Hallo Leute,
ja, ich weiß, ich war lange still hier. Das lag an meiner und Frauchens mieser Laune. Nach der Rippenprellung und dem abgesagten Mallorcatrip (erwähnte ich schon, dass damit auch das 10 km-Rennen in Palma wegfiel?) ging die Kurve nur langsam nach oben. Sehr laaaaangsam.
Ich habe Frauchen ja ab der zweiten Woche nach ihrem Malheur Sumo-Squats machen lassen, bei schönem Wetter und zur Erheiterung der Nachbarn auf dem Balkon. Irgendwie musste sie ja fit bleiben. Und der Sport, das haben wir mal wieder gemerkt, ist auch dringend nötig für die Psyche. Ab der dritten Woche gingen dann auch schon wieder leichte Übungen mit Armbeteiligung, nach 17 Tagen war sie das erste Mal wieder laufen. Ganz vorsichtig, jedwede Erschütterung vermeidend. Und nach 4 Wochen war sie endlich schmerzfrei und wieder voll beweglich.
Also habe ich als verantwortungsbewusster Coach sofort Einheiten angesetzt zur Wiederherstellung des Laufstils - Ihr glaubt ja gar nicht, wie schnell frau sich an diesen "Dahinschlapp-bloß-keine-Erschütterung-Schritt" gewöhnt hatte! Und wir hatten mal wieder gemerkt, wie toll es doch ist, sich schmerzfrei bewegen und inbesondere Lauftraining mit Bergauf / Bergab-Training machen zu können!
Tja. Zu früh gefreut. Sonntag war sie mit Bekannten unterwegs. Steiler Weg (Asphalt) hoch gingen die Kinder noch mit, runter war das Geschrei groß. Also Frauchen, doof wie sie ist, sich den 5jährigen geschnappt und zur Ablenkung gesagt "komm, ich zeige Dir mal, wie wir Läufer bergab laufen" ... Nein, keine Angst, da ging alles noch gut. Die 131 Höhenmeter steil runter bewältigten beide prima, Laune des Jungen prächtig. Nur der Rest der Familie war nicht hinterhergekommen. Und dann - dööfer als doof - fingen Frauchen und der gelangweilte Bub an, dass er immer so 15 Meter wieder den Berg hochging, im Galopp runterwetzte und Frauchen ihn auffing. Ging auch zweimal gut. Das dritte Mal nicht.
Resultat: Bub war nichts passiert, Frauchen hatte seinen drohenden Bauchplatscher aufgefangen. Mit Gesicht auf und über den Asphalt. Geblutet wie (Entschuldigung!) Schwein, Lippe kaputt, Brille kaputt. Am meisten hat sie dann genervt, dass alle Welt auf sie einredete, Arzt holen wollte, Sanka holen wollte, ihr sagte, dass sie Hose und Anorak vollblutete - als hätte sie das nicht selbst gesehen und gemerkt! Nachdem sie fehlerfrei ihren Namen und ihr Geburtsdatum sowie Adresse runterrattern konnte, gaben die Hilfswilligen auf. Sie mühsamst die Wunden gereinigt, und dann nach Hause. Wo ich den Schaden erstmals besichtigen durfte ...
Resultat: ich habe das Gesicht von Rocky Balboa nach 15 Runden hier sitzen. Brille dauert eine Woche. Da sie kurzsichtig ist, geht tippen / arbeiten am PC noch halbswegs. Laufen war sie heute das erste Mal wieder, die Blutergüsse und Schürfwunden im Gesicht ließen es zu. Ohne Brille, sie blieb auf bekannten breiten Wegen, da sie doch nur ungenau gucken konnte. Die erschrockenen Blicke der Nachbarn usw. heitern sogar mehr auf. Auch Videomeetings zur Zeit sind sehr lustig. Wir überlegen, ob sich ein Schild "Nein, ich bin kein Opfer häuslicher Gewalt, ich bin nur aufs Gesicht gefallen" noch lohnt.
Am Sonntag wäre Frauchen eingeteilt gewesen als Helfer für die nationalen Meisterschaften Moderner Fünfkampf, Jugend, hier in Katzwang. Das musste sie nun leider auch absagen, ohne Brille geht das nicht.
Gaaaaanz toll gemacht, Frauchen. Und ich kann nun wieder sehen, wie ich sie halbwegs fitkriege für die 25 km beim Innsbruck Alpine Anfang Juni. Aber erstmal geht es übernächstes Wochenende nach Lenggries, die ersten richtigen Berge dieses Jahr. Falls sie sich nicht was Neues einfallen lässt, was sie sich noch nicht verletzt hat ...
Bis bald, Euer Iwan