Samstag, 21. April 2018

Wird eine Steigung jedes Jahr steiler?

Hallo Leute,

gestern morgen habe ich bei schönstem Hochsommerwetter im April Frauchen auf den letzten langen Trainingslauf vor Innsbruck geschickt. Da haben wir für Berg-/Trailläufe so eine spezielle lange Strecke, von Ziegelstein durch den Wald nach Buchenbühl, das links liegen lassen, weiter mit kurzem heftigen Trailanstieg und dann schnurgerade durch den Wald weiter Richtung Kalchreuth. An einer großen Lichtung abbiegen, dann wieder ein schöner Trailpfad, der eine Schlucht durchschneidet, dann wieder hoch auf holprigem Waldgeläuf, bis man oben auf einem Feldweg vor Kalchreuth herauskommt. Zu dieser Jahreszeit besonders schön, denn neben der herrlichen Weitsicht auf Moritzberg, die fränkische Schweiz sowie ganz Nürnberg von oben hat man viele blühende Kirschbäume. Wenn man sie denn sehen kann vor lauter brennendem Schweiß in den Augen, hehehe.

Eine Runde Ausblick genießen und dann wieder runter, fast den gleichen Weg zurück. Der Haken ist eine langgezogene Steigung, die dann zum Schluss hin immer steiler wird. Schon immer. Aber Frauchen kam gestern nach Hause und meinte, der Anstieg wäre nun noch steiler als in den Vorjahren .... Hm. Und die Strecke sei noch länger als früher. Ah ja. Mal ganz abgesehen davon, dass sie die Strecke wie ein Uhrwerk läuft ( 2016 in 2:21:35, 2017 in 2:21:49, heute in 2:21:22) ... ich bin ja kein Deppenbär, eine Strecke wird nicht so einfach länger und steiler.

Doch, behauptet Frauchen. Das läge an der Erdkrümmung. Und am Klimawandel. Der würde dafür sorgen, dass sich die Verwerfungen immer mehr aufrichten. Und weil sie ja steiler sind, aber die ursprüngliche Distanz wieder erreicht werden muss, wird noch ein Stück eingeflickt. Ja hat man denn so einen Blödsinn schon mal gehört? Was haltet Ihr davon? Glaubt Ihr Frauchens Theorie, oder mehr mir, der sagt, damit will sie nur bemänteln, dass sie sich mit zunehmdem Alter immer schwerer tut? Autsch, weitertippen gefälligst, nicht den Bären hauen!

Bis bald Euer Iwan

Sonntag, 15. April 2018

Grüße von der anderen Seite der Startnummernausgabe

Hallo Leute,

Frauchen und ich sind ja bei vielen Laufwettbewerben gestartet. Dabei bleibt nicht nur die Strecke und die eigene Leistung im Gedächtnis, sondern das "Gesamtpaket". Was gab es für das Startgeld, wie war die Organisation, das ganze Drumherum ... vor allem die Helfer sind hier gefragt. Viele Läufer machen sich darüber gar keine Gedanken - wir ehrlich gesagt bei den ersten Starts auch nicht. Die waren halt einfach da, bei der Startnummernausgabe, als Streckenposten, an den Verpflegungsstellen, im Ziel. Inzwischen ist ja Frauchen selbst Organisator eines Laufevents (Tiergartenlauf in Nürnberg) und weiß, was alles daran hängt. Und gestern hat sie mal wieder als freiwillige Helferin den Tag verbracht, beim Stadtwaldlauf vom LAC Quelle Fürth.

Nun ist ja jeder Lauf anders, der Stadtwaldlauf ist von einem Verein organisiert und nicht darauf angelegt, Gewinn zu machen. Er wird nicht von Profis betreut, sondern von engagierten Vereinsmitgliedern und deren Familienmitgliedern. Die ihre Freizeit opfern. Manche Läufer behandeln die Helfer aber doch sehr arrogant, wenn was nicht gleich so funktioniert und der Helfer "spurt", wie es der Läufer gern hätte. Für andere Starter sind die Helfer Luft, da könnten auch Roboter stehen, die einem das Wasser anreichen. Bitte nicht falsch verstehen - 95 % der Starter sind nett und freuen sich über ein nettes Wort, und sagen auch ein nettes Wort zu den Helfern. Darüber freuen sich dann die Helfer sehr. Frauchens Appell nach dem gestrigen Einsatz ist also:
  • Wenn Ihr Eure Startnummer holt, lest halt erstmal, wo es die Nummer zu welchem Lauf gibt. Das steht immer, bei jedem Lauf, groß an den Tischen oder drüber. Beim 10. Mal Name vergeblich auf Liste gesucht, dann festgestellt "achso, Halbmarathon, nicht Startnummer für Kind im Schülerlauf abholen" wird es langweilig ... 
  • Hilfreich ist auch, entweder die Meldebestätigung dabei zu haben (da steht nämlich der Name schön lesbar drauf ...) oder den Namen deutlich zu sagen ... und zwar nicht nur den Vornamen! Erleichtert ungeheuer das Finden in den Listen und damit das Finden der Startnummer ...
  • Und nein, wenn der Name auf der Nummer steht, nicht einfach danach grapschen, weil man so einen ungewöhnlichen Vornamen hat .... es kann trotzdem sein, dass es diesen Vornamen mehrfach in der Meldeliste gibt und es eben nicht "Eure Nummer" ist ...
  • Die Getränke und das Futter am Verpflegungsstand haben sich nicht selbst in die Becher gegossen, bzw. geschnitten und dort hingelegt. Ein "Danke" beim Nehmen erfreut jeden Helfer.
  • Übrigens, leergetrunkene Becher neben die vollen zu stellen und wegzugehen, ist nicht die feine englische Art. Wenn man noch Durst hat - wir schenken gern nach. Und wenn man nichts mehr will, dann kann man seinen Becher in den vorgesehenen Abfallbehälter werfen - denn entweder hat es der Helfer nicht gesehen und füllt den leeren Becher wie alle anderen leeren Becher - was bäh für denjenigen ist, der den benutzten Becher dann erwischt. Oder er muss aufhören mit Füllen für die anderen durstigen Starter, und den Becher selbst wegwerfen.  
Nun aber zum Erfreulichen:
  • Ein Starter strahlte im Ziel nur so - sein erster Halbmarathon, erfolgreich gefinisht, 1:58 Stunden. Er meinte dann "wow, ich bin angefixt ... sagt mir doch gleich mal, wann und wo die nächsten Startmöglichkeiten sind". Da freut man sich mit!
  • Ein 74jähriger Herr kam unter den Letzten des Halbmarathons ins Ziel (man muss sagen, es war ziemlich warm und viele Läufer hatten mit der Hitze zu kämpfen) und war hin und her gerissen - einerseits Freude, dass er wieder einmal einen Halbmarathon gefinisht hatte, andererseits ärgerte er sich über seine Zeit.
Zwei Starter, denen Frauchen Wasser anreichte, sind besonders zu nennen:
  1. Anja Beranek, die erfolgreiche fränkische Triathletin, die den Halbmarathon als Trainings-Laufeinheit zwischen zwei Radeinheiten am Samstag nutzt. Supernett, Du hast  nun zwei weitere Fans, liebe Anja!
  2.  Ein Beagle, der mit Herrchen den Nachwuchs innen bei der 400-Meter-Stadionrunde im Bambinilauf begleitete. Und danach sehr keuchte - er bekam von Frauchen auch einen Becher Wasser, auf dem Boden angereicht.
Als Frauchen dann nach Hause kam, habe ich sie aber gleich auf die samstägliche Trainingsrunde gescheucht ... nicht dass sie denkt, sie kann sich auf ihren Helfer-Lorbeeren ausruhen!

Bis bald Euer Iwan





Samstag, 7. April 2018

Mein Freund, der Baum ....

Hallo Leute,

ja, mich gibt es noch. An Ostern waren meine Menschen in Valencia, ohne mich. Ich habe mich ja schon langsam an diese Art der Vernachlässigung gewöhnt ... meine Art der Rache sind üble Trainingspläne für Frauchen. Aber sie musste gleich wieder übertreiben, und ist zweimal je knapp 2 Stunden im Turia gelaufen. Falls Ihr dieses Gelände nicht kennt - ein trockengelegtes Flussbett quer durch die Stadt, wunderschön als Parkanlage mit vielen Büschen, Bäumen (natürlich jetzt alles blühend) und vielen vielen Kilometern extra nur für Läufer angelegte Laufstrecke ...

Apropos Baum: in drei Wochen steht der Innsbruck Alpine Trail an, also muss ich jetzt das Berglauftraining verschärfen. Das macht Frauchen ja bekanntlich bei uns im Marienbergpark, einmal die Woche nur hoch den Hügel, andere Seite runter, umdrehen, zurück usw. Heute kam sie fast mit Tränen in den Augen nach Hause. Denn die Stadt hat beschlossen, dass dieses ganze Areal "verbessert", "aufgehübscht" oder was auch immer werden soll. Es führt ein kleiner asphaltierter Weg auf beiden Seiten hoch, im "Gipfel"bereich sind es Stufen plus daneben jeweils ein kleiner Trampelpfad und ein Plateau. Auf der einen Seite teilt sich der Weg herunterszu, man kann links herum wieder zum Ausgangspunkt gehen. Ganz neue Erkenntnis, dass das alles bäh ist. Und man dringend einen neuen Weg braucht. Plus die Stufen abtragen will, um neue Zugänge zu schaffen. Die neue Strecke soll circa 20 Meter neben dem alten Weg liegen. Dummerweise standen da aber so rund 15 Bäume herum. Blöd für die. Jetzt sind sie abgeholzt. Große Bäume. Ohne Worte.

Ganz ehrlich - musste das sein? Es gibt einen Weg. Der sehr gut von der Streckenführung ist. Aber anscheinend nicht gut genug. Und wenn dann halt Bäume im Weg stehen - weg damit. Nürnberg ist ja nur eh schon sehr weit hinten in der Rangliste der Städte mit den meisten Bäumen. Das kann man ja noch verschärfen, indem man 15 mehr weghaut.

Sorry, das musste raus. Ich bin bestimmt kein Wutbär, äh, Wutbürger, aber das macht mich schon sehr sehr sauer!

Bis bald Euer Iwan