Sonntag, 15. April 2018

Grüße von der anderen Seite der Startnummernausgabe

Hallo Leute,

Frauchen und ich sind ja bei vielen Laufwettbewerben gestartet. Dabei bleibt nicht nur die Strecke und die eigene Leistung im Gedächtnis, sondern das "Gesamtpaket". Was gab es für das Startgeld, wie war die Organisation, das ganze Drumherum ... vor allem die Helfer sind hier gefragt. Viele Läufer machen sich darüber gar keine Gedanken - wir ehrlich gesagt bei den ersten Starts auch nicht. Die waren halt einfach da, bei der Startnummernausgabe, als Streckenposten, an den Verpflegungsstellen, im Ziel. Inzwischen ist ja Frauchen selbst Organisator eines Laufevents (Tiergartenlauf in Nürnberg) und weiß, was alles daran hängt. Und gestern hat sie mal wieder als freiwillige Helferin den Tag verbracht, beim Stadtwaldlauf vom LAC Quelle Fürth.

Nun ist ja jeder Lauf anders, der Stadtwaldlauf ist von einem Verein organisiert und nicht darauf angelegt, Gewinn zu machen. Er wird nicht von Profis betreut, sondern von engagierten Vereinsmitgliedern und deren Familienmitgliedern. Die ihre Freizeit opfern. Manche Läufer behandeln die Helfer aber doch sehr arrogant, wenn was nicht gleich so funktioniert und der Helfer "spurt", wie es der Läufer gern hätte. Für andere Starter sind die Helfer Luft, da könnten auch Roboter stehen, die einem das Wasser anreichen. Bitte nicht falsch verstehen - 95 % der Starter sind nett und freuen sich über ein nettes Wort, und sagen auch ein nettes Wort zu den Helfern. Darüber freuen sich dann die Helfer sehr. Frauchens Appell nach dem gestrigen Einsatz ist also:
  • Wenn Ihr Eure Startnummer holt, lest halt erstmal, wo es die Nummer zu welchem Lauf gibt. Das steht immer, bei jedem Lauf, groß an den Tischen oder drüber. Beim 10. Mal Name vergeblich auf Liste gesucht, dann festgestellt "achso, Halbmarathon, nicht Startnummer für Kind im Schülerlauf abholen" wird es langweilig ... 
  • Hilfreich ist auch, entweder die Meldebestätigung dabei zu haben (da steht nämlich der Name schön lesbar drauf ...) oder den Namen deutlich zu sagen ... und zwar nicht nur den Vornamen! Erleichtert ungeheuer das Finden in den Listen und damit das Finden der Startnummer ...
  • Und nein, wenn der Name auf der Nummer steht, nicht einfach danach grapschen, weil man so einen ungewöhnlichen Vornamen hat .... es kann trotzdem sein, dass es diesen Vornamen mehrfach in der Meldeliste gibt und es eben nicht "Eure Nummer" ist ...
  • Die Getränke und das Futter am Verpflegungsstand haben sich nicht selbst in die Becher gegossen, bzw. geschnitten und dort hingelegt. Ein "Danke" beim Nehmen erfreut jeden Helfer.
  • Übrigens, leergetrunkene Becher neben die vollen zu stellen und wegzugehen, ist nicht die feine englische Art. Wenn man noch Durst hat - wir schenken gern nach. Und wenn man nichts mehr will, dann kann man seinen Becher in den vorgesehenen Abfallbehälter werfen - denn entweder hat es der Helfer nicht gesehen und füllt den leeren Becher wie alle anderen leeren Becher - was bäh für denjenigen ist, der den benutzten Becher dann erwischt. Oder er muss aufhören mit Füllen für die anderen durstigen Starter, und den Becher selbst wegwerfen.  
Nun aber zum Erfreulichen:
  • Ein Starter strahlte im Ziel nur so - sein erster Halbmarathon, erfolgreich gefinisht, 1:58 Stunden. Er meinte dann "wow, ich bin angefixt ... sagt mir doch gleich mal, wann und wo die nächsten Startmöglichkeiten sind". Da freut man sich mit!
  • Ein 74jähriger Herr kam unter den Letzten des Halbmarathons ins Ziel (man muss sagen, es war ziemlich warm und viele Läufer hatten mit der Hitze zu kämpfen) und war hin und her gerissen - einerseits Freude, dass er wieder einmal einen Halbmarathon gefinisht hatte, andererseits ärgerte er sich über seine Zeit.
Zwei Starter, denen Frauchen Wasser anreichte, sind besonders zu nennen:
  1. Anja Beranek, die erfolgreiche fränkische Triathletin, die den Halbmarathon als Trainings-Laufeinheit zwischen zwei Radeinheiten am Samstag nutzt. Supernett, Du hast  nun zwei weitere Fans, liebe Anja!
  2.  Ein Beagle, der mit Herrchen den Nachwuchs innen bei der 400-Meter-Stadionrunde im Bambinilauf begleitete. Und danach sehr keuchte - er bekam von Frauchen auch einen Becher Wasser, auf dem Boden angereicht.
Als Frauchen dann nach Hause kam, habe ich sie aber gleich auf die samstägliche Trainingsrunde gescheucht ... nicht dass sie denkt, sie kann sich auf ihren Helfer-Lorbeeren ausruhen!

Bis bald Euer Iwan





6 Kommentare:

Laufwelt hat gesagt…

Super,dass Frauchen geholfen hat! Nach meinem bisher einzigen Helfereinsatz, kann ich das nur so unterschreiben und nehme jetzt auch selbst Helfer ganz anders war.

iwan hat gesagt…

Ja, Manu, da gibt es ja so ein indianisches Sprichwort, dass man erst den Menschen richtig beurteilen kann, wenn man in seinen Mokassins gegangen ist ... sprich erst wenn man es selbst erlebt hat, kann man es beurteilen, Aber klasse, dass Du beim Park Run Helfer warst!

Lauf Markus hat gesagt…

Sehr Vorbildlich dein Engagement.
Vielleicht schaffe ich es auch irgendwann mal zu eurem Lauf im Tierpark

iwan hat gesagt…

Hallo Markus,
würde uns freuen :-)
Gruß Iwan

Don_Marco2 hat gesagt…

Mich macht das irgendwie traurig, dass man drauf hinweisen muss, dass sich auch Helfer über ein Danke freuen. War zwar noch nie Helfer, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich nicht zu bedanken, wenn ich etwas bekomme...

Ohne die fleißigen Helfer wäre eine Laufveranstaltung ja keine Laufveranstaltung.

Liebe Grüße,
Marc

iwan hat gesagt…

Hallo Marc,
Frauchen hätte das auch nie gedacht, aber es gibt leider doch solche Zeitgenossen, die Höflichkeit und Anstand missen lassen ... das sind dieselben, die ohne zu blinken vor einen einscheren, die Tür vor der Nase zufallen lassen oder den letzten Kaffee aus der Maschine nehmen, ohne neuen aufzusetzen ;-)Vermute ich jedenfalls mal.
Gruß Iwan