Samstag, 23. Mai 2015

Premiere: 5 Kilometer für die Manatees

Hallo Leute,

heute hatten wir eine zweifache Premiere: erste Teilnahme beim 5 km "Save the Manatee"-Lauf. Aber erst die zweite Premiere ist das Besondere: es war ein virtueller Lauf! Wie das? Naja, Manatees sind ja diese netten großen Viecher, zoologisch korrekt Rundschwanzseekühe genannt, die es häufig vor Floridas Küsten gibt. Manatees lieben nämlich die Wärme (da haben sie was mit Frauchen und mir gemeinsam ...). Und sie sind gefährdet. Weil sie nämlich nicht gerade flinke Schwimmer sind, absolut ungefährliche Vegetarier und sehr neugierig. Sprich sie schwimmen gern (zu) nahe an Schiffsschrauben heran oder fressen lecker aussehendes Zeug, was im Meer schwimmt, aber dann schwer bis tödlich verdaulich ist ... Ihr versteht?
Die Organisation "Save the manatee" veranstaltet u.a. jedes Jahr den 5 km-Lauf. Manatee-Freunde gibt es aber weltweit, deswegen kamen sie in diesem Jahr bei der 12. Durchführung auf die Idee: machen wir zusätzlich einen "virtual run". Meldegebühr 29,95 Dollar inkl. Zusendung eines Laufshirts, Medaille und Startnummer. Man läuft dann entweder am Veranstaltungstag (16.5.) oder an einem anderen passenden Tag seine 5 km auf Zeit, meldet sie und ist schon Teilnehmer. Und genau das haben wir heute gemacht!
Insgesamt hatten sie übrigens Teilnehmer aus allen US-Bundesstaaten, 3 kanadischen Provinzen und sechs anderen Ländern. Diese waren leider nicht genannt, aber Deutschland war eines davon! Manu aus Berlin hatte uns ja auf die Idee gebracht und auch gemeldet.
Das Shirt ("nur" Baumwolle, kein Funktionsshirt, aber davon abgesehen gut passend und schick aussehend) war pünktlich da. Frauchen kam sich zwar etwas seltsam vor, so mit Startnummer allein für sich durch den Park zu rennen - aber was soll´s? Kurz vor der virtuellen Ziellinie (wir hatten die 5 km natürlich vorher ausgemessen) sprang ich dann wieder auf - so finishten wir gemeinsam unseren "Manatee-Run". Allein mit Herrchen als Zuschauer und Fotograf. Zeit: 27:29 min. für 5 km. Da habe ich mal wieder gesehen - wenn Frauchen allein läuft, ihr Tempo ohne andere um sich herum bestimmen kann, dann passt es auch mit der Endzeit!
Also: wir hoffen, wir haben mit unserer Teilnahme und dem Startgeld den Manatees geholfen. Und vielleicht schaffe ich es ja auch mal nach Florida, um so ein ulkiges Viech mal aus der Nähe zu sehen!

Bis bald Euer Iwan

Donnerstag, 21. Mai 2015

Rowdies, Raser, Rüpel

Hallo Leute,

heute mal ein ganz anderes Thema: Die Sitten auf Deutschlands Straßen. Frauchen kommt in letzter Zeit immer sehr genervt und schimpfend vom Berufsverkehr nach Hause. Habe ich mir gedacht, sie kann viel erzählen, ist wahrscheinlich nur gestresst, so schlimm kann es doch gar nicht sein. Letzte Woche wurde ich eines Besseren belehrt. Wir sind ja mit dem Auto ins Allgäu gefahren. Runde 700 Kilometer, meist Autobahn. Mit einigen Baustellen, bei denen Tempo 80 galt. Naja, was mir so auffiel:
  • Die Autos werden anscheinend jetzt ohne Blinker gebaut. Oder die Käufer verzichten aus Geiz auf "Blinker gegen Aufpreis". Anders kann ich es mir nicht erklären, dass über die Hälfte kein Lichtzeichen gab. Hey Leute, Ihr wisst vielleicht, wo Ihr hin wollt, der hinter Euch Fahrende nicht!
  • Wenn man wie Frauchen so knapp 10 % über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fährt, ist man ein Verkehrshindernis und muss mit Lichthupe und mega-dichtem Auffahren auf die rechte Spur gedrängt werden. Egal ob da andere Autos fahren, die man selbst gerade überholt. Und (Entschuldigung in die Hansestadt!) gleich zweimal waren es SUV mit Hamburger Kennzeichen. Übrigens, Frauchen fährt auch keine lahme Ente ...
  • Apropos Baustelle: rechte Spur normal breit, linke Spur schmal. Sehr schmal. Also fahren wir rüber nach rechts, und tuckern mit gut 80 dahin. Kommen von hinten diverse Autos meist deutscher Marken - besonders auffällig die weißblauen drei Buchstaben und die Stuttgarter M-Marke - und wollen links vorbei. Blöd nur, dass sie dabei ein bißchen in die rechte Spur ragen ... egal, der dort fährt, kann ja ruhig noch weiter rüberrutschen! Ach so, da ist eine Betonbegrenzung? Egal, Hauptsache ich bin vorbei!
Das waren so die Highlights. Ganz ehrlich - das war mir alles zu nervig. Warum müssen so viele Zeitgenossen so aggressiv fahren? Oder hirnlos, um es mal drastisch auszudrücken? Ein bißchen Rücksicht würde allen zu einem entspannteren Ankommen verhelfen ...

Übrigens, ich habe ja über das Wetter letzte Woche in Oberstdorf gejammert. Nun bin ich heilfroh, dass ich aktuell nicht dort bin - inzwischen nur noch 6 Grad, im Ort selbst Dauerregen, auf dem oberen Teil der Laufstrecke Schnee ... Ja, wo isser denn, der Frühsommer?

Bis bald Euer Iwan

Montag, 18. Mai 2015

Schöner Lauf, schlechte Zeit

Hallo Leute,

wir sind aus dem Allgäu zurück. Ganz ehrlich, das ist eine positive Nachricht. Hätte ich nie gedacht, dass ich mich mal freue, wieder zuhause zu sein ... aber nun ja. Manchmal kann einem wirklich alles die Laune vergällen.
Fangen wir an: das Wetter. Im Rest Deutschland war es Freitag wohl recht schön, trocken und warm. Wir hatten Dauerregen bei molligen 8 Grad. Oberstdorf wurde sogar extra als Schlechtwetterloch in den Nachrichten genannt! Hurra, ich war dabei. Aber Samstag sollte es ja besser werden ... wurde es auch, wenn man "fast trocken" als Besserung nimmt. Wolken / Nebel bis tief ins Tal. Von den Bergen erst Nachmittag was zu sehen. Ich wollte ja die Hotelrechnung kürzen, weil wir ein Zimmer mit Nebelhornblick gebucht hatten, und zwei Tage nix davon gesehen haben, aber darauf ließen sie sich nicht ein.
Nachmittags dann das Einlaufen für den Gebirgstälerlauf. Problem: vom Hotel aus ging es entweder mit mindestens 10 % Steigung nach oben, oder nach unten. Keine flache Strecke, auf Kilometer nicht. Und Frauchen eh schon müde Beine von dem frustrierten statt-schöner-Bergwanderung-kilometerweit-durch-die-Ebene-schlappen-bei-Null-Sicht. Das Wetter sollte aber Sonntag auf jeden Fall besser werden, auf jeden Fall trocken, halt nur ein paar Schauer ... am Morgen dann dunkle Wolken. Und Frauchen ja schon leidgeprüft vom Lauf aus dem Jahr 2006. Aber es hielt, bei 12 Grad und teils frischem Wind. Pünktlich 5 Minuten nach Zieldurchlauf kam dann übrigens die Sonne raus ...
Zum Lauf selbst: für 21 Euro gibt es ein sehr schönes Finishershirt,
gute Organisation und eine bei Sonnenschein sehr schöne Strecke. Aber auch recht herausfordernd. Frauchen meint ja, seit ihrem letzten Start dort 2006 sei die Strecke welliger geworden, die Steigungen größer ... da es aber nachweislich dieselbe Streckenführung ist, wage ich es zu bezweifeln. Unser Problem: der normale "Betreuerstab", sprich Herrchen, war nicht dabei. Nur Oma, und die steht mit dem Fotoapparat auf Kriegsfuß. Also musste ich im Auto warten, war weder beim Start noch beim Finish dabei, und es gibt auch keine Fotos. Einmal hat sie nur meine Pfote in Großaufnahme gehabt!
Schön beim Gebirgstälerlauf ist, dass die Damen mit 15 Minuten Vorsprung auf die Herren starten. Nach einer Dorfrunde geht es dann steil nach oben, an einem Moorweiher, einem Golfplatz und einem Bergsee vorbei dann immer entweder leicht ansteigend oder wellig weiter. In der Spielmannsau dann der Wendepunkt. Und runter gehts erstmal recht saftig, vor allem die Kilometer 10 bis 12 haben es in sich. Über Stock, Stein, Wurzel auf schmalem Weg bergab - normalerweise holt Frauchen da immer was raus. Dieses Mal nicht, die Oberschenkel haben komplett zugemacht. Bei km 15 geht´s dann nochmal ordentlich nach oben, bis km 17. Da weiß Frauchen nicht, was fieser ist: unwissend auf einmal vor dem Anstieg stehen, wenn man denkt, es geht nur noch runter - oder zu wissen, welcher Hammer da noch kommt. Dann oben an den Skisprungschanzen entlang, kalter Gegenwind, mutig ins Tal runtergestürzt in kurvigem Abstieg - und schon war sie da. "Schon" ist mit Sarkasmus zu genießen: 22. in ihrer Alterklasse mit den 2:22, 36 Std., 469. von 491 Startern. 5 Minuten langsamer als bei ihrer Streckenbestzeit 2005 (da waren es aber für sie angenehme 25 bis 30 Grad!), fast auf die Sekunde genau die Zeit wie beim Erststart 2004, und immerhin 5 Minuten schneller als beim Regenlauf 2006.
Fazit: Wir hatten uns mehr erhofft, gut trainiert wie wir eigentlich waren. Aber bei Frauchen geht halt bei Kälter gar nix ... 400 Höhenmeter hat der Lauf übrigens. Und empfehlen können wir ihn auf jeden Fall - nur bucht ihn mit Schönwettergarantie!
Bis bald Euer Iwan
 

Donnerstag, 7. Mai 2015

Letzter langer Lauf vor dem Gebirgstälerlauf

Hallo Leute,

ich habe mich immer noch nicht ganz erholt von dieser Blamage. Letzte beim Moritzberglauf. Mein Frauchen. Und die entsprechenden Bilder dazu auf den Lauf-Sites. Sie direkt vor den Besenradlern. Ich bin mit den Nerven am Ende ... das muss besser werden beim Gebirgstälerlauf nächste Woche in Oberstdorf! Sie ist ja ganz zufrieden, die Zeit sei das, was sie sich vorgestellt hätte. Aber die Platzierung!!! Wenn mich einer fragt, sage ich immer "3. in ihrer Altersklasse". Alles andere geht gegen meinen Stolz als Coach.

Heute stand der letzte lange Lauf vor dem Halbmarathon an. Ich hatte eine schöne Runde herausgesucht, circa 20 km, einige nette Steigungen drin, fast alles über breite Waldwege. Also keine Trailschuhe nötig, normale (helle) Laufschuhe. Als Frauchen dann zurückkam, hat mich fast der Schlag getroffen: nix mehr hell, mehr schlammigbraun. Ebenso die Waden. Was hat Frauchen mal wieder gemacht? Abgewichen von der vorgegebenen Laufstrecke, "einen neuen Weg ausprobiert". Dass der dann vom Waldweg erst zum Pfad und dann zum Reitpfad mutierte, und entsprechend zertrampelt / matschig war - das könne ja nun wirklich niemand ahnen ... Tolle Ausrede!
Als Wildlife an / auf der Strecke wurden gesichtet: ca. 200 Schafe, 2 Blindschleichen, Hunderte von Schnecken, und diverse Hunde. Die eigentlich alle Frauchen dankbar sein müssten - denn immer wenn sie ankommt, werden die lieben Vierbeiner von Herrchen oder ihrem Frauchen mit Leckerli abgelenkt ...

So, jetzt drückt mir die Daumen, dass ich Frauchen wenigstens zum Tapern motivieren kann, nicht dass sie dann am Lauftag zu müde ist. Übrigens, wir waren ja schon von 2004 bis 2006 in Oberstdorf dabei, beim Wetter hatten wir auch schon alles - von Schnee über Sonne und 30 Grad bis Dauerregen. Davon zu Eurem Amüsement ein Foto beim Zieleinlauf 2006.
Ich saß übrigens damals trocken mit Herrchen unter einem Schirm ...
Bis bald Euer Iwan

Freitag, 1. Mai 2015

Premiere beim fränkischen Berglauf

Hallo Leute,

heute ist 1. Mai, Tag der Arbeit. Auch für Frauchen und mich ... sie ging beim Moritzberglauf an den Start, ich war als Coach dabei. Zwar nur im Auto, aber in Gedanken die ganze Strecke! Aber von Anfang an: Der Gedanke war schön - am Feiertag, Frühlingswärme und Sonnenschein genießend durch saftig grüne Wiesen und Wälder hier auf unseren fränkischen Hausberg hochlaufen. Streckenprofil: immer bergauf, will heißen von Lauf (so heißt der Ort wirklich!) über 10 km und 363 Höhenmeter auf den Moritzberg. Gut so als Zwischentraining für den Gebirgstälerlauf. Werden ja wohl sicher nicht nur die Berglaufcracks dabei sein, sodass Frauchen gut mithalten kann.
Tja, das waren sehr viele Denkfehler auf einmal. Erstens: es war kalt heute, am Start 9 Grad, am Ziel 7 Grad. Zweitens: bis kurz vor dem Start hat es geschüttet, dunkle Wolken, nass. Drittens: Die fränkische Berglaufelite war am Start, aber keiner sonst. So kam es zu einer Premiere ...

Das Startgeld mit 15 Euro ist gut angelegt, man kriegt ein sehr hübsches Funktionsshirt dafür, gute Organisation, gute Streckenausschilderung, und ordentliche Zielverpflegung. Der Start war etwas unorthodox: erst zwei Reden, die zweite vom Laufer Bürgermeister bis 9:59 Uhr, dann hieß es "jetzt geht mal rüber zum Start", alle ca. 100 Starter gingen auf die Straße Richtung Wald, man hörte ein "fertig, los" und schon sah Frauchen nur noch Schuhsohlen! Die rannten alle los wie von Wildschweinen gejagt. Nach den ersten 100 Metern war Frauchen, obwohl sie für ihre Verhältnisse gleich mal zu schnell losrannte, Letzte. Direkt vor den zwei "Besenradlern". Und diese Position verteidigte sie bis ins Ziel. Eine Premiere für sie!

Überhaupt kein Rankommen an die vor ihr Laufenden, ab und zu hat sie sie nochmal gesehen, auf den letzten Kilometern, wo es nur noch bergauf ging, sogar mit Hoffnung aufs näher Rankommen ... aber der Läufer vor ihr in weiß stieg dann kurz vor dem letzten steilen Anstieg aus. Und wieder keine Chance, doch nur "Vorletzter" zu werden! Landschaftlich wäre der Lauf sehr schön gewesen, wenn ... ja wenn man ein bißchen mehr gesehen hätte, sogar superschön. Die ersten drei Kilometer auf breiten Waldwegen, dann der erste Blick über ein kleines Dorf auf einen bewaldeten Berg, dessen Gipfel in Wolken war. Ja, genau, das war das Ziel. Einmal quer durch das Dorf, mitten durch das dort stattfindende Feuerwehrfest, dann langgezogen ab km 5 bergauf über Wiesen. Mit sicher herrlichem Blick zurück in die Ebene, über Wiesen und Wälder ... wenn man halt mehr gesehen hätte. Die Wolken hingen tief, aber sie hielten glücklicherweise dicht!

Frauchen hat sich bei ihrer Fahrradeskorte entschuldigt, dass es nicht schneller ging - aber dass sie auf jeden Fall ankäme. Die zwei Herren hatten anscheinend so ihre Zweifel. Was sie nicht wissen konnten: wenn Frauchen sportelt, hat sie nach 30 Sekunden einen knallroten Kopf, der die ganze Zeit so bleibt. Andere denken, sie ist kurz vorm Umfallen - ist aber normal. Der eine "Besenradler" verkürzte Frauchen dann die Laufzeit mit Stories über seine Läufe (Drei Zinnen), Anekdoten zu den bisherigen Moritzbergläufen und Hinweisen zur Strecke. Nachdem es im Wald erstmal recht steil bergauf gegangen war, kam zwischen km 7,5 und 9 eine ruhigere Strecke auf einem schönen weichen Pfad. Wo der endete, hörte man Elefanten trompeten. Wie bitte? Ach nein, es waren Alphornbläser! Nette Überraschung.





Ab da dann eine schmale Asphaltstraße hoch, mit einem sehr giftigen Schlußanstieg. Den ging Frauchen dann, um danach doch noch in so etwas wie einen Schlußspurt mit Fahrradeskorte zu verfallen. Die Zeit mit 1:12:02 ist für 10 km, aber immerhin 363 Höhenmeter, genau das, was sie sich vorgestellt hatte.
Die Ergebnisliste haben wir noch nicht, aber Letzte ist sie auf jeden Fall - mich als Coach interessiert jetzt nur, wie viel schneller Frauchen 2016 laufen muss, um nicht mehr Letzte zu sein!

Übrigens, 2 Minuten nach dem Zieldurchlauf fing es wieder an zu schütten. Gut, dass ich im Auto gewartet habe und auf mein obligatorisches Mit-Finishen verzichtet habe!
Jedenfalls ein kleiner, feiner, gut organisierter Lauf, der sich lohnt (der eine "Besenradler" hat Frauchen gebeten, doch ruhig etwas Werbung für den Lauf zu machen, damit mehr als nur 100 Starter kämen - hiermit geschehen!). Ach ja, und die Ferse hat auch gehalten.
Bis bald Euer Iwan

P.S. Jetzt  ist auch die Ergebnisliste online: 106. ist sie geworden, 11 Starter sind nicht ins Ziel gekommen. Und 3. in ihrer Altersklasse - das hört sich doch schon besser an ....