Donnerstag, 27. August 2020

Schleichend langsamer

 Hallo Leute,

ich bin frustriert. Dieses Jahr ist wirklich gebraucht, können wir bitte ein neues haben?

Alle Wettkämpfe abgesagt. Und dann noch gesundheitliche Probleme, die gerade mal 3 Virtual Runs über 5 km zugelassen haben. Jedes Mal, wenn es konstant einmal die Woche über die 2-Stunden-Grenze beim langen Lauf hinausgehen sollte, kam etwas dazwischen. Ergebnis: Frauchen trabte eher kürzer und eher langsam durch die Gegend. So gar keine Motivation zu Tempotraining, Intervallen oder Ähnlichem - sie mag es nicht, und ich als Coach hatte keine guten Argumente, sie dazu zu bewegen.

Wir dachten ja auch, sie läuft ungefähr ein 6:30-Tempo bei ihren "normalen" Läufen. Aber irgendwann wurde es mir zu bunt, immer nur die gelaufene Zeit und die Herzfrequenz auswerten zu können. Also habe ich Frauchen bekniet, sich eine Wunder-Uhr mit GPS zum Geburtstag zu wünschen. Als das Teil eintraf, war ich begeistert: Höhenmeter, Distanz, Trainignszonen mit Herzfrequenz - alles, was sich ein bäriger Laufcoach so wünschen kann! Die totale Überwachung, yeah! 

Bis wir die Uhr überhaupt erstmal kapiert und geladen hatten, dauerte es. Erwähnte ich, dass wir Gadget-Dinosaurier sind? Und die ersten Läufe waren demotivierend. Die Uhr nervte: "Du hast zuwenig geschlafen" "Unterfordend" "Aktivitätsziel nicht erreicht" ... na gut, das Gequäke kann man ja ignorieren.

Viel schlimmer war, dass sie viel zu wenig Distanz für die gelaufene Zeit anzeigte. Beziehungsweise zu viel Zeit je km! Musste eine Fehlfunktion sein, Frauchen trabt doch nicht 7:30 min/km! Äh. Doch. Nach Überprüfung bei einem Testlauf mit der Kusine in den Nidda-Auen (sehr malerisch, aber anstrengend, weil Frauchen dauerndes Reden während des Laufens nicht gewöhnt ist) zeigten beide Uhren die gleiche Distanz an. Au weia. daraus habe ich messerscharf geschlossen: dieses langsame Laufen, ohne Tempotraining, macht noch langsamer.

Jetzt ist Schluss mit lustig! Ich habe Frauchen nachdrücklich und eindringlich an die Wichtigkeit der Einhaltung eines Trainingsplans erinnert. Ein Tempolauf pro Woche, ein Lauf als Fahrtspiel, ein langer und einer jst for fun. Darunter mache ich es nicht. Erste Resultate sind nun schon zu sehen, die Wunderuhr zeigt öfter mal wieder eine km-Zeit mit einer 5 davor (o.k. gut, naja, 5:57) an. 

Ich werde weiter berichten.

P.S. Nächste Woche steht wieder ein virtueller Lauf auf dem Programm, 6 km beim dm Frauenlauf Saarlouis. Da kan ich gleich mal sehen, ob es was gebracht hat.

Bis bald Euer Iwan


Dienstag, 11. August 2020

Endlich wieder Berge!

 Hallo Leute,

letzte Woche waren wir für vier Tage am Achensee. Eigentlich hatte ich Frauchen ja für den Pitz Alpine, die 30 km, gemeldet. Aber erstens war ihr das dann mit den ganzen Corona-Regeln zu heikel, und zweitens (ich glaube, das war eher der Grund) hat sie ja noch Trainingsrückstand.

Also - am Donnerstag erst schnell noch einen Geschäftstermin absolviert, dann ging es nach Tirol. Und es wurde immer heißer ... als wir nachmittags in Pertisau ankamen, waren es gut 27 Grad und die Ufer des Achensees überfüllt. Jedes Fleckchen war belegt mit Badegästen, Handtüchern usw. Die Autos parkten kreuz und quer, die ausgewiesenen Parkplätze überfüllt. Und das war erst der Vorgeschmack auf das Wochenende! Menschenmassen, wohin man schaute. Zu den Urlaubern kamen noch die Tagesausflügler aus München und Innsbruck. Nicht mehr schön.Vor allem, dass ein Teil davon anscheinend nicht in der Lage war, seinen Abfall auch wieder mitzunehmen. Nach dem Motto "egal, irgendwer wird es schon wegräumen" wurde viel liegengelassen. So langsam denke ich über eine "Einlasskontrolle" in die Berge nach. Und nur wer nachweisen kann, dass er pfleglich mit der Natur umgeht, darf hin.

O.k. genug gewütet. Auf jeden Fall habe ich Frauchen gleich mal auf die Einlaufrunde geschickt - ca. 100 Höhenmeter, 15 min. hochjapsen, 7 min runter über wurzeligen Weg (Trittsicherheit üben!) und zurück am Seeufer. Zickzack auf der Promenade. Aggressive Radler gegen Fußgänger. Das war´s, die geplante Seeumrundung für den nächsten Tag habe ich daraufhin gestrichen. Und stattdessen folgendes Programm angesetzt:

  • Herrchen: morgens Wanderung, nachmittags baden
  • Frauchen: morgens Wanderung, aber runterlaufen statt Bergbahn und am dritten Tag zusätzlich nochmal 500 Höhenmeter auf den Plumssattel hoch, nachmittags laufen
  • Iwan: auf dem Balkon chillen, und Kaiserschmarrn fassen

Als Laufstrecken hatte ich für Frauchen angesichts der nachmittäglichen Wärme eher waldige Strecken rausgesucht. Wobei sie jeweils rund 5 % langsamer war als letztes Jahr im Herbst. Sie meint, es läge an der Wärme, ich frage mich, ob es am Alter liegt, hehehe.

Lieblingslaufstrecke: in Pertisau Richtung Gaisalm, hoch auf den oberen Seebergsteig, herrlichen Singletrail und dann Wiesenweg zur Pletzachalm, vorbei Richtung Gernalm. Je nach Lust und Zeit dann noch weiter entweder zum Feilkopf oder Plumssattel. Hier ein paar Impressionen (und die Fotos täuschen, der Pfad ist wirklich schmal und recht wurzlig, ich sage ja "Trittsicherheit üben!"):







So, nun sind es noch knapp 3 Wochen, bis wir wieder hinfahren - der Achenseelauf ist zwar abgesagt, aber unser Aufenthalt dort nicht! Neuer Anlauf zur individuellen Seeumrundung ...
 

Bis bald Euer Iwan