Dienstag, 9. September 2025

Das wars dann mit uns, Achenseelauf!

 Hallo Leute,

ich bin verärgert. Sehr verärgert. Über die Organisatoren beim Achenseelauf.

Aber der Reihe nach. Anfang der Woche hat sich Frauchen nochmal eine kleine Erkältung eingefangen. Mittwoch sind wir dann wieder an den Achensee gefahren. Gewohntes Zimmer. Gewohnte Umgebung. Donnerstag kleine Wanderung mit 500 Höhenmetern, Frauchen hielt sich zu meinem Erstaunen ans Tapern, auch nur ein klitzekleiner Hoch-Runter-Wurzelpfad-Lauf danach.

Freitag schüttete es, und es wurde ungemütlich kalt. Und ja, ich habe schon den ersten Schnee der neuen Saison gesehen. Brauch ich nicht. Will ich nicht. War aber auch schnell wieder weg. Spätnachmittags dann der Schock. Mail vom Veranstalter des Achenseelauf mit "letzten Infos". Unter anderem: Zeitlimit 11:45 Uhr in Achenkirch. Was???

Früher gab es ja auch schon ein Zeitlimit, aber das war bei 12 Uhr. Also 2 Stunden. Die erste Teilstrecke bis Achenkirch sind knapp 15 km, ein bißchen wellig, aber Parkwege oder Asphalt. Also was fürs Tempomachen. Ab da dann rund 8,5 km sehr trailig, enger Pfad, steil Auf und Ab. Sprich Frauchen musste immer sehen, halbwegs kräftesparend nach Achenkirch zu kommen, und hat dann auf der zweiten trailigen Teilstrecke ordentlich Läufer eingesammelt. Weil die ganzen Nicht-Trailrunner dort ihre Schwierigkeiten haben. 

Das Ärgerliche war, dass dieses neue Zeitlimit erst in der Mail 1,5 Tage vor Start genannt wurde. Sonst hätte ich Frauchen gar nicht erst angemeldet. Denn sie hat immer so 1:35 bis 1:40 bis Achenkirch gebraucht, letztes Jahr sogar 1:42. Und da sie weit hinten im Feld startet, waren es auch immer schon 2 min plus, bis sie über die Startzeitmessung kam. Bei Nettozeitmessung ja vollkommen in Ordnung, aber nicht bei fester Uhrzeit in Achenkirch!

Lange Rede, kurzer Sinn: es wäre knapp geworden, sehr knapp, und auf dem zweiten Teilstück, für das sie immer so etwas über 1 Stunde braucht, haben sie 2:15 Stunden Zeit gelassen! Vollkommen idiotisch. Frauchen hat natürlich bei der Startnummernausgabe nachgefragt: Ja, das wäre richtig so, sie würden das Zeitlimit ernst nehmen, denn wer dann nicht da wäre, würde auch den Rest nicht packen. Auf ihren Hinweis, dass sie (neben vielen anderen) es nun schon 10 mal gepackt hatte - "ist halt so, musst Du halt schneller laufen". Unverschämtheit. Man hätte für sich weiterlaufen können, aber nicht mehr an an die Verpflegungsstationen gehen, keinen Anspruch mehr auf Bergrettung / Sanitäter (nicht dass ich das für Frauchen wünschte, aber falls was gewesen wäre), keine Medaille, keine Klassierung. Und dafür hat sie, wenn ich mich recht erinnere, rund 50 Euro Startgebühr hingelegt.

Wie gesagt, so kurzfristig ist das offen gesagt einfach nur unverschämt. Wir haben kurz beraten, aber ich kenne mein Frauchen. Sie will Spaß am Lauf haben. Und wenn sie 1:45 Stunde auf die Uhr schielen muss, und rechnen muss, ob sie den Cut off schafft - neee, das ist alles andere als lustig. Und ja, viele Schnellere können jetzt sagen: Mann, ist die lahm. Einen 7er-Schnitt kann doch wohl jeder laufen! Ja, Frauchen ist langsam. Aber stetig. Und läuft halt so ein Tempo auch in kupiertem Gelände. Wie gesagt, sie hat jedes Jahr auf dem zweiten Teilstück noch ordentlich Plätze und Zeit gut gemacht.

Also haben wir beschlosen. dass sie nicht startet. Und stattdessen von Pertisau aus zur Gramaialm und dann noch ein Stückchen Richtung Lamsenjoch läuft. Eine herrliche Strecke, tolles Bergpanorama, auch 2:18 Stunden unterwegs gewesen. 3 andere Trailrunner getroffen. Sie hatte kein Handy dabei, deswegen hier Fotos vom Mai von der Gegend:

 

Der Kaiserschmarrn danach war also wohlverdient.

Putzig war wieder unser kleines Ritual am Tag vor dem Lauf (Karwendelmarsch oder halt seit 2010 immer wieder der Achenseelauf): Minigolf in Maurach. Die Menschen gehen rein, der Betreiber guckt hoch und sagt "ach ja, ist ja Achenseelauf ..." Welch Erinnerungsvermögen, sie kommen nur einmal im Jahr dorthin. Und wie immer bei solchen Ritualen: Frauchen hat krachend verloren.

Nun ja, der Achenseelauf hat also eine treue Starterin verloren. In der Anfangszeit sehr familiär, mit Ziegen im Wagen, die vorneweg gefahren wurden. Und nun der Versuch, mit möglichst vielen Strecken und Regeln das Ganze aufzublähen. Schade.

In zwei Wochen gehts wieder in die Berge, dann die 10 km beim Isarlauf. Hoffentlich führen sie da nicht auch ein Zeitlimit ein ....

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

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