Donnerstag, 20. November 2008

Bankvorstände und ihre Strategien

Hallo liebe Leser,
ich mußte mich (und Frauchen) erstmal etwas beruhigen, bevor wir von der Banken-Konferenz, auf der wir diese Woche waren, berichten könne. Es war unfaßbar: eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wachstumsstrategien" und was kam - 90 Minuten sinnfreies Geschwafel. Kein Wort von Wachstum, aber sehr gewichtig "wir müssen das Vertrauen der Kunden wiedergewinnen!". Ach ne. Und wie sie das anstellen wollen ... hier ein paar Originalaussagen: "Unsere Berater tragen jetzt Montags und Donnerstags dasselbe einheitliche Outfit, wegen der Wiedererkennung." "Ein Basiskunde ist (!) bei uns 4 Produkte, ein Betreuungskunde 7 Produkte." "Nassauer wollen wir nicht an den Geldautomaten" - das als Antwort, warum Direktbankkunden kurzzeitig ausgesperrt waren an den Geldautomaten der Genossenschaftsbanken und Sparkassen. (Echte Hintergründe dazu hier, denn die verdienen gar nicht schlecht dran). Im gleichen Atemzug dann aber sagen, sie wollen gern die zu Direktbanken abgewanderten Kunden wiederhaben. Kriegen Sie bestimmt auch mit Aussperrren und Beschimpfen. Wie wäre es denn mal mit einem Plakat am GAA "Liebe Direktbankkunden, bei uns ist das Girokonto auch günstig, und Du hättest noch die und die Vorteile"? Auch putzig die Antwort eines Sparkassenvorstandes auf den Vorschlag, man solle doch bitte schön 1 Girokonto anbieten, gern auch mit Gebühren, bei dem es dann einen höheren Guthabenzins geben würde, und einem so abends die lästige Hin- und Herbucherei zwischen Giro und Tagesgeldkonto ersparen. Die Antwort "wozu gibt es denn Online-Banking?" Das nennen wir echte Kundenorientierung! Fazit: seit 20 Jahren faseln, anders kann ich es nicht sagen, die Banken und Sparkassen, man müsse den Kunden in den Mittelpunkt stellen, kundenorientierter sein usw. - nur vorleben tun sie das genaue Gegenteil! Kein Wunder, dass sich immer mehr Leute für Direktbanken und fürs selbst informieren entscheiden.
Bis bald Euer Iwan

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