Montag, 28. Juli 2025

Ein rasanter 5 km-Run in Berlin

 Hallo Leute,

manche haben einen Koffer in Berlin, ich eine Freundin. Pauline Laufbär. Also habe ich schon immer mal geschaut, wann ich einen Laufwettkampf in Berlin finden würde ... und nein, HM oder Marathon kommen nicht in Frage, da will Frauchen nicht durch eine Stadt rennen. 

2025 lag die Adidas City Night ideal. Flotte 5 km auf dem Kurfürstendamm. Gedacht, mausgerutscht und Frauchen angemeldet. Hotel in der Nähe (550 Meter zu Start / Ziel) gebucht. Manu, dem Frauchen von Pauline, Bescheid gesagt. Da Erstere ja unter "Laufwelt" bekannt ist, hat sie sich auch gleich angemeldet und auch an ihrem Arbeitsplatz so getrommelt, dass sie gleich ein ganzes Laufteam am Start hatte.

Meine Vorfreude war groß, denn ich wollte wieder - von Herrchen unterstützt - ein paar hunndert Meter vor dem Ziel aufspringen und mitfinishen. Tja, bär denkt, Herrchen macht Strich durch die Rechnung. In der Woche vor dem Wochenende bekam er einen Termin herein, den er nicht verschieben konnte (oder wollte? Denn Berlin ist nicht so sein Pflaster ...). Allein wollte Frauchen die lange Strecke nun auch nicht mit dem Auto fahren, obwohl das für mich bequemer gewesen wäre. Statt Beifahrersitz für mich allein hieß es nun Hereinquetschen in die (große) Handtasche zu Getränk, zwei Büchern, Brötchen und was Frauen sonst noch so alles mit sich herumschleppen!

Und da wir fast nur Negatives über die Deutsche Bahn gehört hatten, waren unsere Befürchtungen groß. Sie wurden aber enttäuscht. Beide Fahrten superpünktlich und ohne Probleme. 

Freitag Nachmittag kamen wir an, kurzes Sightseeing am Kudamm (nennt Frauchen so, ich habe aber gesehen, wie sie verstohlen Shoppingtaschen ins Zimmer schleppte), dann kam auch schon Manu mit Pauline. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei einem großen Kollegen

 

blieben wir dann im Hotelzimmer, während Manu und Frauchen Startunterlagen abholen gingen. Und genau das gab es für die 30 Euro Startgeld: die Startnummer.  O.k. - Sicherheitsnadeln. Und Spoiler: danach eine Medaille, Zielverpflegung und ein "Getränk" (ganz ehrlich, Anführungszeichen sind nötig, blääääähhhh). Danach waren die beiden noch schön beim Spanier Essen, draußen sitzen, das Flair genießen.

Samstag sollte ja die CSD-Parade sein. Also sind Frauchen und ich ganz früh gestartet, damit ich auch was von der Stadt sehe: Brandenburger Tor, Unter den Linden, Siegessäule, Gedächtniskirche, Kudamm. 


 

 

Dann blieb ich im Hotel. Dummer Fehler. Frauchen fuhr zum Tierpark (sehr sehenswert, sagt sie). Warum Fehler? Statt sich zu schonen, latschte sie Meter um Meter. Inklusive Höhenmetern, worauf ihr ihre Sportuhr schon mitteilte "Aktivitätsziel für heute erreicht".  Auweiah!

Dann noch Ausruhen im Hotelzimmer, letzte Instruktionen von mir und die Frage: was isst frau, wenn der Start um 19 Uhr ist? Halbe Semmel und eine Banane um 17 Uhr. Dann kam schon Manu, um sie abzuholen. Das war ja das Ärgerliche: kein Herrchen, das mich zum Aufspringen halten konnte. Nix Finish für Iwan. Dafür nette Stunden mit Pauline.

Vor dem Start war Frauchen schon sehr nervös. Hält das lädierte Knie? Wie kommt sie aus dem Schlurftrott der letzten Monate heraus? Und hält das Wetter? Für sie war es fast zu kühl, runde 21 Grad. Und dann der Höhepunkt, ich konnte das Foto nicht fassen - sie mit einem anderen Maskottchen! 

Endlich der Startschuss. Sie hatte sich etwas von Manu und ihrer Truppe abgesondert, da sie nicht so weit vorne und vor allem nicht in der Mitte laufen wollte, lieber am Rand. Erster km in 5:46 WAS? Normal wären 6:30 bis 6:45 gewesen ... also Tempo rausgenommen. Die nächsten 3 km immer so um die 6:10 min, also auch viel schneller als sie die letzten Jahre (!) gerannt ist. Die Strecke ist einfach: 2,5 km den Kudamm Richtung Westen, 180-Grad-Kurve, 2,5 km zurück. Gute Stimmung, viele anfeuernde Zuschauer. Ab km 3,5 sah sie Manu vor sich, erst so 30 Meter, dann 25 Meter ... ganz langsam robbte sie sich ran. Aber dann legte Manu noch ein bißchen zu im Zielsprint, während es bei Frauchen echt nicht mehr schneller ging, nachdem sie sie eingeholt hatte. Die Zeit: 30:01 min. 

Positiv: So schnell wie seit 8 Jahren nicht mehr. Platz 618 von 1.644 Finishern bei den Damen. In ihrer AK immerhin 7. von 25 Damen. Und auch noch 378 Herren hinter sich gelassen.  

Negativ: diese dummen 2 sec, wo hat sie die liegenlassen?  

Was sehr nett war, auf einen Tipp von Manu hatten wir uns noch für ein Laufshirt von den Optimistic Runners beworben - also gab es dann doch noch ein Shirt zur Medaille. 

 

Sonntag dann strammer Spaziergang durch den Tiergarten, "verziert" mit diversen Überbleibseln der CSR-Parade (inklusive für uns Kleinstädter sehr interessant gekleideten Menschen ... ich muss ja ein bajuwarisches Klischee erfüllen). Danach irgendwie den Koffer zukriegen und ab zum Zug.

Fazit: ein schneller Lauf, tolle Sightseeing-Strecke, super Publikum - das Wochenende in Berlin war sehr schön! Und natürlich das Treffen mit Manu und Pauline!


Und nun trimme ich Frauchen wieder auf die langen Distanzen. Und träume davon, dass sie auch mal auf 21 km ein solches Tempo durchhält!

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

Montag, 21. Juli 2025

Sylt: nass, nass, Baby

Hallo Leute,

meine Menschen waren wieder auf Sylt. 1 Woche (und nein, sie haben nicht im Lotto gewonnen ...). Wettervorhersage war im Gegensatz zu den letzten 3 Urlauben dort gut. Was mich sofort misstrauisch machte: sonst war sie immer schlecht, ich habe zugunsten Fozzies großherzig verzichtet, und prompt hatten sie super Wetter. "Iwan, sei wachsam", sagte ich mir, die wollen einen nur hochlocken und dann schlägt das Wetter zu. Außerdem mag ich keine Fische ....

Also habe ich den Trainingsplan für Frauchen meinem Assistenztrainer 2. Klasse, Fozzie, mitgegeben, ihnen gute Reise gewünscht und mir jeden Tag mit zunehmender Erheiterung den Wetterbericht angeschaut.

Iwan, soooo schlimm war es nicht. Es gab immerhin einen komplett trockenen Tag, den Abreisetag. Zwar bewölkt. Aber immerhin. Am ersten Tag lockte noch Sonne:

 


Um dann gleich einen saftigen Schauer hinterher zu schicken. So ging es die ganzen Tage, man konnte nichts planen, die Wettervorhersage kam mit den andauernden Änderungen gar nicht hinterher. Die Menschen waren Wandern um die Südspitze bei Hörnum, Deichwandern bei List, am Grünen Kliff in Morsum, am Roten Kliff in Wenningstedt 









 

... und ich war meist bei Gosch, Krabbensemmel futtern. Und mir danach immer den Sand aus dem Fell schütteln, war das ein Wind!

Frauchen habe ich akribisch den Trainingsplan abarbeiten lassen. Der erste 2-Stunden-Lauf seit 10 Monaten - mit extra viel Regen. Sie brabbelte danach was von "irre, die sind alle irre hier" - weil die wenigen Läufer, die sie traf auf ihrer Runde (Wennigstedt, Klippenweg, Sagenwald, Kampen, Quermarkenleuchtfeuer (oder so ähnlich), hinüber zur Wattseite, durch die Heide zurück nach Braderup, über Wiesen und am Dorfteich entlang) keine Regenjacke trugen (!), dafür aber Sonnenbrille (!!).

Und ich war ja sehr gespannt darauf, welches Erlebnis wird dieses Mal auf dem Flug haben würden. Flug annulliert, Maschine kaputt, nur eine Treppe für zwei Maschinen, erstmal eine Flughafenrunde zum Tanken drehen - hatten wir alles schon. Dieses Mal, und gleich zweimal: "Äh, hier spricht Ihr Kapitän, Wie sie sehen, sind wir hier in Frankfurt auf einer Außenposition. Und wie Sie ebenfalls sehen, sehen Sie keine Treppe, und keinen Bus. Die haben wohl noch nicht mitgekriegt, dass wir gelandet sind ..." Glücklicherweise hatten wir großen Puffer für den jeweiligen Anschluss, andere Passagiere waren Nervenwracks.

Also, Iwan, wie siehts aus? Ich habe Dir Frauchen gesund und wohl trainiert zurückgebracht. Werde ich weiter befördert?

Mein lieber Fozzie, erstmal sehen, was dieses Training so gebracht hat. Gestern hier beim Waldlauf in kupiertem Gelände merkte man jedenfalls, dass sie auf NN trainiert hatte. Höhentrainingslager bringen da mehr (vor allem für mich, Kaiserschmarrn, hehehe).

Bis bald, Euer Iwan 

Mittwoch, 2. Juli 2025

Lengries: heiß, heiß, Baby

 Hallo Leute,

wir sind zurück aus unserem jährlichen Lenggries-Urlaub. Dieses Mal war es heiß. Sehr heiß. Also prima für Frauchen und mich, nicht so doll für das fast dauerhechelnde Herrchen. Ich fange mal mit den Highlights an:

  • Frauchens Knie hielt. Wir haben im Schweiße von Frauchens Angesicht am Konditionsaufbau gearbeitet. Neue Laufstrecken erkundet, alte beliebte abgelaufen. Und erstmals seit dieser vermaledeiten Knieverletzung auch wieder einen (kleinen) Berglauf mit ordentlich Gefälle probiert.
  • Sie hat schöne Bergtouren gemacht. Eine hier in der Eng, insgesamt 4 andere Wanderer, 3 Murmeltiere und eine Gemse gesehen. 













  • Mein "Hans-guck-in-die-Luft" hat sich dann eine sehr belebte Tour auf den Schönberg (Hausberg, sieht man vom Balkon aus, sieht harmlos aus, aber steile 900 Höhenmeter) ausgesucht. um sich gleich zweimal hinzulegen: einmal in den Matsch vor 4 Leuten, einmal aufs Knie vor 6 Leuten plus Hund. Nix passiert, außer verletztem Stolz und matschiger Kleidung plus matschigem Frauchen. Timing kann Frauchen!
  • Das Wetter: sonnig, heiß, schwül, an drei Tagen abends Gewitter / Regengüsse.  

 Meine Lowlights dagegen waren:

  • Das Essen, was für mich abfiel. Nur einmal (ich wiederhole: EINMAL) Kuchen für mich. 

  • Frauchen hat sich schlichtweg geweigert, mich auf eine Bergtour mitzunehmen. Ich sei zu schwer. Also bitte!
  • Das Heimkommen. Ist ja generell schon nicht schön, aber bei uns zuhause war der Aufzug ausgefallen. Ich wurde würdelos in eine Tasche gestopft und bei 33 Grad 3 Stockwerke hochgeschleppt. Dabei war ich viel leichter als die Koffer, die ja auch hochgeschleppt werden mussten!

So, jetzt arbeite ich am weiteren Trainingsplan. Jede Woche mindestens 1 km mehr beim langen Lauf. Das wäre doch gelacht, wenn ich Frauchen nicht wieder auf die HM+-Distanz kriegen würde. Unglaublich, wie schnell man Ausdauerkondition abbauen kann. Oder hängt das mit dem Alter zusammen? Früher war sie schneller wieder fit ...

Bis bald, Euer Iwan