Sonntag, 10. Februar 2019
Geschwindigkeit ist relativ
Januar und Februar sind richtig dröge Monate, so vom Laufen her gesehen. Da habe ich genug Zeit, mir mal Gedanken über Zeiten zu machen. Frauchen ist ja nun nicht gerade schnell. Für sie ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6 min/km o.k. Beim Halbmarathon oder längere Strecken läuft sie so um die 6:10 min/km, das konstant über die ganze Distanz. Kenne ich von ihr schon von damals, als sie noch Schwimmen als Leistungssport hatte. Da hat sie jede 100 Meter Brust bei längeren Distanzen in genau demselben Tempo abgespult, ohne langsamer zu werden, egal ob es jetzt 600 oder 1.000 Meter waren.
Wir sind jedenfalls sehr stolz, wenn sie die 10 km beim Rennen unter 1 Stunde schafft. Und die 5 km unter 30 min. Andere Läufer lächeln da nur müde, Frauchen wurde auch schon mal als "das kann man doch nicht Laufen nennen" in einem Forum für Läufer gedisst. Doch, kann man. Ist für sie (und für mich als Coach) durchaus mit Training verbunden, und mit Anstrengung beim Wettkampf.
Letztes Wochenende ist ein Bekannter in Bad Füssing den Halbmarathon gelaufen. Und ist in seiner AK (übrigens dieselbe, die auch Frauchen hat) Erster geworden. Mit 1:35 Stunde. Ohne Worte. Unerreichbar für Frauchen. Und er? Jammert herum (man könnte auch "kokettieren" sagen), weil es für ihn recht langsam war. Und ich bin fast grün vor Neid. Beziehungsweise Anerkennung.
Frauchen und ich haben uns geeinigt: sie versucht, nach meinen Trainingsvorgaben schneller zu werden. Respektive mit zunehmendem Alter nicht langsamer. Und immer mal wieder an einer PB für die jeweilige Distanz zu kratzen ... Hauptsache, es macht ihr Spaß!
Bis bald Euer Iwan
Donnerstag, 14. Juni 2012
Kleine Philosophie über die Zeit
heute werde ich mal ein bißchen philosophieren. Also Achtung, wer nicht intellektuell drauf ist, sollte nicht weiterlesen!
Zeit, das ist doch eigentlich ein rationaler Begriff, quantitativ gut in Einheiten zu zerlegen und zu messen. Warum kommt einem dann manchmal eine Stunde (Minute, Tag ...) kurz vor und einmal sehr lang? Lang immer dann, wenn etwas langweilig ist, oder man sehnsüchtig darauf wartet, dass die Zeit vergeht. In der Kindheit beispielsweis, wißt Ihr noch, beim "Warten aufs Christkind"? Da dauerte jede Viertelstunde mindestens eine Stunde, gefühlt sozusagen. Oder beim Fußballspiel, wenn man auf den erlösenden Schlußpfiff wartet. Ist aber etwas toll, und / oder man wünscht sich, die Zeit bliebe stehen, dann rast sie. Ich erinnere mich noch sehr gut an das Champions League-Endspiel Bayern gegen ManU - nach dem 1:0 haben Frauchen und ich nur noch auf die Uhr geschielt, die ging und ging kaum weiter in Richtung 90 Minuten. Und nachdem dann batsch, batsch es auf einmal 1:2 stand, und noch 8 Minuten zu spielen waren, da rasten sie dahin. Anderes Beispiel: Spannnender Film, gerade angefangen, schon zu Ende. Anderer Film, man guckt nach 1 Stunde auf die Uhr und es sind gerade 30 Minuten vergangen ...
Ein interessantes Phänomen. Ich übertrage es jetzt mal nicht auf die aktuellen Kommentatoren bei der Fußball-EM, aber jeder kann sich denken, wie ich es meine, wenn ich von "Scholl-Minuten" und "Kahn-Minuten" spreche.
Bis bald Euer Iwan