Dienstag, 13. September 2016

Isarlauf in Lenggries - ein Hitzelauf

Hallo Leute,

am Sonntag fand Teil 2 unserer Alpen-Traumläufe-Trilogie statt. Da der Isarlauf ja terminlich zwischen dem Achenseelauf (23,2 km, recht anstrengend) und dem Tegernseelauf (Halbmarathon, aber nicht allzu kupiert) eingebettet liegt, habe ich Frauchen "nur" für die 10 km-Strecke angemeldet. Es gibt auch eine 21- und eine 30-km-Runde, beide locken Frauchen sehr, weil sie ja unserer Trainingstrecke im Sommer entsprechen - aber ganz offen gesagt würde Frauchen nicht 3 Halbmarathons an drei Sonntagen hintereinander packen ...
Also sind wir Freitag wieder nach Lenggries gestartet, dieses Mal mit Oma statt Herrchen. Wetter hervorragend, gleich dann mal unsere Hausrunde abgelaufen (Frauchen) bzw. nach dem fürs Wochenende von unserer Pensionswirtin gebackenen Kuchen geschaut (ich).

Samstag stand dann "tapern" auf dem Programm. Wobei Frauchen darunter unschuldig guckend alles außer Laufen versteht. Also durchaus auch mal 850 Höhenmeter aufs Brauneck wandern ... dass dann zur Stärkung wieder ein Eisbecher her musste, war ja klar! Ich habe mich geopfert und mitgegessen, damit Frauchen nicht einen Zuckerschock erleidet ...

Die Startunterlagen kann man Samstag ab 16 Uhr abholen. Die Startgebühr beträgt 17 Euro (ein Funktionsshirt muss man für 20 Euro dazu kaufen, wenn man es haben will - ist zwar schön, aber jedes Jahr dasselbe Motiv), plus eine "Bearbeitungsgebühr" (für was auch immer) von 1,07 Euro und ein Disagio von 0,74 Euro. Warum ein "Disagio", was ja im Finanzwesen ein Abschlag, also eine Minderung ist, war uns ein Rätsel. Aber gut. Für diese Startergebühr bekam man als Starterpaket ausgehändigt ... nichts. Die Startnummer. Und wenn man wollte noch 3 Sicherheitsnadeln. Sonst - nichts. Das ist nun ehrlich schon ein bißchen wenig für den Preis. Die Organisation sonst ist sehr gut, familiär, gut abgesperrt, ausreichend Verpflegungstellen, alle sehr nett.
Die erste Wettervorhersage für Sonntag war noch "schaurig", aber das Wetter hielt bei Sonne und immer heißeren Temperaturen. Insgesamt waren 156 Starter in Lenggries am Kalkofen versammelt. Ein Mädchen sprach Frauchen an, weil ich die Startnummer an Frauchens Shirt mit 4 Nadeln befestigt hatte - den Veranstaltern waren die Nadeln ausgegangen und das arme Mädchen hatte ihre Nummer mit Klebeband am Shirt festkleben müssen. Klar haben wir geholfen.
Ich hatte für Frauchen als Ziel gesetzt - alles ist gut, wenn die Zeit besser ist als 2015. Dann setzten Oma und ich uns ins Auto, um nach Tölz zum Ziel zu fahren; die 10 km sind nämlich ein Punkt-zu-Punkt-Lauf durch die idyllischen Isarauen:







Frauchen rannte los, für ihr Gefühl wie Speedy Gonzalez. Und war nach dem 1. km entsetzt: 6:30 min! Egal - Tempo halten. Und langsam so einen nach dem anderen einholen und zentimeterweise überholen. Für die nächsten Kilometer zeigte die Uhr dann einen Schnitt von 5:45 min/km an. Passte. Frauchen fing sogar mal an zu schwitzen - es waren ja nur 28 Grad und die Sonne knallte runter. Ab km 4 hing einer (eine?) Läufer(in) direkt immer hinter Frauchen, ließ sich die Pace machen, setzte sich aber nicht nach vorne. Km 5 wurde nach 29:30 absolviert - alles in der Marschtabelle. Frauchen hatte nur das Gefühl "das Tempo halte ich nicht durch". Andererseits "ich versuche es einfach so lange wie möglich, Augen zu und durch"! Erst bei km 8 guckte sie wieder auf die Uhr - 47:04 min. Also ausreichend Puffer, um unter 1 Stunde ins Ziel zu kommen. Das war nämlich ihr gestecktes Ziel: seit  rund 10 Jahren rennt sie gegen diese "1-Stunden-Mauer" an. Und ausgerechnet diesen Lauf wollte sie dazu nutzen, also mitten in der Erholungsphase nach dem Achenseelauf ... denn das Training in der letzten Woche ging doch etwas schleppend ... schwere Beine ...

Egal - ich war ganz baff, als ich sie mit hochrotem Kopf und in vollem Galopp zum Ziel rennen sah. Es war übrigens eine Läuferin, die Frauchen als unfreiwillige Pacemakerin nutzte - um dann 100 Meter vor dem Ziel noch an ihr vorbei und mit 2 Sekunden Vorsprung durchs Ziel zu gehen. Ohne "Danke" zu sagen ... naja. Jedenfalls: Frauchen brauchte 58:28, Platz 90 von 156 Startern, Platz 6 in der AK und Platz 29. nur bei den Frauen. Damit lag sie weit besser als 2015, da war die Zeit 1:05,etwas. Ach ja, dann bekamen wir doch noch was für das Startgeld. Eine wirklich schöne, gut ausgearbeitete Medaille - die auch anders aussah als die vom Vorjahr.

Wesentlich langsamer waren wir dann auf dem Nachhauseweg. Ein Stau nach dem anderen. Und Freitag fahren wir schon wieder runter nach Lenggries, dieses Mal dann zum Tegernseelauf. Hoffentlich fällt da dann wieder ein Kaiserschmarrn und nicht nur popeliger Zwetschgenkuchen und Eis für mich ab!
Bis bald Euer Iwan

4 Kommentare:

Laufwelt hat gesagt…

Super, herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Zeit!

Hitze scheint Dein Frauchen ja regelrecht zu beflügeln ... Ich kenne da jemanden, der dann immer einbricht ;-)

Und beim nächsten Mal gibt es dann hoffentlich wieder Kaiserschmarrn!

iwan hat gesagt…

Hallo Manu,

dafür läuft dieser jemand, den Du kennst, bei nicht Wärme immer sehr schnell - und in unseren Breiten ist nun mal wesentlich seltener richtig Hitze ....

Danke für den Glückwunsch :-)
Gruß Iwan

Lauf Markus hat gesagt…

Respekt für diese tolle Zeit bei diesen Bedingungen!

iwan hat gesagt…

Danke, Markus! Das Lob aus Deinem Mund bedeutet uns sehr viel, denn Du bist ja schließlich bei ähnlichen Bedingungen rund eine Viertelstunde schneller gelaufen in Marbach ;-) Das zeigt, dass es auch Läufer gibt, die es gut einschätzen können, wenn jemand nicht so schnell ist wie sie, aber trotzdem für seine eigenen Verhältnisse schnell unterwegs ist und sich verbessert :-)
Gruß Iwan