Sonntag, 17. April 2016

Abstruse "Schatten der Schuld"

Hallo Leute,

neben unseren bekannten Lieblingsautoren lernen wir gerne mal andere Krimi-Autoren kennen. Da kam uns dieses Buch als Vorschlagsband gerade recht:

"Schatten der Schuld"
Petra Johann
erschienen bei Blanvalet.


Der Klappentext las sich doch schon mal vielversprechend. "Eine Frau liegt brutal erschlagen im Aachener Stadtwald" - viertes Opfer des "Axtmörders". Aber ab da ging es leider abwärts ... ich will nicht zu viel verraten, aber es kommt schnell heraus, dass
  • die ermittelnde Hauptkommissarin eine Beziehung zu einem der früheren Opfer hatte
  • eigentlich die ganze Ermittlertruppe befangen ist, weil sie die ersten 3 Morde vor Jahren nicht klären konnte
  • der Täter nur einer von fünf Verdächtigen sein kann.
Dazu kommen
  • Zeitsprünge hin und her
  • ein übereifriger Jungspund von Ermittler
  • ein von Hass und Neid getriebener Ex-Kommissar, der querschießt
  • ein Fall von "er liebt sie, sie merkt es nicht, er heiratet eine andere"
  • absolut gestörte Jugendliche, viel Sozial- und Psychodrama
  • komplett beziehungsunfähige Erwachsene.
Das Ganze ergibt dann so einen abstrusen Mix, dass wir uns ehrlich zwingen mussten, zu Ende zu lesen.  denn leider war auch die Schreibweise nicht so flüssig, dass man über Logiklöcher hinwegesehen konnte. Und die Auflösung - wer es denn nun endlich war - war dann auch schon ziemlich offensichtlich. Das Gemeinste (Achtung *Spoiler*) - der Hund musste auch sterben ....

Das waren viel zu viele Zutaten, viel zu viel gewollt. Wie man einen spannenden Krimi mit 4 Verdächtigen schreibt, bei denen man von Anfang an weiß, einer muss der Täter sein - das hat Agatha Christie mit "Cards on the table" vor 80 Jahren wesentlich besser hingekriegt!


Fazit: 2 Punkte. Spannende Grundidee verschenkt.

Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Danke schön dafür. Dies hat aber unsere Meinung (wie Ihr seht) nicht beeinflusst.

Bis bald.
Euer Iwan

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