Donnerstag, 25. Juni 2015

Vom Winde verweht - 5 Tage Sylt

Hallo Leute,

Frauchen und ich stehen ja bekanntlich auf Berge, Herrchen präferiert Meer. Aber leider nicht nur die schönen warmen Meere, nein, es kann durchaus auch Nordsee sein. Mag ich ja lieber als Fischbrater, hehehe. Jedenfalls, jetzt war es mal wieder soweit - 5 Tage Sylt standen an. Die Insel der Reichen und Schönen. Zu Letzteren gehöre ich ja auch, aber reich bin ich nunmal nicht. Also habe ich wohlwollend wieder meinem Kumpel Fozzie den Vortritt gelassen. Hier sein Bericht:

"Danke, Iwan! Und das ist sarkastisch gemeint! Ich bin immer noch damit beschäftigt, mir den Sand aus dem Fell zu schütteln ...Samstag ging es los, Direktflug / nonstop von Nürnberg nach Sylt. Ich bin ja so Flughäfen wie Frankfurt oder Miami gewöhnt, daher habe ich nicht schlecht gestaunt über den Flughafen in Westerland: man geht zu Fuß vom Flieger ins Gebäude, das hat genau einen Eingang und zwei Ausgänge zum Rollfeld hin. Und einen Wartesaal. Putzig, irgendwie.
Gewohnt haben wir in Wennigstedt, das ist in der Mitte der Insel, direkt an der Steilküste West. Nach dem Check in sind wir gleich losgezogen, am Strand entlang Richtung Westerland. Das ist ja ehrlich gesagt eine einzige Bausünde, Plattenbauten en gros. Der Rest der Insel ist ja sehr (sorry, ich wiederhole mich) putzig, mit den ganzen Backsteinhäuschen und Reetdächern. Bis sich Frauchen mal die Preise für selbige angeschaut hat. Die sind gar nicht putzig. Ebenso nicht die Massen an hochpreisigen Sportwagen und SUV, die dort rumcruisen. Davon abgesehen ist Sylt sehr schön - herrliche Dünenlandschaften, viel Heide, schöne Sandstrände. Ich hatte ja von Dir, Iwan, den Auftrag, Frauchens Trainingsplan zu überwachen. Daher habe ich sie rausgescheucht, egal wie das Wetter und der Wind waren. Und die waren reichlich, sozusagen. Wind, viel Wind. Sehr viel Wind. Dadurch wurden die molligen 13 bis 14 Grad doch gefühlte below-10. Frauchen war dementsprechend mies drauf - Winterlaufhosen, plus drei Schichten oben herum. Und die meisten anderen Urlauber und Läufer, die uns begegneten, hatten auch noch Mützen auf. Im Juni!






Was mir sehr gut gefallen hat: die ganzen Buschrosen überall. Die dufteten herrlich. Und die vielen Krabbenbrötchen, die ich verdrückt habe (die dufteten übrigens auch ganz herrlich ...).

Frauchens längster Lauf (und der einzige in kurzer Hose) ging dann von Wennigstedt am roten Kliff entlang über die Uwe-Düne (höchster natürlicher Punkt Sylts, 52 Meter, gefühlte 150 Stufen hoch) nach Kampen, dort zum Leuchtfeuer, hinten über die Heide am Wattenmeer entlang nach Braderup und von dort zwischen Golfplatz und Pferdekoppel zurück nach Wennigstedt. Mit allen Abstechern zu Strand, Watt, Aussichtspunkten war sie 97 Minuten unterwegs - und hatte eigentlich immer Gegenwind.
Die Rückreise war dann irgendwie wieder ein deja vu. Der Direktflug geht nur einmal die Woche, d.h. zurück von Westerland nach Düsseldorf. Windstärke 6 bis 7, aber kein Problem. In Düsseldorf dann Weiterflug 16:45 Uhr, wir alle schon im Flieger, Flieger rollt los, Flieger stoppt. Flieger rollt wieder zurück zur Parkposition. Es sei etwas mit der Technik. Alle müssten raus, zurück ans Terminal. Dann würden wir wieder geholt. Jaja, wer´s glaubt. Ich habe mir gleich mein Air Berlin-Schokoherz geben lassen und wusste - den Flieger sehen wir nicht wieder. Im Terminal dann nach einer Weile "Flug ist annulliert. Holen Sie erstmal Ihr Gepäck ab und gehen dann zum Air Berlin-Schalter." Und dort nach langem Zittern die Info, dass wir noch die letzten zwei verfügbaren Plätze in einer Germanwings Maschine nach Nürnberg kriegen. Dann waren wir halt nicht um 18 Uhr zuhause, sondern erst 22:30 Uhr. Aber immer noch besser als vor zwei Jahren, als wir uns ungeplant per Zug von Düsseldorf auf die nervige Reise nach Hause machen durften, nach einem Rückflug aus Florida.

Fazit von Sylt: Promis habe ich leider keine gesehen, obwohl ja so viel da sein sollen. Ich hatte mich aber auch die meiste Zeit nach innen verzogen, denn der Wind war so stark - ich konnte mich noch nicht einmal fürs Foto so allein hinsetzen, ohne dass mich Frauchen festhalten musste. Ansonsten: schöne Insel, aber man muss auf Winter im Sommerurlaub stehen ...."

Danke, Fozzie. Gut, dass ich mir das erspart habe. Aber schimpfen muss ich trotzdem - Frauchen hat nämlich ihr Getränk vergessen mitzunehmen auf die 97 Minuten Tour. Und man merkt sehr an den Pulswerten, dass sie zum Schluss sehr schlapp war! Tja, wenn ich nicht auf alles aufpasse ...
Bis bald Euer Iwan

Montag, 15. Juni 2015

Bär unter lauter Chicks bei 30 Grad

Hallo Leute,

ich habe ein hartes Wochenende hinter mir. Ihr könnt mich mal eine Runde bedauern ... Freitag  ging es mit dem Auto nach Frankfurt. Ich sitze ja immer angeschnallt auf dem Beifahrersitz - und hatte somit beste Sicht darauf, wie unser Auto an der Tankstelle losrollte, weil Frauchen (urlaubsreif, sage ich da nur) vergessen hatte, die Handbremse anzuziehen. Geistesgegenwärtig wollte ich schon zugreifen, da hat sie es aber selbst gemerkt. Nix passiert.
Dann angekommen bei bester Freundin un Patenkind. Und zwei, ich mag es ja gar nicht erwähnen, zwei äh ... Katzen! Horror für mich als Teddy - nicht dass die mich für ein Spielzeug halten und an mir rumkratzen! Zwei Tage strikte Trennung war angesagt. Freitag bei 32 Grad die letzte Trainingseinheit für Frauchen, über die Felder bei Eschborn. Dann am Sonntag auf zum Womens Run. Erstmals Sonntag, erstmals Startzeit 13 Uhr für die 5 km. Was sich darin bemerkbar machte, dass eine Riesenschlange bei den Startunterlagen anstand. Zwar sehr gesittet, da muss ich Euch Mädels ein Kompliment machen, aber eben runde 500 Meter lang. Also anstellen, bei der Laufshirtausgabe anpampen lassen (Frauchen wollte für eine verhinderte Lauffreundin die Unterlagen / Shirt holen und wollte ein "L" - der Mann an der Ausgabe klatschte ihr ein "M" hin mit "das reicht für Sie". Auf Frauchens Einwand, sie wolle aber ein "L", kam "Nehmen Sie das "M"". Erst nach nochmal Zurückpampen kam dann das brombeerfarbene Shirt in "L").  Muss ja auch wieder sagen - für seine Startgebühr von rund 27 Euro kriegt man ordentlich Gutzis. Schönes Laufshirt, schicke Tasche, viele Produktproben, ungefähr ein Dutzend Haarbänder ... außerdem kann man sich massieren lassen, Nägel lackieren usw. Ich als Bär, noch dazu als männlicher Bär, fühle mich da teilweise schon etwas fehl am Platz. Andererseits gab es auch einen Gutschein für ein Erdinger - den haben anscheinend alle Begleitmänner gekriegt ....
Zurück zum Lauf: erstmals war Frauchens Patenkind dabei. 12 Jahre alt, sehr gute Nachwuchsleichtathletin. Müssen die Gene sein, schließlich hat sie einen Sprint-Olympiasieger (Staffel) als Opa. Und eine Ex-Sprinterin als Mama.

Vor dem Start noch allseits gute Laune - letzte Motivations- und Durchhaltetipps von mir, dann ging es im Laufschritt zurück vom Parkplatz (wo wir die Beute verstaut hatten) zum Start. Das Problem - da wollten auch 2.997 andere Damen hin. Also standen "meine" drei Damen in der zweiten Welle an. Und mussten sich dann erst einmal 3 km durch Walkerinnen, Geherinnen, sich Schonende, einfach nur Schwätzende, aber immer die ganze Wegbreite Einnehmende durchkämpfen. Und wer schon einmal 3 km Zickzack-/Lücken suchen und Durchpressen/ Abbremsen und Beschleunigen gemacht hat, weiß - die Bestzeit war futsch. Die Hitze von rund 30 Grad machte Frauchen gar nichts - sie fand´s herrlich. Dabei achtete sie brav aufs Patenkind - und was war der Dank - selbige beschleunigte kurz nach 3 km und ließ Frauchen buchstäblich im Wald stehen. Die Runde in Frankfurt beginnt und endet am Waldstadion, dazwischen geht es aber durch den Stadtwald. Frauchen beschleunigte also auf ihr Wettkampftempo und lief die letzten 2 km dann in 11 Minuten - für sie ein guter Schnitt. Da aber die ersten 3 km schon über 21 Minuten gekostet hatten, landete sie bei 32:20 Minuten für 5 km. Was aber immerhin Platz 387 von 3.000 Starterinnen, Platz 25 in der Alterswertung bedeutete. Das Patenkind war nochmal 35 Sekunden schneller - und nächstes Jahr coache ich die beiden so, dass sie gut unter 30 Minuten laufen!
Auch die "beste Freundin" kam heil ins Ziel. Was durchaus etwas heißen will, denn mindestens eine Läuferin lag mit Notversorgung umgekippt neben der Strecke. Schreckliche Bilder, so etwas wollen wir nicht erleben. Hoffentlich geht es allen Damen wieder gut. Danach trafen wir noch Heike Drechsler, mit der wir etwas fachsimpelten. Sie brauchte für die Strecke rund 25 Minuten und meinte, sie als Ex-Sprinterin habe ja Probleme, so lange konstantes Tempo schnell zu laufen. Und Frauchen hat halt das Problem - als sie endlich in Schwung war, war die Ziellinie schon da ...

Und leider gibt es kein Foto von mir mit Heike Drechsler ... wenn man mal ein Smartphone braucht, ist keins zur Hand. Danach noch ein kleiner Snack aus dem Kofferraum (man speist ja schließlich stylish), und schon ging es über die Autobahn wieder heimwärts. Spaß gemacht hat es wie jedes Jahr, "Bär im Korb" gewesen zu sein. Und falls Ihr Euch über die Farbe unserer Laufshirts wundert - so findet man sich ganz schnell bei 2.990 dunkelrosa gekleideten Damen wieder. Denn 7 hatten grüne AOK-Shirts an ...
Bis bald Euer Iwan

Dienstag, 9. Juni 2015

Skurriles aus dem Alltag

Hallo Leute,

heute mal wieder ein Folge aus der beliebten "Gut gemeint, zu kurz gedacht"-Reihe. Nämlich gehört und gelesen in den letzten Tagen:

Auf dem Bronzeplatz - die Durchsage in der U-Bahn:
"Nächste Haltestelle: Flughafen. Endstation. Dieser Zug endet hier"
Nein, er endet dort! Aber nicht hier, so mitten auf der Strecke ...

Silber geht an eine Überschrift im aktuellen Heft "Running - das Laufmagazin":
"Wer schläft, verletzt sich nicht"
Stimmt. Er bewegt sich ja auch nicht. Gemeint ist, wer länger schläft, sei weniger verletzungsanfällig.

Und der unangefochtene Sieger, ganz oben auf dem Stockerl:
"Das Lesen der Zeitungen und Zeitschriften ist verboten. Die Marktleitung."
Steht auf einem Schild in unserem Edeka-Markt, am Zeitschriftenregal. Ja, wozu soll ich denn sonst eine Zeitschrift kaufen wollen? Um damit Fliegen zu jagen? Ein kleines "hier" oder "vor dem Bezahlen" hätte da mehr Sinn gemacht ...

Ich hoffe, ich habe Euch zum Schmunzeln gebracht. Wenn Ihr auch so etwas Skurriles gesehen oder gehört habt - her damit. Und ich gehe jetzt Frauchen auf die letzte Tempoeinheit vor dem Womens Run scheuchen!
Bis bald Euer Iwan

Dienstag, 2. Juni 2015

Zürich = ziemlich viel Zaster

Hallo Leute,

meine Menschen waren am Wochenende in Zürich. Ich habe dieses Mal aufs Mitkommen verzichtet, denn die Aussicht auf "keinen Lauf", "keinen Kaiserschmarrn", dafür "in enger Tasche herumgetragen werden" hat mir nicht sonderlich gefallen. Dafür habe ich wieder meinen Kumpel Fozzie mitgeschickt. Und der kam mit einem ziemlichen Zaster-Schock zurück ... ich erteile ihm das Wort:

"Samstag früh viertel vor fünf aufstehen, zum Flughafen, der Flieger hatte "nur" eine halbe Stunde Verspätung - lag an dem großen Flugaufkommen in Zürich. Wohl wegen des Fifa-Kongresses ... wir sind glücklicherweise nicht im selben Hotel abgestiegen wie die am Vortag verhafteten Funktionäre. Nein, wir hatten ein schönes Hotel direkt am Zürichsee, Blick vom Balkon über selbigen. Das Wetter spielte auch mit, ab Samstag mittag und Sonntag Sonne und schön warm. Also Koffer aufs Zimmer, und gleich losmarschiert. An der Seepromenade entlanggeschlendert, da stehen Imbissbuden. Noch kein Hunger, aber mal beiläufig auf das Angebot geschielt ... und fast einen Kollaps gehabt: Bratwurst plus Semmel 7,50 Fränkli. Umrechnungskurs 1:1, also 7,50 Euro. Currywurst plus Semmel 8,30 Euro. Nein, keine Gruppenpreise, sondern Preis für eine Wurst. Und so ging es weiter. Man war ja schon freudig erregt, wenn man im Supermarkt die Halbliterflasche Cola light für 1,30 ergatterte - quasi ein Spottpreis! Preisbeispiel Abendessen: Teller Spaghetti Bolognese hätte so um die 25 Euro gekostet. Hahaha.
Dafür sehr interessant für mich als eigentlich im Auto mitfahrender Maskottchen-Bär: die tollen Flitzer, die man überall gesehen hat. Ein Porsche oder Audi R8 waren schon gewöhnlich, die Ferrari oder Maserati (ja, in gelb, mein Traumauto!) waren auch zahlreich vertreten.
Nach Stadtbummel hat Frauchen dann einen schönen Lauf entlang der Seepromenade gemacht - Herrchen und ich saßen einfach am Ufer und haben uns ausgeruht. Ganz schön viel los und zu gucken war da ...
Am Sonntag die freudige Überraschung: weil der Verkehrsverbund Geburtstag hatte, gab es einen Tag freie Fahrt mit allen S-Bahnen, Busse, Trambahnen, Schiffen. Hat man auch gemerkt: Als wir um 10 Uhr zum Abfahrtssteg für die Zürichsee-Rundfahrt kamen, standen da schon rund 150 Leute. Wir drängelten uns dann noch auf das Schiff für die 1,5 Stunden-Rundfahrt - sehr nett. Das war anscheinend auch die letzte, auf die man noch mit einfachem Anstellen kam. Danach waren die Schlangen so lang, dass die Wartezeiten sicher 1 bis 2 Stunden betrugen. Neben dem See hat Zürich übrigens auch Berge zu bieten - wir sind dann gleich noch auf den Uetliberg hoch. Nachmittags haben wir das Wochenende in der Altstadt ausklingen lassen. Alles in allem ein sehr schöner Kurzurlaub bei sehr netten Schweizern, nur zwei arge Mankos: erstens die Preise, die einem doch so ziemlich alles vergällten, und zweitens: es gab keinen Rüblikuchen für mich!!!"

Tja, da kann ich  verstehen, dass Fozzie enttäuscht war - so ein Rüblikuchen ist doch ein Muss! Aber ich bin mir sicher, an Bord des Swiss Flugzeugs gab es wieder Schoki für alle - und da hat Fozzie mir nichts mitgebracht ...





Bis bald Euer Iwan