Samstag, 8. Februar 2020

Lebensretter für eine Ziege

Hallo Leute,

ich muss ja noch eine Begebenheit aus dem Mallorca-Urlaub nachreichen. Mein Frauchen ist meine Heldin! Sie hat einer Ziege das Leben gerettet.

Auf der Wanderung rund um Port de Soller fiel ihr schon auf: im Gegensatz zu früher sind inzwischen fast alle Grundstücke am Wegesrand mit Drahtzaun abgegrenzt. Nicht engmaschig wie hierzulande, sondern so 15 x 15 cm.
Ein Stück weiter sah sie schon die Bescherung: Eine Ziege hatte anscheinend der Verlockung des Grüns auf der anderen Seite des Zauns nicht widerstehen können, ihren Kopf irgendwie durchgesteckt. und kam nicht wieder zurück. Die Hörner waren im Weg. Sie schmiss sich panisch und schon ziemlich verzweifelt immer wieder rückwärts, was nichts half. In sicherem Abstand daneben ein Kitz und eine weitere Ziege. Wildes Gemähe.

Frauchen - dusselig wie sie ist, ohne erst zu fotografieren, sondern gleich um das Tierwohl besorgt - sofort ran an Ziege und Zaun und versucht, den Ziegenkopf zu fassen zu kriegen. Ein Ringkampf folgte, denn das Vieh hat natürlich nicht kapiert, dass Frauchen helfen wollte. Und trat, stieß, schmiss sich weiter immer wieder rückwärts. Zur Größeneinschätzung: das sind keine Ziegen wie die süßen Miniziegen in Streichelzoos, sondern schon Kaliber so Größe Dogge. Hier andere Exemplare zur besseren Vorstellung:

Das Problem: Frauchen hat leider nur zwei Hände. Die Ziege hatte zwei Hörner. Beide musssten heruntergedrückt werden in der Kopfhaltung, damit es rückwärts wieder rausging. Letzteres kapierte die Ziege aber nicht, also musste der Zaun nach vorne gedrückt werden. Mit der dritten Hand. Äh, das ging so nicht. Und kein anderer Wanderer in Sicht, sonst ist dieser Weg überlaufen ....

Nach circa 5 min. Ringkampf, begleitet von verzweifeltem Meckmeckmeck der beiden anderen Ziegen, war die Ziege entweder so erschöpft, oder hatte kapiert, dass geholfen werden sollte. Sie hielt relativ still. Übrigens mit beiden Hinterhufen auf Frauchens Fuß stehend - anscheinend dachte sie, o.k. da habe ich dann auch den Menschen gut im Griff ... Ein letzter Druck nach unten, eine Bewegung nach hinten, die Ziege war frei! Und rannte mit den anderen beiden relativ zügig davon. Undankbares Viech, sie hätte ja wirklich noch für ein Erinnerungsfoto posen können!

Wie gesagt, zu anderen Jahreszeiten ist dieser Wanderweg überlaufen. Jetzt, Ende Januar, hat Frauchen kaum einen Menschen gesehen. Die Ziege hätte mit etwas Pech elendig verrecken können im Zaun hängend. Also gutes Werk getan. Bin stolz auf mein Frauchen.

Bis bald Euer Iwan

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