Sonntag, 11. April 2021

Alltägliche Diskrimierung und Rassismus?

 Hallo Leute,

heute habe ich zur Abwechslung mal ein ernstes Thema. Nach dem #Sofagate diese Woche ist es mir ein bärenstarkes Bedürfnis. Alle regen sich darüber auf, dass von der Leyen auf dem Katzensofa Platz nehmen musste, statt wie Erdogan und Michel auf höheren Stühlen platziert zu werden. Dabei hätte es drei einfache Lösungen gegeben: 

1. hätte sie sich neben die beiden Männer stellen können. Das wäre sicher Erdogan sehr unangenehm gewesen, wenn jemand auf ihn herabschaut

2. hätte Michel ihr seinen Platz anbieten können und selbst auf das Sofa gehen (interessant wäre ja gewesen, wie Erdogan dann reagiert hätte ...)

3. hätte sich Michel zu von der Leyen aufs Sofa setzen können.

Schade, so wurde nur mal wieder demonstriert, dass die Frau es mit sich machen ließ, "um keine Unruhe hineinzubringen". Und alle Welt über die Sitzordnung diskutierte, statt über den Inhalt des Gespräches.

Wobei ich  bei meinem eigentlichen Anliegen bin. Da reden gerade wir in Deutschland so viel von "Rassismus vermeiden" und "Diskriminierung abschaffen". Dafür sollten wir, allen voran die Medien, aber mal ihre Berichterstattung überdenken. Beispiel letzte Woche in der F.A.Z: "Erste Frau im Vorstand von Union Investment". Warum muss das betont werden? Sie ist ein Mensch, genau wie ihre männlichen Kollegen. Sie bringt Leistung. Also warum muss betont werden, dass sie eine Frau ist?

Dito die Berufung der "ersten indigenen" Ministerin in den U.S.A. - auch hier hinterließ die Berichterstattung zumindest teilweise ein Geschmäckle. Wenn dieser Hinweis mit der Info verknüpft war, dass sie mehr für die Belange der Stämme tun wolle, dann hat es ja noch einen Sinn. Aber nur um zu sagen "seht her, eine Frau und noch dazu indigen kann sogar Ministerin werden" ... das ist weiterhin Diskrimierung. Sorry. Oder Rassismus. 

Ich wünsche mir eine Zeit herbei, in dem das Geschlecht und die Abstammung und die Religion keine Rolle mehr spielt. Und deswegen auch nicht mehr erwähnt wird.

Bis bald Euer Iwan



Keine Kommentare: