Dienstag, 22. März 2011

Grüße vom Amtsschimmel zum Reichswald Nürnberg und dem Flughafen

Hallo Leute,
Frauchen war mal wieder in Urlaub, ich durfte mal wieder nicht mit. Das ist der Grund, warum ich mich erst jetzt wieder melde. Dafür durfte ich die Post von Frauchen lesen. Da war mal wieder was unter der Katgeorie "Grüße vom Amtsschimmel" dabei. Nämlich ein Schreiben vom "Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth" (klein drunter steht noch "mit Landwirtschaftsschule"). O.k., war ich schon mal angemessen beeindruckt. Was zum Geier hat Frauchen denn mit denen zu schaffen? Weitergelesen. "Vollzug des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) blablabla Hindernisbereinigung am Flughafen Nürnberg". Aha. Wir hatten "fristgerecht Einwendungen erhoben", die nun beantwortet wurden. Mit einer Stellungnahme des Flughafens. Ist ja nett, dachte ich. Das war, bevor ich das Teil gelesen habe. Kurzfassung: Wir sind Deppen, wir verstehen schon mal gar nix, das ist alles nötig, und wenn man was zuviel gerodet wird, dann ist das eben halt mal so passiert. Denn als 2009 gerodet wurde (das passsierte übrigens ohne Ankündigung, in einem viel zu großen Gebiet und mit viel Kahlschlag), da "ist es bedauerlicherweise nicht gelungen, alle erfassten Höhlenbäume zu erhalten (Anmerkung vorher - die sollen "soweit als möglich geschützt" werden, da sie eine "hohe ökologische Bedeutung" haben). Aber bei der jetzt beabsichtigten Rodung "werden geeignete Verfahren entwickelt, um den Schutz der Höhlenbäume zu gewährleisten". Ich kenne da eines: Einfach drauf achten, welche Bäume geschützt sind! Ach ja, wir bekommen auch noch mitgeteilt, dass wir Doofis ja unter "Rodung" etwas anderes verstehen als die Experten vom Flughafen. Ganz subtil ausgedrückt heißt es da "Der Begriff der Rodung wird als Rechtsbegriff anders verwendet als im gängigen Sprachgebrauch." Naja, Bäume massiv kürzen oder abholzen ist glaube ich sowohl als auch Rodung. Putzig auch "für das geplante Vorhaben wurde eine Vogelschutz-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt." Ergebnis sei, dass im Vergleich zu anderen Vorhaben "keine erheblichen Beeinträchtigungen des Vogelschutzgebietes Nürnberger Reichswald entstehen". Das heißt, vergleicht man die geplante Rodung mit der geplanten Nordspange, dann ist das ja alles halb so schlimm! So kann sich also jemand, der nur ausgeraubt wird, glücklich schätzen, dass er nicht gleich auch noch ermordet wurde! Und "keine erheblichen" heißt, es gibt sehr wohl welche. Also Leute, ganz ehrlich: Selten so ein arrogantes, die Leute abwatschendes Schreiben gelesen. Wahrscheinlich setzen die Flughafenbetreiber drauf, dass wenig Leute Lust haben, sich durch diesen 2seitigen Sums zu quälen. Und noch weniger können zur der Erörterung kommen, die an einem Mittwoch um 10 Uhr angesetzt ist - da arbeiten nämlich die meisten Menschen!
Wie war das mit "erst wenn der letzte Baum gefällt ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann"?
Bis bald Euer Iwan

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