Sonntag, 19. Oktober 2025

Altmühltrail: Frauchen hatte zu viel Laufspaß

 Hallo Leute,

jetzt fragt Ihr Euch sicher: Wie kann das gehen? Kann man zu viel Laufspaß haben? Ja, geht. 

Aber von Anfang an. Letztes Jahr hat uns der Altmühltrail sozusagen "angefixt". Also habe ich Frauchen am Rosenmontag gleich für 2025 angemeldet - das ist nämlich immer der Tag für den Anmeldestart. Und die wenigen Startplätze sind jeweils ratzfatz ausverkauft. Wenige deswegen, weil die Strecke in sensibler Natur verläuft und nicht unbegrenzt Starter verträgt.

Am 18. Oktober sind wir also wieder von Nürnberg, Umweg über Altdorf, Oma plus Rollator ins Auto hieven, nach Dollnstein gefahren. Wettervorhersage so 10 / 11 Grad, Sonne kann rauskommen, kann aber auch wegbleiben. Also dabei: kurze Laufhose. Lange Laufhose. Laufshirt. Dünne 2. Schicht, Dicke 2. Schicht, Buff. Windjacke. Socken für lange Hose. Socken für kurze Hose. Sagt mal, habt Ihr das auch, dass Ihr so viel zur Auswahl mitschleppt?

In Dollstein angekommen, gekreist und Parkplatz gesucht. In eisigem Wind (eisig jedenfalls für Frauchen, die immer noch auf Mallorca-Temperatur läuft) zum Start-/Zielbereich gegangen und Startunterlagen abgeholt. Wartezeit: genau ... 0 Sekunden. Wie gesagt, familiäre, dabei professionelle Orga. Wieder zurück zuum Auto, schlotternd aus Jeans, Fleece und Anorak umgestiegen in kurze Hose und dickere Schichten oben. Ich hatte Frauchen zu kurz geraten - sinistrer Hintergedanke: wenn sie friert, läuft sie schneller, weil sie ins Warme will!

Sie trabte mit Oma zurück zum Start, ich musste im Auto warten.

Die Wartezeit bis zum Start um 12 Uhr war kurz. Noch kurz @Fleggo begrüßt, der ein Zeitziel von 55 hatte (Spoiler: eigentlich geschafft, bei ihm standen 55 min und ein paar Skeunden auf der Finisheruhr), staunend zugeguckt, wie sich ingesamt 5 Hunde mit angeleinten Läuferinnen hinter mir einreihten, und dann ging es schon los. Bäh, ich hatte diesen stinkenden blauen Rauch vergessen, den sie beim Start loslassen! Eine Runde durch den Ort, an meinem Auto vorbei, Iwan kurz zugewinkt - und dann auf einmal einen ersten Anstieg über Kopfsteinpflaster hoch und wieder runter - diese Schleife war doch letztes Jahr nicht dabei? Weiter gings, wir kamen ans Ufer der Altmühl. Worauf zwei der Hunde, die mich inzwischen überholt hatten, gleich abbogen, sich durch nichts beirren ließen und erstmal tranken. Tja, Verpflegungsstelle für sie!

 Eine Runde um den Sportplatz, und dann einen kleinen Pfad hoch. Ich wusste ja, bald gehts wieder runter und dann länger auf einen Asphaltweg. Dieses Jahr "nix da", immer weiter auf und ab auf dem kleinen Wioesenpfad oberhalb des Talbodens. Steil wieder runter, dabei zwei Läuferinnen überholt, die sehr unsicher auf den Füßen waren. Ich bin nun auch nicht gerade der "Bergab-Flieger", aber laufend geht es schon. Dieses Jahr nur ein kurzes Stück Asphaltweg, dann hoch und über einen schmalen Weg am Waldrand, mit ganz viel bumtem Herbstlaub, Richtung Burgsteinfelsen. Das Highlight! Hier muss man fast alpin ein bißchen hochkraxeln. Ärgerlich - eine Läuferin vor mir blieb andauernd stehen, weil sie nicht weiterkonnte - meine zweimaligen Bitten, mich vorbei zu lassen, ignorierte sie. Bis ich sah, die hatte Stöpsel in den Ohren und wohl Musik drauf. Also schrie ich dann fast, worauf sie sich umdrehte und mich bitterböse anguckte. Na toll. Jedenfalls vorbei und zügig den Berg hoch. Oben der professionelle Fotograf, der leider kein Bild für mich hatte. Ich Dussel hatte meine Windjacke geschlossen und man sah die Startnummer nicht!

Weiter in stetem Auf und Ab auf dem Bergrücken, gut zu laufender Singletrail, man musste nur die Füße heben, viele Wurzeln und Steine, die man im gefallenen Herbstlaub nicht sah. Ich war guter Dinge, lief prima, ein paar Läufer noch einkassiert, dann ging es schon raus auf die Magergraswiesen (wer dazu mehr wissen will, der schaue gern in der App natur.digital nach). Schwungvoll den Bergrücken runter, den letzten Kilometer nicht gebummelt, abbiegen zumZiel - ich war sicher, meine letztjährige Zeit von 76,etwas min. unterboten zu haben. Der Blick auf die Uhr und ich war geschockt: 79,34 min!

Da war ich auch bedient. Ich hatte zwar Frauchen "viel Laufspaß" gewünscht, das heißt doch aber nicht, dass sie extra langsam laufen soll, damit sie länger ihren Spaß hat! Hier unser "Finisherfoto" und ein Blick auf die Strecke. Dieses Jahr gab es statt des Lebkuchens übrigens eine sehr schöne Medaille! 



Die Heimfahrt war, nun ja, olfaktorisch herausfordernd. Denn Frauchen wollte erst zuhause duschen. Leider kam eine Vollsperrung der Autobahn dazwischen. Wir standen 1 Stunde fest. Drei Feuerwehrzüge, diverse Sanis usw. rasten an uns vorbei. Das ließ Schlimmes befürchten, aber als wir dann endlich weiterkonnten, sahen wir, dass es wohl bei Blechschäden geblieben war.

Fazit: eigentlich gelungener Lauf. Ach so,ja, nachzuliefern das Ergebnis: Frauchen hatte (Bruttozeitmessung) 79:50 min für die 9,96 km (laut Laufuhr), netto 79:20, damit 151. von 195 Startern und in ihrer AK Platz 3 (und es waren doch mehr als 3 Starterinnen in der AK)! Und die Strecke war laut ihrer Laufuhr knapp 400 Meter länger als 2024. Ich versuche mir also die Zeit schönzurechnen ...

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

 

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