Sonntag, 1. Mai 2016

Frühling, Flieder und fast Fliegen beim Trailrun-Festival in Innsbruck

Hallo Leute,

die letzten Tage hatten wir Wetter für ein Jahr im Zeitraffer. Montag bis Donnerstag Winter, selbst tagsüber Schneeschauer und kaum über Null Grad, und ich bekam so langsam die Panik. Schließlich wollten wir am Freitag nach Innsbruck, Samstag stand dann der K15 vom Innsbruck Alpine Trail Festival an. Ich habe immer sorgenvoll auf die Webcam geschielt, aber die Schneegrenze war glücklicherweise höher - "unser" Höchstwert sollte auf 925 über NN sein. Insgesamt 400 Höhenmeter auf 15,8 km. Am Freitag morgen habe ich dann Frauchen bei endlich mal wieder Sonnenschein zum Einlaufen gescheucht. Mollige Null Grad. An einem 29. April!
Mittags dann Abfahrt Richtung Innsbruck; dort hatte es, als wir gegen halb fünf ankamen, 20 Grad. Also an einem Tag vom Winter in den fast Sommer. Schnell die Sachen ins Hotel gebracht (das lag schön zentral), und dann eingereiht in den steten Strom der sportlich aussehenden, mit Funktionskleidung geschmückten und dem Landestheater zustrebenden Menschen. Dort war nämlich Startnummernausgabe und Ausrüstungskontrolle. Wir mussten rund 20 Minuten warten, was aber in der Sonne und Wärme und bei dem tollen Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel rundherum nicht schwer fiel. Dann hatten wir die Startnummer und unser Startersackerl in der Pfote, äh, Hand. Letzteres fiel etwas mager aus - gut, die Startgebühr hatte auch nur 19 Euro betragen. Da das Ganze aber für einen guten Zwecke gespendet wurde, war es o.k. Und die 250 g Nudeln ergeben mit den letzten 250 g Nudeln aus dem Achenseelauf-Startersackerl dann nun schon eine vollwertige Mahlzeit, von der auch ein Bär satt wird. Das Funktionsshirt musste man extra dazu kaufen, aber Frauchen mag solche Souvenirs.





Samstag dann grenzgeniales Wetter. Meine Menschen machten erstmal eine Rundfahrt mit dem Innsbruck Sightseer Bus, stiegen am Bergisl aus und machten dort die Panoramarunde. (Typisch, da kann ich als Coach noch so sehr mahnen und darauf hinweisen, dass man sich als Läufer vor einem Lauf schonen sollte .... nein, zeigt Frauchen einen hübschen Wanderweg und schon ist sie unterwegs ...). Dort oben haben wir dann auch einige Starter des K85 gesehen, die hatten ja ihren Start schon um 4 Uhr nachts. Frauchen war erst 16:30 Uhr dran - eine dumme Startzeit, da weiß man eigentlich gar nicht, was man tagsüber machen soll und was man essen soll. Naja, irgendwann war es dann auch 15:30 Uhr, Frauchen saß mit vielen anderen Startern im Shuttlebus nach Hall. Dort sollte auf Burg Hasegg der Start für den K15 sein. Herrchen und ich blieben zurück, und vertrieben uns die Wartezeit auf Frauchen mit Eis essen (das Kokos-Rum-Eis war legendär!).

"Der Start war mitten im Burghof, zwischendurch kamen einige Läufer des K42 und K65 durch. Extrem beeindruckend, wie gut die nach schon so vielen Kilometern noch aussahen. Vom Racebriefing verstanden außer der ersten Reihe Starter keiner etwas, war aber auch egal ... Um 16:30 Uhr dann das unvermeidliche "Final Countdown" und los ging´s! Genau 20 Meter weit, erster Engpasse, Stufen runter, Stufen hoch aus der Burg heraus. Nach ca. 300 Metern der nächste Engpass - eine steile Treppe nach oben (da wurden Erinnerungen an den Festungstrail in Salzburg wach) und alle mussten hintereinander hoch. Dann ging es über leider sehr viel Asphalt und viele breite Feld- und Waldwege bergauf und Richtung Innsbruck. 220 Starter sollten es sein, 162 kamen ins Ziel. Teilweise waren es Wahnsinnsausblicke auf das Inntal, die schneebedeckten Pitztaler und Ötztaler Alpen, später der Blick von oben auf Innsbruck, den Bergisl und hinein ins Wipptal. Die Sonne schien, leichter Wind, rund 20 Grad - eigentlich ideale Laufbedingungen. Trotzdem waren die Beine irgendwie auf den ersten 5 km recht schwer. Die steilen Anstiege gingen wir Hinteren im Feld hoch, dabei habe ich doch den ein oder anderen überholt. Die Organisation und die Streckenmarkierung waren bis auf eine Abzweigung sehr gut. Bis km 12 hatte ich als einzigen Kritikpunkt, das es zwar ein sehr schöner Landschaftslauf war, aber mit Trail wenig zu tun hatte. Inzwischen hatten wir uns 400 Höhenmeter hochgearbeitet, nun sollte es auf 2 (!) km die 400 Höhenmeter wieder runter gehen. Und als ob das noch nicht genug wäre, kam dann der einzige längere Trailabschnitt dieser Strecke: bloßer Waldboden, einige Wurzeln, ansonsten glatt mit 20 % Gefälle (gefühlt 40 %!) nach unten. Zwar dann nach einiger Zeit etwas befestigter, aber aua aua aua. Ich war heilfroh, dann endlich wieder auf Innsbruck-Stadthöhe zu sein! Nun noch ca. 1,5 km über den Inn, geradeaus am Park entlang ..."





Ja, und da stand ich schon bereit, um aufzuspringen und wie gewohnt mit zu finishen. Nach 2:07: 25,8 liefen wir beide durchs Ziel. Platz 56 von 69 Damen, und mit ihrer Zeit hat Frauchen auch noch 13 Herren hinter sich gelassen. Trotzdem sind wir beide etwas unzufrieden. Frauchen hatte gehofft, unter 2 Stunden zu laufen. Und ich hatte auf mindestens einen Kaiserschmarrn spekuliert. Aber irgendwie haben wir kein Lokal gefunden, dass uns ansprach und auch Kaiserschmarrn auf der Karte hatte. So bleibt uns als süße Erinnerung nur der Duft von unzähligen Fliederbüschen, die schon voll erblüht waren und ganz Innsbruck mit schönem Geruch erfüllten.
Und was wir für ein Wetterglück hatten, haben wir heute gesehen - tief hängende Wolken und Regen. Bye bye Innsbruck - ein schönes Frühlingswochenende war es!
Bis bald Euer Iwan

2 Kommentare:

Laufwelt hat gesagt…

Da hattet Ihr ja auch richtig Glück bei dem Wetter so wie wir in Liechtenstein. Hört sich nach einem tollen Lauf an, auch wenn wohl der Trail-Anteil nicht so hoch war. Glückwunsch zum Finish!

Und schade, dass es keinen Kaiserschmarrn gab :-(

iwan hat gesagt…

Hallo Manu,

ja, da muss wohl Slazburg herhalten, damit ich ordentlich Kaiserschmarrn fassen kann ;-)
Gruß Iwan