Sonntag, 27. September 2015

Das gibt es nur in Bayern ...

Hallo Leute,

nein, den Berlin Marathon ist Frauchen nicht mitgelaufen, den haben wir nur vor dem Fernseher erlebt. Jedenfalls ich ganz, Frauchen hat sich die ersten 30 Minuten angeschaut, ist dann selbst einen schönen Waldlauf machen gegangen und dann haben wir uns so ab 2:15 Stunden gemeinsam die Finishs angeschaut. Einer unserer Twitterbekannten, der @alpinextreme, hat nämlich die ganze Saison auf das Zeitziel 2:29 Stunden ausgerichtet. Wir haben mitgefiebert, Daumen gedrückt, und dann war er plötzlich im Bild. Wie er die deutsche Hoffnung Anna Hahner (hat leider nicht mit der Qualizeit für Rio geklappt, schade) noch kurz vor dem Ziel überrannt hat. Glückwunsch - da sieht man mal wieder, was eine ausgewogene Diät mit Manner-Schnitten, Sachertorte und Kaiserschmarrn so alles bewirken kann! Spaß beiseite - man kann sich nicht alles verkneifen, und in Maßen genossen kann man immer noch so super Zeiten laufen!

Weil ich sonst aber nichts vom Laufen zu berichten habe, hier noch etwas aus meiner beliebten Reihe "Skurriles im Alltag". Da hat nämlich ein Zugbegleiter in Petershausen (bei München) seinen Kopf durchsetzen müssen. "Wegen sturem Zugbegleiter: Bahn steht eine Stunde in Petershausen" titelt der Münchner Merkur. Was war passiert? 8 leicht alkoholisierte (und das will was heißen, das "leicht") Wiesnbesucher standen im 1. Klasse-Waggon, hatten aber nur Tickets für die 2. Klasse. Und weigerten sich, dorthin zu gehen, weil die 2. Klasse schon überfüllt war. Worauf der Zugbegleiter die Bundespolizei verständigte und den Zug nicht weiterfahren ließ. Das Ende vom Lied: nach 1 Stunde Warten für alle mussten drei der acht raus aus dem Zug, der Rest durfte weiterfahren. Ja, wo kommen mer dann da hin, wenn keiner mehr auf die bayerische Obrigkeit hört? Die anderen Fahrgäste meinten übrigens, der Zugbegleiter sei sehr unkooperativ gewesen, keiner der Wiesbesucher sei aggressiv gewesen ....

So, nun melde ich mich erstmal ab. Meine Menschen fahren in Urlaub, die Oma kommt wieder zum Wohnung- und Bärensitten. Frauchen gebe ich einen Trainingsplan mit, nicht dass sie mir faul wird!
Bis bald Euer Iwan

Montag, 21. September 2015

Harter Trailrun am Zeller See

Hallo Leute,

nun ist auch schon das dritte Wochenende hintereinander in den Bergen vorbei. Geplant waren ja Achenseelauf (23,2 km), Isar-Lauf (10 km) und jetzt das Womens Trailrun-Wochenende mit 5 km Nachtlauf Freitag, Challenge 15 km Samstag und Bergsprint 10 km Sonntag. Achenseelauf fiel ja der Wade zum Opfer. Der Isarlauf ging ganz gut, also sind wir mit besten Vorsätzen am Freitag Richtung Zell am See / Kaprun gestartet. Tja, leider aber ebenso viele Wolken - die es sich in dieser Region sehr gemütlich machten ... Der Verkehr war auch nicht ohne, die Wade ziepte bei Ankunft und so ließ sich Frauchen relativ bereitwillig von mir überzeugen, auf einen (noch nie trainierten) Nachtlauf mit Stirnlampe zu verzichten.
Zum Event selbst: die Teilnahme hatten wir letztes Jahr gewonnen, und die tolle Organisation, die schöne Stimmung und das extrem gut gefüllte Startersackerl zusammen mit Frauchens Bergleidenschaft hatten uns gleich zur Anmeldung für dieses Jahr bewogen. Auch wenn die Location von Neukirchen nach Zell am See wechselte. Die Geschenke konnten sich wieder sehen lassen - vom Funktionsshirt über zwei Handtücher, Stirnband, Knabbereien, Waschmittel, Gels war alles dabei.
Vor allem dann auch knackige Läufe. Samstag die Challenge sollte über 15 km gehen, letzendlich stand dann im Streckenplan 16,8 km. Rund um den Zeller See. Das Wetter: tiefhängende Wolken, ca. 13 Grad. Frauchen bibberte schon beim Rausgucken, trat dann aber doch "kurz" an. Kurzes Streckenbriefing, dann gingen 107 Damen auf die Strecke.
Herrchen und ich feuerten nochmal kurz an, dann ging es ans Warten ... Enten zählen am See, langweilen ... Frauchen war ja gleich mal wieder Letzte. Kannte ich schon vom Moritzberglauf, hoffte doch aber sehr auf Verbesserung. Zuerst ging es eben am See entlang, leider auch sehr viel Gehsteig, an gut befahrener Straße entlang - also viele Auspuffgase. Da hatte Frauchen dann immerhin schon eine Dame überholt. Und haderte mit der Strecke, so von wegen "ja wo ist denn hier ein Traillauf"? Ähem, wenn sie gewusst hätte ... Bei km 5 ging es über die Straße und den Berg hoch. Irgendwie so rampenähnlich, obwohl es ein netter Steig war, meinte Frauchen. Kurz flach, an ein paar Eseln vorbei, und dann immer weiter hinauf. O.k., weitere 4 Damen geschnappt, obwohl "nur" schnell gegangen. Erst kurz wieder flach, und dann kam der Hammer: ein schmaler Pfad schräg über eine Wiese (nass, rutschig) bergab, dann steilstens im Wald runter. Nur ein Gedanke "hoffentlich fliege ich nicht hin". Manchmal standen seitlich am Pfad verängstigte Wanderer, die nur den Kopf schüttelten über so viel Rennerei. Heil unten angekommen ... ging es gleich wieder hoch, wieder austretetener Wiesenpfad, nochmal 2 überholt. Und wieder runter ... da merkte Frauchen schon, die Oberschenkel hatten die doch 7 Wochen lange Verletzungs- und nur-wieder-flach-anfangen-Pause gar nicht gut vertragen. Bei km 10 kam man wieder an den See und Frauchen lief recht unrund Richtung Zell und Ziel. Wobei sie ja vom Streckenplan her wusste: es geht nochmal hoch. Und von hinten hörte sie eine Läuferin immer näher und näher kommen ... ganz schön ätzend, wenn man selbst nicht mehr zulegen kann.
Da war das Schild "nur noch 2 km" ... und ein Streckenposten, der einen rechts ab schickte. Weg von der flachen Seepromenade, erst Stufen runter, durch eine Unterführung, dann Treppen hoch, und dann wieder so eine Rampe aus Asphalt hoch. Aua. Aber immerhin hat Frauchen da ihre Verfolgerin gut abgehängt und ihr, die bis dahin komplett aufgelaufen war, bis ins Ziel noch 1:30 Minute abgenommen. Frauchen ist ja auch so naiv und glaubte der einen Streckenbewacherin: "Letzte Steigung". Nee, war die vorletzte. Nochmal runter - aua aua aua schrieen die Oberschenkel - nochmal steil hoch in Serpentinen, und wieder runter. Da hörte sie schon die 12 Uhr-Sirenen und wusste: sie braucht mehr als 2 Stunden. Endlich: die Seepromenade. Und weiter unrund ins Ziel gelaufen - mit 2:06:21 für 16,8 km, knapp 500 Höhenmeter (die sich auf nur 7 dieser 16,8 km abspielten) und noch vor 2 Wochen kaum laufen könnend war ich sehr zufrieden. Platzierung: 74. von 107 Gestarteten, 92 ins Ziel gekommen, 14. in ihrer Altersklasse.




Nachmittags haben Frauchen und Herrchen dann noch einen Ausflug zu den Kapruner Stauseen gemacht. Mir war es zu kalt und zu wolkig, ich habe Fozzie mitgeschickt. Und mich im Zimmer auf den sehr schön weichen Hirsch-Kissen ausgeruht.



Sonntag hat es geregnet. Und bei dem sehr laut miauenden Muskelkater von Frauchens Oberschenkeln war an den Bergsprint (sollten ja "nur" 1.260 Höhenmeter auf 10 km sein) nicht zu denken. Schade, da freut man sich lange Monate darauf und dann macht einem die erzwungene Verletzungspause einen Strich durch die Rechnung. Aber Hauptsache, Frauchen kann wieder schmerzfrei laufen! Zuhause haben wir dann übrigens einen Newsletter vorgefunden mit Tipps "fürs richtige Bergablaufen". Nächstes Mal dann ...
Ansonsten ist der Viking Womens Trail ein sehr schöner Event, aber Kondition sollte man schon mitbringen. Und bloß nicht mit der Womens Run-Serie verwechseln! Ich bin übrigens bei beiden gern "Bär im Korb".
Bis bald Euer Iwan

Sonntag, 13. September 2015

Sonne, Lenggries ... die Wade hält

Hallo Leute,

was für ein Unterschied zu letztem Wochenende: da waren es 7 bzw. 6 Grad und ergiebiger Regen, in höheren Lagen Schnee, als wir in der Ecke Lenggries / Sylvenstein / Achensee waren. Dieses Wochenende dagegen: 27 Grad, strahlender Sonnenschein. Dann sind die Berge einfach nur traumhaft ... Nur Frauchen war mal wieder angesäuert - auf Basis der Erfahrung des letzten Wochenendes hatte sie für 2 Tage einen Koffer dabei, in dem 3 Garnituren Laufklamotten (für kaltes, warmes, nasses, trockenes, windiges Wetter) sowie 2 Garnituren Wanderklamotten (dito) waren. Fast alles kam ungetragen wieder mit zurück.
Freitag war ich erst mit im Büro - wir sind von da aus weitergefahren und Frauchen wollte mich nicht im Parkhaus lassen. Erst war mir recht langweilig (so ein Bürojob wäre nichts für mich), aber dann ließ ich mich von der Geschäftsführungsassistentin kraulen, habe bei einem Meeting unqualifizierte Beiträge abgegeben und überhaupt nach besten Kräften den Betrieb aufgehalten ... so konnten wir schon um 13 Uhr Richtung Berge aufbrechen. Noch schnell Oma eingesammelt (Herrchen wollte nicht wieder mit, er ist nicht so ein Bergfan), ordentlich die Staus rund um München mitgemacht und um 17 Uhr dann nach einem kleinen Gewitter noch schnell zur Wiesen- und Hügel-Hausrunde gestartet. Die Wade hielt. Frauchen kam sich zwar sehr langsam vor; ich als ihr Coach habe jedoch alle Aufzeichnungen und schnell festgestellt, dass sie 1 Minute (auf 40) schneller war als Anfang Juli.
Gestern hat Frauchen mich in der Pension gelassen und war mit Oma am Achensee wandern. Und schlichtweg alles machen, was man vor einem ernstgenommenen Wettkampf nicht tun soll: 5 Stunden Wanderung über Stock und Stein, mit ordentlich Höhenmetern. Einen Kaiserschmarrn gegessen. Empörung meinerseits! Naja, dafür habe ich mich an den zwei Stücken Apfel-Streuselkuchen schadlos gehalten, die mir die nette Pensionswirtin wieder aufs Zimmer gestellt hat.
Abends noch die Startunterlagen abgeholt. Der Isar-Lauf fand heuer zum 9. Mal statt. Die Strecke führt von Bad Tölz einfach entlang der Isar nach Lenggries und auf der anderen Seite wieder zurück (Halbmarathon), bzw. Wendepunkt noch hinter Wegscheid (30 km), für die 10 km ist Start in Lenggries und einfach der Nase nach nach Bad Tölz. Da wir ja eigentlich letzte Woche den Achenseelauf gehabt hätten, hat sich Frauchen nur für die 10 km angemeldet. Die Strecke kennt sie im Schlaf - eine ihrer Trainingsstrecken für lange Läufe in der Gegend. Die Anmeldegebühr mit über 40 Euro (20 Euro Startgebühr, 19 Euro Finishershirt, Vorverkaufsgebühr) ist ehrlich gesagt saftig. Dafür gab es zwar ordentlich Streckenkennzeichnung und Verpflegung, aber sonst nichts. Kein gut gefülltes Startersackerl, wie in Tirol. Nur im Ziel dann noch eine Medaille. Also face value eher negativ. (Ihr seht, ich habe bei Frauchen im Büro aufgepasst und doch ein paar Fachausdrücke aufgeschnappt!)
Heute morgen sollte Start 10:30 bzw. 10:35 Uhr (je nachdem, welche Infosite man las) sein. Wir waren 10:15 Uhr da. Angemeldet ca. 150 Leute (168 waren es laut Ergebnisliste) für den 10er. Ein Startbogen stand da. Zwei Dixie-Klos. Und das wars. Um 10:34 Uhr kam dann ein Kombi mit zwei Herren, die das Veranstaltershirt trugen. Der eine brabbelte - leider unverständlich - ins Megaphon, dann kündigte er den Startschuss an, dann zählte er runter, und krümmte den Finger am Abzug. Nur leider wollte die Pistole nicht so recht. Also alle Mann so losgelaufen. Musste mir allerdings Frauchen erzählen, denn ich wurde zu meiner großen Empörung im Auto gelassen! Und auch als Oma dann mit dem Auto nach Bad Tölz gefahren war, hat sie mich nicht mitgenommen zum Zieleinlauf!!!! Frauchen hat nur erzählt, dass sie anfangs ganz verhalten anging (den ersten km in 6:50), um dann langsam etwas zuzulegen. Insgesamt war sie nach 1:05:25 im Ziel (laut Liste, leider Bruttozeitmessung, noch 11 Sekunden länger). Damit war sie 143. von 168 Startern, 9. in ihrer Altersklasse und 56. von 68 Frauen. Aber was viel wichtiger war: die Wade hat gehalten und sie konnte sogar einen Schlußspurt hinlegen!
Fotos der Strecke gab es leider nicht, da unser Hausfotograf (Herrchen) nicht dabei war. Aber ich habe Euch mal ein paar aus früheren Gelegenheiten zusammengestellt:



So, und nun geht es Freitag weiter mit drei Bergläufen, dem Viking´s Women Trail in Zell am See. Wir freuen uns darauf. Schöne Woche, bis bald
Euer Iwan

Montag, 7. September 2015

Achenseelauf 2015 - der Lauf ohne uns

Hallo Leute,

wir sind wieder zurück vom Achensee. Schockgefrostet von viel Regen und 6 Grad, mindestens 3 Kilo schwerer vom vielen Frustkaiserschmarrn. Dahin waren zwei Monate Berglauftraining - geschreddert von einer linken Wade, die nicht so wollte wie Frauchen und ich es uns dachten.

Das Blödeste an der Sache ist, dass alles schmerzfrei ging - auch Bergwandern. Nur halt Laufen nicht. Wir sind trotzdem Mittwoch mit Hoffnung auf Wunderheilung Richtung Tirol gestartet ... die Wunderheilung blieb aber aus. Freitag dann 18 Minuten (!) langsamst durch die Gegend getrabt, Samstag immerhin schon 30 Minuten. Frauchen hätte am liebsten jeden entgegenkommenden Läufer angeblafft, ob er / sie überhaupt weiß, wie toll es ist, ohne Schmerzen laufen zu können!

Samstag Nachmittag dann die Startunterlagen abgeholt. Das gut gefüllte Startersackerl wollten wir uns doch nicht entgehen lassen. Für 30 Euro gibt es immer ein Laufutensil (dieses Jahr eine Mütze), Nudeln (sehr lecker), Tiroler Steinöl und andere Gutzis. Sicherheitshalber hat Frauchen dann doch den Zeitmesschip gar nicht abgeholt. Ich kenne sie, Unvernunft ist ihr zweiter Vorname. Sonst hätte sie vielleicht doch ... man könnte ja mal versuchen ... bis Achenkirch ist es ja eben ... und überhaupt.


Gestern morgen dann der Start bei - erstmals, seit wir dabei sind - strömendem Regen. Und Saukälte. Die Berge rundherum weiß. Plus starkem Wind aus Norden. Das heißt auf dem "einfacheren" Streckenteil Richtung Achenkirch Gegenwind. Die favorisierten Kenianer führten von Beginn an das Feld an. Wir haben mit halb heulendem, halb lachendem Auge zugeschaut - denn Frauchen läuft sehr ungern bei Regen. Brillenträgerin halt. Und dieses Mal hatte sie ja den Verletzungsgrund, nicht starten zu müssen. Sonst hat das immer was von "kneifen". Apropos kneifen - jedes Jahr werden zwei Ziegen im Anhänger vorneweg gefahren, bis Achenkirch. Dieses Jahr hatten die beiden entweder auch "Wade" oder haben gekniffen wegen des Wetters ....

Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen haben die kenianischen Sieger die Streckenrekorde nur um jeweils 2 Minuten verfehlt - eine Wahnsinnsleistung, wenn man neben den bereits erwähnten Wetterumständen noch überlegt, wie rutschig der 9 km-Steig von Achenkirch nach Pertisau durch den Dauerregen der letzten Tage gewesen sein muss!

Wir haben uns dann mit einem Frustkaiserschmarrn statt eines Triumphkaiserschmarrns getröstet. Die Vernunft hat gesiegt. Und abends ging dann doch schon ein langsamer Lauf über 1 Stunde hinter in ein Tal. Man ist ja schon dankbar für solche Erlebnisse! Mit dem Achenseelauf haben wir also noch eine Rechnung offen - nächstes Jahr ein neuer Anlauf, Frauchen unter 2:45 Stunden ins Ziel zu bringen. Und nächstes Wochenende geht´s mit Oma nach Lenggries, zum Isar-Lauf. Die 10 km müssten inzwischen schon wieder möglich sein - wenn die Wade weiter mitmacht ... bitte Daumen drücken.

Bis bald Euer Iwan