Montag, 23. September 2024

Isar-Lauf 2024 - schneller als erwartet

Hallo Leute,

wieder einmal waren wir zum Isarlauf nach Lenggries gefahren. Dieses Jahr war es herausfordernd, schon allein bis es zum Start ging: denn der Ausrichter hat gewechselt, von einem Tölzer Sportverein zum Skiclub Lenggries. Das hieß: keine vernünftige eigene Website mehr, ewig warten auf Anmeldemöglichkeit (obwohl dort stand: Anmeldung hier), bei der Startnummern- und Shirtausgabe "Samstag ab 16 Uhr" trudelten die Herrhschaften dann mal so gegen 16:10 Uhr ein und fingen an, überhaupt erstmal einen Tisch dafür aufzubauen ... Die vorab zu bestellenden Shirts hatten sie auch nicht dabei, man möge am Sonntag wiederkommen. Tja. Das verhieß nichts Gutes für den Lauf.

Das Wochenende selbst war wieder schön warm und sonnig. Kein Vergleich zum Wochenende vorher, wo es dauerregnete und schneite, die Schneereste sahen wir noch auf den Gipfeln. Ansonsten same procedure as every year: Ankommen, kleiner Spaziergang, dann ging Frauchen auf der kupierten Hausrunde (5 km) einlaufen, abends mit Oma zum Stamm-Italiener. Und weil sie zuhause in Nürnberg keine Spinat-Gorgonzola-Pizza kriegen, gab es die gleich auch nochmal am Samstag, zum großen Amüsement des Kellners! (Und ja, die ist so groß wie sie aussieht ...)

Ich widmete mich derweil dem Zwetschendatschi, das die Pensionswirtin mir servierte:

Fürs Startgeld von 24 Euro (Schnellbucher) gab es dieses Jahr tatsächlich erstmals auch ein paar Gutzis neben der Startnummer und der Medaille. Nämlich Pröbchen vom Tiroler Steinöl, Fußbalsam und Sonnenöl. Da sind wir bereits reichlich eingedeckt, das Zeug ist gut, aber gibt es auch beim Achenseelauf. So durfte sich Oma drüber freuen. 

Am Sonntag Morgen dann schnell noch die Startnummer umgesteckt auf ein Longsleeve, denn es war wirklich recht frisch. Auch wenn es warm werden sollte - Frauchen hat da ja ein etwas anderes Wärmeempfinden als andere Personen, so ab 30 Grad meint sie so langsam, es wäre vielleicht ein bißchen warm. Nach den üblichen Toilettengängen (ist das eigentlich  normal, vor einem Start mindestens 5 mal wohin zu wetzen?) fand sie sich am Start in Lenggries ein. Die 21 und 30 km-Läufer starten ja in Tölz, laufen hoch nach Lenggries bzw. noch ein bißchen weiter, drehen und dann links der Isar wieder runter nach Tölz. Die 10 km-Läufer starten in Lenggries in der Kalkofenstraße. Es war aber kaum jemand zu sehen, ca. 20 min vor dem Start. Ach, da war ja der Startbogen, der stand immer hin schon. Drumherum ein paar Läufer. Insgesamt waren es dann 103 Starter, also wirklich wesentlich weniger als in früheren Jahren. Auf einmal ging ein Mann herum, nicht irgendwie an Kleidung oder Ähnlichem als zum Orga-Team  gehörig zu erkennen, und sagte "ich soll sagen, wir starten 5 min später". Aha. Dann brabbelte jemand etwas, der nächste Herr brabbelte etwas leider Unverständliches für die hintere Reihen - das war der Bürgermeister von Lenggries, ohne Mikro nur so ca. 5 Meter weit zu hören. Dann wurde wieder von 10 rückwärts heruntergezählt, getrötet und los ging es. Von wegen Nettozeitmessung - wie immer in Lenggries keien Zeitmessmatte, sprich die Uhr tickte schon, obwohl die hinteren Starter noch nicht durch den Bogen waren. So wie Frauchen. Ich will ja nicht zu kniepig rüberkommen, aber es macht doch 10 Sekunden aus. 

Frauchen kennt ja die Strecke von unzähligen Trainingsläufen, jeden Stein, jede Wurzel, wo Schatten ist und wo die Sonne runterknallt. Hier ein paar Impressionen, am Tag vorher aufgenommen, aber viel voller war es dann auch nicht:








Frauchen war schnell im Rhythmus, und ab km 4 lief sie hinter einem Läufer konstant im gleichen Tempo - beide recht allein auf weiter Flur, ab und zu überholt von einem schnellen Halbmarathoni. Frauchen hatte natürlich gefragt, ob es den Läufer stört, wenn sie so ca. 5 Meter hinter ihm läuft, und ihm auch aus ihrer Wasserflasche etwas angeboten. Es gab zwar zwei VPs, aber lieber das Wasser bei der Hand haben. Denn es sind so zwischen km 4 und 8 längere Streckenabschnitte in der prallen Sonne, die Isarauen heizen sich auf. Tierische Zuschauer gab es auch: 

Dann näherten sie sich schon Tölz, plötzlich rempelten zwei Halbmarathonis links und rechts an einer Engstelle an Frauchen vorbei und sie fast um. Unschön, kurzer Schreck. Aber dann ab ins Ziel. Dort wartete Oma, sie war mit mir und dem Auto nach Tölz gefahren. Und mich hat sie im Auto gelassen!!!!

Aber Frauchen wusste, was ich erwartete: den leckeren Aprikosenkuchen im Ziel. Ein Stück davon geschnappt, und mich holen gegangen für das Medaillenbild:

Beim Lauf selbst und im Ziel war die Orga dann gewohnt gut, die Helfer freundlich. Frauchen landete mit 1:04, 50 (inklusive der 10 Sekunden) auf Rang 48 von 62 Frauen, auf Rang 84 aller Starter, und Platz 3 ihrer AK. Mit der Zeit war ich sehr zufrieden, so schnell war sie dieses Jahr noch nie gelaufen über diese Distanz. Und sie war auch schneller als 2023.

Unschön: dass wieder einige Läufer kollabierten bei der Hitze. Einer direkt vor uns, als wir Richtung Auto an der Promenade (= Zielgerade) gingen. Es waren gleich auch andere Läufer da, die halfen. Beine hoch, er war ansprechbar, es war der an zweiter Stelle liegende Herr über die 30 km, Er wollte im Zielspurt noch den Führenden abfangen. Frauchen und ein anderer Herr, die beide noch Wasser dabei hatten, kühlten ihn auch gleich.

Naja, die Heimfahrt war dann weniger erfreulich. Viele Staus, obwohl die Ferien zu Ende waren. Das Wochenende hat sich aber gelohnt. Coach Iwan froh, Leben ebenso!

Bis bald, Euer Iwan




 



Dienstag, 10. September 2024

Achenseelauf 2024 - der Kaiserschmarrn war unverdient

 Hallo Leute,

ich bin frustriert. Ernüchtert. Das Minimalziel für unsere (wenn ich richtig gezählt habe) 11. Teilnahme am Achenseelauf war "unter 3 Stunden", Bisher hatte Frauchen immer zwischen 2:52 und 2:58 Stunden gebraucht .... ich war ja ehrlich gesagt sowieso skeptisch, die Vorbereitung verlief jetzt nicht so dolle. Andererseits war ich doch zuversichtlich: wenn Frauchen die ersten 14 km bis Achenkirch halbwegs in time bewältigt, dann wäre der Steig für sie als tranierte Speedhikerin ein Kinderspiel.

Aber erstmal von vorn. Mittwoch sind wir angereist. Donnerstag hat Frauchen das Tapern wieder "Tabern" geschrieben. Nämlich "Traben auf Berg". Ziemlich steile und technische Wanderung hoch auf den Ochsenkopf, da geht man vom Weißenbachsattel rechts hoch, oben auf dem Grat dann statt links zum Stamser Joch rechts rüber zum Ochsenkopf. Tja. Die ganze Zeit im Aufstieg schöner Sonnenschein. 



 Blick über den Grat runter ins Inntal:

Im Original sah das noch viel schwärzer aus. Also wieder runtergewetzt. Das Wetter hielt aber. Freitag noch eine kleinere Wanderung, Samstag dann der obligatorische Spaziergang nach Maurach zum Minigolfspielen. Der Betreiber erwartete die Menschen schon, er weiß ja, dass sie jedes Jahr am Tag vor dem Lauf kommen. Frauchen hat wieder krachend verloren. (Falls es die Zensur in Form von Herrchen durchlässt: Donnerstag hatten sie schon auf dem neuen Minigolfplatz in Pertisau gespielt, da hat Frauchen gewonnen!) Danach war Frauchen bei der Startnummernausgabe und traf sich dann noch mit einer Bluesky-Bekannten aus Wien, die auch startete. Ich inspizierte zwischenzeitlich das Startersackerl: Nudeln, o.k. immer gern genommen. Und endlich mal ein Stirnband, wir haben ja erst rund ein Dutzend ... 

Falls jemand von den Sponsoren das liest: bitte bitte mal was anderes.Die ersten Jahre gab es ein Sun Shield, ein Laufshirt, ein Buff - alle drei sehen wir regelmäßig bei anderen Läufen, bzw. nutzt Frauchen auch sehr gern. Aber die ganzen Stirnbänder, die kann sie gar nicht alle anziehen ...

Die Wettervorhersager für den Lauftag verhieß: das warme Wetter sollte noch bis nachmittags durchhalten, dann Umschwung. Hier ein paar Impressionen vom See:


Start wie immer 10 Uhr. Wir um fünf vor 10 da. Start auf 10:15 Uhr verlegt, weil Rindviecher (zweibeinige) mit Rindviechern (vierbeinigen) Almabtrieb auf einem Teil der Laufstrecke gemacht hatten. Und diese gereinigt werden musste .. die bräunlichen Überreste sahen die Läufer zwischen Buchau und Achenkirch noch sehr schön.

Frauchen lief also los, wir feuerten sie noch kurz an und setzten uns dann ins Auto, um unsere übliche Supportstelle in Achenkirch einzunehmen. Frauchen trabte munter fürbass, bis km 10 lag sie sehr gut im Zeitplan. Um dann einem menschlichen Bedürfnis nachgeben zu müssen, glücklicherweise gab es am Badestrand Seehofkapelle öffentliche und kostenlose Toiletten. Dixies standen nämlich im Gegensatz zu früheren Jahren keine mehr parat. Also Zeit verloren. Ich war schon ziemlich unruhig, bis sie angehoppelt kam. Runder Laufstil sieht anders aus. Aber 1:42 Stunden war sie dieses Jahr auch noch  nicht so oft durchgelaufen ... Herrchen reichte erst die Cola light für ein paar Schlucke, dann die zweite Wasserflasche für die zweite Hälfte. Ich quiekte sie aufmunternd an, denn sie war nun schon 4 Minuten über der Marschtabelle!

Zweiter Teil, der Steig: normalerweise ihr Metier! Dieses Mal hing sie aber hinter einer 12er-Gruppe, und kam und kam nicht vorbei. Was ätzend ist, nicht das eigene Tempo laufen / gehen zu können, und Sekunde um Sekunde zu verlieren, nur weil Sturköppe nicht einsehen, dass sie kurz beiseite treten sollten. Jedenfalls, an der Gaisalm hatte sie 2:24 Stunden auf der Uhr, und wusste, das wird nix mehr mit Sub3. Dafür hätte sie 2:15 haben müssen. Und diese 9 Minuten waren es dann auch, die sie über den 3 Stunden lag. Wie immer sprang ich kurz vor dem Ziel auf und wir finishten gemeinsam in 3:09,34 Stunden: 



Diese drei Fotos alle von Sportograf. Jetzt geht es mit unseren weiter. Ich habe mir die Finishermedaille (leider auch aus Holz, sehr einfach gehalten, schade, das soll nachhaltig sein, ist es aber nicht, Frauchen weiß, wovon sie spricht) umhängen lassen und dann sind wir ab ins Hotel.

Den Kaiserschmarrn hatten wir eigentlich beide nicht verdient, mit dieser Zeit und Platzierung: 805. von 884 Startern, 264. von 304 Damen, in ihrer AK nur 8. von 9. Und selbst in der AK70 wäre sie nur Dritte geworden! Das muss nächstes Jahr schneller werden, ich will nicht nochmal so als Coach versagen.

Und abends gab es als Nachtisch tatsächlich auch nochmal einen Kaiserschmarrn! Pünktlich hatte auch der Regen eingesetzt, am Montag Morgen hatte es mollige 8 Grad bei Dauerregen ... da hatten wir nochmal Glück gehabt.

Nach Heimkehr warteten dann noch demütigende, ach was sage ich, erniedrigende Stunden auf mich! Ich musste nackt herumsitzen, während mein Anzug gewaschen wurde! Fotos habe ich aber verhindert.

Bis bald, Euer Iwan