Montag, 22. September 2025

Isar-Lauf 2025: wieder ein heißes Rennen

 Hallo Leute,

wir waren mal wieder in Lenggries fürs Wochenende - der Isar-Lauf stand an. Zum 6. Mal hatte ich Frauchen angemeldet, ganz uneigennützig, wie ich betonen möchte. Denn dass dabei Kuchen in rauhen Mengen für mich abfällt, beeinflusst meine Entscheidung ganz und gar nicht. Hüstel.

Eigentlich könnte ich es mir leicht machen und auf meine Berichte der vorherigen Teilnahmen verweisen. Same old, same old:

  • Das Wetter spielte das ganze Wochenende mit, Sonne pur, morgens zwar noch kühl, mittags 30 Grad
  • Ankommen, kleiner Spaziergang, Einlaufen, Samstag Wanderung, Sonntag das Rennen
  • Abends Pizza fassen beim Dorfitaliener (Spinat mit Gorgonzola, wie immer) 
  • Startgeld 24 Euro, dafür Medaille, zwei Proben (Sonnencreme und Fußbalsam) und Zielverpflegung 
  • Am Start in Lenggries am Kalkofen war der Bürgermeister nicht zu verstehen - gebt dem armen Mann doch auch mal das Megaphon, den Starter versteht man ja auch ...
  • Die Strecke ist traumhaft (Bilder vom Vortag, aber auch beim Rennen lief Frauchen meist allein für sich und hatte viel Freiraum):


     

    Brücke bei Arzbach, km 3


  • Im Ziel denselben Läufer wie im Vorjahr (aus Augsburg) getroffen, der mit seiner Zeit (s.u.) auch nicht ganz glücklich war. 
  • Viele Staus auf der Heimfahrt. 

Was war dieses Jahr anders?

  • Zu wenig Kuchen für mich. Viel zu wenig. Die Pensionswirtin hatte nicht gebacken. Der Dorfkonditor mit meiner Lieblingssachertorte hatte zu. Und den leckeren Aprikosenkuchen nach dem Zieleinlauf gab es auch nicht, dafür dieses Jahr Rhabarber. Essbar, aber der Aprikosenkuchen ist um Längen besser, wenn ich das als Kuchenconoisseur sagen darf.



  • Normalerweise setzt Oma Frauchen in Lenggries am Start ab und fährt mit dem Auto nach Tölz zum Ziel. Dieses Jahr fuhren wir alle nach Tölz, und Frauchen fuhr mit dem Shuttlebus zurück nach Lenggries zum Start. Hatte irgendwie was von Viehtransport ...
  • Andere Zeit als im Vorjahr. Indiskutable 69 min 07,1 sec für (nach ihrer Uhr) 10,12 km. O.k. es war heiß, sie hat sich bei km 6 einen Becher Wasser direkt über den Kopf geschüttet. Aber sooo langsam? Ich hatte auf 65 min gehofft ...
  • Platz 62 von 84 Damen, 4. in ihrer AK, noch 5 Männer hinter sich gelassen.

Die Erkenntnis: so ganz hitzeresistent ist Frauchen auch nicht mehr. Grund Corona? Wechseljahre? Aber sie verträgt es anscheinend immer noch besser als viele andere. Der Rettungswagen war wieder im Einsatz. Und sie hatte Hochachtung vor denen, die die 21 oder gar die 30 km absolvierten!

Und wenn ich mir das Wetter heute so anschaue: 10 Grad und Dauerregen, da kann ich nur sagen: "Wieder Glück gehabt!" 

Bis bald, Euer Iwan

 

 

Dienstag, 9. September 2025

Das wars dann mit uns, Achenseelauf!

 Hallo Leute,

ich bin verärgert. Sehr verärgert. Über die Organisatoren beim Achenseelauf.

Aber der Reihe nach. Anfang der Woche hat sich Frauchen nochmal eine kleine Erkältung eingefangen. Mittwoch sind wir dann wieder an den Achensee gefahren. Gewohntes Zimmer. Gewohnte Umgebung. Donnerstag kleine Wanderung mit 500 Höhenmetern, Frauchen hielt sich zu meinem Erstaunen ans Tapern, auch nur ein klitzekleiner Hoch-Runter-Wurzelpfad-Lauf danach.

Freitag schüttete es, und es wurde ungemütlich kalt. Und ja, ich habe schon den ersten Schnee der neuen Saison gesehen. Brauch ich nicht. Will ich nicht. War aber auch schnell wieder weg. Spätnachmittags dann der Schock. Mail vom Veranstalter des Achenseelauf mit "letzten Infos". Unter anderem: Zeitlimit 11:45 Uhr in Achenkirch. Was???

Früher gab es ja auch schon ein Zeitlimit, aber das war bei 12 Uhr. Also 2 Stunden. Die erste Teilstrecke bis Achenkirch sind knapp 15 km, ein bißchen wellig, aber Parkwege oder Asphalt. Also was fürs Tempomachen. Ab da dann rund 8,5 km sehr trailig, enger Pfad, steil Auf und Ab. Sprich Frauchen musste immer sehen, halbwegs kräftesparend nach Achenkirch zu kommen, und hat dann auf der zweiten trailigen Teilstrecke ordentlich Läufer eingesammelt. Weil die ganzen Nicht-Trailrunner dort ihre Schwierigkeiten haben. 

Das Ärgerliche war, dass dieses neue Zeitlimit erst in der Mail 1,5 Tage vor Start genannt wurde. Sonst hätte ich Frauchen gar nicht erst angemeldet. Denn sie hat immer so 1:35 bis 1:40 bis Achenkirch gebraucht, letztes Jahr sogar 1:42. Und da sie weit hinten im Feld startet, waren es auch immer schon 2 min plus, bis sie über die Startzeitmessung kam. Bei Nettozeitmessung ja vollkommen in Ordnung, aber nicht bei fester Uhrzeit in Achenkirch!

Lange Rede, kurzer Sinn: es wäre knapp geworden, sehr knapp, und auf dem zweiten Teilstück, für das sie immer so etwas über 1 Stunde braucht, haben sie 2:15 Stunden Zeit gelassen! Vollkommen idiotisch. Frauchen hat natürlich bei der Startnummernausgabe nachgefragt: Ja, das wäre richtig so, sie würden das Zeitlimit ernst nehmen, denn wer dann nicht da wäre, würde auch den Rest nicht packen. Auf ihren Hinweis, dass sie (neben vielen anderen) es nun schon 10 mal gepackt hatte - "ist halt so, musst Du halt schneller laufen". Unverschämtheit. Man hätte für sich weiterlaufen können, aber nicht mehr an an die Verpflegungsstationen gehen, keinen Anspruch mehr auf Bergrettung / Sanitäter (nicht dass ich das für Frauchen wünschte, aber falls was gewesen wäre), keine Medaille, keine Klassierung. Und dafür hat sie, wenn ich mich recht erinnere, rund 50 Euro Startgebühr hingelegt.

Wie gesagt, so kurzfristig ist das offen gesagt einfach nur unverschämt. Wir haben kurz beraten, aber ich kenne mein Frauchen. Sie will Spaß am Lauf haben. Und wenn sie 1:45 Stunde auf die Uhr schielen muss, und rechnen muss, ob sie den Cut off schafft - neee, das ist alles andere als lustig. Und ja, viele Schnellere können jetzt sagen: Mann, ist die lahm. Einen 7er-Schnitt kann doch wohl jeder laufen! Ja, Frauchen ist langsam. Aber stetig. Und läuft halt so ein Tempo auch in kupiertem Gelände. Wie gesagt, sie hat jedes Jahr auf dem zweiten Teilstück noch ordentlich Plätze und Zeit gut gemacht.

Also haben wir beschlosen. dass sie nicht startet. Und stattdessen von Pertisau aus zur Gramaialm und dann noch ein Stückchen Richtung Lamsenjoch läuft. Eine herrliche Strecke, tolles Bergpanorama, auch 2:18 Stunden unterwegs gewesen. 3 andere Trailrunner getroffen. Sie hatte kein Handy dabei, deswegen hier Fotos vom Mai von der Gegend:

 

Der Kaiserschmarrn danach war also wohlverdient.

Putzig war wieder unser kleines Ritual am Tag vor dem Lauf (Karwendelmarsch oder halt seit 2010 immer wieder der Achenseelauf): Minigolf in Maurach. Die Menschen gehen rein, der Betreiber guckt hoch und sagt "ach ja, ist ja Achenseelauf ..." Welch Erinnerungsvermögen, sie kommen nur einmal im Jahr dorthin. Und wie immer bei solchen Ritualen: Frauchen hat krachend verloren.

Nun ja, der Achenseelauf hat also eine treue Starterin verloren. In der Anfangszeit sehr familiär, mit Ziegen im Wagen, die vorneweg gefahren wurden. Und nun der Versuch, mit möglichst vielen Strecken und Regeln das Ganze aufzublähen. Schade.

In zwei Wochen gehts wieder in die Berge, dann die 10 km beim Isarlauf. Hoffentlich führen sie da nicht auch ein Zeitlimit ein ....

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

Montag, 11. August 2025

Statt Madrisa-Trail: Achensee

 Hallo Leute, 

letzten Herbst hatte ich Frauchen für den Madrisa Trail angemeldet. Nun ja,  Bär denkt, Knie lenkt. Nach dem langwierigen Rumtun mit dem Knie im Frühjahr war klar: die Kondition für 30 km und die saftigen Höhenmeter würde Frauchen nicht mehr rechtzeitig herkriegen. 

Aber ganz auf Berge verzichten? Mit uns nicht! Also wieder unser Stammquartier am Achensee gebucht. Denn da hatte Frauchen schon seit Jahren eine ziemliche heftige Bergtour im Visier: das Steinerne Tor. Im Mai liegt bei der Querung oben im Rofan noch Schnee. Und wenn wir für den Achenseelauf oder den Karwendelmarsch dort sind, ist so ein Anstieg und vor allem steiler Abstieg auch nicht gerade förderlich für die Oberschenkel ...

Die Woche davor war das Wetter garstig. Scheußlich. Nass und kalt. Selbst zu Wochenbeginn schauderte es mich beim Blick aufs Thermometer. Allein die Wettervorhersage hielt mich bei Laune: sonnig, kein Regen, warm - ab Mittwoch. Unserem Anreisetag. 

Und was soll ich sagen? Wenn Engel, äh, Bären reisen .... Es war sonnig und heiß. Ein kurzer Abriss der Aktivitäten:

Donnerstag: langer Lauf von Achenkirch bis Pertisau, mit Dorfschleifen. Nachmittags kleine Wanderung mit Herrchen.

Freitag: die Tour, vom Achenseehof hoch über herrlich einsame Wald- und Bergpfade zum Steinernen. Tor. Erst nach 2 Stunden den ersten Menschen gesehen.


 Und oben - hier geht es zwischen diesen Felsen durch: 

Dann der Schock. Eine gar fidele Wandergruppe. Einer jodelte Frauchen direkt ins Ohr. "Landestypische Verständigung". Ach nee. Die anderen gruppierten sich lautstark zum Foto. Alles ungefähr 50 cm neben meinem ihre Brotzeit kauenden Frauchen. Nix mit Bergidyll. Nix mit Ruhe.  Frauchen machte sich an den steilen Abstieg (über 1.000 Höhenmeter). Und wollte eigentlich an der Dafalzer Alm einen Kaiserschmarrn fassen ... Angesichts der Horden dort ergriff sie die Flucht bergab, tolle Tiefblicke auf den Achensee inklusive:  



Und weil das ja noch nicht reichte als Tour, latschte sie auch schön doof von Buchau die 4 km bei über 30 Grad zum Hotel in Pertisau den Achensee entlang. Den Kuchen danach habe ich ihr aber gegönnt, so großzügig war ich, jawoll.

Samstag: erst eine kleine Wanderung mit Herrchen. Es war heiß, sehr heiß. Aber hilft ja nix, es trainiert sich nicht von selbst! Also habe ich Frauchen um 14 Uhr (ja, o.k. größte Mittagshitze, aber sie sagt doch immer, sie sei so hitzeresistent ...) rausgesetzt. Und sie ist brav über den unteren Seebergsteig hoch zur Pletzachalm und dann noch weiter Richtung Gernalm. Über den oberen Seebergsteig ging es dann zurück - dieser wurzelige Pfad ist einfach Laufspaß pur!

Später hatten wir dann noch unser Fotoshooting unten am Hochsteg in Pertisau. Ich habe mich todesmutig aufs Geländer in 14 Meter Höhe getraut. Wäre ich rückwärts runtergepurzelt, wäre ich im See gelandet ...  




Ich würde sagen, das Training für den anstehenden Achenseelauf passt soweit. Kondition kommt, Knie hält, Trittsicherheit beim Laufen ist auch wieder da. Das Einzige, was meinen Kumpel Trello und mich gestört hat: es gab keinen Kaiserschmarrn für uns! Also müssen wir uns bis Anfang September gedulden.

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

 

Montag, 28. Juli 2025

Ein rasanter 5 km-Run in Berlin

 Hallo Leute,

manche haben einen Koffer in Berlin, ich eine Freundin. Pauline Laufbär. Also habe ich schon immer mal geschaut, wann ich einen Laufwettkampf in Berlin finden würde ... und nein, HM oder Marathon kommen nicht in Frage, da will Frauchen nicht durch eine Stadt rennen. 

2025 lag die Adidas City Night ideal. Flotte 5 km auf dem Kurfürstendamm. Gedacht, mausgerutscht und Frauchen angemeldet. Hotel in der Nähe (550 Meter zu Start / Ziel) gebucht. Manu, dem Frauchen von Pauline, Bescheid gesagt. Da Erstere ja unter "Laufwelt" bekannt ist, hat sie sich auch gleich angemeldet und auch an ihrem Arbeitsplatz so getrommelt, dass sie gleich ein ganzes Laufteam am Start hatte.

Meine Vorfreude war groß, denn ich wollte wieder - von Herrchen unterstützt - ein paar hunndert Meter vor dem Ziel aufspringen und mitfinishen. Tja, bär denkt, Herrchen macht Strich durch die Rechnung. In der Woche vor dem Wochenende bekam er einen Termin herein, den er nicht verschieben konnte (oder wollte? Denn Berlin ist nicht so sein Pflaster ...). Allein wollte Frauchen die lange Strecke nun auch nicht mit dem Auto fahren, obwohl das für mich bequemer gewesen wäre. Statt Beifahrersitz für mich allein hieß es nun Hereinquetschen in die (große) Handtasche zu Getränk, zwei Büchern, Brötchen und was Frauen sonst noch so alles mit sich herumschleppen!

Und da wir fast nur Negatives über die Deutsche Bahn gehört hatten, waren unsere Befürchtungen groß. Sie wurden aber enttäuscht. Beide Fahrten superpünktlich und ohne Probleme. 

Freitag Nachmittag kamen wir an, kurzes Sightseeing am Kudamm (nennt Frauchen so, ich habe aber gesehen, wie sie verstohlen Shoppingtaschen ins Zimmer schleppte), dann kam auch schon Manu mit Pauline. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei einem großen Kollegen

 

blieben wir dann im Hotelzimmer, während Manu und Frauchen Startunterlagen abholen gingen. Und genau das gab es für die 30 Euro Startgeld: die Startnummer.  O.k. - Sicherheitsnadeln. Und Spoiler: danach eine Medaille, Zielverpflegung und ein "Getränk" (ganz ehrlich, Anführungszeichen sind nötig, blääääähhhh). Danach waren die beiden noch schön beim Spanier Essen, draußen sitzen, das Flair genießen.

Samstag sollte ja die CSD-Parade sein. Also sind Frauchen und ich ganz früh gestartet, damit ich auch was von der Stadt sehe: Brandenburger Tor, Unter den Linden, Siegessäule, Gedächtniskirche, Kudamm. 


 

 

Dann blieb ich im Hotel. Dummer Fehler. Frauchen fuhr zum Tierpark (sehr sehenswert, sagt sie). Warum Fehler? Statt sich zu schonen, latschte sie Meter um Meter. Inklusive Höhenmetern, worauf ihr ihre Sportuhr schon mitteilte "Aktivitätsziel für heute erreicht".  Auweiah!

Dann noch Ausruhen im Hotelzimmer, letzte Instruktionen von mir und die Frage: was isst frau, wenn der Start um 19 Uhr ist? Halbe Semmel und eine Banane um 17 Uhr. Dann kam schon Manu, um sie abzuholen. Das war ja das Ärgerliche: kein Herrchen, das mich zum Aufspringen halten konnte. Nix Finish für Iwan. Dafür nette Stunden mit Pauline.

Vor dem Start war Frauchen schon sehr nervös. Hält das lädierte Knie? Wie kommt sie aus dem Schlurftrott der letzten Monate heraus? Und hält das Wetter? Für sie war es fast zu kühl, runde 21 Grad. Und dann der Höhepunkt, ich konnte das Foto nicht fassen - sie mit einem anderen Maskottchen! 

Endlich der Startschuss. Sie hatte sich etwas von Manu und ihrer Truppe abgesondert, da sie nicht so weit vorne und vor allem nicht in der Mitte laufen wollte, lieber am Rand. Erster km in 5:46 WAS? Normal wären 6:30 bis 6:45 gewesen ... also Tempo rausgenommen. Die nächsten 3 km immer so um die 6:10 min, also auch viel schneller als sie die letzten Jahre (!) gerannt ist. Die Strecke ist einfach: 2,5 km den Kudamm Richtung Westen, 180-Grad-Kurve, 2,5 km zurück. Gute Stimmung, viele anfeuernde Zuschauer. Ab km 3,5 sah sie Manu vor sich, erst so 30 Meter, dann 25 Meter ... ganz langsam robbte sie sich ran. Aber dann legte Manu noch ein bißchen zu im Zielsprint, während es bei Frauchen echt nicht mehr schneller ging, nachdem sie sie eingeholt hatte. Die Zeit: 30:01 min. 

Positiv: So schnell wie seit 8 Jahren nicht mehr. Platz 618 von 1.644 Finishern bei den Damen. In ihrer AK immerhin 7. von 25 Damen. Und auch noch 378 Herren hinter sich gelassen.  

Negativ: diese dummen 2 sec, wo hat sie die liegenlassen?  

Was sehr nett war, auf einen Tipp von Manu hatten wir uns noch für ein Laufshirt von den Optimistic Runners beworben - also gab es dann doch noch ein Shirt zur Medaille. 

 

Sonntag dann strammer Spaziergang durch den Tiergarten, "verziert" mit diversen Überbleibseln der CSR-Parade (inklusive für uns Kleinstädter sehr interessant gekleideten Menschen ... ich muss ja ein bajuwarisches Klischee erfüllen). Danach irgendwie den Koffer zukriegen und ab zum Zug.

Fazit: ein schneller Lauf, tolle Sightseeing-Strecke, super Publikum - das Wochenende in Berlin war sehr schön! Und natürlich das Treffen mit Manu und Pauline!


Und nun trimme ich Frauchen wieder auf die langen Distanzen. Und träume davon, dass sie auch mal auf 21 km ein solches Tempo durchhält!

Bis bald, Euer Iwan 

 

 

Montag, 21. Juli 2025

Sylt: nass, nass, Baby

Hallo Leute,

meine Menschen waren wieder auf Sylt. 1 Woche (und nein, sie haben nicht im Lotto gewonnen ...). Wettervorhersage war im Gegensatz zu den letzten 3 Urlauben dort gut. Was mich sofort misstrauisch machte: sonst war sie immer schlecht, ich habe zugunsten Fozzies großherzig verzichtet, und prompt hatten sie super Wetter. "Iwan, sei wachsam", sagte ich mir, die wollen einen nur hochlocken und dann schlägt das Wetter zu. Außerdem mag ich keine Fische ....

Also habe ich den Trainingsplan für Frauchen meinem Assistenztrainer 2. Klasse, Fozzie, mitgegeben, ihnen gute Reise gewünscht und mir jeden Tag mit zunehmender Erheiterung den Wetterbericht angeschaut.

Iwan, soooo schlimm war es nicht. Es gab immerhin einen komplett trockenen Tag, den Abreisetag. Zwar bewölkt. Aber immerhin. Am ersten Tag lockte noch Sonne:

 


Um dann gleich einen saftigen Schauer hinterher zu schicken. So ging es die ganzen Tage, man konnte nichts planen, die Wettervorhersage kam mit den andauernden Änderungen gar nicht hinterher. Die Menschen waren Wandern um die Südspitze bei Hörnum, Deichwandern bei List, am Grünen Kliff in Morsum, am Roten Kliff in Wenningstedt 









 

... und ich war meist bei Gosch, Krabbensemmel futtern. Und mir danach immer den Sand aus dem Fell schütteln, war das ein Wind!

Frauchen habe ich akribisch den Trainingsplan abarbeiten lassen. Der erste 2-Stunden-Lauf seit 10 Monaten - mit extra viel Regen. Sie brabbelte danach was von "irre, die sind alle irre hier" - weil die wenigen Läufer, die sie traf auf ihrer Runde (Wennigstedt, Klippenweg, Sagenwald, Kampen, Quermarkenleuchtfeuer (oder so ähnlich), hinüber zur Wattseite, durch die Heide zurück nach Braderup, über Wiesen und am Dorfteich entlang) keine Regenjacke trugen (!), dafür aber Sonnenbrille (!!).

Und ich war ja sehr gespannt darauf, welches Erlebnis wird dieses Mal auf dem Flug haben würden. Flug annulliert, Maschine kaputt, nur eine Treppe für zwei Maschinen, erstmal eine Flughafenrunde zum Tanken drehen - hatten wir alles schon. Dieses Mal, und gleich zweimal: "Äh, hier spricht Ihr Kapitän, Wie sie sehen, sind wir hier in Frankfurt auf einer Außenposition. Und wie Sie ebenfalls sehen, sehen Sie keine Treppe, und keinen Bus. Die haben wohl noch nicht mitgekriegt, dass wir gelandet sind ..." Glücklicherweise hatten wir großen Puffer für den jeweiligen Anschluss, andere Passagiere waren Nervenwracks.

Also, Iwan, wie siehts aus? Ich habe Dir Frauchen gesund und wohl trainiert zurückgebracht. Werde ich weiter befördert?

Mein lieber Fozzie, erstmal sehen, was dieses Training so gebracht hat. Gestern hier beim Waldlauf in kupiertem Gelände merkte man jedenfalls, dass sie auf NN trainiert hatte. Höhentrainingslager bringen da mehr (vor allem für mich, Kaiserschmarrn, hehehe).

Bis bald, Euer Iwan 

Mittwoch, 2. Juli 2025

Lengries: heiß, heiß, Baby

 Hallo Leute,

wir sind zurück aus unserem jährlichen Lenggries-Urlaub. Dieses Mal war es heiß. Sehr heiß. Also prima für Frauchen und mich, nicht so doll für das fast dauerhechelnde Herrchen. Ich fange mal mit den Highlights an:

  • Frauchens Knie hielt. Wir haben im Schweiße von Frauchens Angesicht am Konditionsaufbau gearbeitet. Neue Laufstrecken erkundet, alte beliebte abgelaufen. Und erstmals seit dieser vermaledeiten Knieverletzung auch wieder einen (kleinen) Berglauf mit ordentlich Gefälle probiert.
  • Sie hat schöne Bergtouren gemacht. Eine hier in der Eng, insgesamt 4 andere Wanderer, 3 Murmeltiere und eine Gemse gesehen. 













  • Mein "Hans-guck-in-die-Luft" hat sich dann eine sehr belebte Tour auf den Schönberg (Hausberg, sieht man vom Balkon aus, sieht harmlos aus, aber steile 900 Höhenmeter) ausgesucht. um sich gleich zweimal hinzulegen: einmal in den Matsch vor 4 Leuten, einmal aufs Knie vor 6 Leuten plus Hund. Nix passiert, außer verletztem Stolz und matschiger Kleidung plus matschigem Frauchen. Timing kann Frauchen!
  • Das Wetter: sonnig, heiß, schwül, an drei Tagen abends Gewitter / Regengüsse.  

 Meine Lowlights dagegen waren:

  • Das Essen, was für mich abfiel. Nur einmal (ich wiederhole: EINMAL) Kuchen für mich. 

  • Frauchen hat sich schlichtweg geweigert, mich auf eine Bergtour mitzunehmen. Ich sei zu schwer. Also bitte!
  • Das Heimkommen. Ist ja generell schon nicht schön, aber bei uns zuhause war der Aufzug ausgefallen. Ich wurde würdelos in eine Tasche gestopft und bei 33 Grad 3 Stockwerke hochgeschleppt. Dabei war ich viel leichter als die Koffer, die ja auch hochgeschleppt werden mussten!

So, jetzt arbeite ich am weiteren Trainingsplan. Jede Woche mindestens 1 km mehr beim langen Lauf. Das wäre doch gelacht, wenn ich Frauchen nicht wieder auf die HM+-Distanz kriegen würde. Unglaublich, wie schnell man Ausdauerkondition abbauen kann. Oder hängt das mit dem Alter zusammen? Früher war sie schneller wieder fit ...

Bis bald, Euer Iwan 

Montag, 16. Juni 2025

Wenn Schwimmerinnen nicht mehr schwimmen

 Hallo Leute,

ich habe heute mal ganz was anderes.  Ein Phänomen, was Außenstehende wohl nicht nachvollziehen können. Schwimmerinnen, die nicht mehr schwimmen.

Frauchen war ja früher, in ihrer Jugend, Leistungsschwimmerin. Und später dann, bei einer Bank im München, auch nochmal 1 Jahr in deren Schwimmgruppe. Also das volle Programm, auch mit Wettkämpfen. 

Ein Highlight, aus ihren Starts für die Startgemeinschaft Main-Taunus, muss so Ende der 1970er, Anfang 1980er gewesen sein:  Wettkampf u.a. mit dem EOSC. Getuschel. Da sollte ein junger Schwimmer dabei sein, der super schnell wäre. EOSC steht für den Ersten Offenbacher Schwimmclub. Und der junge Schwimmer hieß Michael Groß. Albatros. Olympiasieger. Weltmeister. Während Frauchen dann halt aufhörte mit Schwimmen.

 Um dann viele Jahre später doch wieder mit Sport anzufangen. Denn erstens "einmal Sportler, immer Sportler", und zweitens "entweder mit Essen aufhören oder mehr Kalorien verbrennen". So fing sie vor rund 25 Jahren mit dem Laufen an. 

Aber ich verschwätze mich mal wieder. Jedenfalls, sie mag seit damals nicht mehr ins Wasser. Beim Urlaub im Meer ist sie anfangs noch reingegangen und hat halbherzig ein paar hundert Meter Kraul, Brust, oder wenn sie ganz übermütig war, Delfin hingelegt. Seit einigen Jahren aber auch nicht mehr. Und ins Schwimmbad mag sie schon dreimal nicht. Das versteht keiner. Sie kann es nicht erklären, außer "ich habe das Gefühl, ich habe alle Meter geschwommen, die in mir steckten". Wenn sie doch mal reingezwungen wird, erinnert sich der Körper an die Bewegungen, und sie ist auch noch recht flott unterwegs - aber sie will halt nicht mehr.

Neulich sahen wir eine Quiz-Wiederholung. Gäste waren Kristin Otto und Franziska van Almsick. Beide ja nun nicht ganz unerfolgreiche Schwimmerinnen ... Und beide, befragt nach, wie oft sie heute noch Schwimmen gehen würden, sagten: Gar nicht mehr. Sie wollten nicht mehr. Konnten es genauso wenig rational erklären wie Frauchen. 

Also steht Frauchen nicht so allein da, das hat sie beruhigt. Und wer mehr darüber weiß, gern in die Kommentare.

Bis bald, 
Euer wasserscheuer Iwan