Donnerstag, 20. Juli 2017

Erkenntnisse aus dem Trail-Training

Hallo Leute,

da mich so viele Leute fragen "wie läuft denn das Training für den Karwendelmarsch?", hier ein kurzer Zwischenbericht. Übrigens, Frauchen wird eher gefragt, ob sie gaga sei ....

Also: Die Vermutung mit dem "gaga" könnte durchaus zutreffen. Denn sie ist bis zur Anmeldung längstens 23,2 km gelaufen im Wettkampf, weniger im Training, zwar schon einige Trailrennen, aber über max. 17 km.

Wenn sie sich was in den Kopf setzt, dann habe ich als besonnener Coach keine Chance. Höre ich da etwa Hohnlachen? Na gut, ich habe sie ja angemeldet. Mein sinistrer Hintergedanken: je länger die Strecke, desto mehr Kaiserschmarrn im Ziel ...

Der Karwendelmarsch ist am 26.8., 52 km. Da passt doch 3 Wochen vorher gut als Test das Pitz Alpine Trail Festival mit der 26 km-Distanz herein. Und dort haben wir ja eh noch eine Rechnung offen, so wettertechnisch gesehen. MeinTrainingsplan war einfach, und ich hoffe, dass er aufgeht: jede Woche im langen Lauf so eine Viertelstunde dranhängen. Viel bergauf / bergab trainieren. Drei Wochen hartes Training, dann eine Entlastungswoche. Und die Erkenntnisse bisher sind:

  • Ab 2,5 Stunden reine Laufzeit beginnt es Frauchen keinen Spaß mehr zu machen.
  • 90 min. wie heute morgen kommen ihr aber immerhin schon als "kurzer Lauf" vor
  • der Tipp von Trailbirdie, auch Bergabsprints zu üben, ist Gold wert - bisher ist sie bergab immer eher verhalten gelaufen
  • inzwischen kann sie auch während des Laufens einen Powershot und Salztabletten zu sich nehmen
  • und sie ist immerhin schon einmal mit Rucksack gelaufen!
Das muss ich näher erläutern: ab den längeren Strecken und für den Karwendelmarsch braucht man einfach einen "Behälter", um das vorgeschriebene Notfallset, Futter, Becher (die Halbliterflasche, die sie sonst immer dabei hat, reicht da nicht), ggf. Wechselkleidung, Handy zu verstauen. Nun hasst Frauchen alles, was auf dem Rücken anliegt. Selbst bei Bergwanderungen (und damit meine ich wirklich 7-Stunden-Touren auf Gipfel hoch) trägt sie eine umfunktionierte Art Umhängetasche wie einen Rucksack. Aber es musste halt sein, und so haben wir im Frühjahr bei Sportscheck nach Beratung einen Rucksack gekauft. Frauchen war schon da nicht so begeistert - sie wollte explizit einen Rucksack fürs Trailrunning, und der Verkäufer sagte, a) hätte er keinen dafür speziellen und b) als Einsteiger würde auch so eine Art eierlegende-Wollmilchsau-Rucksack reichen. Frauchen lief im Laden Probe, und war nicht überzeugt. Verkäufer schnallte Rucksack anders, und dann ging es halbwegs. Also mit nur 70 % Überzeugung gekauft. Und seitdem liegen gelassen. Jedes Mal eine andere Ausrede Begründung, warum sie ihn gerade heute nicht testet. Ich habe ihr in den Ohren gelegen, sie muss nun endlich mal mit laufen, um ein Gefühl dafür zu kriegen - njet, nix da, keine Chance. Nachdem sie nun auch schon knapp 3 Stunden ohne gelaufen ist, hat es mir gereicht. Ich habe ihr dann einen anderen bestellt, einen Camelback. Und siehe da - den hat sie brav angezogen und damit schon den ersten Testlauf absolviert. Das Geheimnis: das Teil liegt an wie eine Weste. Vorne und hinten. Und hat nicht dieses typische "Rucksack-Feeling". Auf den Verkäufer bei Sportscheck bin ich aber immer noch ein bißchen sauer - o.k. Frauchen hätte nicht mit schlechtem Gefühl kaufen sollen, aber sie hat mehrfach gesagt, dass sie dieser Rucksack nicht überzeugt und sie eigentlich was anderes sucht ...

Also: wir sind verhalten optimistisch. Und ich bin gespannt, wie es dann im Pitztal für Frauchen läuft. Dann haben wir schon mal ein Indiz für den Karwendelmarsch .... Ich werde berichten.

Bis bald Euer Iwan


4 Kommentare:

TrailrunningHD hat gesagt…

Hallo,
den Karwendelmarsch habe ich schon 4 mal mitgemacht - zweimal den 52er und zweimal den 35er als "Begleitung" für zwei Freundinnen. Absolut schöner Lauf, tolle Verpflegung! Nimm da selbst nicht zu viel mit - der längste Weg ist bis zur ersten Labestation mit ca. 10km, aber morgens ist es noch kühl, der Weg relativ flach und man hat meist ordentlich gefrühstückt. Danach nimmt die Distanz zwischen den Labestationen ab.
Was den Rucksack angeht, habe auch ich meine Odyssee mitgemacht, bis ich den richtigen für mich gefunden habe. Ich bin mittlerweile beim Ultimate Direction Ultra Vesta für kürzere und beim Ultimate Direction Adventure Vesta für längere Läufe, die Pflichtmaterial erfordern.
http://trailrunningnordwand.blogspot.de/2017/06/ich-packe-meine-sachen-und-nehme-mit.html

iwan hat gesagt…

Hallo "Eiger Nordwand",

Du wirst lachen, Frauchen liest Deinen Blog immer über Xing, und genau der Postmit den Rucksäcken hat sie (und mich)dazu bewogen, doch noch mal einen anderen zu kaufen und auszuprobieren. danke für den Tipp mit der Verpflegung!
Gruß Iwan

Laufwelt hat gesagt…

Weiterhin alles Gute für das Training!

iwan hat gesagt…

Danke, Manu. Nachdem wir nun den Pitz Alpine abgesagt haben, bin ich etwas ruhiger ...müssen vorsichtig sein, wegen des Rückens ... da hätte ich mir bei der Strecke schon arge Sorgen gemacht. Und der Karwendelmarsch ist nun mal unser Hauptziel diese Saison :-)
Gruß Iwan