Samstag, 31. Dezember 2022

Bizarrer Jahresabschluss: Silvesterlauf in kurz

 Hallo Leute,

letztes Jahr war es ja an Silvester schon warm. Liebt Frauchen (wenn nicht der Gedanke wäre, dass Klimawandel usw und Schaden an Natur ...), sie lief virtuell hier im Marienbergpark, gewertet für den Silvesterlauf Madrid. Heuer hatte ich sie wieder für den virtuellen Madrider Silvesterlauf angemeldet, 10 km zum Jahreabschluss müssen sein. Dann kam aber die Info: der Silvesterlauf Nürnberg findet statt. Also mausgerutscht und sie dort auch noch angemeldet. 

Anscheinend hat sich aber das Madrider Wetter gedacht, "kann ich auch hier". Es waren 15 Grad vorhergesagt. Gestern beim Abholen der Startunterlagen pfiff noch ein eisiger Wind. Das Starterpaket war für 22 Euro sehr sehr übersichtlich. Die Startnummer. Sicherheitsnadeln, wer brauchte. Ein 20-Euro-Gutschein für das sponsornde Sportgeschäft. Heute, trotz der Wärme, keine Getränke auf der Strecke. Keine Medaille. Nada. Egal, ich beriet Frauchen bei der Kleiderwahl (unten kurz, oben zwei Schichten), überzeugte Herrchen, uns zu fahren (damit er mich zum Finish wieder anreichen konnte), und nahm noch eine kleine Flasche Wasser mit. Bär denkt halt mit, so hatte Frauchen als Einzige was auf der Strecke zu trinken und wurde ein paar Mal dafür beneidet.

Es waren rund 450 Starter angemeldet für die 10 km, erstmals fand der Start auch separat vom 5 km-Lauf statt. Los ging es um 12 Uhr, Frauchens Magen knurrte fast lauter als das Startkommando! 12 Uhr ist eine unschöne Startzeit - vorher essen macht vollen Magen, mit Hunger laufen auch nicht gut - Frauchen hat halt vorher eine Banane gemümmelt. Die ersten 3 km liefen sehr schleppend, schwere Beinchen. Dann ging es besser - bis zum frustrierenden Moment der Überrundung. Die Strecke ist einfach: zwei Runden zu je 5 km um den Wöhrder See herum. Und kurz vor und dann nach der Eisenbahnbrücke (bei ca. km 4,5) überholten der 1. und der 2. bei den Männern. Frauchen lief tapfer weiter, sie war ja vor Weihnachten erkältet gewesen, strukturiertes Training nicht drin, Tempotraining schon gar nicht. Ich hatte Zeitziel 1:07;30 ausgegeben, Minimalziel nicht Letzte. 

Bei km 8 läuft man auf der Norikus-Seite am Badestrand entlang (bei den Temperaturen schon fast verlockend ...) und an ca. 100 Weihnachtsbraten, äh, Gänsen, vorbei. Die haben inzwischen keinerlei Scheu mehr vor den Menschen / Spaziergängern / Läufern - Frauchen musste Zickzack durch sie durch auf dem Weg, zwei besonders hartnäckige Exemplare weigerten sich stur, Platz zu  machen ...

Der erste Anstieg hoch zur Eisenbahnbrücke war deprimierend für Frauchen - sie konnte keinen überholen. Jetzt, auf der zweiten Runde, hat sie insgesamt 4 Läufer noch eingesammelt. Runter in einer Rechtskurve, und dann stand ich schon bereit zum Aufspringen. Endspurt (naja, minimale Beschleunigung, würde ich sagen) ins Ziel. Schnell noch das Beweisfoto:


 Mit der gestoppten Zeit war ich dann zufrieden: 1:05, 07 Und noch mehr mit der Ergebnislistenzeit, die ist nämlich 1:05, 03! Und sie ist nicht Letzte geworden! Sondern 127. von 149 Damen, 9. in ihrer AK (ab morgen hat sie eine neue AK!), und immer noch schneller als 21 Herren.

Damit haben wir beide uns unseren Silvester-Nudelsalat redlich verdient. Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich friedlicheres, fröhliches, gesundes Neues Jahr. Feliz Año nuevo. Happy New Year.

Bis nächstes Jahr, Euer Iwan


Sonntag, 18. Dezember 2022

So schnell wird bär abgestempelt

 Hallo Leute,

ich twittere ja seit vielen vielen Jahren. Und seien wir mal ehrlich, jeder auf Twitter träumt davon, dass einer seiner Tweets mal durch die Decke geht ... tja, das ist mir nun auch passiert. Jedenfalls in Relation zu meinen "normalen" Tweets, die - wenn ich Glück habe - so Null bis 5 Reaktionen im Schnitt bewirken. 

Letzten Freitag saß ich also da, hatte meinen "Moin"-Begrüßungstweet abgesetzt und mich mit den üblichen netten Twitter-Bekannten ausgetauscht. Dabei lese ich parallel immer diverse Nachrichtenportale online durch. Alle berichteten von dem geplatzten Aquarium, dem Aquadome in Berlin. Überall stand was von Sachschaden, zwei verletzten Personen, glücklicherweise nicht mehr Verletzte. Nur stand nirgendwo etwas von den Fischen. Also setzte ich kurz nach 8 Uhr diesen Tweet ab:

Schaut mal auf die Anzahl Reaktionen - ich war baff. Und was mich fasziniert hat, was diese vielen Reagierer alles in mich hineininterpretierten. Was sie mir alles an den Kopf warfen ... manchen habe ich geantwortet, manche habe ich ob ihrer Wortwahl gleich mal geblockt. Ich nehme das Ganze als interessantes Experiment, ansonsten würde ich sehr schnell schizophren:

  • ich sei ein Vegetarierer / Veganer, weil ich Mitleid mit den Fischen hätte
  • ich sei ein Fleischfresser, denn ich würde ja Schweine usw. essen, warum ich denn nun Mitleid mit den Fischen hätte
  • es seien ja "nur" Fische, mit denen bräuchte man kein Mitleid haben
  • es gäbe schlimmere Probleme in der Welt
  • ich solle mich auf mein Sushi am Abend freuen
  • ich hätte eine Doppelmoral, weil ich mich nach den Fischen erkundige, aber nicht nach den für Fischstäbchen getöteten Fischen
  • wen würden Fische interessieren, das seien keine Menschen 
  • ob ich blind sei, das stünde doch überall (mit Link) - das war halt Stunden später.

Ich will nicht ungerecht sein, es gab es auch viel Zustimmung. 

Auf jeden Fall habe ich daraus gelernt: jeder interpretiert Worte anders. Und versucht, sein Weltbild dort unterzubringen. Ich kann nur sagen, die wenigstens kennen mich. Oder Frauchen persönlich. Die wissen, wie wir ticken.

Und ganz ehrlich: 1. lasse ich mir nicht die Schnauze verbieten 2. antworte ich höflich, wenn jemand mich auch höflich anschreibt 3. hoffe ich, dass auch mal ein Kaiserschmarrn-/Finisherfoto-Tweet von mir solche Werte erreicht!

Habt noch schöne restliche Adventstage. 

Bis bald,

Euer Iwan



Donnerstag, 8. Dezember 2022

Winter-Grinch gesichtet

 Hallo Leute,

ich habe hier einen Winter-Grinch sitzen. Sieht aus wie Frauchen, ein dick eingemummelte Frauchen. Benimmt sich aber wie ein Grinch. "Winter - bah!" "Ist so kalt" "Grau, grau, grau - ich hasse es" So geht es in einer Tour.

Ich bin ehrlich gesagt schon ziemlich genervt. Und würde ihr gern bessere Laune verpassen, aber selbst ein hübscher kleiner 1,5-stündiger Waldlauf hilft da nix ... Sie ist ein Sommerkind, mag schon immer keinen Winter - vor allem die Dunkelheit, aber auch die Kälte machen ihr zu schaffen. Dieses Jahr setzt es ihr anscheinend noch mehr zu. O.k. es ist auch ungemütlich, wir haben seit vielen Tagen die Sonne nicht mehr gesehen. Zeitweise ist auch tagsüber Deckenlicht erforderlich. Das Wetter kann sich nicht entscheiden, ob es nieseln, regnen oder einfach nur trüb sein will. 

Ich zähle die Tage, bis Wintersonnwende ist und es endlich wieder länger hell wird. Am liebsten würden wir die Zeit von November bis März überspringen - kurz aufwachen an Weihnachten, und ansonsten Winterschlaf halten. Bären haben da doch das bessere Konzept!

Bis bald Euer Iwan