselben eitlen Fatzkes beim Einchecken vor ihr, die schon beim Check-In in Nürnberg unangenehm auffallend direkt vor uns standen. Mallorca ist zwar keine große Insel, aber so klein? Inzwischen war es schon viertel vor 5, also musste ein neuer Rekord her: 7 min vom Losrollen mit Koffer an der Rezeption aufs Zimmer, Koffer öffnen, Laufsachen rauswühlen, umziehen oder wieder loswetzen - die 20 Grad noch genießen. Der erste Lauf nach 4 Monaten wieder auf den schönen bekannten Wegen am Meer oder durch die Felder!

Tja, alle Details zum Wetter erspare ich Euch. Exemplarisch nur der Donnerstag, mit einer Wanderung hoch zur Festung Alaró verbracht:


Insgesamt 2 Tage Starkregen, 4 Tage Sturm, nur 2 Tage insgesamt Windstille und damit vor dem eisigen Lüftchen verschont sein .... ich habe mich erst am drittletzten Tag überhaupt aus dem Hotelzimmer getraut. Frauchen war natürlich jeden Tag laufen und bis auf einen Tag auch jeden Tag wandern. Samstag habe ich sie dann beschwätzt, mich auf eine "kleine" Wanderung auf einen "kleinen" Hügel mitzunehmen, den Puig de Cornador direkt vor dem Atalaya. Hier ein paar Impressionen:















Was Ihr nicht seht: Frauchen hat fast geheult. Denn wir wurden andauernd von Trailrunnern überholt oder sie kamen uns entgegen. Training für das Rennen dort dieses Wochenende. Und Frauchen war deswegen traurig, weil sie im aktuellen Trainingszustand diesen Anstieg nicht hochlaufen kann .. aber das kommt wieder! Jawoll, wofür hat sie mich als Coach ...

Ansonsten kann ich nur noch ein Highlight (lustig für mich, nicht so für sie) berichten: Mittwoch wollte sie die rund 16 km Runde Alcanada - am Golfplatz entlang - Pfad am Meer entlang Richtung Coll Baix, - Rückweg über den Waldweg und dann über Alcudiá zurück zum Hotel wandern. Es hatte maximal 9 Grad. Hinter dem Hundestrand, vor dem Einstieg zum Pfad am Golfplatz entlang ist ein Zufluss zum Meer. Im Herbst und auch sonst immer ausgetrocknet. Dieses Jahr leider nicht. Voll mit abgerissenem Seegras. Nicht zu Umlaufen. Umkehren wollte Frauchen nicht. Also Schuhe und Socken ausgezogen, bibbernd durch das knöchelhohe nasse Wasser / Posidonia-Gemisch getrottet, auf der anderen Seite Schuhe und Strümpfe wieder angezogen. Und sehr stolz auf sich gewesen sein, weil sie diese Herausforderung so tapfer gemeistert hatte. Hahaha. Unterhalb der Fundacion Sa Bassa muss man dann ein kleine Bucht durchqueren. Da liegt auch immer Seegras herum. Sah komplett trocken aus, und war weit genug weg vom Meer ..... dachte Frauchen. Und überquerte zügig. Zwei Schritte ging das gut, die nächsten paar landeten knöcheltief im Wasser. Die Schuhe (alte Trailschuhe, kein Goretex) trieften. Die Socken mussten ausgewrungen werden. Dito die Wanderhose, die trotzdem eiskalt um die Knöchel schlackerte. Nun war guter Rat teuer. Zurück hieß, wieder zweimal durchs kalte Wasser und Posidonia. Vorwärts hieß, rund 2,5 Stunden (landschaftlich sehr schöne) Wanderung noch vor sich. Also in den nassen Schuhen, barfuss, die nassen Socken in den Händen schlackernd wanderte Frauchen dann die geplante Runde. Sei aber ehrlich gesagt sehr ekelhaft kalt gewesen, und wir wundern uns heute noch, dass sie sich keine Erkältung eingefangen hat. 




Beim Rückflug hatte ich dann standesgemäß einen Platz für mich. Komischerweise wollte Frauchen nicht tauschen, sie blieb auf dem Fensterplazu, und ich musste mit dem Mittelplatz vorlieb nehmen. Wobei mich der distinguierte Herr am Gangplatz schon etwas seltsam musterte - ich weiß gar, was der hatte?




So, jetzt geht hier die Saisonvorbereitung weiter. Ich berichte. Und mache auch erstmal einen großen Bogen um jede Waage. Das Hotelbüffet war klasse. Es gab - Lachspizza! Was will bär mehr?

Bis bald, Euer Iwan


Dienstag, 24. Januar 2023

Saisonplanung 2023

Hallo Leute,

irgendwie ist es verhext. Kaum ist Frauchen den einen Infekt los, steht schon die andere Erkältung in den Startlöchern. Also immer wieder mit gezieltem Training aussetzen. Dann fühlt sie sich fit, ich fange wieder mit dem Trainingsplan an ... und bätsch, eine Woche später wieder aussetzen. Dabei habe ich, fürsorglich wie ich bin, so eine schöne Saisonplanung gemacht:

Irgendwie muss ja die neue AK gebührend genutzt und gewürdigt werden. Zwischendurch, wenn es mit dem Training und den Beinchen passt, soll sie am 1. Mai noch den Moritzberglauf hier bei uns absolvieren, und im September, wenn er stattfindet, den Isarlauf.

Ein Schelm, wer denkt, dass ich die Läufe nach der Kässpatzn-, Spinatknödel- und Kaiserschmarrn-Dichte ausgesucht habe ... das ist reiner Zufall! 

Und was habt Ihr so vor dieses Jahr? Ich bin gespannt ...

Bis bald, Euer Iwan



Montag, 16. Januar 2023

Alter ist nur eine Zahl

 Hallo Leute,

ich hoffe, Ihr seid gut ins neue Jahr gestartet. Ich war etwas angesäuert, denn Herrchen hatte uns eine Infektion nach Hause geschleppt, und Frauchen hat sie dann leider in der ersten Januarwoche erwischt. Also kein Training. Dafür Vorbereitung auf die Feier zum 70 Geburtstag einer Tante. Da waren wir eingeladen (jawoll, auch ich!), die Feier war am Samstag in Frankfurt.

Wem Frauchen davon erzählte, kam häufig die Antwort "ach je, wie feiert denn die alte Dame?" oder "das Tantchen" ... Tja nun. Unsere Standardreaktion darauf war: "Die alte Dame / das Tantchen war in den letzten 4 Wochen auf

  • Techno-Silvesterparty
  • Rolling Stones Revival-Konzert
  • Status Quo Konzert
  • Kelly Family Konzert."

So ähnlich war dann auch die Feier. Frauchen traute sich im Gespräch mit ebenfalls 70 jähriger Freundin der Tante kaum zuzugeben, dass sie Frank Sinatra und Sammy Davis junior klasse findet. Denn besagte Freundin meinte nur "Hard Rock" und "Heavy Metal" auf die Frage, was sie so hört. Und wendete sich dann anderen Gesprächsthemen zu ...

Lektion daraus: Alter ist nur eine Zahl. Und heutige 70jährige waren in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts jung. Flower Power, Hippie, Woodstock - nix mit Stützstrümpfen, Corega Tabs und Apotheken Umschau (um mal ein paar Klischees zu bedienen).

Apropos, hatte ich schon erwähnt, dass ich Frauchen zur Feier ihres diesjährigen runden Geburtstags (60) wieder für den Karwendelmarsch angemeldet habe? So als Seniorengymnastik ...

Bis bald, Euer Iwan



Samstag, 31. Dezember 2022

Bizarrer Jahresabschluss: Silvesterlauf in kurz

 Hallo Leute,

letztes Jahr war es ja an Silvester schon warm. Liebt Frauchen (wenn nicht der Gedanke wäre, dass Klimawandel usw und Schaden an Natur ...), sie lief virtuell hier im Marienbergpark, gewertet für den Silvesterlauf Madrid. Heuer hatte ich sie wieder für den virtuellen Madrider Silvesterlauf angemeldet, 10 km zum Jahreabschluss müssen sein. Dann kam aber die Info: der Silvesterlauf Nürnberg findet statt. Also mausgerutscht und sie dort auch noch angemeldet. 

Anscheinend hat sich aber das Madrider Wetter gedacht, "kann ich auch hier". Es waren 15 Grad vorhergesagt. Gestern beim Abholen der Startunterlagen pfiff noch ein eisiger Wind. Das Starterpaket war für 22 Euro sehr sehr übersichtlich. Die Startnummer. Sicherheitsnadeln, wer brauchte. Ein 20-Euro-Gutschein für das sponsornde Sportgeschäft. Heute, trotz der Wärme, keine Getränke auf der Strecke. Keine Medaille. Nada. Egal, ich beriet Frauchen bei der Kleiderwahl (unten kurz, oben zwei Schichten), überzeugte Herrchen, uns zu fahren (damit er mich zum Finish wieder anreichen konnte), und nahm noch eine kleine Flasche Wasser mit. Bär denkt halt mit, so hatte Frauchen als Einzige was auf der Strecke zu trinken und wurde ein paar Mal dafür beneidet.

Es waren rund 450 Starter angemeldet für die 10 km, erstmals fand der Start auch separat vom 5 km-Lauf statt. Los ging es um 12 Uhr, Frauchens Magen knurrte fast lauter als das Startkommando! 12 Uhr ist eine unschöne Startzeit - vorher essen macht vollen Magen, mit Hunger laufen auch nicht gut - Frauchen hat halt vorher eine Banane gemümmelt. Die ersten 3 km liefen sehr schleppend, schwere Beinchen. Dann ging es besser - bis zum frustrierenden Moment der Überrundung. Die Strecke ist einfach: zwei Runden zu je 5 km um den Wöhrder See herum. Und kurz vor und dann nach der Eisenbahnbrücke (bei ca. km 4,5) überholten der 1. und der 2. bei den Männern. Frauchen lief tapfer weiter, sie war ja vor Weihnachten erkältet gewesen, strukturiertes Training nicht drin, Tempotraining schon gar nicht. Ich hatte Zeitziel 1:07;30 ausgegeben, Minimalziel nicht Letzte. 

Bei km 8 läuft man auf der Norikus-Seite am Badestrand entlang (bei den Temperaturen schon fast verlockend ...) und an ca. 100 Weihnachtsbraten, äh, Gänsen, vorbei. Die haben inzwischen keinerlei Scheu mehr vor den Menschen / Spaziergängern / Läufern - Frauchen musste Zickzack durch sie durch auf dem Weg, zwei besonders hartnäckige Exemplare weigerten sich stur, Platz zu  machen ...

Der erste Anstieg hoch zur Eisenbahnbrücke war deprimierend für Frauchen - sie konnte keinen überholen. Jetzt, auf der zweiten Runde, hat sie insgesamt 4 Läufer noch eingesammelt. Runter in einer Rechtskurve, und dann stand ich schon bereit zum Aufspringen. Endspurt (naja, minimale Beschleunigung, würde ich sagen) ins Ziel. Schnell noch das Beweisfoto:


 Mit der gestoppten Zeit war ich dann zufrieden: 1:05, 07 Und noch mehr mit der Ergebnislistenzeit, die ist nämlich 1:05, 03! Und sie ist nicht Letzte geworden! Sondern 127. von 149 Damen, 9. in ihrer AK (ab morgen hat sie eine neue AK!), und immer noch schneller als 21 Herren.

Damit haben wir beide uns unseren Silvester-Nudelsalat redlich verdient. Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich friedlicheres, fröhliches, gesundes Neues Jahr. Feliz Año nuevo. Happy New Year.

Bis nächstes Jahr, Euer Iwan


Sonntag, 18. Dezember 2022

So schnell wird bär abgestempelt

 Hallo Leute,

ich twittere ja seit vielen vielen Jahren. Und seien wir mal ehrlich, jeder auf Twitter träumt davon, dass einer seiner Tweets mal durch die Decke geht ... tja, das ist mir nun auch passiert. Jedenfalls in Relation zu meinen "normalen" Tweets, die - wenn ich Glück habe - so Null bis 5 Reaktionen im Schnitt bewirken. 

Letzten Freitag saß ich also da, hatte meinen "Moin"-Begrüßungstweet abgesetzt und mich mit den üblichen netten Twitter-Bekannten ausgetauscht. Dabei lese ich parallel immer diverse Nachrichtenportale online durch. Alle berichteten von dem geplatzten Aquarium, dem Aquadome in Berlin. Überall stand was von Sachschaden, zwei verletzten Personen, glücklicherweise nicht mehr Verletzte. Nur stand nirgendwo etwas von den Fischen. Also setzte ich kurz nach 8 Uhr diesen Tweet ab:

Schaut mal auf die Anzahl Reaktionen - ich war baff. Und was mich fasziniert hat, was diese vielen Reagierer alles in mich hineininterpretierten. Was sie mir alles an den Kopf warfen ... manchen habe ich geantwortet, manche habe ich ob ihrer Wortwahl gleich mal geblockt. Ich nehme das Ganze als interessantes Experiment, ansonsten würde ich sehr schnell schizophren:

  • ich sei ein Vegetarierer / Veganer, weil ich Mitleid mit den Fischen hätte
  • ich sei ein Fleischfresser, denn ich würde ja Schweine usw. essen, warum ich denn nun Mitleid mit den Fischen hätte
  • es seien ja "nur" Fische, mit denen bräuchte man kein Mitleid haben
  • es gäbe schlimmere Probleme in der Welt
  • ich solle mich auf mein Sushi am Abend freuen
  • ich hätte eine Doppelmoral, weil ich mich nach den Fischen erkundige, aber nicht nach den für Fischstäbchen getöteten Fischen
  • wen würden Fische interessieren, das seien keine Menschen 
  • ob ich blind sei, das stünde doch überall (mit Link) - das war halt Stunden später.

Ich will nicht ungerecht sein, es gab es auch viel Zustimmung. 

Auf jeden Fall habe ich daraus gelernt: jeder interpretiert Worte anders. Und versucht, sein Weltbild dort unterzubringen. Ich kann nur sagen, die wenigstens kennen mich. Oder Frauchen persönlich. Die wissen, wie wir ticken.

Und ganz ehrlich: 1. lasse ich mir nicht die Schnauze verbieten 2. antworte ich höflich, wenn jemand mich auch höflich anschreibt 3. hoffe ich, dass auch mal ein Kaiserschmarrn-/Finisherfoto-Tweet von mir solche Werte erreicht!

Habt noch schöne restliche Adventstage. 

Bis bald,

Euer Iwan