Posts mit dem Label Casablanca werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Casablanca werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 7. April 2019

Remakes, die keiner braucht

Hallo Leute,

heute widme ich mich mal einem ganz anderen Thema: nämlich Film & Fernesehen. Da blättere ich so die TV-Zeitschrift durch, und mein erstauntes Bärenauge fällt auf die Ankündigung, dass Magnum back sei. Nein, nicht das Eis, sondern die Serie.
Einfach nur Kult, wie uns Tom Selleck Hawaii näher brachte. Seitdem ein Sehnsuchtsort. Und Dobermänner heißen bei uns nur "die Jungs" (falls jemand das nicht versteht, weiß er auch nicht, wer "Higgi-Baby" ist ...). Obwohl Magnum irgendwie immer ein bißchen der Loser (finanziell gesehen) war, war er obercool. Ganz ehrlich, ich will mir diese schöne Erinnerung erhalten ... und keine überflüssige Neuverfilmung sehen.
Genausowenig wie ich "Die glorreichen Sieben" in der Neuauflage sehen wollte. Sorry, aber keiner reicht an die sieben Jungs des Originals heran, vor allem nicht an Steve McQueen. (Und ja, bevor hier die Cineasten aufjaulen - ich weiß, dass auch der Film aus den 1960ern ein Remake war ... aber im ganz anderen Setting und nicht mit Samurai).
Zu Recht gefloppt sind m.E. auch die Neuverfilmungen von "Casablanca" (zwar in Farbe, aber viel farbloser als Bogart: David Soul) und "Vom Winde verweht" (lachhaft, wie Timothy Dalton sich abmühte, die Ausstrahlung von Clark Gable zu erreichen).
Und natürlich ist "Mit Schirm, Charme und Melone" mit Patrick MacNee und Diana Rigg nur in s/w, in Pappkulissen und mit billigen Tricks. Aber trotzdem um Klassen besser als die Verfilmung in Farbe und mit toller Tricktechnik.
Mir fallen aktuell noch so viele andere Remakes ein, die die Welt nicht braucht - jetzt frage ich aber mal Euch: auf welche "Neuauflage" könntet Ihr verzichten?
Bis bald Euer Iwan
P.S. Auf dieses Remake kann ich übrigens gut verzichten: wenn Frauchen am 1. Mai beim Moritzberglauf wieder Letzte werden sollte, so wie 2015 ...


Dienstag, 31. Mai 2016

Wo sind die heutigen Helden und Vorbilder?

Hallo Leute,

neulich sind wir beim TV-Zappen bei "High Noon" hängengeblieben. Wollten nur mal kurz reinschauen, lief ja schon 10 Minuten. Und blieben dann doch hängen, obwohl wir (natürlich ) wussten: alle Dorfbewohner lassen Sheriff Will Kane im Stich, er muss sich allein dem Bösewicht Frank Miller und seinen Kumpanen stellen ... und am Ende siegt das Gute. Bei der Schluss-Szene, wenn Gary Cooper seinen Sheriffstern den nun wieder aus ihren Löchern gekrochenen Dorfbewohnern verächtlich vor die Füße wirft, gibt es immer "Szenenapplaus" von Frauchen und mir. Ja, das war noch ein echter Kerl, ein gutes Vorbild. Der Sheriff wusste, was Anstand und Mut ist. Im Gegensatz zu den Dorfbewohnern, die alle mit "das musst Du verstehen, ich habe ..." und vielfachen Ausreden auch vor sich selbst schönredeten, feige zu kneifen.

Ähnliches lernen wir in "Rio Bravo", "Eldorado" (zwei Klassiker mit John Wayne). Und natürlich der Ober-Klassiker aller Western, "Ringo" (auch bekannt als "Stagecoach" oder "Höllenfahrt nach Santa Fé"). Hier zeigt uns ein ganz junger John Wayne, was Mut, Respekt und Anstand sind. Auch wenn es "nur" Filme sind - sie können doch als Vorbilder dienen.

Ebenso die Gänsehautszene (gut, eine von vielen) in "Casablanca", wenn die Bar-Besucher, unter Leitung des Widerstandskämpfers (Paul Henreid) und dem O.K. von Humphrey Bogart mit ihrer "Marseillaise" die tumben Deutschen mit ihrer "Wacht am Rhein" niederschmettern. Da wünscht man sich, überall so viel Mut und Zivilcourage zu haben.

Wir sind ja auch groß geworden mit "Raumschiff Enterprise". Und was da in Erinnerung blieb und auch heute noch fasziniert - nicht die wackeligen, quietschbunten Kulissen. Sondern die unterschwelligen Botschaften in den Folgen: jede Lebensform hat ihre Daseinsberechtigung, Krieg ist sinnlos, Gewalt ist sinnlos. Wenn Captain Kirk gezwungen wird, auf Leben und Tod mit einem Alien zu kämpfen, und ihn trotz seines Sieges selbst dann verschont, wenn er daraufhin getötet werden soll - das ist nicht nur spannend, das bleibt als pazifistische Grundeinstellung hängen.

Und hat unsere Vorstellung von "gut und böse" geprägt. Wie man sich verhalten sollte, und wie eben nicht. Kann es sein, dass heute solche Vorbilder fehlen? Ich frage nur mal ganz vorsichtig nach ... denn wenn ich allein das Verhalten der Autofahrer sehe, dann geht es heute nach dem Motto "jeder ist sich selbst der Nächste, Hauptsache ich komme gut voran". Nur so als Beispiel. Tür aufhalten ist auch sehr selten geworden, dafür Rempeln, Anschimpfen usw. sehr viel häufiger als früher.

Und nein, ich habe nicht das "Bär wird alt und grantig"-Symptom. Sondern möchte einfach nur mal das Plädoyer loswerden: Verhaltet Euch so, wie auch Ihr behandelt werden möchtet, und so, dass Ihr Euch immer im Spiegel angucken könnt. In dem Sinne ... ich ziehe mir jetzt noch schnell "Die glorreichen Sieben" rein - auch ein Western über Mut, Zivilcourage und Respekt!

Bis bald Euer Iwan