Samstag, 26. Februar 2022

Wage es ja nicht, samstags mittags eine Pizza zu wollen

Hallo Leute,

heute hat Frauchens Schwiegermama Geburtstag. Und da der Weihnachtsbesuch ins Wasser fiel (Danke nochmal für den nicht reparierten Aufzug), wollten sie meine Menschen heute aus dem Pflegeheim für einen schönen Tag zu sich holen. 

Was sie denn essen wolle? Ihr Wunsch: eine Pizza. Ganz einfach eine Pizza mit Schinken. Weil es die im Pflegeheim nicht gibt.Und dann begingen meine Menschen den ersten Fehler. Sie sagten nämlich "kein Problem"! Denn wir bestellen öfter mal Pizza, für uns Bären die große Familienpizza, für die Menschen normale Größe..

Dann begingen sie ihren zweiten Fehler. Sie fragten die Schwiegermama noch, wann Herrchen sie abholen soll - halb drei? Nein, woher denn, natürlich um 11 Uhr! Denn sie wolle mittags die Pizza, und danach zum Kaffee einen Obstkuchen. Am besten Erdbeer oder Himbeer. Also vom Abendessen umdisponiert. Geplant. Der aktuelle "Pizzadienst in Gunst" war gesetzt (Pizza schmackhaft, Lieferung immer pünktlich, alle bestellten auch geliefert - und nein, das ist nicht selbstverständlich hier!).

Freitag später Nachmittag: Frauchen  guckt mal in die Speisekarte, was sie so will. Und dann auf die Öffnungszeiten. Mo - Fr mittags und abends, Sa und So nur abends. Ähhh .... nun gut, wir haben ja noch mehrere Optionen ... das war dann der dritte (Denk)fehler!

Freitag Abend: nach kurzer Diskussion darauf geeinigt, dass - während Herrchen die Schwiegermama holt - Frauchen die gewünschten Pizzen bei einem Italiener ca. 700 Meter von hier bestellt und abholt. 

Freitag Abend ca. 15 min später: Frauchen war eingefallen, dass besagter Italiener samstags Ruhetag hat (denn sie gehen gern dorthin zum Essen). Nun gut, dann eben der Italiener in die andere Richtung, ca. 300 Meter weit, auch abholen, auch recht schmackhaft, es ist aber Glückssache, dass man auch das erhält, was man bestellt hat ...

Freitag Abend weitere 10 min später: Frauchen hat sicherheitshalber nachgeguckt, wann dieser Italiener aufmacht. Samstag: nur abends.

Langsam macht sich etwas Verwunderung breit. Es muss doch Pizzerien geben, die auch samstags mittags offen haben? Also alle eingeworfenen Werbezettel hervorgekramt und studiert, Frauchen parallel im Internet recherchiert. Ergebnis: von sage und schreibe 11 Italienern / Pizzerien macht genau eine Samstag um 12 Uhr auf. Schwiegermama will aber um halb zwölf essen, das sei nun mal ihre Essenszeit.

Freitag späterer Abend: o.k. dann suchen wir mal die Nummer von dem Pizzadienst heraus, bei dem wir nie wieder bestellen wollten, weil zwar superschmackhaft, aber dreimal hintereinander viel zu spät geliefert. Gut, der hat Samstag ab 10 Uhr auf. Plan steht: Herrchen holt seine Mutter, Frauchen bestellt gegen 11 Uhr.

Samstag halb elf: bevor Herrchen fährt, äußert er noch seinen Pizzawunsch: Salami Gorgonzola.

Samstag 11 Uhr: Frauchen hat sich auch eine Pizza rausgesucht, und wählt die Rufnummer. Besetzt.

Samstag 11 Uhr 5: besetzt. 11 Uhr 7: besetzt. 11 Uhr 8: besetzt. Leichte Unruhe macht sich bemerkbar. 

11 Uhr 10 - immer noch besetzt. Frauchen kramt weitere Zettel aus der Versenkung hervor. Ah, prima, da ist einer mit Öffnungszeit die ganze Woche 11 bis 20 Uhr. Schnell über die Speisekarte geguckt, denn die Uhr tickt ... dann angerufen. Freizeichen. Laaaaange Freizeichen. Dann der Anrufbeantworter: "Unsere aktuellen Öffnungszeiten sind ..." Ihr ahnt es sicher. Samstags erst abends.

Leichte Panik macht sich breit. Denn Schwiegermama will nur eines: pünktlich essen. Immer. Basta.

Internet angeworfen. Suchanfrage "Nürnberg Pizzeria jetzt offen". Nicht allzu viele Ergebnisse. Die erste genommen, ca. 4 km entfernt. Prima. Haben offen. Noch besser, liefern. Schnell die Karte überflogen. Warum zum Geier haben die Pizzen Namen? Pizza Cannibal. Pizza Schießmichtot. Warum denn nicht einfach Pizza Salami & Gorgonzola?  In steigender Hektik einfach einmal Schinken, einmal "hatte sie in drei Sekunden schon wieder vergessen" und einmal "scharfe Salami, Gorgonzola und "hab ich auch schon wieder vergessen"" angeclickt. Warum geht das denn nicht weiter? "Mindestbestellsumme 35 Euro". Also schnell noch einen Salat dazu geclickt. Auf "Senden".

11 Uhr 23 - Bestellung abgeschickt. Und dann begann das Warten. Ob es geklappt hat. Ob die Pizzen schmecken. 

11 Uhr 27: Schwiegermutter trifft ein. Herrchen kommt herein und sagt "hier duftet es ja schon nach Pizza, prima, ist sie schon da?" Ich habe mich zweierlei gefragt: erstens, ob es so etwas wie Phantomschnuppern gibt, und zweitens, ob ihm das Nervenwrack aka Frauchen direkt an die Kehle geht. 

Um 12 Uhr kam dann die Pizza. Essbar, Note zwei minus, sehr dicker Teig, Salat naja, das Ganze sehr überteuert. Aber wir waren einfach nur dankbar, dass wir an einem Samstag Mittag überhaupt Pizza anbieten konnten!

P.S. Verträgt sich übrigens im Magen nicht so doll mit dem prima sauren Himbeerkuchen, den es zum Kaffee gab. Aber der Schwiegermama hat es geschmeckt, sie hatte einen schönen Geburtstag. Und nun im Heim was zu erzählen ... Und wir haben gelernt: nie wieder zu versuchen, Samstag mittags Pizza zu bestellen.

Bis bald Euer Iwan




Freitag, 18. Februar 2022

Ferse durchkreuzt Zeitziel beim 2. Lauf zum Eisbär Cup

 Hallo Leute,

wie letzte Woche berichtet, hatte ich Frauchen mit einem Höhen- und Wintertrainingslager auf den 2. Lauf der Eisbär Cup-Laufserie vorbereitet. Es sollten wieder 14 km sein, Ziel war eine Zeit besser als im Januar und letztes Jahr bei den beiden 14 km-Läufen (Mini-Minimalziel), unter 1 Stunde 35 min (O.K.Ziel) und unter 1 Stunde 30 min (Wunschziel).

Für Sonntag waren beste Bedingungen vorhergesagt: Sonne, moderate Temperaturen, schneefreie gut laufbare Waldwege.

Samstags beim Zurückgehen vom Supermarkt auf einmal ein stechender Schmerz von unten in der rechten Ferse. Ohne Fremdeinwirkung, ohne Unebenheit. Den ganzen Tag tat die Ferse weh. Angst. Bange Stunden. Sonntag morgen dann weiterhin Schmerz, aber aushaltbar. Und was macht mein unvernünftiges Frauchen (nicht Nachmachen, ich wiederhole: nicht als Vorbild nehmen!): Zieht die Laufschuhe an und trabt los. Bei jedem Auftritt rechts aua. 14 lange km aua. Wobei sich der Schmerz dann komischerweise nach rechts außen den Fuß entlang verlagerte. Aber sie brauchte ja den Zeitnachweis zum Einmelden, sie will die Bärennadel und das bärige Shirt haben für die ganze Laufserie.

Resultat 1:
1:34,32 für die 14 km. Also akzeptables Ziel erreicht. Kondition hielt super, inklusive Schluss-Spurt,ohne diese bl**e Ferse wäre es wohl schon noch schneller gegangen.
Damit Rang 87 von 120 Startern, AK 12. Peinlich nur, dass die Schnellste bei den Damen (1:12,18) die gleiche Altersklasse wie Frauchen ist ...

Resultat 2:
Ein ziemlich ramponierter Fuß. Auftreten nur unter Schmerzen, Gehen nur auf Zehenspitze möglich. Prachtvoller Bluterguss seitlich am Fuß. Und damit erstmal strikte Laufpause. Ich wiederhole also nochmals: nicht nachmachen. Idiotie.

Heute, 5 Tage später, mit Laufpause und auch nur wenig Herumgehen, sind die Schmerzen weg. Aber ich traue dem Frieden noch nicht so ganz und lasse Frauchen erstmal weiter pausieren. Arzt - geht sie nicht, tue ja nicht mehr weh. Und wäre auch alles aushaltbar. Übrigens, Schmerzmittel nimmt sie nicht. Niemals, außer damals bei den Weisheitszähnen. Aber sonst ist ihr Motto "ist es aushaltbar - dann mache ich weiter!"

Für den 3.Lauf, Mitte März, habe ich sie nur für die 7 km gemeldet. Das waren Zeitgründe. Jetzt wünschte ich mir, es wären doch die 14 km, damit ich einen guten Vergleich  hätte. Mal sehen, ob ich ummelden kann ...

Ich mute Euch kein Foto des Fußes zu. 

Bis bald, Euer Iwan



Sonntag, 13. Februar 2022

"Höhentrainingslager" im Winter

 Hallo Leute,

normalerweise war Frauchen Ende Januar / Anfang Februar immer auf Mallorca, quasi Trainingslager (Wandern und Laufen) bei frühlingshaften Temperaturen. Dieses Jahr hatten wir hoffnungsvoll gebucht, nur damit Eurowings uns wieder einen Strich durch die Urlaubsrechnung machen konnte. Also alles storniert und überlegt, stattdessen an den Achensee zu fahren. Pertisau hat ja wunderschöne Laufstrecken im Sommer (für Frauchen), und wunderschönen Kaiserschmarrn & Kässpatzen (für mich). 

Freitag, den 4.2. ging es los. Erste positive Überraschung: statt des gebuchten Einzelzimmers erhielten wir als Stammgäste ein Upgrade auf einen Palast, mit Doppelbett (also eines für mich, so gehört sich das!), und viel viel Platz. Der Blick aus dem Fenster zeigte schon mal viel Schnee, circa 50 cm tief, und blauen Himmel. Ich  machte es mir mit Kumpel Trello meist am Fenster gemütlich und guckte Berge. Und Schnee. Massenweise Schnee. Denn nach 2 Sonnentagen kamen 24 Stunden Schneefall - danach lagen ca. 80 cm. Hier seht Ihr eine Bank, auf der Frauchen im Sommer durchaus schon öfter Rast gemacht hat, sowie ein Gatter an einem Wiesenpfad, das ihr ohne Schnee bis zur Taille reicht, jetzt bis zum Knie:


 

Unser Blick aus dem Fenster war auch etwas schwieriger:

Mit dem Wandern klappte es auch nicht so toll, weil hohe Lawinenwarnstufe und daher fast alle Wege in die Berge hinein oder auf selbige gesperrt waren. Daher habe ich Frauchen auf lange Läufe hinter zur Gramaialm (bei minus 7 Grad, herrliche Ausblicke auf Lamsenspitze und Sonnjoch, menschenleer früh am Sonntagmorgen) oder Tristenaurunde, dann hoch zur Pletzach- und Gernalm geschickt. Der Schnee war quasi als Wanderweg wie eine Skatingloipe planiert, sodass das Laufen recht gut ging. Nur am Montag, dem Schneitag, war sie auf dem Laufband. Mit sehr abruptem Stopp zwischendurch, als sie gerade im Spurt-Kilometer war - Stromausfall!

Hier noch ein paar Impressionen:






Seufzend machten wir uns dann Mittwoch nach nochmal einer ausgiebigen Laufrunde in der Sonne auf den Heimweg. Ich habe vor allem deswegen geseufzt, weil ich den Kaiserschmarrn, die Kässpatzen, die Spinatknödel etc. vermisse, Frauchen, weil sie gleich wieder arbeiten musste. 

Heute hat sie dann ihren 14 km-Lauf für den 2. Wiener Eisbär Cup gehabt. Und an der Zeit habe ich gesehen - das Höhentrainingslager hat sich ausgezahlt! Mehr dazu im nächsten Post, wenn wir die Gesamtergebnisse haben.

Bis bald, Euer Iwan