Sonntag, 8. Mai 2022

10 + 19 statt IATF

 Hallo  Leute,

Ihr erwartet hier sicher meinen Bericht über das IATF, Innsbruck Alpine Trail Festival für Frauchen und Kaiserschmarrn für mich. Leider ... wir sind nicht nach Innsbruck gefahren. Keine Angst (oder Freude?), uns geht es gut. Die Entscheidung war vernünftig.

Erstens war Regen angesagt. Frauchen ist nun mal kein Regenläufer. Mit Brille, die auch trotz Käppi dann eine gesprenkelte Weltsicht bietet,ist es schon mal schwer auf wurzeliger Strecke. Und bei einem Streckenabschnitt, in der Sillschlucht, hatte sie richtige Bedenken - schmal, technisch, kurze steile Abschnitte - dass sie stürzt. Und mit Angst, das sage ich als erfahrener Laufcoach, läuft man unsicherer, und verdoppelt so die Gefahr zu stürzen ...

Zweitens, und das ist mindestens genauso wichtig, hat Frauchen ihre Mutter am  Mittwoch aus der Reha abgeholt. Insgesamt 7,5 Wochen war sie nun im Krankenhaus, in der Einzel-Akut-Reha und der "normalen" Reha. Und sie kämpft sich wieder zurück auf die Beine: nach 3 Oberschenkelhalsbrüchen in den letzten Jahren war es dieses Mal ein Lendenwirbelbruch und eine Quetschung im Spinalkanal, nachdem sie den gestürzten Lebensgefährten aufheben wollte. Mit knapp 85 ist sie jetzt erstmal auf den Rollator angewiesen. Daher wollte Frauchen hier für sie da sein, einkaufen usw. Und hewute ist ja schließlich Muttertag, wir fahren gleich wieder hin.

Als Coach hat mich geärgert, dass ich Frauchen auf den Punkt fit gekriegt hatte. Training verlief gut, selbst getapert hat sie bis Mittwoch Abend. Dann fiel die Entscheidung. Ich habe sie dann am Freitag wieder zum Laufen geschickt, und irgendwie wurde sie übermütig ... und statt eines lockeren 6 km Laufes kam ein "lockerer" 10er raus - mit der schnellsten Zeit seit Herbst 2020 (Coronaerkrankung). Hm. Und gestern habe ich sie dann statt beim IATF hier im Reichswald rumtraben lassen, immerhin auch noch mal 19 km mit 200 Höhenmetern. Danach hatte sie müde Beinchen, und ich weine still vor mich hin, wenn ich daran denke, wie gut sie dieses Jahr die 25 km gelaufen wäre ... und wie viel Kaiserschmarrn ich hätte futtern können ...

Bis bald, Euer Iwan